Künstliche Intelligenz
Thomson Streaming Box 270 Plus im Test: Google-TV-Box & Smart Speaker in einem
Die Thomson Streaming Box 270 Plus vereint Google TV mit Smart-Speaker-Features – für 79 Euro eine interessante Kombination.
Die Thomson Streaming Box 270 Plus hebt sich von der Masse der TV-Streaming-Boxen ab. Während die meisten Geräte nur Bild und Ton an den Fernseher liefern, integriert Thomson zusätzlich einen Smart Speaker mit Google Assistant. Das bedeutet: Die Box reagiert auf Sprachbefehle ohne Fernbedienung und funktioniert sogar ohne angeschlossenen Fernseher als intelligenter Lautsprecher – ähnlich wie Amazons Fire TV Cube (Bestenliste).
Für 79 Euro verspricht Thomson eine vollwertige Google-TV-Box mit 4K-Unterstützung und allen wichtigen Streaming-Apps. Dazu kommt die Besonderheit der integrierten Mikrofone und des eingebauten Lautsprechers. Im Test zeigt sich, ob die Kombination aus Streaming-Box und Smart Speaker überzeugt oder ob Thomson zu viel auf einmal will.
Design & Verarbeitung
Die Thomson Streaming Box 270 Plus macht optisch und haptisch einen hochwertigen Eindruck. Das schwarze Kunststoffgehäuse misst kompakte 118 × 43 × 118 Millimeter und wiegt 296 Gramm. Die Oberseite ist mit Stoff überzogen – eine willkommene Abwechslung im Einerlei schwarzer Plastikboxen. Der Stoff verleiht dem Gerät eine wertige Haptik, zeigt allerdings leichte Staub und Abnutzungsspuren. Im Vergleich zu reinen Kunststoffgehäusen sammeln sich aber weniger Fingerabdrücke und Kratzer.
Die mitgelieferte Fernbedienung liegt gut in der Hand. Sie wird mit zwei AA-Batterien betrieben und kommuniziert per Bluetooth mit der Box. Zusätzlich besitzt sie einen IR-Blaster zur Steuerung klassischer Fernseher. Ihr Gewicht ist mit unter 200 g angenehm, wenn auch etwas schwerer als andere Remotes. Die Tastenanordnung folgt dem bewährten Schema: Neben den üblichen Navigationstasten gibt es vier feste Shortcuts für Netflix, Disney+, Amazon Prime Video und YouTube sowie zwei frei belegbare Tasten. Zudem gibt es neben der Lautstärkewippe auch eine echte Mute-Taste, bei den TV-Boxen nicht immer selbstverständlich. Weiterhin findet sich zur Durchwahl von TV-Kanälen ein eigener Wippknopf. Die Bedienung ist eingängig und unterscheidet sich nicht von anderen Modellen – Thomson muss hier das Rad nicht neu erfinden, wie Google es bei ihrer etwas kontroversen Fernbedienung versucht hat.
Ein praktisches Detail: Im Gehäuse der Box befindet sich ein Knopf zum Auffinden der Fernbedienung. Drückt man ihn, beginnt die Fernbedienung zu piepen. Google TV bietet zwar standardmäßig eine Suchfunktion für die Fernbedienung in den Systemeinstellungen, aber ohne Fernbedienung kommt man dort nicht hin – es sei denn, man nutzt die Google-TV-App auf dem Handy zur Steuerung. Insofern ist der physische Knopf sehr willkommen.
Ausstattung & Anschlüsse
Die Thomson Streaming Box 270 Plus nutzt als Herzstück den Amlogic S905X4-B Prozessor mit 3 GB RAM und 32 GB internem Speicher. Der HDMI-2.1-Ausgang liefert 4K-Inhalte mit 60 Hz. Ein USB-3.0-Port ermöglicht den Anschluss externer Speichermedien. Für die Netzwerkanbindung stehen Gigabit-Ethernet und Wi-Fi 6 zur Verfügung – damit ist sie besser aufgestellt als der Google TV Streamer (Testbericht). Bluetooth 5.2 verbindet kabellose Kopfhörer oder Controller.
