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Top 10: Der beste Open-Ear-Kopfhörer im Test – Soundcore vor Bose & Shokz
Oneodio Openrock X
Mit den Openrock X hat der chinesische Hersteller Oneodio Open-Ear-Kopfhörer auf den Markt gebracht, die an die Shokz Openfit erinnern. Wir klären im Test, ob die Openrock X mit der Konkurrenz mithalten können.
- herausragender Tragekomfort
- sehr guter Klang
- IPX5-Zertifizierung
- lange Akkulaufzeit
Open-Ear-Kopfhörer Oneodio Openrock X im Test
Mit den Openrock X hat der chinesische Hersteller Oneodio Open-Ear-Kopfhörer auf den Markt gebracht, die an die Shokz Openfit erinnern. Wir klären im Test, ob die Openrock X mit der Konkurrenz mithalten können.
Wer an Open-Ear-Kopfhörer denkt, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit direkt ein Modell von Shokz im Kopf. Insbesondere die Knochenschall-Kopfhörer wie die Shokz Openrun Pro 2 (Testbericht), aber auch Modelle wie die Shokz Openfit (Testbericht) sind Nutzern ein Begriff, die im Straßenverkehr oder beim Sport ihre Lieblingsmusik oder Podcasts genießen wollen, ohne dabei die Wahrnehmung der eigenen Umgebung einzuschränken. Allerdings haben viele Kopfhörer von Shokz, und zwar speziell diejenigen, die mit Knochenschall arbeiten, ein Problem: Ihr Klang ist nicht immer perfekt.
Deshalb haben sich Hersteller wie Oneodio mit der Marke Openrock auf Open-Ear-Kopfhörer spezialisiert, die guten Klang mit bestem Tragekomfort verbinden sollen. Die Openrock X richten sich dabei explizit an Sportler und setzen wie die Shokz Openfit nicht auf Knochenschall, sondern auf gerichtete Mini-Lautsprecher. Wir haben uns die Openrock X im Test genauer angeschaut und klären, ob die Open-Ears ihr Geld wert sind.
Die Openrock X kosten etwa bei Voelkner aktuell 170 Euro.
Optik & Verarbeitung
Obwohl es sich bei den Openrock X um Kopfhörer eines chinesischen Herstellers handelt, spürt man davon nicht viel. Bereits die Umverpackung wirkt wertig, aber beim Ladecase und den Open-Ears selbst zieht Oneodio alle Register. Das Case hat etwa die Größe einer gestauchten Zigarettenschachtel und wirkt mit dem mattschwarzen Gehäuse und den silbernen Kanten ziemlich edel. Per Druck auf die kurze Seite des Cases öffnet sich eine Schublade, die wir ausziehen können. Der gesamte Mechanismus wirkt durchdacht und fühlt sich angenehm an. Lediglich die Größe der Box könnte in der Hosentasche stören.
Die Open-Ear-Kopfhörer liegen jeweils auf den gegenüberliegenden Seiten der Schublade in ihrer Ladebuchse. Ein kleines LED-Licht informiert uns darüber, wenn der Akku geladen wird. Ein Ladekabel mit USB-C- auf USB-A-Port ist im Lieferumfang enthalten. Eine Akkuladung reicht für zwölf Stunden Betriebsdauer. Laden wir die Kopfhörer zwischendurch im Case wieder auf, können wir sie bis zu 48 Stunden benutzen. Zusätzlich verfügen die Openrock X über eine Schnellladefunktion: Eine Ladedauer von fünf Minuten reicht, um die Kopfhörer rund eine Stunde zu betreiben.
Der positive Eindruck in Hinblick auf die Verarbeitung der Open-Ears von Oneodio zeigt sich aber nicht nur beim Ladecase, sondern auch bei den Kopfhörern selbst. Alle Teile des Kopfhörers machen einen wertigen Eindruck. Obwohl der Ohrbügel filigran wirkt und die Open-Ears nur zwölf Gramm auf die Waage bringen, sind sie robust gearbeitet. Dank der IPX5-Zertifizierung überstehen sie auch einen Regenguss oder eine schweißtreibende Trainingseinheit.
Tragekomfort
Für den Tragekomfort sorgen die weichen Ohrbügel: Während ihr den eigentlichen Kopfhörer mit dem integrierten Lautsprecher im 45-Grad-Winkel nach außen drehen könnt, lässt sich der Ohrbügel um 50 Grad nach oben bewegen. Dadurch kann man die Openrock X perfekt an die eigene Ohrmuschel anpassen. Die Kopfhörer sind dadurch sowohl für kleine als auch große Ohren geeignet.
Das geringe Gewicht der Openrock X begünstigt den hohen Tragekomfort der Open-Ear-Kopfhörer. Anders als In-Ear-Kopfhörer drücken sie nämlich nicht im Ohr – ein Problem, mit dem hauptsächlich Personen mit kleinen Ohrmuscheln häufig zu kämpfen haben. Ferner sind die Openrock X so leicht, dass sie am Ohr kaum spürbar sind. Die gute Anpassbarkeit des Ohrbügels stellt sicher, dass die Open-Ears nicht verrutschen. Selbst beim Joggen oder Trainingseinheiten, bei denen wir viel in Bewegung sind und stark schwitzen, bleiben die Kopfhörer fest am Ohr.
