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Top 10: Das beste Klapprad-E-Bike im Test – Engwe vor Brompton und Fiido


E-Bike Engwe P20 im Test

Das Engwe P20 bietet einen 250-Watt-Motor mit Drehmomentsensor und Karbonriemenantrieb sowie innovative Rücklichter mit integrierten Blinkern und Bremsleuchten. Wie gut sich das Klapprad fährt, zeigt der Test.

VORTEILE

  • 250-Watt-Motor mit Drehmomentsensor, wendig und leicht
  • Beleuchtung mit Bremslicht und Blinker
  • fast wartungsfreier Karbonriemenantrieb

NACHTEILE

  • Single-Speed-Karbonriemenantrieb
  • für Personen über 190 cm nicht optimal
  • erfüllt nicht ganz die StVZO

Das Engwe P20 bietet einen 250-Watt-Motor mit Drehmomentsensor und Karbonriemenantrieb sowie innovative Rücklichter mit integrierten Blinkern und Bremsleuchten. Wie gut sich das Klapprad fährt, zeigt der Test.

Klappbare E-Bikes sind aufgrund ihrer kompakten Abmessungen im zusammengefalteten Zustand leicht im Auto oder Zug transportierbar. Viele Exemplare wie das Engwe L20 sind mit dicken, profilstarken Reifen bestückt und bieten vor allem Winter bei schneebedecktem Untergrund besseren Halt als normalbereifte Falträder. Dafür sind letztere leichter und besonders praktisch, wenn das Rad mit Auto oder Zug transportiert werden soll.

Mit dem P20 hat Engwe nun ein solches im Angebot: Es ist mit 18,5 kg für ein E-Bike relativ leicht und wird von einem 250 Watt starken Motor mit Drehmomentsensor angetrieben. In Kombination mit einem 345-Wh-Akku soll die Reichweite bis 100 km betragen. Eine Gangschaltung bietet das Rad nicht, dafür aber einen bis zu 33.000 km wartungsfreien Karbonriemenantrieb. Außerdem gibt es Vorder- und Rücklicht, die der integrierte E-Bike-Akku zum Leuchten bringt und nicht, wie häufig bei günstigen Rädern der Fall, von einer eigenen Batterie mit Strom versorgt werden muss. In den Rücklichtern sind obendrein Blinker und Bremsleuchten integriert. Für einen schnellen Halt sollen die hydraulischen Bremsen sorgen.

Obendrein eignet sich das Engwe P20 mit einer Zuladung von 120 km auch für relativ schwere Personen, was im E-Bike-Bereich inzwischen allerdings keine Seltenheit mehr ist.

Engwe verkauft das P20 in den Farben Grün, Schwarz und Weiß zum Preis von 999 Euro. Mit dem Code DeliaKOL50OFF reduziert sich der Preis auf 899 Euro. Wie gut das Engwe P20 in der Praxis funktioniert, zeigt der Test.

Wie wird das Enge P20 montiert und wie ist es verarbeitet?

Geliefert wird Engwe P20 teilmontiert in einem großen Karton. Das zur Montage nötige Werkzeug ist im Lieferumfang enthalten. Damit das E-Bike während des Transports keinen Schaden nimmt, schützt Engwe das Rad mit vielen Schaumstoffelementen, die mit Kabelbindern ordentlich an den sensiblen Stellen montiert sind. Deshalb dauert es auch einige Minuten, bis man diese entfernt hat und die Montage beginnen kann.

Das englischsprachige Handbuch beschreibt den Aufbau nur ungenau. Der Einbau des Vorderrads ist zwar prinzipiell kein Problem. Damit aber die Vorderradbremse nicht schleift, haben wir bei unserem Modell die Unterlegscheibe zwischen Radnabe und Fahrradgabel montiert (siehe Bildergalerie). Das zeigt auch eine Grafik im Handbuch, wenn auch nur sehr grob. Textlich wird dieses wichtige Montagekriterium im Handbuch nicht erläutert.

