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Uber und Bolt bedrängen Taxis: Demonstrationen für allgemeine Tarife


Die Taxi-Branche steckt seit Jahren in der Krise, weil die Nachfrage immer weiter zurückgeht. Mitverantwortlich dafür machen die Taxi-Verbände Mietwagenplattformen wie Uber oder Bolt. Mit Taxi-Korsos in rund einem Dutzend Städte haben Taxi-Fahrer bundesweit für strengere Regeln für die Konkurrenz demonstriert. In Berlin kamen mehrere Hundert Fahrzeuge zwischen Brandenburger Tor und Großer Stern zusammen. Am Vormittag hatte es bereits Kundgebungen in Nordrhein-Westfalen gegeben, unter anderem in Dortmund und Düsseldorf. Auch in Stuttgart, Bremen und Köln waren Taxi-Demos geplant.

Mietwagenplattformen wie Uber oder Bolt müssen Mietwagenfahrer eigentlich nach jeder Fahrt zum Firmensitz zurückkehren – es sei denn, sie erhalten eine Buchung für eine neue Fahrt. Fahrgäste spontan auf dem Weg aufnehmen oder sich an einem Standplatz aufstellen dürfen sie hingegen nicht. Dafür unterliegen sie aber weder einer Beförderungspflicht noch Tarifvorschriften wie Taxis. Damit können sie Fahrten je nach Nachfrage zu günstigeren Preisen anbieten.

Der Hauptgeschäftsführer des Taxi- und Mietwagenverbands Deutschland, Patrick Meinhardt, fasste es auf der Demonstration in Hannover in die Worte: „Es kann nicht sein, dass wir als anständiges Taxigewerbe reglementierte Tarife haben und Uber, Bolt und Co. machen können, was sie wollen. Neben Tarifkorridoren braucht es in Deutschland flächendeckend den Mindesttarif für Mietwagen.“ Michael Oppermann, Geschäftsführer beim Bundesverband Taxi und Mietwagen, findet: „Wir haben nichts gegen Wettbewerb. Aber erst mit annähernd gleichen Preisen ist er auch fair.“

Der Präsident der Vermittlungsplattform Freenow, die einst ebenfalls Fahrten bei Mietwagen vermittelte, sich inzwischen aber ausschließlich aufs Taxi-Geschäft konzentriert, hält die Debatte über Mindestpreise für überfällig. „Mindestpreise im Mietwagenverkehr sind keine Innovationsbremse“, teilte er mit. „Sie sind ein Schutzmechanismus gegen ein Geschäftsmodell, das ohne Subventionen der Plattformen nicht überlebensfähig ist.“

Bisher gibt es in keiner deutschen Stadt Mindestpreise für Mietwagenunternehmen. Berlin prüft seit Januar eine solche Maßnahme. Bereits 2021 hatte die Stadt Leipzig Mindesttarife für Mietwagen festgelegt. Ein Unternehmen klagte dagegen. Das Verwaltungsgericht Leipzig entschied im November vergangenen Jahres, dass die Mindestpreise zwar grundsätzlich zulässig seien, von der Stadt aber zu hoch angesetzt worden seien. Mit ähnlichen Klagen ist bei einer entsprechenden Regelung auch in Berlin zu rechnen.

Die Mietwagenplattformen sehen die Maßnahme erwartungsgemäß kritisch. „Der Ruf nach mehr Regulierung sorgt nicht für eine Verbesserung der Situation, sondern schadet allen“, teilte Uber mit. „Wir setzen uns dafür ein, dass die Taxipreise durch flexible Vorab-Preise liberalisiert werden und so die Taxifahrer durch möglichst breite Korridore ihre Auslastung und somit auch ihre Umsätze signifikant erhöhen können.“

Solche Festpreiskorridore für Taxifahrten gibt es bereits unter anderem in Berlin. Die Maßnahme wurde auch von der Taxi-Branche lange gefordert. Fahrgäste bekommen dabei vor der Fahrt einen Festpreis angezeigt, der sich innerhalb eines tariflichen Korridors bewegt. Sie haben damit bereits vor der Fahrt Gewissheit über den Fahrpreis, ohne durchgehend aufs Taxameter starren zu müssen.

