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Uber-CEO Dara Khosrowshahi bei „MD meets“: In 20 Jahren fahren alle unsere Uber von selbst
Der Mensch am Steuer ist ein Sicherheitsrisiko, sagt Uber-Chef Khosrowshahi im Gespräch mit Mathias Döpfner. In Zukunft sollen Roboter seine Uber fahren.
Elektrische Autos, die durch Software-Roboter gesteuert werden und Lufttaxis, die Reisende von A nach B befördern – so sehe der Verkehr in 20 Jahren auf und über den Straßen aus, davon ist Uber-CEO Dara Khosrowshahi überzeugt. Im Gespräch mit Mathias Döpfner im Podcast „MD Meets“ spricht Khosrowshahi über Uberfahrten der Zukunft.
Fahrdienstvermittler Uber und Alphabet-Tochter Waymo sind gemeinsam bereits dabei, diese Mobilitätswende in den US-Städten Atlanta und Austin voranzutreiben – seit Frühjahr 2025 können Uber-Nutzer die autonom fahrenden Autos über die Plattform für Mitfahrgelegenheiten buchen. „Manche Menschen möchten lieber von Menschen gefahren werden, aber sobald sie das Produkt nutzen, bewerten sie es sehr positiv“, sagt Khosrowshahi.
Globale Flotte an Robo-Taxis geplant
Uber plant, das Geschäft des autonomen Fahrens weiter auszubauen. Wie Nvidia am Dienstag mitteilte, wolle der Fahrdienstleister gemeinsam mit dem Chipkonzern Nvidia eine Flotte von 100.000 Fahrzeugen weltweit aufbauen. Der Ausbau solle 2027 beginnen – eine Partnerschaft hatten die beiden Unternehmen bereits im Januar geschlossen.
Uber arbeitet laut Khosrowshahi weiterhin an Beziehungen zu Avride, Nuro und chinesischen Unternehmen wie Pony AI, um das autonome Fahren voranzutreiben. „Wir haben eine Vereinbarung mit Volkswagen, um nächstes Jahr auch in Los Angeles autonome Fahrzeuge einzuführen, worüber wir uns sehr freuen.“
Uber ohne Fahrer bald auch in Deutschland?
Auch in Europa sieht Khosrowshahi schon in näherer Zukunft autonome Fahrzeuge über die Straßen rollen: „Tatsächlich sind die Vorschriften in Deutschland recht zukunftsorientiert. Es gibt einige Länder, darunter die Schweiz, in denen wir davon ausgehen, dass autonomes Fahren zumindest in kleinem Maßstab eher früher als später Realität werden wird.“
Er zeigt sich davon überzeugt, dass die Teilnahme am Straßenverkehr dadurch sicherer werden kann, der Mensch selbst sei schließlich beim Autofahren das größte Risiko: „Menschen sind fehlbar, und ich denke, dass Maschinen viel weniger Spielraum haben, solche Fehler zu machen, insbesondere wenn diese Fehler zu Todesfällen führen.“ Ein klarer Vorteil dieser Roboterfahrer: Sie würden nicht müde, schrieben keine Nachrichten am Handy, ließen sich nicht ablenken. Khosrowshahi wirft die Frage auf: „Sollten wir also Menschen erlauben, auf öffentlichen Straßen zu fahren? Ich denke, das ist eine echte Frage, die sich Gesellschaften stellen werden.“
Trotzdem: Ganz verdrängt werde der Mensch hinter dem Steuer so schnell wohl nicht: „Ich denke, dass es noch lange dauern wird, bis alle Autos autonom sind, ich würde sagen, mehr als 20 Jahre. Es wird lange dauern, bis die Kosten gesenkt und die Sicherheitsstandards so hoch wie nötig sind, aber es wird zweifellos passieren, und ich denke, dass Autofahren dann so etwas wie Reiten sein wird. Es macht wirklich Spaß. Es ist eine Art, sich fortzubewegen, aber es ist etwas, das man vielleicht in seiner Freizeit macht.“
Uber baut ein Logistik-Ökosystem auf
„Heute sind es Autos, morgen vielleicht fliegende Autos, heute sind es von Menschen gesteuerte Autos, morgen werden es von Robotern gesteuerte Autos sein, die Formfaktoren können sich also ändern.“ Auch den Luftraum will Uber erschließen, ist dafür eine Partnerschaft mit Joby Aviation eingegangen, einem Anbieter von elektrischen Lufttaxis für den kommerziellen Passagierverkehr. Der Uber-Chef denkt groß: „Wir bauen eine Art Logistiknetzwerk der nächsten Generation auf, um alle Menschen und alle Güter zu transportieren.“
Im neuen Podcast „MD meets“ von Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender von Axel Springer (zu der auch Gründerszene gehört) spricht er regelmäßig mit bedeutenden Persönlichkeiten über die wichtigsten politischen, wirtschaftlichen, technologischen und kulturellen Themen unserer Zeit. Sie finden die Folgen bei Spotify, Apple, Amazon, YouTube und überall, wo es Podcasts gibt. Das Gespräch wurde aus Gründen der Lesbarkeit in Teilen gekürzt und angepasst.