Das Gleiche gilt für eine magnetische Scheibe, die an der Vorderradachse außen montiert werden muss, damit das Rad im zusammengeklappten Zustand mit dem am hinteren Rad vormontierten Magneten fixiert wird, sodass es beim Schieben nicht auseinanderläuft. Über diesen Sachverhalt steht nichts im Handbuch. Lediglich auf Produktseite im Shop des Herstellers ist von einem Magneten die Rede. Daher hatten wir das Rad zunächst ohne diese Vorrichtung montiert. Das nachträglich Anbringen ist hingegen kein Problem. Hierfür demontiert man die entsprechende Schraube an der Vorderachse, steckt den Magneten auf, dreht die Schraube aber noch nicht fest. Jetzt klappt man das Rad zusammen und überprüft dabei, in welcher Position der Magnet am Vorderrad montiert werden muss, damit er den am hinteren Rad vormontierten genau trifft (siehe Bildergalerie).

Andere, nahezu selbstverständliche Montageschritte, wie das Anbringen der Pedale, erklärt das Handbuch hingegen genau. Im Übrigen war bei unserem Rad der Gepäckträger über dem hinteren Rad bereits vormontiert, während im Handbuch von einem Gepäckträger nicht die Rede ist.

Der Aufbau hat bei uns etwa eine halbe Stunde gedauert, zuzüglich 15 Minuten für die Demontage der Schaumstoffeinlagen zum Schutz des Rads. Vor der ersten Fahrt ziehen wir alle Schrauben nach und pumpen die Reifen auf. Wir empfehlen für die Fahrt einen Helm, die es auch in smart gibt. Bei der Auswahl hilft unsere Top 5: Die besten smarten Fahrradhelme mit Blinker, Bluetooth & Musik im Test.

Optisch ist das Engwe P20 ein echter Hingucker, vor allem mit der mintgrünen Lackierung. Sie ist im Alltag nur selten an einem Rad zu sehen und sorgt für einen starken Kontrast zu den ansonsten in Schwarz gehaltenen Elementen wie Lenkrad, Lenkstange, Sitz, Räder, Karbonriemenantrieb und Gepäckhalterung.

Ansonsten ist das 18,5 kg leichte Engwe P20 ordentlich verarbeitet, auch wenn die Schweißnähte nicht so sauber abgeschliffen sind wie bei teureren E-Bikes. Das Kabelmanagement hinterlässt einen aufgeräumten Eindruck. Zur guten Optik tragen auch die im Rahmen integrierte Vorderleuchte sowie die Rückleuchten mit integrierten Bremslichtern und Blinkern bei. Letztere sind übrigens seit Kurzem erlaubt.

Wie ergonomisch ist das Engwe L20?

Der etwa 62 cm breite Lenker ist kaum gebogen. Die Griffe sind ergonomisch geformt und bieten eine Auflagefläche für die Handballen. Die Klingel sitzt praktisch erreichbar am rechten Bremsgriff. Dank höhenverstellbarem Sattel und Lenker können Personen mit einer Größe zwischen 155 und 190 cm eine ergonomische Sitzposition auf dem Rad finden. Für kleinere oder größere Radler ist das Engwe L20 hingegen weniger gut geeignet.

Welche Funktionen bietet das Bedienpanel?

Mit dem kleinen Bedienpanel neben dem linken Griff können Anwender den Motor aktivieren und zwischen drei Unterstützungsstufen wählen. Außerdem zeigt es Geschwindigkeit, zurückgelegte Wegstrecke und Akkustatus an.

Das Display ist relativ klein, hintergrundbeleuchtet und auch bei Sonne noch ausreichend gut ablesbar. Einen USB-A-Anschluss zum Aufladen von Smartphones bietet es leider nicht. Die Steuereinheit des Fahrrad-Computers sitzt auf der linken Seite des Lenkers. Damit kann der Fahrer über Plus- und Minustaste am unteren Rand die Unterstützungsstufe (1–3) des Motors einstellen und das Licht über ein langes Drücken auf die Plus-Taste ein- und ausschalten. Das Frontlicht ist ausgesprochen hell, hat aber den Nachteil, dass es starr montiert in Kurven den Weg nicht optimal ausleuchtet und nur etwa drei Meter weit leuchtet. Bei Nacht sollte man dementsprechend vorsichtig fahren.

