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TI-Pflicht für die Pflege: Bürokratie & Wartezeiten bremsen Digitalisierung aus


Seit dem heutigen Dienstag gilt die gesetzliche Pflicht zur Anbindung aller ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen an die Telematikinfrastruktur (TI), die für den sicheren Austausch für Gesundheitsdaten gedacht ist. Ziel ist es, die digitale Kommunikation zwischen Pflege, Ärzten, Apotheken und weiteren Akteuren des Gesundheitswesens zu ermöglichen und so Arbeitsprozesse zu vereinfachen, Bürokratie abzubauen und die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu verbessern. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

„Mitglieder berichten, dass die Anbindung an die TI teilweise mit einem nicht unerheblichen organisatorischen Aufwand verbunden war – insbesondere im Zusammenhang mit der Beantragung der erforderlichen Komponenten wie dem elektronischen Heilberufsausweis (eHBA) oder der SMC-B-Karte für Pflegeeinrichtungen“, erklärt Bertram Grabert-Naß, der stellvertretender Geschäftsführer des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest heise online auf Nachfrage. Die Erfahrungen hätten gezeigt, „dass die Bearbeitungszeiten bei den Vertrauensdienstanbietern beziehungsweise beim elektronischen Gesundheitsberuferegister (eGBR) deutlich variiert haben, was die Planung und Umsetzung spürbar beeinflusst hat“, so Grabert-Naß.

Aus Sicht vieler Pflegeeinrichtungen sei bislang „nur ein geringer konkreter Nutzwert im Versorgungsalltag gegeben“. Grundsätzlich biete der Kommunikationsdienst KIM, den es inzwischen fünf Jahre gibt, zwar „große Potenziale – etwa für den sicheren Austausch von Informationen und Dokumenten“, in der Praxis sei das System jedoch bisher nicht breit nutzbar, „da viele potenzielle Kommunikationspartner im Gesundheitswesen entweder noch nicht angeschlossen sind oder KIM trotz bestehender Anbindung bislang nicht aktiv nutzen“, so Grabert-Naß. Dem Fachdienst Care vor9 zufolge sind erst 9.500 von rund 32.000 Einrichtungen im Verzeichnisdienst der Gematik zu finden und können damit Daten über die TI austauschen.

Eine Umfrage der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) unter 1460 Einrichtungen zeigt eine deutliche Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit: Demnach haben fast 90 Prozent der Einrichtungen eine für den TI-Anschluss notwendige SMC-B beantragt, doch nur ein kleiner Teil sei tatsächlich angeschlossen. Die Gründe dafür liegen laut BAGFW insbesondere bei überlasteten Softwarefirmen, langen Wartezeiten auf den elektronischen Heilberufsausweis (eHBA), die für die Beantragung der SMC-B Voraussetzung sind. Ebenso seien die bürokratischen Verfahren komplex.

Die Kapazitäten aufseiten der Softwarefirmen seien erschöpft, Wartezeiten bis zur Installation des TI-Anschlusses die Regel. Auch Grabert-Naß zufolge waren „manche Branchensoftwareanbieter nicht frühzeitig auf die TI-Anbindung vorbereitet“. Bei technischen Problemen fehlt laut BAGFW oft eine auskunftsfähige Ansprechperson im Support, so die Kritik. Hinzu kommt Intransparenz bei den Kosten: Die Angebote zum TI-Anschluss sind für viele Einrichtungen schwer nachvollziehbar und liegen häufig über den refinanzierbaren Beträgen. Künftig sollen die Kosten aber von der TI-Pauschale gedeckt werden können, verspricht Prof. Dr. Dietmar Wolff vom Fachverband Informationstechnologie in Sozialwirtschaft und Sozialverwaltung (Finsoz) bei einer Informationsveranstaltung der Gematik.

Darüber hinaus sei der gesamte Prozess – von der Antragstellung über das Postident-Verfahren bis zur Rechnungslegung – laut BAGFW unübersichtlich, von einem hohen Verwaltungsaufwand geprägt und binde zusätzlich Zeit und Personal, was den ohnehin knappen Personalschlüssel weiter belaste. Viele Einrichtungen berichten von monatelangen Wartezeiten bis zum Erhalt der notwendigen Institutionskarten.