Bedienung
Wer an den Openrock X nach Bedientasten sucht, der sucht vergebens. Es gibt lediglich einen dezenten On-Button an der Unterseite des rechten Earbuds. Wir steuern die Wiedergabe ausschließlich über Berührungen am Gehäuse, was im Test problemlos funktioniert. Nehmen wir die Kopfhörer aus dem Ladecase, schalten sie sich selbstständig ein und verbinden via Bluetooth 5.3 unser Smartphone. Der Pairing-Modus wird automatisch aktiviert, sobald wir das Ladecase öffnen. Berühren wir mit unserem Finger für zwei die kleine LED an der kurzen Seite des Ladecases, können wir die Kopfhörer zusätzlich mit einem zweiten Gerät koppeln. Alle Pairing-Varianten funktionieren in unserem Test einwandfrei und dauern nur wenige Sekunden.
Für einen erweiterten Funktionsumfang stellt der Hersteller uns die Openrock-App zur Verfügung. Die App für Android und iOS beinhaltet einen Equalizer (dazu später mehr), einen Begrenzer für die maximale Lautstärke, eine Tragedauer-Erinnerung und verschiedene Funktionen zur Klanganpassung. Ein Nutzerkonto zur Nutzung ist nicht notwendig, man kann also direkt loslegen.
Klang
Ganz unabhängig davon, ob optionale Equalizers eingesetzt wird oder nicht, bieten die Openrock X einen hervorragenden Klang. Wir testen die Kopfhörer sowohl mit Sprache (Hörbücher) als auch mit Musik. Direkt zu Beginn fällt auf, wie voluminös und warm die Open Ears klingen. Das vom Smartphone wiedergegebene Hörbuch klingt so, als würde die Erzählerin direkt neben uns stehen.
Auch bei Musik machen die Openrock X eine sehr gute Figur. Zwar können die Open Ears nicht mit echten HiFi-Kopfhörern mithalten, aber das sollte bei solchen Speakern auch nicht der Anspruch sein. Im Standardmodus bieten die Openrock X eine ausgewogene Mischung aus Höhen und Tiefen, wobei der Bass zwar zur Geltung kommt, aber nicht dominiert. Songs wie Your Latest Trick von Dire Straits oder In The Air Tonight von Phil Collins profitieren dann aber durchaus von dem Equalizer der App.
Beim Equalizer können wir zwischen drei Modi wählen: Rock, Entspannung und Boom. Der Boom-Modus betont die Höhen und Tiefen, wodurch vor allem der Bass für kraftvolleren Klang sorgt. Rock bietet einen relativ ausgeglichenen Sound, während bei Entspannung vor allem am Bass gespart wird, aber ohne, dass der Klang blechern oder schwach rüberkommt.
Ein besonderes Feature der Openrock X ist der integrierte LISO 2.0 Algorithmus, der laut Herstellerangaben eine besonders immersive Hörerfahrung garantieren soll. Im Praxistest führt der Algorithmus dazu, dass die Kopfhörer einen deutlichen Raumklang erzeugen. Dadurch kann man sich von der eigenen Umgebung abgrenzen, ohne auf die Vorteile des Open-Ear-Designs verzichten zu müssen.
Ein Nachteil von Open-Ear-Kopfhörern mit integriertem Speaker besteht demgegenüber allerdings häufig darin, dass der Schall bei hoher Lautstärke an die Umgebung abgegeben werden kann. Dieses Problem hält sich beim Openrock X aber stark in Grenzen. Wir müssen bei den Open-Ears schon fast die maximale Lautstärke einstellen, damit sie in einem ruhigen Raum wie einem Büro im Abstand von etwa einem halben Meter zu hören sind.
Möchte man die Openrock X aber nicht nur zum Musik- oder Podcast-Hören, sondern auch zum Telefonieren nutzen, hat der Hersteller sich ebenfalls ein nützliches Feature ausgedacht. Die vier integrierten Mikrofone der Open-Ears geben Umgebungsgeräusche an eine KI weiter, die dann entsprechende Störtöne herausfiltert. Damit besitzen die Openrock X zwar keinen dedizierten ANC-Modus, unterdrücken Geräusche aber trotzdem noch gut genug, damit wir ungestört telefonieren können.
Preis
Die Openrock X kosten bei Voelkner etwa 170 Euro.
Fazit
Die Oneodio Openrock X machen einfach Spaß: Sie sitzen perfekt im Ohr, sind direkt einsatzbereit und überraschen mit einem angenehm warmen, voluminösen Klang. Die IPX5-Zertifizierung und die lange Laufzeit von knapp zwölf Stunden bei voller Ladung (ohne Nachladen im Ladecase) machen sie sowohl für Sportler als auch Berufspendler interessant.
Was die Shokz Openfit im direkten Vergleich noch vermissen lassen, nämlich ein Multipoint-Feature, haben die Openrock X ebenfalls zu bieten. Der hohe Tragekomfort und die gute Verarbeitung rechtfertigen zusammen mit dem tollen Sound den recht hohen Preis, auch wenn Nutzer auf echtes ANC verzichten müssen.