Mit dem Bedienpanel kann man zudem noch einen Passwortschutz aktivieren. Hierzu drücken wir die M-Taste kurz nach dem Einschalten mehrere Sekunden. Dann öffnet sich das Einstellungsmenü, das standardmäßig die Optionen Unit, AutoOf, Wheel, Passwo, Batter, Info und P-Set bietet. Unter AutoOf kann man die Zeit definieren, nach deren Ablauf sich das Rad ausschaltet. Zur Auswahl stehen 5, 10, 15, 20, 30 und 60 Minuten. Unter Unit kann man Anzeige von km/h auf mph umstellen. Und mit Passwo können Anwender eine vierstellige Ziffernfolge festlegen, die nach Aktivierung beim Einschalten eingegeben werden muss, damit der Motor aktiv ist. Die Menüoptionen Batter, Wheel und Info zeigen nur Details zu den jeweiligen Einstellungen, können aber nicht verändert werden.

Wie wird der Blinker aktiviert?

Neben dem Haupt-Bedienpanel gibt es zwei Pfeil-Tasten, mit denen man die beiden Blinker links und rechts aktiviert. Leider gibt es an den Tasten kein optisches Feedback, die signalisieren, ob eine Fahrtrichtungsanzeige aktiv ist. Die Blinker hören auch nicht nach einer bestimmten Zeit auf zu leuchten. Man muss die entsprechende Taste nach dem Abbiegevorgang erneut drücken, um den Blinker auszuschalten.

Wie wird das Licht eingeschaltet?

Das Einschalten der Beleuchtung erfolgt über die Plus-Taste, mit der man auch die Unterstützungsstufe des Motors auswählt. Statt die Taste nur kurz zu drücken, um etwa eine höhere Unterstützungsstufe festzulegen, drückt man sie zur Aktivierung der Beleuchtung mehrere Sekunden. Ein nochmaliges langes Drücken schaltet das Licht wieder aus.

Wie fährt sich das Engwe P20?

Ein Klapp-E-Bike mit 20-Zoll großer Bereifung fährt sich natürlich nicht so bequem wie ein großes Rad mit Federung. Auch gegenüber kleinen E-Bikes mit dicker Bereifung wie dem Enge L20 (Testbericht) spürt man beim P20 nahezu jede Fahrbahnunebenheit. Für Ausflüge ins Gelände oder auf Waldwege ist das P20 somit nur bedingt geeignet. Auch auf unebenen Fahrbahnen wie gepflasterten Straßen wird man mit dem P20 ordentlich durchgeschüttelt.

Spaß beim Fahren stellt sich also erst ein, wenn das Rad auf einen ebenen und optimal asphaltierten Untergrund trifft. Dann ist das P20 komfortabel und dank seiner Wendigkeit auch bei unvorhergesehenen Ereignissen sicher zu steuern. Dazu tragen auch die hydraulischen Scheibenbremsen mit einem Durchmesser von 160 mm bei, die das Engwe schnell zum Stehen bringen, ohne dass dabei die Bremswirkung eine aus dem Sattel hievt. Hinterher fahrende Verkehrsteilnehmer können dabei die beiden Bremsleuchten gut sehen und so auf den Bremsvorgang des Vordermanns gut reagieren.

Dankbar sind wir auch über die montierten Schutzbleche aus Plastik, die bei nasser Fahrbahn vor Spritzer an der Kleidung schützen. Und dank des leisen Motors und des Karbonriemenantriebs halten sich die Fahrgeräusche auf einem niedrigen Niveau.

Wie gut ist der Motor mit Drehmomentsensor?

Der Heckmotor bietet die erlaubten 250 Watt Nennleistung und ein Drehmoment von maximal 42 nm. Dank Drehmomentsensor stellt sich auf dem Engwe P20 ein natürliches Fahrgefühl ein. Je stärker man in die Pedale tritt, desto stärker fällt die Unterstützung des Motors aus. Die Unterstützung des Motors liegt sofort an. Man muss also nicht erst einige Meter fahren, bevor sie einsetzt, wie das bei E-Bikes ohne Drehmomentsensor der Fall ist. Wer dennoch nach einem Halt bei einer Ampel nicht auf die Technik vertraut, kann den Gashebel nutzen, um das Rad sofort in Gang zu setzen. Dieser ist auf 6 km/h begrenzt und entspricht damit den gesetzlichen Anforderungen.