Die BAGFW fordert daher einen zentralen, digitalen Zugang zu allen TI-Komponenten über ein Online-Portal mit einmaliger Registrierung („once only“). Die Pflegeverbände betonen, dass die Digitalisierung und die TI-Anbindung einen echten Mehrwert für die Pflege bieten können. Um die hohe Motivation der Einrichtungen aufrechtzuerhalten, braucht es jedoch dringend mehr Anwendungsbereiche, einen vereinfachten Zugang und bessere Unterstützung bei der Umsetzung.

Nach Angaben der Gematik haben rund 60 Prozent der Pflegeeinrichtungen bereits die notwendigen Zugangskarten beantragt. Die tatsächliche Nutzung digitaler TI-Dienste wie KIM ist jedoch noch ausbaufähig. Wer bereits einen elektronischen Heilberufsausweis beantragt hat, kann beliebig viele SMC-B-Karten, Institutionskarten für die Anbindung der Einrichtungen an die TI beantragen.


Gematik-Karte aus der hervorgeht, in welchem Bundesland wie viele Einrichtungen eine SMC-B beantragt haben

Gematik-Karte aus der hervorgeht, in welchem Bundesland wie viele Einrichtungen eine SMC-B beantragt haben

In den meisten Bundesländern haben zwischen 50 und 60 Prozent der Pflegeeinrichtungen eine SMC-B-Karte beantragt.

(Bild: Gematik)

Sowohl für Software-Anbieter als auch für die Pflege werde es erst einmal keinen gesetzlichen Druck geben. Brenya Adjei, Geschäftsführer der Gematik, betonte auf der Informationsveranstaltung, dass die Pflicht vom Gesetzgeber stammt. Für die Pflegeeinrichtungen stellt die Gematik Informationen und praxisnahe Materialien wie Videos oder Checklisten bereit. In verschiedenen Aufzeichnungen der Gematik präsentieren 9 Anbieter, welche Module sie und teils auch ihre Partner bereits in der Pflegesoftware umgesetzt haben.

Überlegt werde auch eine Möglichkeit, dem Pflegepersonal einen längeren Zugriff auf die elektronische Patientenakte zu ermöglichen, um die Prozesse zu vereinfachen, wie die Produktmanagerin für die ePA bei der Gematik, Lena Dimde, bei der Vorstellung des Status Quo sagte. Abgesehen von Fragen zur Finanzierung der TI, zu Fristen und Umsetzung, wurde auch nach der Sicherheit der ePA gefragt. Dazu hieß es von Adjei, dass die Angriffsszenarien der Sicherheitsforscher lediglich theoretisch gewesen seien. Bei der ePA hatte bisher jedoch regelmäßig nachgebessert werden müssen, da immer wieder auf Sicherheitslücken aufmerksam gemacht wurde. Teilweise wurden Sicherheitsmängel in der Vergangenheit auch nicht ernst genommen.

Erst vor kurzem hatte der Deutsche Pflegerat (DPR) „klare gesetzliche Vorgaben“ für die IT-Sicherheit in der Pflege gefordert. Er sieht aufgrund zunehmender Cyberangriffe und wachsender Digitalisierung ebenfalls dringenden Handlungsbedarf, um Pflegeeinrichtungen besser vor Angriffen zu schützen. „Auch außerhalb der KRITIS-Kategorien geraten Akteure des Gesundheitswesens, darunter Pflegeeinrichtungen, vermehrt ins Visier – etwa durch Ransomware, DDoS-Angriffe (Distributed Denial of Service) oder Social Engineering“, hieß es dazu in einem Thesenpapier.

Bereits vor Monaten hatten Pflegeverbände darauf hingewiesen, dass das Ziel, alle Pflegeeinrichtungen bis Anfang Juli an die TI anzubinden, illusorisch sei. Das Verbändebündnis Digitalisierung in der Pflege hatte aufgrund bisheriger verschobener Fristen rund um die staatliche Digitalisierung mehr Verlässlichkeit und einen Zukunftsplan gefordert. Ebenso brauche die Digitalisierung in der Pflege eine nachhaltige Finanzierung.

Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (Bpa), sagte gegenüber dem Ärztenachrichtendienst, dass es noch eine „vollständig integrierte E-Rezept-Lösung für alle pflegerelevanten Arzneimittel und Hilfsmittel“, eine einfach nutzbare elektronische Patientenakte (ePA) mit Pflege-Schreibrechten sowie digitale Verfahren für Abrechnungen brauche, was aktuell noch nicht bei allen Abrechnungen und Krankenkassen möglich ist. Wichtig seien „effizientere Abläufe durch den digitalen Austausch von Dokumenten, Rezepten und Verordnungen“. Bisher müssten Praxen das E-Rezept „in der Regel ausgedruckt“ weitergeben, damit sie „irgendwie ins Heim gelangen, wo es anschließend in die Apotheke getragen wird.“ Die Kommunikation zwischen Ärzten und Pflegekräften über den KIM-Dienst, etwa beim Austausch über die Patienten, könne vieles erleichtern.


(mack)



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Nothing Phone (3): Mit neuem Glyph-Display in Richtung High-End


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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Bisher hatten sich die Nothing-Smartphones entweder in der gehobenen Mittelklasse oder im günstigeren Preissegment einsortiert. Mit dem Phone (3) geht Nothing einen Schritt auf das High-End-Segment zu, ohne mit den absoluten Luxushandys aufnehmen zu müssen – eine clevere Entscheidung.

Mit dem kantigeren Rahmen und geraden Glasflächen bewegt sich Nothing im Hinblick auf Design wieder in Richtung seines ersten Smartphones. Das zweite Modell hatte mehr Rundungen. Die Rückseite aus transparentem Glas zeigt das darunter liegende Muster aus Kunststoff. Das Phone (3) kommt in Schwarz und Weiß, in der weißen Variante ist es deutlich auffälliger.

Nicht mehr an Bord ist das mehrteilige LED-Element, das Nothing Glyph nennt. Der Name jedoch lebt weiter, denn nun ist das Glyph ein runder Dot-Matrix-Bildschirm in der rechten oberen Ecke der Rückseite. Der wird durch einen Druck auf eine ebenfalls Runde Fläche auf dem Smartphone-Rücken aufgeweckt. Der neue Glyph zeigt die Uhrzeit, den Akkustand und Benachrichtigungen an. Als Gimmick hat Nothing ihm digitales Flaschendrehen beigebracht: Eine kleine Flasche dreht sich einige Sekunden, wird dann langsamer und bleibt schließlich in einer Richtung stehen.



Nothing Phone (3) in Weiß und Schwarz

(Bild: Nothing)

Das Hauptdisplay des Nothing Phone (3) ist ein 6,67 Zoll großes OLED mit einer Auflösung von 1260 × 2800 Pixel. Der 120-Hertz-Bildschirm mit symmetrischem Rahmen erreicht laut Nothing eine maximale Punkthelligkeit von 4500 cd/m², im Alltag sollen bis zu 1600 cd/m² drin sein. Weiterhin verbaut Nothing den Fingerabdrucksensor recht weit unten im Display, etwas weiter oben wäre er besser zu erreichen.

Beim Prozessor hat sich Nothing für Qualcomm entschieden, allerdings nicht ins oberste Regal gegriffen. Statt des Top-Chips Snapdragon 8 Elite gibt im Phone (3) ein Snapdragon 8S Gen 4 den Takt an. Der kann je nach Modell auf 12 oder 16 GByte RAM zurückgreifen. Der interne Speicher liegt bei 256 oder 512 GByte und ist nicht erweiterbar. Stärker als die bisherigen Prozessoren in Nothing-Smartphones ist er allemal.

Auf der Rückseite hat das Nothing Phone (3) drei Kameras: Hauptkamera mit 50-Megapixel-Sensor, Preiskop-Tele mit dreifachem Zoom und ebenfalls 50 Megapixel und ein Ultraweitwinkel, auch hier mit einer maximalen Auflösung von 50 Megapixeln. Zu guter Letzt hat Nothing auch der Frontkamera einen 50-Megapixel-Sensor spendiert.



