Künstliche Intelligenz
Telemedizin: Patientenversorgung braucht einfach zugängliche Kommunikationswege
Die Deutsche Gesellschaft für Telemedizin (DGTelemed) hat auf dem 14. nationalen Telemedizinkongress Positionspapiere veröffentlicht, in denen sie betont, wie wichtig digitale Vernetzung und die Zusammenarbeit aus der Ferne speziell vor dem Hintergrund der Krankenhausreform sei.
Ein digitaler Datenaustausch zwischen Krankenhäusern und Arztpraxen, etwa zum Übermitteln von Entlassbriefen an den Hausarzt, findet bislang nur selten statt. Regelmäßig wird beispielsweise die mangelnde Interoperabilität von Softwaresystemen einiger Anbieter für Krankenhaus- und Praxis-IT kritisiert, die ihre Kunden dadurch in Abhängigkeiten bringen und den reibungslosen Informationsfluss erschweren.
Die Spezialisierung der Kliniken und die damit einhergehende Begrenzung der Leistungen, die in Krankenhäusern angeboten werden, dürfe nicht zu Versorgungslücken führen, betont die DGTelmed. Gerade kleinere Krankenhäuser seien aufgrund „eingeschränkter fachärztlicher Verfügbarkeit, kleiner Bettenzahlen und technischer Ausstattung“ auf spezialisierte Zentren angewiesen, um die Patientensicherheit zu gewährleisten.
Moderne und digitale Infrastruktur gewünscht
Telekooperationen müssten als gleichwertiger Bestandteil der Regelversorgung anerkannt werden, fordert die DGTelemed im Positionspapier „Telekooperation und digitale Netzwerkstrukturen“. Dafür sei eine moderne digitale Infrastruktur unerlässlich. Bis 2035 stehen mithilfe des Krankenhaustransformationsfonds rund 50 Milliarden Euro für die strukturelle Weiterentwicklung der Krankenhauslandschaft bereit. Die Antragsverfahren für Fördermittel seien jedoch komplex und zeitkritisch.
„Die Länder können erste Anträge zur Auszahlung von Fördermitteln für das Jahr 2026 nur bis zum 30. September 2025 stellen. Die Bedarfserhebung und das komplexe Antragsverfahren in der Kürze der Zeit umzusetzen, wird möglicherweise zur Herausforderung für alle Beteiligten“, warnt die DGTelmed. Da viele Krankenhäuser mit dem Markt nicht vertraut sind, empfiehlt die Gesellschaft externe Beratung und Schulung.
Telemonitoring für chronisch Erkrankte
In einem weiteren Positionspapier „Zukunftsorientiert versorgen mit Telemonitoring“ betont die DGTelemed, wie wichtig Telemonitoring – das Erfassung, Verarbeitung und Auswerten strukturierter Daten – für die Versorgung chronisch Erkrankter und bei der wohnortnahen Versorgung sei. Entscheidend dafür seien telemedizinische Zentren (TMZ), deren Förderung auch in die Krankenhaustransformationsfonds-Verordnung aufgenommen wurde. Mit ihnen können sich auch Regionen mit geringer Facharztdichte oder in kleineren Krankenhäusern Versorgungslücken vermeiden lassen.
Zudem sollte das Telemonitoring Bestandteil bestehender Disease-Management-Programme (DMP) werden. Der Gemeinsame Bundesausschuss, das oberste Gremium der medizinischen Selbstverwaltung, hatte diesbezüglich Anforderungen für digitale DMP beschrieben und erkrankungsspezifische dDMP bei Diabetes mellitus Typ 1 und 2 beschlossen.
Meilenstein elektronische Patientenakte
„Der bundesweite Start der elektronischen Patientenakte (ePA) ist ein Meilenstein auf dem Weg einer umfassend verfügbaren, zentralen digitalen Struktur zur Speicher- und Sichtungsmöglichkeit von Medikationsplänen sowie von dezentral erhobenen Befunden und Laborwerten“, heißt es von der DGTelmed. Doch für deren Erfolg seien offene und standardisierte Anbindungsmöglichkeiten erforderlich „sowie ein weiterer Ausbau der ePA zu einer Struktur, die neben der Ablage von Befunden auch zur zentralen, flexiblen Erfassung und Bereitstellung verschiedener strukturierter Datenmodelle genutzt werden kann“.