Die Box unterstützt alle wichtigen HDR-Standards: Dolby Vision, HDR10, HDR10+ und HLG sorgen für optimale Bildqualität bei entsprechenden Inhalten. Bei der Audioausgabe beherrscht die Thomson Dolby Atmos und Dolby Digital Plus. Google Cast ist ebenfalls integriert, sodass sich Inhalte vom Smartphone auf den Fernseher streamen lassen.
Das Besondere an der Thomson-Box: Sie verfügt über eingebaute Mikrofone und einen integrierten Lautsprecher. Damit funktioniert sie als vollwertiger Smart Speaker mit Google Assistant – wobei Google TV zusehends durch Gemini per Update ergänzt wird. Die Sprachsteuerung reagiert auf das klassische Rufwort „Hey Google“ oder „OK Google“ ohne dass man die Fernbedienung zur Hand nehmen muss, ähnlich wie bei Amazons Fire TV Cube. Bei anderen TV-Streaming-Geräten muss man hierzu die Mikrofontaste auf der Fernbedienung gedrückt halten und in diese sprechen, da dort die Mikrofone sitzen.
Die Thomson kann sogar reagieren, wenn kein HDMI-Gerät angeschlossen ist – sie spielt dann den Sound über ihren eigenen Lautsprecher ab. Allerdings kann man diesen nicht zur Wiedergabe von Videos oder Musik per Spotify nutzen. Der Lautsprecher darf ausschließlich Antworten des Google Assistants wiedergeben. Ist ein HDMI-Kabel angeschlossen, wird der interne Lautsprecher gar nicht genutzt, sondern das Tonsignal geht direkt über das Fernsehgerät.
Thomson Streaming Box 270 Plus – Bilderstrecke
Praxistest
Die Einrichtung der Thomson Streaming Box 270 Plus verläuft grundsätzlich unkompliziert, zeigt aber die typischen Google-TV-Eigenheiten. So einfach der Prozess in der Theorie ablaufen konnte, gibt es im Test wieder die bekannten Hakeleien, die wir bereits von anderen Google-TV-Geräten, etwa aus unseren Beamer-Tests, kennen. Zunächst muss man die Fernbedienung durch gleichzeitiges Gedrückthalten der Zurück- und Home-Taste anlernen. Danach hat man die Wahl: Einrichtung per Google-Home-App mittels QR-Code oder alles mühsam per Fernbedienung an der Bildschirmtastatur eintippen. Bei der Ersteinrichtung wird einem das Gerät am Smartphone auch ohne eigenes Zutun vorgeschlagen.
Die QR-Code-Methode hakt im Test mehrfach. Die Google-Home-App zeigt noch an, dass sie sich mit dem Gerät verbindet, während die TV-Box bereits die erfolgreiche Verbindung meldet. Auch nach mehreren Minuten Wartezeit passiert nichts. Ohne Rückmeldung vom Smartphone an die Box, dass die Verbindung erfolgreich war, geht die Einrichtung nicht weiter – die Box wartet auf Feedback. Diesen Prozess wiederholen wir mehrfach mit gleichem Ergebnis. Erst nach einem kompletten Zwangs-Shutdown durch Stecker ziehen (die Ein-/Aus-Taste versetzt die Box nur in Standby) klappt es irgendwann.
Für die TV-Steuerung per HDMI-CEC muss man beim ersten Mal angeben, von welchem Hersteller der eigene Fernseher ist. Ein Probedurchlauf testet, ob das Gerät auf Lautstärkeveränderung und Ein-/Ausschalt-Befehle reagiert. Bei unserem Fire TV gelingt das auf Anhieb. Auch bei einem Xiaomi-Fernseher reagiert dieser ohne vorheriges Anlernen auf die Thomson-Fernbedienung. Die Box erkennt über einen HDMI-Switch auch unsere am TV angeschlossene Teufel-Soundbar problemlos.