Dass nur drei statt der bei den meisten anderen E-Bikes üblichen fünf Fahrstufen zur Verfügung stehen, ist in der Praxis nahezu irrelevant. Sprich: Man kommt damit gut klar. Bei flacher Wegstrecke reichen die ersten beiden für eine Geschwindigkeit von etwa 20 km/h aus. Die dritte Stufe ermöglicht eine Beschleunigung auf gesetzlich erlaubte 25 km/h. Sie ist vor allem bei Steigungen sinnvoll, wo die ersten beiden Stufen nicht ausreichen, um das maximale Drehmoment des Motors von 42 nm abzurufen.

Länger Strecken mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit zu fahren, ist zwar möglich, macht aber keinen Spaß. Das verhindert die Übersetzung des Single-Speed-Karbonriemens, die für dieses Tempo eine hohe Trittgeschwindigkeit erfordert.

Mit dem Engwe P20 würden wir also keine langen Radtouren unternehmen. Aber zum Ausflug in das nahe gelegene Schwimmbad oder für kleinere Einkäufe ist das Rad gut geeignet – auch dank des vormontierten Gepäckträgers, der eine Tragkraft von 15 kg bietet.

Wie lange hält der Akku?

Engwe verspricht für das P20 mit einem knapp 346 Wh starken Akku eine Reichweite von bis zu 100 km. Unter bestimmten Voraussetzungen wie einer ebenen Strecke, niedriger Unterstützungsstufe und einem 70 kg schweren Fahrer kann das durchaus sein. Mit einem Fahrergewicht von 90 kg, der höchsten Unterstützungsstufe und bergigem Streckenprofil sind wir im Test knapp 50 km weit mit dem P20 gekommen. Außerdem sollte man den Akku auch nicht komplett leer fahren, weil das die Haltbarkeit erheblich negativ beeinflusst. Das Aufladen des Akkus mit dem mitgelieferten Netzteil dauert im Test knapp sechs Stunden.

Wie gut funktioniert das Zusammenklappen des Rads?

Der Klappmechanismus beim Enge P20 funktioniert ausgezeichnet. Hierzu öffnet man lediglich den Hebel am Rahmen und klappt das Rad ein, bis die magnetische Halterung haftet. Das gelingt in der Praxis relativ zügig. Zudem lassen sich noch Lenker und Sitz dank Schnellverschlüssen im Handumdrehen einklappen, sodass das P20 schnell in einem Kofferraum verstaut ist.

Erfüllt das Engwe P20 die StVZO?

Laut Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) darf ein E-Bike höchstens von einem 250 Watt starken Motor angetrieben werden und die Höchstgeschwindigkeit muss auf 25 km/h begrenzt sein. Diese beiden Voraussetzungen erfüllt das Engwe P20. Allerdings sind auch zwei Reflektoren pro Rad vorgeschrieben und auch nach vorn und hinten müssen Reflektoren vorhanden sein. Während ein rückwärtig ausgerichteter Reflektor zum Lieferumfang gehört, erfüllt das Vorderlicht nicht die gesetzlichen Anforderungen. Auch ist pro Rad nur ein Reflektor montiert. Allerdings lassen sich Reflektoren für wenig Euro nachrüsten.

Preis

Engwe verkauft das P20 in den Farben Grün, Schwarz und Weiß zum Preis von 999 Euro. Mit dem Code DeliaKOL50OFF reduziert sich der Preis auf 899 Euro. Wie gut das Engwe P20 in der Praxis funktioniert, zeigt der Test.

Fazit

Das klappbare E-Bike Engwe P20 hat im Test größtenteils überzeugt. Für lange Strecken würden wir es wegen des Single-Speed-Karbonriemens jedoch nicht verwenden. Um die Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h zu erreichen, ist eine hohe Trittfrequenz nötig. Wer allerdings ein E-Bike für kürzere und ebene Strecken benötigt und es außerdem mit Auto oder Zug transportieren möchte, den enttäuscht das P20 nicht. Es lässt sich zügig zusammenfalten und bietet dank Drehmomentsensor ein natürliches Fahrverhalten, ist zudem wenig und leicht. Und der 250-Watt-Motor bewältigt auch steilere Anstiege problemlos. Sicher mit dem Rad unterwegs zu sein, ist für viele ein wichtiger Faktor. Auch diesbezüglich überzeugt das P20 mit seinen hydraulischen Bremsen, die in jeder Situation das Rad sicher zum Stehen bringen. Dank integrierter Bremsleuchten erkennen auch hinterherfahrende Verkehrsteilnehmer sofort, wenn man mit dem P20 einen Bremsvorgang einleitet. Das erhöht die Sicherheit, genauso wie die integrierten Blinker, die man zur Fahrtrichtungsanzeige verwenden kann.