„Mindestpreise werden das Taxi-Gewerbe nicht retten“, sagt auch der neue Deutschlandchef der Plattform Bolt, Christoph Hahn. „Eine solche Maßnahme würde ausschließlich zulasten der Verbraucher gehen, die dann wohl wieder aufs eigene Auto umsteigen würden.“ Das Taxi-Gewerbe kritisiert indes auch illegale Machenschaften seitens der Mietwagen-Unternehmen.

Demnach hat der Berliner Senat vor einigen Monaten zahlreiche Mietwagen-Anbieter gesperrt, weil sie ohne oder mit gefälschten Genehmigungen unterwegs waren. Inzwischen wird jedes Fahrzeug strenger geprüft, bevor es auf den Apps vermittelt werden kann. Die Zahl der Mietwagen-Fahrzeuge in der Hauptstadt ist seither deutlich gesunken.


(fpi)



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Supercomputer-Patente: Deutscher Hersteller Partec geht gegen Nvidia vor


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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Nvidia soll Technik der deutschen Firma Partec in den eigenen DGX-Servern verwenden. Das wirft Partec Nvidia in zwei Klagen am Münchener Bundespatentgericht vor und eröffnet dabei auch kartellrechtliche Fragen.

Im Kern geht es um das Patent EP2628080B1 „Computer-Cluster-Anordnung zur Verarbeitung einer Berechnungsaufgabe und Betriebsverfahren dafür“ beziehungsweise in den USA Patentnummer US20240168823A1 aus dem Jahr 2010. Es beschreibt, wie Server bestehend aus mehreren Prozessoren und Beschleunigern die Last dynamisch auf verschiedene Chips verteilen können, noch während die Berechnungen laufen.

Partec vermarktet sein Lastverteilungssystem als dynamische Modulare System Architektur (dMSA) und entwickelt zur Steuerung die Parastation-Software. Sie kommt auch bei europäischen Supercomputern zum Einsatz, einschließlich des deutschen Exascale-Systems Jupiter Booster, das Partec zusammen mit der französischen Firma Eviden gebaut hat.

Nach eigenen Angaben hat Partec bei Supercomputer-Projekten zahlreiche Jahre mit Nvidia zusammengearbeitet. 2019 sollen konkrete Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit bei der Entwicklung von GPU-Beschleunigern stattgefunden haben. In diesem Zuge stellte Partec eigenen Angaben zufolge die dMSA, die Parastation-Software sowie die wichtigsten Patente vor und stellte Kopien bereit. Nvidia soll das Gemeinschaftsprojekt anschließend nicht mehr weiterverfolgt, aber noch mit Partec beim Bau von Supercomputern zusammengearbeitet haben.

Inzwischen soll Nvidia allerdings alle Gespräche abblocken. Außerdem will Nvidia angeblich keine GPUs mehr für Supercomputer liefern, an deren Bau Partec beteiligt ist. Nvidia soll erklärt haben, dass diese Entscheidung auf Partecs Patentklage gegen Microsoft vom Juni 2024 basiert. Darin wirft Partec Microsoft die gleichen Patentverletzungen wie gegen Nvidia vor. Microsoft ist einer der wichtigsten Kunden für Nvidias KI-Beschleuniger, wäre indirekt also von möglichen Gerichtsurteilen betroffen.

„Diese Ablehnung besteht bis heute fort und könnte wettbewerbs- und kartellrechtliche Auswirkungen haben“, heißt es in einer Mitteilung.