Das neue Glyph in ein Dot-Matrix-Display.

(Bild: Nothing)

In dem 218 Gramm schweren Nothing Phone (3) steckt ein Akku mit einer Kapazität von 5150 mAh. Das Smartphone unterstützt Schnellladen mit maximal 65 Watt per Kabel, per Induktion ist nur 15 Watt möglich. Mit einem entsprechenden Ladegerät soll das Phone (3) in einer knappen Stunde von Null auf Hundert geladen sein.

Auf dem Phone (3) läuft Nothing OS 3.5 auf Basis von Android 15. Die Software kommt gewohnt minimalistisch und ohne Bloatware daher. Teil des Betriebssystems sind eine ganze Reihe schicker und nützlicher Widgets, die sich teils auch auf dem Sperrbildschirm platzieren lassen. Nothing sichert fünf große Android-Updates und sieben Jahre lang Sicherheitspatches zu. Nothings KI-Lösung Essential Space samt des dedizierten Knopfs an der rechten Seite soll auch auf dem Phone (3) Ordnung in Notizen, Sprachaufnahmen und Screenshots bringen.

Das Nothing Phone (3) nimmt zwei Nano-SIM-Karten auf und unterstützt programmierbare eSIMs. Der Preis für das Smartphone beträgt 799 Euro mit 12/256 GByte und 899 Euro für 16/512 GByte. Das Nothing Phone (2) war mit einer UVP von 649 Euro deutlich günstiger. Am 4. Juli beginnt der Vorverkauf, der offene Verkauf startet am 15. Juli.


(sht)



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Das beste Zubehör für die Nintendo Switch 2: Kamera, Mario-Kart-Lenkrad & Co.


Zum Release der Nintendo Switch 2 gibt es Unmengen an offiziellem und inoffiziellem Zubehör. Wir zeigen die besten und sinnvollsten Accessoires für die nächste Gaming-Session.

Für die Switch 2 wird bereits zum Release ein Potpourri an Zubehör angeboten. Als Nachfolger und Iteration der Switch 1 hat die Switch 2 neben einem größeren Bildschirm und größeren Joycons auch Neuerungen wie die Kamera-Unterstützung. Das Feature ist zum Release hauptsächlich für den Gamechat gedacht, der unter anderem Video Calls in Spiele wie Mario Kart World integriert.

Auch im Hinblick auf Peripherien gibt es sowohl offiziell von Nintendo als auch von vielen anderen Herstellern Controller, die eine Alternative zu den mitgelieferten Joycons darstellen. Hier gibt es, gerade was die Qualität angeht, eine besonders große Spanne, wobei bereits mittelpreisige Pendants mit den Markencontrollern von Nintendo in puncto Verarbeitung und Präzision mithalten können.

Da es sich bei der Switch 2 ebenfalls um eine Hybrid-Konsole handelt, mit der man zwischen mobilem Handheld-Modus und stationärem Docked-Modus nach Bedarf wechselt, sind auch Transporttaschen potenziell eine wichtige Anschaffung – sofern man die Konsole mit auf Reisen nehmen möchte. Diese bekommt man ebenfalls von Nintendo selbst oder oft auch günstiger oder mit mehr Funktionen von Drittanbietern. Neben einer Aufbewahrungsmöglichkeit für die Switch 2 bieten diese dann gerne auch mal Stauraum für Spiele und Peripherien.

Kameras für Gamechat

Wie es sich für Nintendo-Konsolen gehört, darf auch bei der Switch 2 ein neues Gimmick nicht fehlen. Neben der Mausfunktion der Joycons ist das vorwiegend die Kamera-Unterstützung. Diese kommt in erster Linie beim neuen Gamechat zum Einsatz. Wie der Name vermuten lässt, ist Gamechat ein Voice- und Videochat, wie man ihn bereits von VoIP-Programmen (Voice-over-IP) wie Teamspeak oder Discord kennt. Zusätzlich zu Funktionen wie dem Teilen des Bildschirms gibt es mit Cameraplay Spiel-spezifische Features, die ebenfalls von der Kamera Gebrauch machen. In Mario Kart World und Super Mario Party Jamboree Switch 2 Edition erscheinen etwa die Gesichter der Spieler im Spiel.