Hinweis: Der Testbericht wurde am 3.9.2024 veröffentlicht. Bei attraktiven Angeboten, etwa zur Black Week, wird er aktualisiert.



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Chip-Gesetz: EU-Staaten fordern Strategiewechsel für Halbleiter-Führerschaft


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English.

It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Der European Chips Act zur Stärkung des europäischen Halbleitersektors ist zwar erst seit 21. September 2023 in Kraft. Dennoch rufen die EU-Staaten bereits nach gut zwei Jahren geschlossen nach einer umfassenden Novelle der Verordnung. Sie haben dazu am Montag eine Erklärung veröffentlicht. Darin fordern sie, mehr zu tun, um Europas Position in der globalen Halbleiterindustrie zu stärken und zu revitalisieren.

Anlass für das Papier, das die Mitgliedsstaaten am Montag an die EU-Kommission übergeben haben, ist die für 2026 geplante zielgerichtete Revision des Chip-Gesetzes.

Die Unterzeichner sehen den Chips Act als einen ersten Schritt zur Stärkung des Halbleitersektors. Globale Wettbewerber investieren aber erheblich und ein Großteil der Wertschöpfung der Branche finde weiterhin außerhalb der EU statt. Daher sei es an der Zeit für eine zukunftsorientierte zweiten Phase des Chips Act.

Eine Reform sollte Europas derzeitige Schwachstellen beheben, auf geopolitische, technologische und ökologische Herausforderungen reagieren sowie dabei bestehende Stärken und neue Marktchancen nutzen. Die EU-Länder verlangen, den Halbleitersektor als strategische Industrie zu priorisieren – gleichrangig etwa mit Luft- und Raumfahrt oder Verteidigung. Er müsse als Schlüsselziel für Investitionen, Forschung und Entwicklung, Innovation sowie gegebenenfalls Schutzmaßnahmen behandelt werden.

Die ehrgeizigste Vorgabe des bestehenden Chip-Gesetzes ist die Steigerung des Weltmarktanteils Europas an der Halbleiterproduktion von etwa 10 auf 20 Prozent bis 2030. Dafür sollen insgesamt über 43 Milliarden Euro an öffentlichen und privaten Investitionen mobilisiert werden. Der EU- Rechnungshof kritisierte dieses Ziel im April aber als unrealistisch und zu breit.

Die Länder drängen nun darauf, mit einem überarbeiteten Chips Act ein wettbewerbsfähiges europäisches Halbleiter-Ökosystem aufzubauen. Europa soll dabei die technologische Innovationsführerschaft an entscheidenden Punkten wie Materialien, Chipdesign, Ausrüstung und Fertigung weiterentwickeln.

Resilienz haben die Regierungen ebenfalls im Blick: ihnen liegt an einer stabilen und zuverlässigen Versorgung mit vertrauenswürdigen Halbleitern für Europas kritischste Sektoren, insbesondere in Zeiten globaler Störungen oder geopolitischer Unsicherheit.

Die Unterzeichner legen dafür fünf wesentliche politische Prioritäten fest. Sie wollen ein komplementäres Ökosystem mit europäischen Kooperationen und Allianzen aus den Bereichen Industrie, Forschung, Mittelstand sowie Startups errichten. Die für Wachstum innerhalb der EU wichtigen Rahmenbedingungen wie Genehmigungsverfahren, Netzzugang und Energieversorgung sollen passen.

Die Mitgliedsstaaten plädieren dafür, wichtige Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse (IPCEIs) für strategische Halbleiterprojekte zu beschleunigen. Zudem soll ein europäischen Programm zum Fördern von Fähigkeiten mit bestehenden Halbleiter-Kompetenzzentren etabliert werden, um Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) sowie Umschulungs- und Weiterbildungsinitiativen zu fördern. Hochqualifizierte Arbeitskräfte müssten gewonnen und gehalten werden.

Einen weiteren Schwerpunkt wollen die Länder auf die Entwicklung von Halbleitern legen, die zur „grünen Wende“ beitragen. Sie beziehen sich dabei etwa auf energieeffiziente Chips, saubere Energieanwendungen und die Kreislaufwirtschaft. Die Halbleiterfertigung selbst soll grüner werden durch den Ersatz gefährlicher Stoffe und eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien.