Partec beantragt, „den Vertrieb wesentlicher Produkte des DGX-Produktportfolios in 18 patentgeschützten Ländern in Europa zu unterlassen“. Zudem verlangt Partec die Offenlegung früherer Vertriebsaktivitäten sowie Schadenersatz. Üblicherweise kommt es bei solchen Auseinandersetzungen zu weniger dramatischen, außergerichtlichen Einigungen.


(mma)



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Summer-School erfindet Alltagsprodukte neu | heise online


14 Studierende der Hochschule Bielefeld (HSBI), der TH OWL und der Universität Bielefeld veranstalteten 5 Tage lang bis zum 1. August das erste Summer-School-Event an der HSBI. Sie entwickelten unter dem Motto „Alles auf Anfang?“ kreative und nachhaltige Produktkonzepte und Variationsmöglichkeit. „Wir versuchen, das Ganze geschlossen und eben nicht linear zu halten. Das heißt, erstmal müssen wir das Ding neu gestalten“, sagt Fabian Umhang. Er spricht von einem Standlüfter, einem typischen Billigprodukt, das im Internet bereits ab 13 Euro erhältlich ist. Umhang, Student der Regenerativen Energien im Bachelor an der Hochschule Bielefeld (HSBI), legt großen Wert auf Nachhaltigkeit. Deshalb nahm er in den Semesterferien an der Summer-School zum Thema Kreislaufwirtschaft teil.

Wie der Informationsdienst Wissenschaft (IDW) berichtet, fand die einwöchige Workshopreihe dieses Jahr erstmals an der HSBI statt, und 14 Studierende, darunter auch welche von der TH OWL und der Universität Bielefeld, beteiligten sich. Gemeinsam mit vier weiteren Studierenden analysierte Fabian Umhang den Lüfter gründlich. Die Gruppe zerlegte ihn, reinigte die Teile, untersuchte Materialien und Verbindungen, überprüfte den Motor und inspizierte die Ventilatoren. Ihr Fazit: Das Gerät neigt zu Defekten. Unterschiedliche Verschraubungen und ein „Kabelsalat“ im Inneren erschweren Reparaturen. Außenhülle, Motorhülse und Rotoren bestehen aus verschiedenen Kunststoffen. Dennoch: Statt das Gerät bei Defekten auf die Deponie zu werfen, zeigte sich die Gruppe überzeugt: Berücksichtigt ein neues Design von Anfang an bestimmte Prinzipien, lässt sich die Lebensdauer des Lüfters deutlich verlängern.

„Die Prinzipien heißen in dem Fall ‚repair, reduce und recycle'“, erklärt Ronja-Sophie Jedlicka, eine Kollegin aus der Arbeitsgruppe. „Man spricht von R-Prinzipien. Repair bedeutet, dass Kunden das Produkt reparieren können. Recycle ermöglicht, die verwendeten Materialien wieder in den Kreislauf einzufügen, anstatt sie zu entsorgen. Reduce ergibt sich aus der Reparierbarkeit – Kunden sollen ein defektes Produkt selbst reparieren oder reparieren lassen können, statt es wegzuwerfen und ein neues zu kaufen. Das senkt langfristig den Einsatz neuer Kunststoffe.“ Damit Kunden Schäden am Gerät selbst beheben können, genügen wenige Änderungen. Dazu gehören langlebige Torx-Schrauben, hochwertige Kabel und moderne Klemmen.

„Wir denken dabei auch an Bauteile wie Green Range WAGO-Klemmen“, sagt Nils Jasper, Mitglied der Lüfter-Gruppe. „Außerdem schlagen wir vor, den Rotor aus Aluminium statt aus Kunststoff zu fertigen.“ Das koste zwar mehr, erhöhe aber die Lebensdauer deutlich. „Wir empfehlen zudem einen standardisierten Motor, um defekte Antriebsteile einfacher austauschen zu können“, fügt Abdessalam Iziki, ebenfalls in der Lüfter-Gruppe, hinzu. Ersatzteile und ein Reparaturservice runden das Geschäftsmodell ab. „Wir bieten einen Reparaturservice für diejenigen an, die nicht selbst reparieren wollen oder können. Zudem garantieren wir, dass das Produkt recyclebar ist – ein wichtiger Aspekt für Kunden, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, damit sie es mit gutem Gewissen kaufen können“.