Mit dem eingebauten Mikrofon in der Switch 2 ist ein Sprachchat jederzeit möglich, bei einem Video-Call sieht es da anders aus. Wer Videochatten möchte, muss sich eine Kamera separat dazu kaufen, denn als Bundle mit der Konsole zusammen gibt es diese zum Release nicht. Neben der offiziellen Kamera von Nintendo selbst gibt es zwei Alternativen vom offiziell lizenzierten Hersteller Hori sowie preiswertere Modelle von No-Name-Herstellern. Alle Kameras verbinden sich per USB-C mit der Konsole.

Leider lässt sich nicht jede beliebige Webcam mit der Switch 2 verbinden.

Leider lässt sich nicht jede beliebige Webcam mit der Switch 2 verbinden.

Die offizielle Kamera für die Nintendo Switch 2 schlägt mit einer UVP von 60 Euro zu Buche, ist aber bereits ab 50 Euro (Bestpreis-Link) erhältlich. Günstiger ist da die Hori Switch 2 Kamera für 35 Euro. Alternativ gibt es diese auch im Piranha-Pflanze-Look, ebenfalls für 35 Euro. Achtung: Während die offizielle Kamera von Nintendo eine Auflösung von immerhin 1080p hat, bringen es die beiden Kameras von Hori nur auf eine Auflösung von 480p und liefern somit eine deutlich schlechtere Bildqualität – hier macht sich der niedrigere Preis bemerkbar. Noch günstiger ist die Kamera vom Hersteller Dazzleex, welche eine 720p-Auflösung hat und nur 16 Euro kostet.

Controller-Zubehör und Controller-Alternativen

Obwohl die Joycons der Switch 2 größer und abgerundeter sind, als die der Switch 1, finden wir sie weiterhin auf Dauer unbequem. Das fällt uns besonders dann auf, wenn wir die Joycons ohne die Halterung verwenden. Bereits nach wenigen Runden in Mario Kart verkrampfen unsere Finger. Glücklicherweise schaffen traditionellere Controller hier Abhilfe. Der upgedatete und offizielle Switch 2 Pro Controller ist dabei zwar eine ideale Alternative, kostet allerdings regulär 90 Euro und ist – zumindest im Launch-Monat – regelmäßig ausverkauft.

Wer nicht so viel ausgeben oder so lange warten möchte, bis der Controller wieder verfügbar ist, kann etwa auf Produkte von Drittanbietern wie 8bitdo zurückgreifen. Der 8bitdo Ultimate 2 Bluetooth für 70 Euro ist nicht nur 20 Euro günstiger als der Switch 2 Pro Controller, sondern kommt auch mit einer eigenen Ladestation und 2,4-GHz-Funk-Dongle, um ihn auch mit anderen Geräten – etwa am PC – zu verwenden. Eine größere Auswahl an Controller-Alternativen zeigen wir am Ende des Kapitels.

Die offizielle Neuauflage des Gamecube-Controllers und auch der Switch 2 Pro Controller sind entweder stark limitiert oder ganz ausverkauft. Abhilfe schaffen da günstigere Alternativen.

Die offizielle Neuauflage des Gamecube-Controllers und auch der Switch 2 Pro Controller sind entweder stark limitiert oder ganz ausverkauft. Abhilfe schaffen da günstigere Alternativen. TechStage.de

Der 8bitdo Wireless Adapter 2 für 15 Euro (Bestpreis-Link) ist insbesondere für diejenigen interessant, die bereits Controller anderer Systeme haben. Denn mit dem Adapter verbindet man zum Beispiel Xbox- oder PS5-Controller mit der Switch 2 (und anderen Konsolen). Eventuell ist ein manuelles Firmware-Update des Sticks nötig, damit die Switch 2 diesen erkennt.