Letzter Punkt ist die globale Zusammenarbeit mit gleichgesinnten internationalen Partnern, um gegenseitig vorteilhafte Abhängigkeiten zu schaffen und eine widerstandsfähige globale Lieferkette aufzubauen. Aus der Bundesregierung haben das Wirtschafts- und das Forschungsministerium das Papier mitgeschrieben. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) überraschte die hiesige Halbleiterbranche im Juni mit der Ansage, das finanzielle Füllhorn für Chipfabriken drosseln zu wollen.


(vbr)



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Neue Rechenzentren: CloudHQ investiert 4,8 Milliarden US-Dollar in Mexiko


Es fließen weiter Tech-Milliarden aus den Vereinigten Staaten nach Mexiko. Das US-amerikanische IT-Unternehmen CloudHQ mit Sitz in San Francisco im US-Bundesstaat Kalifornien wird 4,8 Milliarden US-Dollar in den Bau eines Campus mit sechs Rechenzentren im zentralmexikanischen Querétaro investieren. Diese sollen für Cloud Computing und künstliche Intelligenz (KI) genutzt werden. Die Investition werde während der Bauphase 7.200 Arbeitsplätze und nach der Inbetriebnahme, die für das erste Halbjahr 2027 vorgesehen ist, rund 900 hoch qualifizierte permanente Arbeitsplätze schaffen. Das sagte Mexikos Wirtschaftsminister Marcelo Ebrard bei der Ankündigung des Projekts in Mexiko-Stadt Ende vergangener Woche.

Die Milliardeninvestition von CloudHQ entspreche der Ausrichtung Mexikos, strategische Projekte anzuziehen, die es dem Land ermöglichen, an der globalen technologischen Transformation teilzunehmen, so Ebrard. „Praktisch alle Dienstleistungen unseres täglichen Lebens hängen bereits von Rechenzentren ab, von Anwendungen über Flugreisen oder vernetzte Haushaltsgeräte bis hin zum Einsatz künstlicher Intelligenz“, erklärte er.

Das Projekt in Querétaro werde eines der größten in der Region sein und über ein privates Umspannwerk mit einer Leistung von 900 Megawatt versorgt, kündigte Keith Harney, Chief Operating Officer bei CloudHQ, an. Das US-Unternehmen ist einer der weltweit führenden Entwickler von Rechenzentren und hat an 23 Standorten rund um den Globus mehr als 17 Milliarden US-Dollar in digitale Infrastruktur investiert. Der neue Campus in Querétaro werde nach internationalen Energieeffizienzstandards gestaltet, so Harney. Man verzichte auf wasserbasierte Kühlsysteme, um den ökologischen Fußabdruck zu verringern. Wirtschaftsminister Ebrard erklärte, der Wasserverbrauch der Anlage werde „sehr gering“ sein. Welche Art von Kühlsystemen zum Einsatz kommen soll, führten die beiden nicht aus. Harney erklärte lediglich, dass das Projekt auf die Nutzung sauberer Energie abziele.

Querétaro hat wie große Teile Zentral- und Nordmexikos seit Jahren mit Wasserknappheit zu kämpfen, da Industrieprojekte und Landwirtschaft die Grundwassersysteme der Region belasten. Die mexikanische Großstadt, drei Autostunden nordwestlich von Mexiko-Stadt gelegen, entwickelt sich gleichwohl immer mehr zu einem Hotspot für Rechenzentren. „Dieses Projekt macht Querétaro zu einem der wichtigsten Standorte für künstliche Intelligenz im Land“, betonte Ebrard. In der jüngeren Vergangenheit haben bereits die US-Konzerne Microsoft und Amazon Milliardeninvestitionen in Querétaro angekündigt bzw. getätigt. Die Amazon-Tochter Amazon Web Services (AWS) will fünf Milliarden US-Dollar in einen Infrastruktur-Cluster investieren, um Kunden fortschrittliche und sichere Cloud-Technologien zu bieten. Microsoft wiederum nahm Anfang 2024 in Querétaro sein erstes regionales Rechenzentrum in Betrieb.


