Künstliche Intelligenz

TikTok: US-Richter untersuchen mutmaßliche Suchtmechanismen


Wie bei zahlreichen Social-Media-Diensten wird auch TikTok, und insbesondere dieser App, immer wieder vorgeworfen, sie arbeiteten mit Suchtmechanismen. Diese sollen vor allem auf junge Nutzer zugeschnitten sein. Ob das tatsächlich so ist, untersucht nun die Staatsanwaltschaft des US-Bundesstaates New Hampshire.

Dort ist am obersten Gericht des Staates eine Klage der Verbraucherschützer anhängig. Diese wollte TikTok mittels einer Eingabe ablehnen lassen. Am Freitag entschied jedoch Richter John Kissinger Jr., dass die Vorwürfe untersucht werden. Wie der Richter in seiner Entscheidung (PDF) schreibt, seien die Vorwürfe hinreichend genau, um die „angeblich schadhaften und gefährlichen Funktionen“ der App zu untersuchen.

In einer Stellungnahme der Staatsanwaltschaft heißt es zudem, TikTok habe „unfaire Aktionen und täuschende Praktiken“ angewandt. Auch die Darstellung des Unternehmens zum Schutz von Minderjährigen seien nicht der Wahrheit entsprechend. TikTok widerspricht dem natürlich und sagte CNBC, die Vorwürfe seien „veraltet und auf handverlesenen Behauptungen“ basierend. Wie aus anderen Klagen von US-Bundesstaaten hervorgeht, soll TikTok Gefahren der App wissentlich ignoriert haben.

Dass TikTok vor allem von jungen Menschen benutzt wird, was auch häufig behauptet wird, scheint nach Zahlen der Staatsanwaltschaft von New Hampshire zudem nicht mehr zutreffend zu sein. Nach deren Untersuchungen hat der Dienst in dem Bundesstaat 1,2 Millionen Nutzer, von denen nur ein Viertel unter 23 Jahren alt sind. Und nur 93.000 sollen zwischen 13 und 17 Jahren alt sein.

Dem Prozess in New Hampshire kommt auch große Bedeutung zu, weil nach einem Bundesgesetz die App schon im Januar 2025 an US-Betreiber hätte verkauft werden oder in den USA gesperrt werden müssen. Dafür hatte Präsident Trump aber kürzlich zum dritten Mal eine Frist verlängert, jetzt läuft sie bis zum 17. September. Unbestätigten Berichten zufolge arbeitet TikTok bereits an einer neuen Version der App speziell für die USA. Dort gelten, entsprechend dem stark ausgeprägten Föderalismus des Landes, zudem in jedem Bundesstaat anders gestaltete Regeln für den Verbraucherschutz. Das Verfahren in New Hampshire könnte für die Anforderungen an ein neues TikTok richtungsweisend sein.


(nie)



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