Nach wenigen Klicks und Beantwortung einiger Fragen (welche Streaming-Apps installieren und Standort und Nutzungsdaten weitergeben?) ist die Box eingerichtet. Für mehrere Minuten meldet sie nach der Einrichtung oder Updates, dass die Systemperformance bis zum finalen Abschluss des Installationsprozesses etwas reduziert sein kann. Google TV kommt standardmäßig auf Basis von Android 12 mit Security-Patch von September 2024. Direkt zum Testzeitpunkt steht ein knapp 1 GB großes Systemupdate bereit, das die Box auf Android 14 mit Security-Stand August 2024 hebt – zum Testzeitpunkt ist das bereits über drei Monate veraltet. Google TV glänzt bisher aber auf keinem Gerät mit regelmäßigen Updates, selbst Googles hauseigenes Flaggschiff – der Google TV Streamer – ist kaum aktueller unterwegs. Neben der Box selbst steht nach der ersten Einrichtung auch für die Fernbedienung ein Update bereit – ja, 2025 muss man auch seine Fernseher-Fernbedienung mit Software-Updates versorgen.
Die Google-TV-Oberfläche ist eine Weiterentwicklung der Android-TV-UI und fühlt sich wohlvertraut an. Der Aufbau ist intuitiv, auf der Startseite finden sich App-übergreifende Vorschläge für neue Filme, Serien oder YouTube-Videos. Play Store und alle wichtigen Streaming-Apps sind verfügbar – im Gegensatz zu manchen Hisense-Geräten fehlt hier auch Spotify nicht. Die Box reagiert performant und nahezu ohne Ruckler bei der Bedienung, fast auf Augenhöhe mit dem Google TV Streamer. Ob auf einem 1080p- oder 4K-Fernseher spielt dabei keine Rolle, der Stick enttäuscht nicht.
Preis
Mit einem aktuellen Straßenpreis von 79 Euro (Bestpreis-Link) ist die Thomson Streaming Box 270 Plus absolut fair bepreist. Bei Galaxus kostet sie minimal mehr mit 82 Euro. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 100 Euro.
Fazit
Die Thomson Streaming Box 270 Plus ist mehr als nur eine weitere Google-TV-Box. Die Integration von Smart-Speaker-Funktionen hebt sie bis auf Amazons Fire TV Cube von der Konkurrenz ab – Sprachsteuerung ohne Fernbedienung und die Nutzung als Google Assistant auch ohne Fernseher sind echte Mehrwerte. Auch bei der Systemperformance überzeugt die Thomson-Box, und alle wichtigen Standards für zeitgemäßes Streaming sind an Bord. Auch bei der Verarbeitung hat der Hersteller sich nicht lumpen lassen, mit seiner stoffbezogenen Oberseite wirkt das Gerät sehr hochwertig.
Schwächen zeigen sich bei der Einrichtung mit den typischen Google-TV-Hakeleien. Der Security-Patch ist bereits drei Monate alt, Angaben zur Update-Politik fehlen. Der integrierte Lautsprecher ist ein nettes Extra, darf allerdings nur Google-Assistant-Antworten wiedergeben, nicht aber Musik oder Videos.
Für 79 Euro bietet die Thomson Streaming Box 270 Plus ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer eine vielseitige Streaming-Box mit Smart-Speaker-Funktionen sucht, findet hier eine interessante Alternative. Die Kombination aus Google TV und Google Assistant in einem Gerät macht sie zur Empfehlung für alle, die beide Funktionen nutzen möchten.
Künstliche Intelligenz
Laser-Graviermaschine Xtool F2 im Test: Edelstahl farbig gravieren
Der Xtool F2 wirkt wie der Bambu-Lab-Drucker unter den Laser Engravern: Das Gerät punktet mit einfacher Bedienung, Top-Software und vielen Möglichkeiten. Aber er ist Laser-Klasse 4.
Der Bambu-Lab-Drucker unter den Laser Engravern: Der Xtool F2 bietet einfache Bedienung, Top-Software und viele Möglichkeiten.
Holz gravieren und schneiden? Fast schon ein alter Hut. Chinesische Online-Shops verkaufen seit Jahren billige Laser-Gravierer mit kruder Bedienung und selbstmörderischem Aufbau, bei dem sich die eigenen Kabel bei der Bewegung der Achsen verheddern. Wer nicht permanent daneben steht, lasert sich in den Schreibtisch – oder deutlich schlimmeres. Der Xtool F2 wirkt dagegen wie ein 3D-Drucker von Bambu Lab in der Welt der Bastelkisten: Alles ist durchdacht, die Software ist hervorragend, die Dokumentation vorbildlich. Dennoch muss man sich in die Materie einarbeiten. Und nicht nur das.