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Er will den Tod abschaffen – und jetzt zahlen Promis dafür
Johnson steckt selbst Millionen in sein radikales Verjüngungsprogramm. Jetzt unterstützen über 48 prominente Investoren sein Startup Blueprint – darunter einige überraschende Namen.
Bryan Johnson, der selbsternannte Anti-Aging-Messias aus dem Silicon Valley, hat mit seinem Longevity-Startup Blueprint 60 Millionen Dollar eingesammelt. Das verkündete der US-Amerikaner auf Instagram.
Die Investorenliste liest sich wie ein Who-is-Who der Promi-Szene: Über 48 Stars und Sternchen stecken Geld in Johnsons Anti-Aging-Pläne. Darunter Influencer-Erfinderin Paris Hilton, DJ Steve Aoki, Bitpanda-Gründer Eric Demuth, Kim Kardashian (needs no introduction) und Internetstar Logan Paul.
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Neuer CEO und Aufgabenteilung
Blueprint bekommt außerdem einen neuen CEO: Gyre Renwick, zuvor Präsident von Modern Health und in leitender Position bei Google Health und Lyft Healthcare tätig. Laut Johnson wird Renwick sich um das Tagesgeschäft kümmern, während er selbst die Vision weiterträgt.
Johnson betont in seinem Post, er sei „all in“ – Blueprint sei die praktische Manifestation seiner selbst erschaffenen Religion „Don’t Die“.
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Das überrascht, denn noch im Juli 2025 hatte Johnson öffentlich überlegt, Blueprint zu verkaufen oder dichtzumachen, um sich voll und ganz seiner Religion zu widmen. In einem Interview mit Katie Drummond von „Wired“ sagte er, dass er als Religionsgründer die Menschheit retten und mit der KI verschmelzen wolle. Geld sei ihm dabei eigentlich egal und die Arbeit am Startup Blueprint nur noch „lästig“.
Kurz zuvor hatte die New York Times im März 2025 berichtet, dass Blueprint den Break-Even-Punkt um rund eine Million Dollar pro Monat verfehle und kurz vor dem Geldende stehe. Johnson widersprach später in einem Wired-Interview und betonte, das Unternehmen sei finanziell stabil.
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Bryan Johnsons private Anti-Aging-Mission
2021 gegründet, investiert Bryan Johnson laut eigenen Angaben jährlich rund zwei Millionen Dollar in sein Verjüngungsprogramm Blueprint. Im Rahmen seiner Experimente ließ er sich sogar das Blutplasma seines Sohnes injizieren, jedoch ohne verjüngendes Ergebnis.
Neben wissenschaftlich angehauchten Maßnahmen vertreibt Johnson auch Lifestyle-Produkte, etwa den „Longevity Mix“ für 55 Dollar oder den Pilzkaffee „Super Shrooms“ für 42 Dollar.
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Gründen mit dem besten Freund? Kann genial sein – oder der größte Fehler
Wenn der Co-Founder auch der beste Freund ist, kann das zur Stärke oder zur Zerreißprobe werden. Jason Modemann zeigt, wie beides gelingt – Freundschaft und Business.
Wenn man mit seinem besten Freund ein Unternehmen gründet, geht man das gleiche Risiko ein wie bei jeder anderen Unternehmensgründung: Scheitern. Im Worst Case geht aber nicht nur die Company in die Brüche, sondern auch die Freundschaft.
Viele Unternehmen werden gegründet, weil Menschen dieselbe Idee teilen. Mein Co-Founder Pati und ich haben in erster Linie zusammen gegründet, weil wir befreundet waren. Und einfach Lust hatten, gemeinsam etwas aufzubauen – was, war uns anfangs fast egal. Wir kennen uns seit der Schulzeit, haben gemeinsam gefeiert, uns über Noten, erste Jobs und Beziehungen ausgetauscht. Dann kam das Business. Und mit ihm eine völlig neue Dynamik: Aus lockerer Freundschaft wurde Verantwortung. Aus spontanen Ideen wurden Entscheidungen, die Existenzen und Mitarbeitende betrafen.
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Und genau da liegt die Herausforderung: Freundschaft im Business ist kein Selbstläufer. Sie kann die größte Stärke sein – oder am Ende der Grund fürs Scheitern. Diese drei Dinge haben uns geholfen, beides zusammenzuhalten: Unternehmen und Freundschaft.
1. Buddy versus Business
Wenn du gemeinsam arbeitest, verschwimmen Grenzen zwangsläufig. Du redest über Visionen, aber auch über private Themen. Du diskutierst Budgets und gleichzeitig Urlaubspläne. Mein Co-Founder und ich haben früh verstanden, dass wir unsere Rollen klar trennen müssen. Als Freunde hören wir einander zu. Als Gründer treffen wir Entscheidungen.
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Für uns war es auch besonders wichtig, klare Verantwortlichkeiten zu definieren. Wir haben von Anfang an festgelegt, wer im Business für was zuständig ist. Jeder hat seinen Bereich. Und jeder hat dort das letzte Wort. Diese Aufteilung schafft Vertrauen, weil man weiß: Der andere hat’s im Griff.
