Digital Business & Startups
Trade Republic: Beschwerden um 133 Prozent angestiegen
Die Zahl der Beschwerden über den Neobroker Trade Republic ist laut Verbraucherschützern im Vergleich zum Vorjahr um rund 133 Prozent gestiegen.
Kunden kritisieren demnach vor allem die fehlende telefonische Hotline und lange Wartezeiten bei Anfragen per Chat oder E-Mail, heißt es im „Handelsblatt“.
Das Berliner Fintech verweist derweil auf sein starkes Wachstum. Die Verbraucherschützer fordern jedoch ein Eingreifen der Finanzaufsicht BaFin.
Beim führenden deutschen Neobroker Trade Republic wächst der Unmut unter den Kunden: Laut dem Verbraucherzentrale-Bundesverband (VZBV) haben sich die Beschwerden über Trade Republic von Januar bis September 2025 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 133 Prozent erhöht. Das berichtet das „Handelsblatt“.
Trade Republic bezeichnet Beschwerden als „verhältnismäßig“
Anders als klassische Banken bietet Trade Republic bei Problemen keine telefonische Hotline. Kunden können sich nur per E-Mail oder Chat melden – und berichten offenbar regelmäßig, dass sie keine Antwort erhielten.
„Wenn sich Kunden mit Problemen an das Unternehmen wenden, sind sie sehr oft verloren. Der Kundenservice ist schlecht erreichbar oder kann gar nicht weiterhelfen“, wird Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg im „Handelsblatt“ zitiert. Auch bei der Finanzaufsicht BaFin häuften sich die Beschwerden über den Neobroker, heißt es mit Verweis auf Finanzkreise.
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Trade Republic wiederum beruft sich auf sein starkes Wachstum und betont, dass „eine niedrige dreistellige Anzahl von Beschwerden bei Verbraucherschützern verhältnismäßig“ sei, so eine Sprecherin des Berliner Fintechs, das inzwischen über zehn Millionen Kunden in 18 Ländern zählt. Gleichzeitig habe das Unternehmen angekündigt, den Kundenservice weiter auszubauen und noch stärker zu automatisieren.
Doch für Verbraucherschützer wie Niels Nauhauser ist das nicht genug. Er fordert ein Eingreifen der BaFin und kritisiert, dass Trade Republic offenbar mit einem zu schlanken Personalansatz arbeite, um Kosten zu sparen: „Der schlechte Kundenservice ist wohl dem Geschäftsmodell geschuldet“, erklärt Nauhauser. Ein Nutzer auf der Jobplattform Linkedin wird dazu im „Handelsblatt“ wie folgt zitiert: „‚Geiz ist geil‘ ist halt nicht immer die beste Option.“
fp
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Ratet: Wie alt ist die jüngste Selfmade-Milliardärin der Welt?
Luana Lopes Lara hat sich in der Techbranche durchgesetzt. Die 29-jährige Gründerin ist die jüngste Selfmade-Milliardärin der Welt.
Luana Lopes Lara ist laut „Forbes“ die jüngste Selfmade-Milliardärin der Welt. Sie und ihr Mitgründer Tarek Mansour halten jeweils rund zwölf Prozent an ihrem Unternehmen Kalshi, das etwa 9,5 Milliarden Euro wert sei. Ihr Anteil beläuft sich also auf rund 1,14 Milliarden Euro.
Ihr Unternehmen Kalshi versteht sich als regulierter Prognosemarkt, auf dem Nutzer darauf wetten können, ob zukünftige Ereignisse eintreten oder nicht. Diese Ereignisse reichen zum Beispiel von Zinssenkungen und politischen Entscheidungen bis hin zu Wetterindikatoren. Spannender Fakt: Der jüngste Milliardär der Welt, Shayne Coplan, ist ebenfalls Gründer eines Prognosemarktes.
Die Karriere von Luana Lopes Lara begann übrigens nicht im Tech-Umfeld, sondern auf der Ballettbühne. Als Ballerina tanzte die 29-Jährige einst im österreichischen Landestheater in Salzburg. Nach ihrer Zeit als Tänzerin entschied sich die Brasilianerin für ein Informatikstudium am MIT. Dort lernte sie auch ihren späteren Mitgründer kennen.
Milliardärin brauchte Geduld bei der Gründung
Die Plattform Kalshi funktioniert wie ein Marktplatz für Erwartungen, bei dem Angebot und Nachfrage nicht nur Stimmungen abbilden, sondern auch Informationen bündeln. Die US-Aufsichtsbehörde CFTC betrachtet solche Märkte als Finanzinstrumente, die Risiken absichern können, etwa wenn Unternehmen ihre Planung gegen politische oder ökonomische Unsicherheiten absichern wollen.
Der Weg dorthin war lang, weil Kalshi eine offizielle Registrierung als Event-Contract-Exchange anstrebte. Diese Lizenzkategorie war in den USA bis dahin aber kaum definiert, weshalb das Genehmigungsverfahren mehr als zwei Jahre dauerte. Die CFTC prüfte nicht nur technische Standards, sondern auch Marktintegrität, Transparenzpflichten und den Umgang mit Manipulationsrisiken. Erst 2022 erhielt Kalshi die endgültige Zulassung, die ihnen erlaubte, ihr Modell in größerem Umfang auszurollen.
In Europa wäre dieser Ansatz übrigens derzeit kaum möglich, weil Prognosemärkte in vielen Ländern als Glücksspiel eingestuft werden. In Deutschland fällt das Modell nach aktueller Rechtslage unter das Glücksspielrecht, was kommerzielle Plattformen dieser Art faktisch unmöglich macht. Die striktere Regulatorik führt dazu, dass der Markt fast vollständig in die USA verlagert ist.
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