Vorsicht: Laser-Klasse 4
Der Xtool F2 ist offiziell ein Gerät der Laser-Klasse 4. Das bedeutet, dass gefährliche Laserstrahlung austreten kann, die Haut verbrennen und Augenlicht zerstören kann. Damit ist das kein Laser für den Bastelkeller und er ist nicht für den Verkauf an Privatpersonen, sondern für Unternehmen gedacht – die dafür wiederum einen Laser-Beauftragten mit entsprechendem Kenntnisnachweis für die Laser-Klasse 4 benötigen.
Wenn das Schutzgehäuse jedoch vollständig mit dem im Arbeitsbereich platzierten Material geschlossen werden kann, bleibt das Abgasrohr stabil und unentnahmsfähig, und die Funktion „Stoppt beim Öffnen des Gehäuses“ ist aktiviert xTool-Software , „Klasse-1-Bedingungen“ werden für Ihr F2 erstellt, was bedeutet, dass die Klasse-4-Laser während des normalen Betriebs vollständig eingeschlossen sind, um den menschlichen Zugang über Klasse-1-Laserstrahlung hinaus zu verhindern. Unter Klasse-1-Bedingungen sind keine weiteren Laser-Sicherheitsvorkehrungen wie Schutzbrillen und Schilder erforderlich, außer der Einhaltung des Benutzerhandbuchs und der xTool-Software.
Es gibt aber die Option in der Software, den Xtool F2 auch mit offenem Gehäuse zu betreiben – etwa um auch größere Werkstücke bearbeiten zu können, die nicht auf der Arbeitsfläche innerhalb des orangen Schutzglases Platz finden. Auf dem Gerät steht, dass das Gerät beim Betrieb mit deaktivierten Sicherheitsmechanismen und offenem Gehäuse der Klasse 4 entspricht – und weil das geht, entspricht das gesamte Graviergerät eben der Klasse 4.
Unabhängig davon sollte man nicht ohne Vorwissen mit so einem Laser hantieren. Es geht nicht nur um den Schutz der Augen, sondern beispielsweise auch um das Verhüten von Bränden und um giftige Gase, die beispielsweise beim Bearbeiten von bestimmten Kunstleder-Sorten entstehen. Kurz und knapp: Ein Laser der Klasse 4 ist kein Spielzeug für den Bastelkeller, sondern gehört in geschulte Hände.
Design & Aufbau
Der F2 wird in einem kompakten Karton geliefert und ist vollständig montiert. Zur Inbetriebnahme muss man letztlich nur die Transportsicherungen entfernen, die Sicherheitshinweise akzeptieren und die Software installieren und einrichten. Optional bietet der Hersteller einen Luftfilter an, den man mit einem Schlauch – für die Abluft – und einem USB-Kabel mit dem Graviergerät verbindet sowie am Strom anschließt. Auch mit Luftfilter sollte man den F2 nur in gut belüfteten Räumen und mit Abluftschlauch aus dem Fenster betreiben.
Der Xtool F2 ist kompakt und hochwertig verarbeitet. Das Gehäuse besteht aus rose-goldenem Aluminium. Die Rückseite und der Fuß bilden eine Einheit, das Oberteil mit Tragegriff und der Laser-Technik eine weitere. Das Ganze wird umschlossen von einem Gehäuse aus orangefarbenem Plexiglas, das die Laserstrahlung abblockt.
Die obere Hälfte des F2 ist beweglich gelagert und kann sich an der Z-Achse hoch und runter bewegen. Auf diese Weise wird der Fokus des Lasers zum Werkstück geregelt. Die Bewegung erfolgt per Elektromotor – entweder manuell über einen Dreh-Drück-Regler oben rechts am Gehäuse oder automatisch über die Autofokus-Funktion der Software. Auf Anhieb wirkt es etwas merkwürdig, dass der Tragegriff am beweglichen Teil des Gerätes angebracht ist. Beim ersten Transport haben wir uns nicht getraut, den Laser am Griff zu heben und ihn von unten mit der zweiten Hand gestützt – das ist in der Praxis aber nicht nötig, der Aufbau ist stabil und der Griff tatsächlich zum Tragen gedacht.