Ebenso sollten die Anbindung weiterer Dienste der Telematikinfrastruktur, etwa der TI-Messenger TIM und der Kommunikationsdienst im Medizinwesen, KIM, in die Software der Krankenhäuser und Arztpraxen optimiert werden. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Elektronische Patientenakte kaum genutzt
Die Anzahl der Krankenhäuser, die an der elektronischen Patientenakte „teilnehmen“, liegt pro Woche bei ungefähr 300.
(Bild: TI-Dashboard der Gematik)
Die elektronische Patientenakte sollte eigentlich einen Wandel herbeiführen, doch insbesondere in Krankenhäusern bleibt ihre Nutzung bislang die Ausnahme. Gründe dafür sind nicht nur die vielerorts noch lückenhafte und störanfällige digitale Infrastruktur sowie die mangelnde Interoperabilität der Systeme. Hinzu kommt, dass viele Dokumente nicht wie gewünscht durchsuchbar sind und wichtige Datenformate, etwa DICOM für medizinische Bildgebung, bislang nicht unterstützt werden.
Die DGTelemed verlangt zudem eine stärkere Förderung der Versorgungsforschung im Bereich Telemonitoring und einen schnelleren Transfer erfolgreicher Projekte in die Regelversorgung.
(mack)
Künstliche Intelligenz
Im Vergleich: Steckplatinen für Maker erklärt
Breadboards sind bei Makern so allgegenwärtig wie Arduinos, Lötkolben, 3D-Drucker und anderes Laborzubehör. Doch während bei Lötkolben auf hohe Qualität, bei 3D-Druckern auf Geschwindigkeit sowie Genauigkeit und bei Arduinos auf viel Flash geachtet wird, scheint sich kaum jemand Gedanken über die Qualität und Zuverlässigkeit von Breadboards zu machen.
Nicht selten funktionieren Projekte auf billigen Breadboards nur sehr unzuverlässig, weil etwa die Kontakte schlecht sind. Doch woran erkennt man ein gutes Breadboard und wovon sollte man lieber die Finger lassen?
- Aufbau und Funktionsweise
- Qualitätsmerkmale
- Einzeltests
Der Aufbau ist praktisch bei allen Boards gleich oder sehr ähnlich. Vertikale 5er-Gruppen von Kontaktlöchern sind unter dem Plastik verbunden und dienen sozusagen als „Mehrfachsteckdose“ für die Bauteile. In die einzelnen Löcher werden dann Drähte (eine Ader) oder Anschlussbeinchen einer Komponente gesteckt, wo eine Feder den Kontakt herstellt. Steckt man in diese 5er-Gruppe einen weiteren Draht, sind die beiden Komponenten elektrisch verbunden und werden auf dem Board festgehalten.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Im Vergleich: Steckplatinen für Maker erklärt“.
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Künstliche Intelligenz
Batterie im Elektroauto: LFP – Die eiserne Enttäuschung
In China könnten LFP-Zellen 2025 einen Marktanteil von 74 Prozent erreichen. LFP, das steht für Lithium-Eisenphosphat, also eine Zellchemie ohne kostenintensive oder Metalle wie Nickel oder Kobalt. Die chinesische Batterieindustrie hat diese Zellchemie gepusht und zu einem Markenkern entwickelt. Abgesehen vom geringen Gesamtpreis sind LFP-Zellen haltbar und sicher. In Europa liegen die Prognosen trotzdem bei nur 24 Prozent Marktanteil im laufenden Jahr und einem knappen Drittel für 2030. Verstehen wir die Vorteile nicht – oder gibt es vernünftige Argumente und signifikante Schwächen, die gegen LFP sprechen?