Besonders für lokale Mehrspieler-Sessions bieten sich die Joycons an, da man bereits mit einer Hälfte des Paars einen vollwertigen, wenn auch kleinen Controller in den Händen hält. Um diesen ergonomisch etwas aufzumotzen und auch für größere Hände angenehmer zu machen, lohnen sich Halterungen wie die von Oniverse für etwas weniger als 10 Euro. Hier setzt man den Joycon in die Halterung ein und profitiert von der besseren Griffigkeit eines regulären Controllers.

Bereits seit der Wii gibt es die ikonischen Lenkrad-Halterungen für Nintendo-Konsolen, um stilecht Mario Kart zu fahren. Mit der Veröffentlichung von Mario Kart World gibt es die Lenkrad-Halterung jetzt auch für die Switch 2 zu kaufen. Auch hier darf man sich wieder für das Nintendo-Original-Produkt oder das eines Drittanbieters entscheiden.

Einer unserer größten Kritikpunkte an der Halterung für die Joycons ist, dass man die Joycons nicht über diese laden kann. Stattdessen muss man die Controller jedes Mal wieder an die Switch 2 anschließen. Nintendo hat diesmal jedoch für 35 Euro eine offizielle Ladehalterung veröffentlicht, die über einen USB-C-Port verfügt. Darüber an den Strom angeschlossen, laden die Joycons jetzt auch, während man zockt. Außerdem verfügt die Halterung über zwei zusätzliche Tasten – GL und GR – die sich hinten an den Griffen befinden. Für etwas weniger als die Hälfte des Preises gibt es die inoffizielle Ladehalterung von Macbazel (17 Euro).

Ein anderes Problem ergibt sich, wenn man mehr als zwei Joycons gleichzeitig laden möchte, denn an die Switch 2 selbst passt logischerweise nur ein Paar. Hierfür bietet sich ein Charging-Dock an. An diesem haben bis zu vier Joycons gleichzeitig Platz. Günstige Docks fangen bereits bei 17 Euro an.

Tragetaschen und Schutzhüllen für die Nintendo Switch 2

Dank der abermals hybriden Funktionsweise der Switch 2, ist sie ein idealer Reisebegleiter. Mit Tragetaschen schützt man die Switch 2 unterwegs vor Kratzern oder größeren Schäden. Etwas enttäuschend: Die offizielle Schutzhülle von Nintendo ist zwar schick und gut verarbeitet, bietet aber neben der Konsole wenig Stauraum für weiteres Zubehör. Andere Anbieter liefern hier mehr. Wir haben schon gute Erfahrungen mit der Tragetasche von Daydayup gemacht, die für 28 Euro zusätzlichen Stauraum für Spiele und über die integrierte Netztasche auch Stauraum für Accessoires bietet – in unserem Fall für die Joycon-Bänder und den Controller 8bitdo Sn30pro.

Nintendo Switch 2 Tragetasche

Nintendo Switch 2 Tragetasche TechStage.de

Genauso sinnvoll ist eine Schutzfolie, um den Bildschirm der Switch 2 zusätzlich vor Kratzern zu schützen. Je nach Anbieter filtern die Folien sogar zusätzlich blaues Licht heraus oder reduzieren die Reflexion des Bildschirms.

Wer seine Switch 2 zusätzlich noch personalisieren möchte, kann auf Skins zurückgreifen. Diese Sticker klebt man auf die Joycons und die Rückseite des Gehäuses und versieht so die Konsole mit einem neuen Look.

Kopfhörer

Gerade wenn man unterwegs ist, hat man nicht immer die Möglichkeit, die Lautsprecher der Switch 2 zu verwenden. Um den Seelenfrieden im Zug oder im Wartezimmer zu wahren, lohnt sich hier die Investition in Kopfhörer. Da die Switch 2 über Bluetooth verfügt, wird eine Großzahl an Geräten unterstützt. Die Paarung eines Bluetooth-Geräts wie den Google Pixel Buds Pro 2 Hazel (Bestpreis-Link) mit der Switch 2 ist zudem angenehm einfach. Auch kabelgebundene Kopfhörer mit 3,5-mm-Klinke sind dank des 3,5-mm-Anschlusses an der Switch 2 kompatibel. Headsets, die via 2,4-GHz-Funk verbinden, machen potenziell Schwierigkeiten, weil sie ein Firmware-Update benötigen können. Den Funk-Dongle steckt man unabhängig davon in einen der USB-Ports am Dock der Switch 2.