Zur Aufnahme der Werkstücke gibt es unten eine herausnehmbare Platte mit Gewindelöchern. Im Lieferumfang befindet sich ein L-förmiger Halter mit zwei Schrauben. Damit kann man arbeiten, wir haben aber mit einem 3D-Drucker verschiedene Werkstück-Aufnahmen gedruckt – für Hundemarken, Visitenkarten, Münzen, Stifte und mehrere Universalaufnahmen. Entsprechende Vorlagen finden sich unter dem Suchbegriff Xtool Jig gratis im Netz; wer einen 3D-Drucker zur Verfügung hat, kann sich das Laser-Leben damit einfacher machen.
Viele Bedienelemente gibt es nicht. Das Gerät hat einen mechanischen Ausschalter auf der Rückseite, den erwähnten Dreh-Drück-Steller auf der rechten und einen Not-Aus-Knopf auf der linken Seite. Es gibt kein Display und keine Prozent-Anzeige, den Stand der Dinge kann man sich über die Software ansehen.
Der F2 hat zwei Laser-Dioden, eine mit 15 Watt und eine IR-Diode mit 5 Watt. Das Licht wird über ein Galvanometer-System über Spiegel aus einer zentralen Linse umgeleitet; der F2 hat also keinen Kopf, der an einer X- und Y-Achse hin- und herfährt. Der große Vorteil ist die hohe Geschwindigkeit, die das System erreicht: Mit bis zu 6000 mm/s folgt der Laserpunkt seinem Pfad. Der Nachteil: Je weiter sich das Werkstück vom Zentrum der Laser-Optik entfernt, um so flacher wird der Winkel. In den meisten Fällen spielt das keine große Rolle, aber man sollte es wissen.
Inbetriebnahme & erste Schritte
Die nötige Software nennt sich Xtool Studio. Sie lässt sich kostenlos beim Hersteller herunterladen und läuft unter MacOS und Windows. Beim Start führt ein vorbildlicher Assistent durch das Programm, es gibt Sicherheitshinweise und Schulungsvideos. Man benötigt einen Benutzeraccount, den man ebenfalls kostenlos anlegen kann, aber ohne Registrierung geht es nicht.
Zunächst verbindet man den Gravierer per USB-Kabel mit dem Computer. Nach der Ersteinrichtung kann man ihn auch mit einem WLAN verbinden und danach kabellos auf das Gerät zugreifen. Ein Assistent gibt grundlegende Sicherheitshinweise und führt den Nutzer durch die ersten Schritte der Software. Dieser Assistent sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein Laser der Klasse 4 gefährlich ist – man muss sich unbedingt auch über die integrierten Schulungsvideos hinaus mit dem Thema beschäftigen. Trotzdem sind die Videos hilfreich, auch weil sie zeigen, wie schnell bei falscher Bedienung ein Brand ausbrechen kann oder dass sich bei spiegelnden Werkstücken und geöffnetem Gehäuse kaum vorhersehen lässt, wo die Laserstrahlen hinkommen.
Genial: Die im Laser-Gravierer integrierte 50-Megapixel-Kamera samt Beleuchtung schießt ein hochauflösendes Bild vom Inneren der Maschine. Man sieht genau, wo das Werkstück liegt und kann seine Gravuren auf den zehntel Millimeter genau per Drag & Drop auf Holz, Leder, Anhänger oder Schmuck platzieren.
Software
Xtool Studio ist eine vorbildliche Gravier-Software, an der man merkt, dass der Hersteller weiß, was er tut. Die Live-Ansicht holt ein hochauflösendes Foto des zu gravierenden Objekts im Inneren des F2 auf den Bildschirm und macht das Leben einfacher. Integriert sind diverse Rahmen und Formen sowie eine Online-Datenbank mit allen möglichen Vorlagen, von Piratenmünzen über Tassenuntersetzer im Bienen-Design, Geburtstagskarten, Torten-Schildern, Visitenkarten und so weiter. Die meisten der Designs sind gratis, eine wenige aus der Community kosten Geld. Man kann aber auch eigene Grafiken, etwa Bilder im JPG- oder PNG-Format oder Vektorgrafiken als SVG-Datei zum Schneiden oder Gravieren in die Software ziehen. Es gibt rudimentäre Bearbeitungsfunktionen, mit denen man Vektorgrafiken glätten, Farben und Lichter invertieren oder Masken setzen. Als geniales Helferlein hat sich der KI-Assistent entpuppt, der zwar bei jeder Nutzung ein paar Cent kostet, aber mit einfachen Prompts aus Fotos den Hintergrund entfernt, Bilder erweitert oder ganze Grafiken entwirft.