Tesla war in Europa der Pionier der LFP-Zellchemie, die in Konkurrenz zur hier dominierenden Kathodenmischung aus Nickel, Mangan und Kobalt (NMC) steht. Zurzeit sind die Einstiegsversionen von Model 3 und Model Y damit ausgerüstet. Ein Nachteil von LFP ist die vergleichsweise geringe Energiedichte. Die Reichweite ist bei gleichem Bauraum entsprechend niedriger: Es sind beim Model Y Basismodell 500 km, beim Model Y „Maximale Reichweite“ dagegen 622 km, also gut 24 Prozent mehr. Das ist repräsentativ, es können bei anderen Elektroautos auch 30 Prozent Unterschied sein.
Der Marktanteil von LFP-Zellen in Europa ist mit knapp einem Viertel viel geringer als in China, wo in diesem Jahr rund drei Viertel auf diese Chemie entfallen. LFP-Zellen konnten sich bisher nicht durchsetzen. Ein Grund könnte die unzureichende Ladeperformance sein.
(Bild: P3)
Traktionsbatterien mit LFP-Zellchemie haben große Fortschritte bei der Energiedichte gemacht, zum Beispiel durch Cell-to-Pack oder Cell-to-Body-Systeme, bei denen die Zellen direkt und ohne Modulebene ins Gehäuse gebaut werden oder sogar als strukturelles Bauteil der Karosserie dienen. Trotzdem bleibt der immanente Rückstand zu NMC-Zellen vorhanden, weil auch dort die Effizienz beim Packaging größer wird.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Batterie im Elektroauto: LFP – Die eiserne Enttäuschung“.
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Künstliche Intelligenz
iX-Workshop: Fortgeschrittene Optimierungstechniken für RAG-Systeme
Mit dem rasanten Fortschritt in der KI-Technologie wird ihre gezielte Optimierung zum entscheidenden Faktor für zuverlässige und skalierbare Lösungen.
In dem zweitägigen Intensiv-Workshop RAG-Systeme systematisch evaluieren und optimieren lernen Sie, wie Sie RAG-Systeme systematisch bewerten, Schwächen identifizieren und durch den Einsatz moderner Frameworks wie RAGAS und GroUSE fundierte Leistungsanalysen durchführen. Sie lernen fortgeschrittene Techniken wie Semantic Chunking, Hybrid Search, Query Expansion und Reranking kennen und wenden diese direkt in praktischen Übungen an, um Genauigkeit, Relevanz und Effizienz Ihrer RAG-Anwendungen nachhaltig zu verbessern.
Jede Menge Praxis mit echten Anwendungsfällen
Die Schulung ist interaktiv aufgebaut, mit hohem Praxisanteil und intensiver Betreuung durch zwei erfahrene Trainer. In kleinen Teams oder Zweiergruppen arbeiten Sie an realitätsnahen Use Cases und entwickeln eigenständig Lösungsstrategien für typische Herausforderungen in produktionsnahen Szenarien. So erleben Sie unmittelbar die Wirkung verschiedener Optimierungsansätze und lernen, diese gezielt zu kombinieren.
Juli 22.07. – 23.07.2025 |
Online-Workshop, 09:00 – 17:00 Uhr 10 % Frühbucher-Rabatt bis zum 22. Juni 2025 |
Oktober 23.10. – 24.10.2025 |
Online-Workshop, 09:00 – 17:00 Uhr 10 % Frühbucher-Rabatt bis zum 23. Sept. 2025 |
Angesprochen sind Softwareentwickler und AI-Engineers, die mit RAG vertraut sind und ihre Systeme in Bezug auf Leistung, Relevanz und Robustheit systematisch weiterentwickeln möchten.
Die Softwareentwickler Steve Haupt und Jacques Huss von andrena objects leiten den Workshop. Steve Haupt hat sich auf KI-Themen spezialisiert, eigene KI-Anwendungen entwickelt, über 40 Vorträge zu Künstlicher Intelligenz gehalten und mehrere KI-Trainings konzipiert. Jacques Huss hingegen legt seinen Fokus auf Clean Code, testgetriebene Entwicklung und den praktischen Einsatz generativer KI.
(ilk)
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