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Tiktok-Deal: 50 Prozent der US-Einnahmen sollen an Bytedance fließen


Die geplante Abspaltung des US-amerikanischen Tiktok-Geschäfts vom chinesischen Mutterkonzern Bytedance nimmt konkrete Gestalt an. Eine Gruppe von US- beziehungsweise internationalen Investoren soll 80 Prozent der Anteile an der neuen Firma bekommen; Bytedance behält 20 Prozent, bleibt damit aber größter Anteilseigner und dürfte weiterhin gut mitverdienen.

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider schreibt, sollen 50 Prozent der US-amerikanischen Tiktok-Einnahmen an Bytedance fließen. Möglicherweise ist das der Ausgleich für die mit 14 Milliarden US-Dollar gering erscheinende Bewertung des US-Geschäfts, das Analysten eher im Bereich von 40 Milliarden US-Dollar angesiedelt hatten. Zu den Großinvestoren sollen laut New York Times außer dem IT-Konzern Oracle sowie der Private-Equity-Firma Silver Lake auch der in Abu Dhabi beheimatete Investmentfonds MGX gehören; gemeinsam hielten sie dann 45 Prozent. Ursprünglich war vorgesehen, dass nur US-Investoren zum Zug kommen.

Von US-amerikanischer Seite steht der Übernahme nichts mehr im Wege, US-Präsident Donald Trump machte am Donnerstag mit einem entsprechenden Dekret den Weg frei. Demzufolge seien mit den getroffenen Vereinbarungen die Anforderungen des 2024 unter der Biden-Regierung erlassenen Tiktok-Bann-Gesetzes erfüllt. Ziel dieses Gesetzes war, die Daten von US-Bürgern dem Zugriff der chinesischen Regierung zu entziehen und auch den Tiktok-Empfehlungsalgorithmus unter die Kontrolle lokaler Unternehmen zu stellen.

Doch ob auch die chinesische Regierung dem Deal zustimmt und wie weit in dem Fall der Einfluss der neuen Besitzer auf den Empfehlungsalgorithmus tatsächlich geht, ist unklar. Mittlerweile ist nur noch davon die Rede, dass Tiktok USA den Algorithmus lizenzieren und mit den Daten von US-Nutzern nachtrainieren werde. Diese würden lokal auf US-amerikanischen Servern gespeichert.

Der Algorithmus selbst, die dem Basistraining zugrundeliegenden Daten sowie die Entwicklung von Updates bliebe demzufolge unter der Kontrolle von Bytedance. Wie umfangreich und detailliert die Einblicke der US-Betreiber in die Funktionsweise des Tiktok-Herzstücks ausfallen werden, ist nicht bekannt. Wie bei allen großen, erfolgreichen Plattformen liegt auch Tiktoks Erfolgsrezept und -geheimnis im Algorithmus. Dieser entscheidet, welche Inhalte Nutzer zu sehen bekommen und vor allem hat er gelernt, wie er das überwiegend junge Publikum möglichst lange in der App hält.

Für Bytedance sowie die chinesischen Regierung ist es also essenziell, diesen Teil der App mit allen Mitteln zu schützen. Laut Bloomberg haben beide dem Verkauf unter den genannten Bedingungen noch nicht zugestimmt. Die chinesische Botschaft äußerte lediglich, dass die US-Amerikaner „chinesischen Investoren ein offenes, faires und diskriminierungsfreies Umfeld bieten“ müssten.

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(atr)



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