Es gibt diverse Vorlagen für unterschiedliche Materialien. Wer nicht gleich farbig in Edelstahl gravieren will – dazu später mehr – kommt mit den Voreinstellungen schon ganz schön weit. Der Fairness halber sagen wir aber dazu: Es gibt eine steile Lernkurve. Wer mehr machen möchte als ein paar Buchstaben in Holz zu hinterlassen, muss sich ins Thema einarbeiten. Welches Holz wird beim Gravieren dunkel, welches bleibt hell – und warum? Ist es besser, wenn man Holz mit einem stärkeren Laserstrahl in einem Durchgang schneidet oder wird das Ergebnis besser, wenn man mit einer schwächeren Einstellung mehrmals drübergeht? Sollte man Metall mit dem blauen Laser oder mit dem Infrarot-Laser bearbeiten? Der Hersteller pflegt eine sehr umfangreiche Dokumentation samt Übersicht über die richtigen Einstellungen für verschiedene Materialien, die in vielen Fällen weiterhilft – und bietet im Rahmen der Xtool-Studio-Software auch viele Möglichkeiten, die richtigen Einstellungen in konkreten Praxistests zu ermitteln. Für wirklich gute Ergebnisse muss man aber eben auch genau das tun, und das kostet Zeit und Geld in Form von Material.
Materialien: Holz, Leder, Metall & mehr
Letztlich definieren die Laser-Quellen im F2, wofür er gut geeignet ist und wofür nicht. Mit den zwei Dioden kommt man schon ganz schön weit. Holz lässt sich perfekt gravieren, dünnes Holz auch schneiden. Der Infrarotlaser ist perfekt, um Metall zu gravieren – was sogar farbig möglich ist. Leder, Kunstleder, Schiefer und so weiter, alles kein Problem. Beachten sollte man hier die verschiedenen Eigenschaften der Materialien: Manche produzieren giftige Dämpfe, andere reflektieren stark, wiederum andere können schnell anfangen zu brennen. In den meisten Fällen gibt die Xtool-software entsprechende Sicherheitshinweise – man muss aber das richtige Material auswählen.
An seine Grenzen kommt der F2 bei Glas (geht nicht) und Plexiglas (geht nur, wenn es nicht durchsichtig, sondern eingefärbt ist). Wer schneiden will, fährt mit einem anderen Modell ohnehin besser; dafür bieten sich CO2-Laser an – und Galvanometer-Spiegelsysteme eben nicht, damit die Schnittkanten unabhängig von der Lage des Werkstücks im Arbeitsraum immer gerade werden. Theoretisch kann man mit dem F2 auch Münzen tief gravieren; in der Software nennt sich das „emboss“. In der Praxis kommt man hier dann aber an die Leistungsgrenzen des Infrarot-Lasers. Ja, es geht, aber es dauert extrem lang und das Ergebnis ist nicht so tief wie erhofft. Wer Metall wirklich abtragen möchte, muss in den größeren Bruder aus der Ultra-Serie investieren, der einen Faser-Laser statt des IR-Diodenlasers mitbringt.
Letztlich muss man sich in jedes Material, das man bearbeiten möchte, einarbeiten. Über die Software kann man Test-Muster generieren, die das Material mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und mit unterschiedlicher Laser-Stärke gravieren oder schneiden, und aus diesen Mustern dann die optimalen Einstellungen für den jeweiligen Laser-Gravierer und das konkrete Material heraussuchen.
Farbig lasern in Edelstahl
Beim Edelstahl haben wir das bis zum Äußersten getrieben. Farbig in Metall lasern – und bunte Ergebnisse erzielen? „Welche schwarze Magie ist das denn?“, hören wir, oder „da muss man aber schon Farbpartikel auftragen, oder?“
Nein, muss man nicht. Die richtige Kombination aus Laser-Stärke und -Geschwindigkeit lässt die Oberfläche des Materials auf eine Art oxidieren, dass verschiedene Farben erscheinen. Welche Farben das sind, muss man tatsächlich ausprobieren. Wir haben dutzende Test-Muster auf Flaschenöffner, Münzen und Klingelschilder graviert, bis wir schöne und reproduzierbare Ergebnisse erzielen konnten.