Die Arbeitsgruppen der Summer-School zur Kreislaufwirtschaft entwickelten und präsentierten ihre Ergebnisse im experiMINT, einem Makerspace im HSBI-Hauptgebäude, der Studierende im Alltag an technische Themen heranführt. Prof. Dr. Eva Schwenzfeier-Hellkamp, Leiterin des Instituts für Technische Energie-Systeme an der HSBI, initiierte die „School“, während Elise Diestelhorst und Leon Diel aus ihrem Team die Organisation übernahmen. „Besonders im Bereich der Zirkularität sollte man kreativ sein und um die ein oder andere Ecke denken“, sagt der 25-Jährige.

Das fünftägige Blockseminar zielt vor allem darauf ab, Studierende für „Zirkuläre Wertschöpfung“ zu sensibilisieren. „Ganz gleich, ob unsere Teilnehmer:innen aus der Betriebswirtschaftslehre, der Psychologie, der Lebensmitteltechnologie oder aus dem Ingenieurwesen kommen – wir wollen mit der Summer-School erreichen, dass die Studierenden sowohl für ihre jeweilige Disziplin als auch für ihre berufliche Zukunft möglichst viel mitnehmen“, so Diel. Weitere Informationen zur Veranstaltung und den gezeigten Produkten bietet die HSBI.


(usz)



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Steam vs. Paypal und Mastercard: Das steckt hinter dem Verschwinden von Spielen


Zensur ist eine staatliche Kontrolle, Einschränkung und Verbot von Medien und deren Inhalten. Doch was, wenn nicht ein Staat, sondern private Unternehmen darüber entscheiden, welche Inhalte erlaubt sind und welche nicht? Genau das passiert gerade: Die Onlineshops Steam und Itch.io nehmen bestimmte Spiele aus dem Angebot, um Ärger mit ihren Zahlungsanbietern zu vermeiden.

Diese bestimmten Spiele waren zunächst extreme pornografische Titel, die Aktivistinnen aus den Shops verbannen wollen. Doch schon jetzt verschwinden auch andere Titel – und Entwickler und Plattformbetreiber sorgen sich um die Meinungsfreiheit. Die Ereignisse werfen die Frage auf: Wer entscheidet eigentlich, was für Spiele erlaubt sind?

  • Steam sperrte im Juli 2025 Hunderte vorwiegend pornografische Spiele, Itch.io nahm sogar die ganze „Adult Game“-Kategorie vorerst offline. Der Grund: sie könnten gegen die Regeln von Zahlungsanbietern wie Mastercard, Paypal und Visa verstoßen.
  • Begonnen hat alles mit einer Petition der australischen Organisation „Collective Shout“, um das kontroverse Spiel „No Mercy“ von Steam zu verbannen. Nach der erfolgreichen Kampagne richtete Collective Shout sich direkt an die Zahlungsanbieter.
  • Kritiker der Sperren befürchten, dass es in Zukunft nicht bei Sperren von Adult Games bleiben könnte. Vom Nier-Entwickler Yoko Taro bis zum deutschen Gamesbranchen-Verband äußern sie Sorge um die Kunstfreiheit.

Wir beleuchten die Hintergründe der Sperren, zeigen, was für Spiele betroffen sind und erklären, ob sich etwas für Kunden in Deutschland ändert. Wir haben mit den Aktivisten von „Collective Shout“ und ihren Kritikern gesprochen. Außerdem erklären wir, welche Arten von pornografischen Spielen in Deutschland überhaupt legal sind.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Steam vs. Paypal und Mastercard: Das steckt hinter dem Verschwinden von Spielen“.
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