2. Reden statt Runterschlucken
Je enger man befreundet ist, desto wichtiger ist es, Dinge nicht einfach laufen zu lassen. Im Alltag fehlt oft mal die Zeit, um über Spannungen oder Missverständnisse zu sprechen. Genau dann wird’s gefährlich. Denn was unausgesprochen bleibt, staut sich an. Und bricht irgendwann ungefiltert aus.
Pati und ich haben gelernt, genau das zu vermeiden. Wir nehmen uns regelmäßig bewusst Zeit, um uns rauszunehmen und über alles zu reden, was uns gerade beschäftigt. Beim Bier, beim Spaziergang oder einem Trip übers Wochenende, ganz egal. Hauptsache ehrlich.
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Diese Gespräche sind so etwas wie unser Frühwarnsystem. Sie halten uns als Partner stabil, weil sie Raum für alles schaffen, was sonst zwischen E-Mails, Slack-Nachrichten, Calls und Meetings untergeht. Und sie erinnern uns immer wieder daran: Freundschaft im Business funktioniert nur, wenn man sie pflegt, nicht, wenn man sie als gegeben voraussetzt.
3. Intention schlägt Ego
Im Business gehört Reibung dazu. Wenn man gemeinsam etwas aufbaut, wird diskutiert, gestritten, verhandelt. Verantwortung und Tempo bringen automatisch Emotionen mit sich. Und je stärker die Freundschaft ist, desto stärker spürt man das. Freundschaft im Business funktioniert für mich nur, wenn man ehrlich bleibt – auch zu sich selbst. Wenn man sich regelmäßig fragt: Will ich gerade wirklich das Beste für den anderen, oder einfach nur Recht behalten? Der Tipp klingt im ersten Moment vielleicht banal, ist für mich aber entscheidend: Wenn das eigene Ego lauter wird als das gemeinsame Ziel, wird’s gefährlich. Aber wenn man sich gegenseitig daran erinnert, worum es wirklich geht, entsteht genau das, was Freundschaft im Business stark macht: Vertrauen – auch in Konflikten.
Ich bin dankbar, dass aus unserer Freundschaft ein Unternehmen entstanden ist. Und noch dankbarer, dass beides bis heute hält und wächst. Weil wir nie vergessen haben, was uns am Anfang verbunden hat: Vertrauen und eine starke Basis.
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„Bin geldgeil, würde Organe verkaufen“: Headhunter über absurde Bewerber
Headhunter rekrutieren nicht nur für große Firmen. Die Agentur Start To Finish von Jan-Lütje Thoden arbeitet mit Startups zusammen. Er hat schon für Snocks, Naturtreu und Mokebo gehired.
Als Headhunter angefangen hat Thoden im Finanz-und Bankenwesen. Dann machte er sich 2019 selbstständig. Sein erstes Projekt führte ihn zum VC Cherry Ventures: 2020 erhielt das E-Commerce-Startup SellerX 100 Millionen Euro in einer Pre-Seed-Runde. Thoden baute damals innerhalb von drei Monaten das Team von 0 auf 100 Mitarbeiter auf, sagt er.
Mit seiner Agentur fokussiere sich Thoden auf Tech-Startups und den Bereich E-Commerce. Schwerpunkte: Marketing-Jobs und Frontend-Developer-Stellen. Position? Senior, C-Level und Führungskräfte. Neben der Personalvermittlung unterstützt Thoden Startups auch beim Aufbau ihrer Recruiting-Strukturen und coacht Gründer fürs Hiring.
In einem Linkedin-Post meinte Thoden zuletzt, wer strategisch arbeiten möchte, sei in einem Startup falsch. Wir wollten deswegen von ihm wissen:
Wer eignet sich überhaupt in einem Startup zu arbeiten? Wen suchen Startups? Wann ist man eine Red-Flag? Wie läuft ein Gespräch mit einem Headhunter ab? Was sollte man Gründer im Bewerbungsgespräch auf jeden Fall fragen? Und: Was sollte man auf Linkedin lieber lassen, um nicht negativ aufzufallen? Über all das haben wir mit Thoden gesprochen.
Gründerszene:Jan-Lütje, wen suchen Startups?
Startups suchen nette Highperformer, die fachlich gut sind. Die beste Person bringt nichts, wenn sie im Team Schwierigkeiten macht. Startups brauchen Leute, die gerne zusammenarbeiten. Sie stellen ein, weil sie Hilfe brauchen – etwa vor Investmentrunden. Gründe wollen Leute im Team, bei denen man ab dem ersten Tag ihren Impact spürt. Wir nennen das A-Player.
Was ist mit jungen Menschen ohne viel Erfahrung?
Jüngere Menschen müssen fachlich nicht so weit sein, aber sie müssen Bock haben. Ich habe letztens etwas Gutes darüber gelesen: Es ging darum, was der größte Indikator für das Ansehen einer Person im Startup ist.
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