Preis & Zubehör
Xtool bietet passende Zusatzprodukte an, die das Einsatzfeld des F2 noch vergrößern. Der Luftfilter für etwa 400 Euro ist eine sinnvolle Investition. Er wird mit einem Schlauch mit dem F2 verbunden und hat zusätzlich ein USB-Kabel zur Steuerung: Der Luftfilter schaltet sich ein, sobald der Laser des F2 aktiviert wird und läuft noch eine einstellbare Zeit nach, um möglichst viel Rauch und Feinstaub einzufangen.
Für manche Nutzer dürfte der Dreh-Einsatz für runde Gegenstände eine praktische Ergänzung sein – so kann man Christbaumkugeln, Thermoskannen, Stifte oder Rundhölzer perfekt gravieren. Ebenso gibt es auch ein kleines Fließband, das die Arbeitsfläche des Xtool F2 um Faktor 4 vergrößert. Die beiden letztgenannten Erweiterungen passen allerdings nicht unter das orange Schutzglas des Graviergeräts. Um sie nutzen zu können, muss man die Sicherheitsmechanismen des F2 deaktivieren, womit Laserstrahlen aus dem Gerät austreten können und Reflektionen ihren Weg durch den ganzen Raum finden können. Das ist Profi-Zubehör für Menschen, die wissen, was sie tun – und das auch nachweisen können.
Fazit
Der Xtool F2 ist ein erstklassiger Lasergravierer für den professionellen Einsatz. Die Software ist vorbildlich, die Möglichkeiten sind vielseitig. Er graviert präzise und schnell, mit seinen zwei Laserdioden bearbeitet er eine große Materialvielfalt. Man muss sich in das Thema einarbeiten, um gute Ergebnisse zu erzielen – aber dann sind die Möglichkeiten fast unbegrenzt.
Eigentlich schade, dass der Xtool F2 ein Klasse-4-Laser ist: So viele seiner Funktionen sind durchdacht und einfach zu bedienen. Doch eine uneingeschränkte Empfehlung können wir nicht geben, da der Kreis der Benutzer beschränkt ist. Der F2 gehört in geschulte Hände, die damit hervorragende Produkte herstellen können.
Künstliche Intelligenz
Jolla startet Vorverkauf von neuem Sailfish-Phone
Nach dem Update zur Community-Befragung Anfang November hat Jolla nun den Vorverkauf für das neue Jolla Phone gestartet. Für etwa 99 Euro können sich Interessierte ihr Gerät reservieren und mithelfen, die 2000 benötigten Vorbestellungen Wirklichkeit werden zu lassen. Der endgültige Preis scheint sich dabei von Land zu Land etwas zu unterscheiden. Laut Jolla wird das Gerät erst nach dem Erreichen dieser Schwelle produziert werden können.
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Dual-SIM-Unterstützung und erweiterbarer Speicherplatz
Ein Blick auf die Produktseite verrät bereits einige Details, auch wenn der genutzte Prozessor nur als schnelle Mediatek-5G-Plattform umschrieben wird. Dieser werden 12 GByte Arbeitsspeicher und 256 GByte Speicher zur Seite stehen. Letzterer lässt sich dank microSDXC-Karte auf bis zu zwei TByte erweitern. Im selben Einschub finden zwei Nano-SIMs Platz. Dies war auch schon beim Jolla C2 der Fall. Ansonsten wird das neue Smartphone Wi-Fi 6, Bluetooth 5.4 und NFC unterstützen.
Beim Display konnte Jolla dem Wunsch der Community nach einem Bildschirm mit circa sechs Zoll entsprechen. Das Gerät soll ein 6.36 Zoll großes AMOLED-Display bekommen und in Full-HD auflösen, was laut Jolla einer Pixeldichte von circa 390 ppi entspricht. Das Seitenverhältnis soll dabei bei 20:9 liegen. Geschützt wird der Bildschirm durch Gorilla-Glas. Eine genauere Spezifikation wird hier allerdings nicht genannt. Die Dimensionen des Smartphones werden bei 158 x 74 x 9mm liegen. Damit ist es ungefähr so groß wie das Fairphone 6.