(akn)



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US-Regierung nimmt Chinas Technologiesektor ins Visier


Die Vereinigten Staaten verschärfen den Handelskrieg gegen China. Die US-Regierung von Donald Trump kündigte an, gegen Unternehmen vorzugehen, die sie als Risiko für die nationale Sicherheit einstuft. Hunderte chinesische Unternehmen sind demnach von Sanktionen bedroht. Denn nach einer neuen Regelung unterliegen künftig auch Tochterfirmen von Unternehmen, die auf einer als „Entity List“ bekannten schwarzen Liste des US-Handelsministeriums stehen, Handelsbeschränkungen. Das berichtete am Montag die US-Tageszeitung Wall Street Journal.

Dem Bericht zufolge soll auf diese Weise eine Lücke geschlossen werden, die es Unternehmen nach Ansicht Washingtons ermöglicht, Tochtergesellschaften zu gründen, um die Sanktionen der Entity List zu umgehen. Unternehmen, deren Mehrheitseigentümer auf der Liste stehen, unterliegen künftig ebenfalls den gleichen Beschränkungen.

Die neue Vorschrift schließe eine „erhebliche Lücke“ und stärke „damit das Exportkontrollsystem insgesamt“, schreibt das zuständige Bureau of Industry and Security (BIS) des US-Handelsministeriums auf seiner Webseite. Jeffrey I. Kessler, Unterstaatssekretär für Industrie und Sicherheit im US-Handelsministerium, erklärte: „Zu lange haben Schlupflöcher Exporte ermöglicht, die die nationale Sicherheit und die außenpolitischen Interessen der USA untergraben. Unter dieser Regierung schließt das BIS diese Schlupflöcher und stellt sicher, dass die Exportkontrollen wie vorgesehen funktionieren.“ Die Regelung soll am Dienstag offiziell im Federal Register veröffentlicht werden und am selben Tag in Kraft treten.

Die Änderung ist laut Wall Street Journal eine weitreichende Maßnahme, die potenziell Tausende Unternehmen weltweit betrifft; Hauptziel aber dürfte Chinas Technologiesektor sein. Chinesische Unternehmen wie Huawei hätten zahlreiche Tochterunternehmen, was es für die USA schwierig mache, sie vollständig von US-amerikanischer Technologie abzuschneiden. Die nun vorgenommenen Ergänzungen der Entity List aber könnten US-Unternehmen belasten, die für Rohstoffe oder Komponenten auf chinesische Firmen angewiesen sind, und Lieferketten stören, so die Zeitung weiter. Viele US-amerikanische Unternehmen werden nun gezwungen sein, ihre Geschäftspartner genauer unter die Lupe zu nehmen, um sicherzustellen, dass sie die neue Regelung einhalten. Das werde voraussichtlich zu einem Anstieg der Compliance-Kosten führen, schreibt das Blatt. Geschäfte mit Unternehmen auf der Entity List sind unter Bedingungen weiter möglich. Dafür müssen Unternehmen Lizenzen beantragen und genehmigen lassen, wobei einige allgemeine Lizenzen für 60 Tage genehmigt würden, um den Unternehmen Zeit für Anpassungen zu geben, so die US-Regierung.

In der Vergangenheit hat Washington bereits weitreichende Exportbeschränkungen für besonders schnelle KI-Chips von US-Chipherstellern wie Nvidia nach China erlassen. Vor einigen Wochen erteilte Washington zwar erste Genehmigungen für den Export von Nvidias H20-Beschleunigern nach China, aber gerade der Halbleitersektor steht wegen Trumps Zollpolitik weiter unter Druck. Die US-Regierung versucht, China im Wettlauf um künstliche Intelligenz (KI) von US-Technologie abzuschneiden.

Die Ausweitung der Sanktionsliste kommt nur wenige Tage, nachdem Washington und Peking eine Vereinbarung im Streit um ein drohendes TikTok-Verbot in den USA erzielt haben und könnte die laufenden Handelsgespräche zwischen beiden Seiten erschweren. Die Trump-Regierung hat bereits Dutzende chinesische Unternehmen auf die Entity List gesetzt. Überdies hat sie Anfang des Jahres US-Unternehmen aufgefordert, keine Chips von Huawei zu verwenden. China wiederum hat kürzlich mehrere US-Firmen sanktioniert und die Ausfuhr seltener Erden eingeschränkt.


(akn)



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