Die Verbindung von Bluetooth-Kopfhörern und -Earbuds mit der Switch 2 ist in wenigen Schritten erledigt.

Die Verbindung von Bluetooth-Kopfhörern und -Earbuds mit der Switch 2 ist in wenigen Schritten erledigt. TechStage.de

Ein Mikrofon ist nicht zwangsläufig nötig, da die Switch 2 ein eingebautes Mikrofon mit Noise-Cancelling-Funktion hat.

Speicherkarten

Die Switch 2 ist mit 256 GB Speicherplatz ausgestattet. Direkt zur Veröffentlichung mag das für die meisten noch mehr als genug sein, so manch einer könnte aber relativ schnell damit an die Grenzen kommen. Per SD-Kartenslot verschafft man der Switch 2 zum Glück zusätzlichen Speicherplatz. Achtung: Die Konsole unterstützt ausschließlich microSD Express Cards zum Installieren von Spielen. Das bedeutet leider, dass man nicht einfach die bereits gekaufte SD-Karte aus der Switch 1 in die Switch 2 stecken kann.

Ebenso ärgerlich ist, dass microSD Express Cards (microSDXC) noch einmal teurer sind als herkömmliche Karten im Format microSD. Derzeit sind jedoch Karten von SanDisk im Preis reduziert. Die SanDisk microSDXC mit 512 GB im Animal-Crossing-Look kostet derzeit 49 Euro. Die kleinere 128-GB-Version im Mario-Theme kostet 16 Euro.

Fazit

Die Bandbreite an dediziertem Nintendo Switch 2 Zubehör hält sich – zumindest zum Launch der Konsole – noch in Grenzen. Nützliche Anschaffungen stellen Controller-Halterungen dar, weil sie die sonst oft auf längere Zeit unbequemen Joycons zumindest ein Stück weit ergonomischer machen. Alternative Controller sind primär deswegen nützlich, da sie meist weniger kosten als die Premium-Modelle von Nintendo und auch deutlich besser verfügbar sind. Mit einem Wireless Adapter wie der von 8bitdo funktioniert man sogar für wenig Geld bereits vorhandene Controller für die Switch 2 um.

Ladestationen und Ladehalterungen stellen eine hervorragende Quality-of-Life-Anpassung dar und Schutzhüllen für die Konsole verhindern nicht nur Kratzer, Glasschäden und mehr, sondern bieten oft auch zusätzliche Möglichkeiten zum Verstauen von Controller, Spiele, Ladekabel und Co. SD-Karten sind zudem essenziell, wenn man seine gesamte digitale Spielbibliothek immer parat haben möchte. Mit Kopfhörern blendet man nicht nur die Umgebungsgeräusche aus, sondern kann uneingeschränkt unterwegs zocken, ohne seinen Mitmenschen mit Spielsounds auf die Nerven zu gehen.



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Nothing Headphone (1): Over-Ear-Kopfhörer mit ANC im ersten Eindruck


Mit dem Headphone (1) tritt Nothing nach Smartphones, Smartwatches und In-Ears in eine neue Produktkategorie ein. Der Over-Ear-Kopfhörer wird zusammen mit dem Nothing Phone (3) vorgestellt und soll Bose und Sony Konkurrenz machen.

Das Design des 299 Euro teuren Kopfhörers ist, so das Feedback zu unserem Testgerät, nicht jedermanns Sache. Die rechteckige Grundform aus Aluminium mit dem aufgesetzten, transparenten Teil ist optisch auffällig. Der Headphone (1) macht allerdings einen durchaus hochwertigen, stabilen Eindruck. Der stufenlose Verstellmechanismus lockert sich auch beim langen Tragen nicht, der Kopfhörer bleibt gut in Form. Selbst auf der kleinsten Stufe ist er aber noch immer recht groß, Menschen mit kleinem Kopf haben Probleme, eine bequeme Position zu finden. Die weichen Ohrpolster schließen angenehm ab und drücken auch mit Brille nicht. Der Nothing Headphone (1) lässt sich nicht zusammenklappen, sondern nur flach hinlegen, indem man die Ohrteile dreht. Das Gewicht bleibt mit 329 Gramm noch im Rahmen, der Headphone (1) ist aber kein federleichter Kopfhörer.