Auf der Rückseite des Gerätes finden sich eine 50-Megapixel-Kamera und eine 13-Megapixel-Weitwinkelkamera. Die Auflösung der Selfie-Kamera auf der Frontseite nennt Jolla hingegen nicht. Die Rückseite des Smartphones kann den Wünschen der Community entsprechend entfernt werden. Auch dem Anliegen nach einem wechselbaren Akku konnte demnach entsprochen werden. Dieser bietet eine Kapazität von 5500 mAh. Dabei hoffen die Nutzer, dass es später weitere Abdeckungen geben wird, die sich farblich von den aktuellen Farben Weiß, Schwarz und Orange unterscheiden.
Fokus auf Privatsphäre und Nachhaltigkeit
Wie angekündigt, liegt der Fokus von Jolla auf Privatsphäre und Nachhaltigkeit. Das neue Sailfish-Phone soll mindestens fünf Jahre Software-Unterstützung erhalten. Zudem ist ein Privatsphäre-Schalter verbaut. Laut der Website können Anwender diesen nach Belieben konfigurieren. So sollen sich beispielsweise das Mikrofon, Bluetooth oder auch die Android-Apps abschalten lassen.
Einen Fingerprint-Reader haben die Finnen im Power-Knopf des Smartphones verbaut. Ebenso an Bord ist eine LED für Benachrichtigungen. Dem Wunsch eines Kopfhörer-Anschlusses konnte, sehr zum Bedauern vieler Community-Mitglieder, nicht entsprochen werden. Im Forum finden sich stattdessen aber einige Verweise auf entsprechende Adapter, wie man sie auch von anderen Smartphones kennt.
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Lieferung erst Mitte 2026
Die Kampagne zur Vorbestellung läuft genau einen Monat, das heißt, bis zum 4. Januar 2026. Wer das neue Sailfish-Phone in diesem Zeitraum für 99 Euro reserviert, zahlt noch einmal 400 Euro, sobald das Gerät verfügbar ist. Jolla betont, dass die Reservierung jederzeit storniert werden kann. Vorbesteller sollten das angezahlte Geld laut der Finnen auch dann zurückerhalten, wenn die 2000 Vorbestellungen nicht erreicht werden. Zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Artikels ist das Ziel aber bereits erreicht.
Nach Ablauf des Monats werden zwischen 599 Euro und 699 Euro fällig. Interessierte müssen dabei noch recht lang auf das Smartphone warten. Jolla rechnet mit einer Verfügbarkeit Mitte 2026.
(nie)
Künstliche Intelligenz
Leuchtmittelwahl: Mit passendem Licht fit und munter durch den Winter
Das Sonnenlicht: warm, hell und im Winter leider selten da. Da Winterschlaf keine Option ist, muss Ersatz her. Mit der richtigen Beleuchtung bleiben Sie im Homeoffice frisch und munter, sehen in Videokonferenzen natürlich statt blass und grau aus und fühlen sich in der dunklen Jahreszeit insgesamt besser.
Durch ausreichende Helligkeit und flimmerfreies Licht ermüden weder die Augen noch der Kopf zu schnell. Und wenn der Winterblues zuschlägt, kann eine Tageslichtlampe dagegen helfen.
- Flimmerfrei und mindestens 500 Lux hell – damit bleibt man im Homeoffice frisch und fokussiert.
- In Videokonferenzen sorgt neutralweißes Licht zusätzlich für natürliche Farben.
- Tageslichtlampen vertreiben mit intensivem, kaltweißem Licht den Winterblues.
Ausreichend hell für Büroarbeit
Im Arbeitszimmer, in der Küche und im Bad liegt die empfohlene Beleuchtungsstärke mit 500 oder mehr Lux deutlich über der im Wohn- oder Schlafzimmer. Obwohl das Arbeitszimmer auf den ersten Blick auch bei deutlich weniger als 500 Lux hell genug zu sein scheint, ermüden die Augen in zu dunklen Räumen besonders bei filigranen Arbeiten viel schneller.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Leuchtmittelwahl: Mit passendem Licht fit und munter durch den Winter „.
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