Für den Sound hat sich Nothing mit der britischen Marke KEF zusammengetan. Im Kopfhörer stecken zwei 40 Millimeter große Driver sowie sechs Mikrofone, die sowohl zum Telefonieren wie auch für die aktive Geräuscherkennung (ANC) genutzt werden. Der Kopfhörer, der über die Nothing-X-App eingerichtet und verwaltet wird, unterstützt Spatial Audio, Multipoint-Verbindungen, Trageerkennung, Google Fast Pair und Microsoft Swift Pair. Nicht alle Features sind standardmäßig aktiv, Multipoint etwa muss man zuerst in der App einschalten, damit der Kopfhörer gleichzeitig mit zwei Geräten Verbindung aufnimmt.



Die Bedienelemente sind Nothing gut gelungen.

(Bild: heise online/sht)

Nothing hat den Headphone (1) in der Grundeinstellung eher warm abgestimmt, der Bass ist nicht übermäßig stark betont. Mit der App lässt sich der Sound gut an die eigenen Hörgewohnheiten anpassen, entweder in den vier vorgefertigten Modi Balance, Mehr Bass, Mehr Höhen oder Stimme, oder händisch über den Equalizer mit acht Reglern für unterschiedliche Frequenzbereiche. Zusätzlich gibt es den Bass-Boost, der die tiefen Töne noch stärker nach oben regelt. Der manuelle Equalizer ist nur dann verfügbar, wenn man den Kopfhörer ohne Spatial Audio verwendet. Mit aktivem Spatial Audio reagiert der Headphone (1) sensibel auf Kopfbewegungen, der Klang wird allerdings etwas dumpfer.

Das ANC schottet auch in der höchsten Stufe Außengeräusche nicht komplett ab, reduziert sie aber auf ein leises Grundrauschen. Das klingt natürlicher als komplette Stille, andere dämpfen jedoch noch etwas mehr als die Nothing-Kopfhörer. Auffällig: Bei starkem Wind lässt der Bluetooth-Kopfhörer Windgeräusche häufig trotz aktivem ANC ans Ohr durch. Der Transparenzmodus arbeitet zuverlässig, der Headphone (1) kann damit auch im Homeoffice auf dem Kopf bleiben, die Klingel oder das Telefon hört man problemlos. Mit ANC verspricht Nothing bis zu 35 Stunden Akkulaufzeit, ohne sollen es 80 Stunden sein.



Schiebeschalter und Anschlüsse für USB- und Klinkenkabel.

(Bild: heise online/sht)

Gut gelungen sind die Bedienelemente, die allesamt am rechten Teil des Kopfhörers sitzen. Neben dem Schiebeschalter zum Ein- und Ausschalten und einem kaum sichtbaren Knopf an der Innenseite, der den Kopfhörer in den Kopplungsmodus bringt, gibt es noch drei: einen Roller, eine Wippe und einen Knopf. Mit dem Roller reguliert man die Lautstärke und schaltet zwischen ANC und Transparenzmodus um. Die Wippe dient zum Spulen innerhalb und Skippen zwischen den Songs. Der Knopf ruft den Sprachassistenten des Smartphones ans Ohr oder löst, über die App einstellbar, andere Funktionen aus.

Zum Lieferumfang gehört ein schickes Case mit Filzüberzug und Reißverschluss, in dem man den Kopfhörer samt der beiden ebenfalls mitgelieferten Kabel – Klinke und USB – transportieren kann. Das Case ist 4,5 Zentimeter dick und 21,5 x 21,5 Zentimeter groß.

Mit 299 Euro reiht sich der Headphone (1) von Nothing etwa auf dem Niveau der Konkurrenz ein, die vor allem von Bose und Sony kommt. Deren Top-Modelle sind etwas teurer, günstigere oder Vorgänger für weniger Geld erhältlich. Optisch setzt die Konkurrenz im Gegensatz zu Nothing eher auf Understatement.


(sht)



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