Digital Business & Startups
Überraschend: Hier wächst die Zahl neuer Firmen am stärksten – nicht Berlin
1500 neue Startups und ein Wachstumsschub aus dem Osten. Was steckt hinter dem deutschen Gründungs-Boom?
Im ersten Halbjahr 2025 wurden in Deutschland 1500 Startups gegründet – ein Plus von 9 Prozent gegenüber dem Vorhalbjahr. Das zeigt der aktuelle „Next Generation“-Report des Startup-Verbands und startupdetector.
Hinter dieser Zahl steckt aber viel mehr: ein unerwarteter Schub aus Sachsen, neue Hotspots abseits von Berlin und München und ein erstaunliches Comeback der B2C-Branchen. Gleichzeitig bleibt das Insolvenzrisiko hoch.
Next Generation Report
Der Osten dreht auf: Sachsen legt um 71 Prozent zu
Der Anstieg ist nicht allein den üblichen Verdächtigen zu verdanken. Vor allem Sachsen überrascht mit satten +71 Prozent neuen Startups im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2024. Auch Bayern (+23 Prozent) und NRW (+16 Prozent ) treiben den Boom.
Diese drei Länder seien im Kern für den positiven Trend verantwortlich, heißt es in dem Report. Heißt: Das deutsche Startup-Ökosystem wird breiter – ein gutes Zeichen für mehr regionale Vielfalt.
München vor Berlin – kleine Städte ziehen nach
Pro Kopf bleibt München Spitzenreiter (13,5 Neugründungen pro 100.000 Einwohner) – knapp vor Berlin (13,4) und Heidelberg (13,2). Forscherstädte wie Darmstadt, Aachen und Karlsruhe schaffen es ebenfalls in die Top 10. „Wir sind heute breiter aufgestellt und heben dadurch zusätzliche Potenziale“, so
Felix Engelmann, Co-Founder von startupdetector. Die alten Hotspots bleiben wichtig, doch neue Ökosysteme gewinnen an Kraft.
Software dominiert – Food wächst am stärksten
Thematisch bleibt der Software-Sektor unangefochtener Champion mit 368 Neugründungen (+16 Prozent). Doch auch industrielle Lösungen rund um KI legen kräftig zu (+29 Prozent). Besonders bemerkenswert: Im Food-Sektor steigt die Zahl der neuen Startups um satte 44 Prozent.
Next Generation Report
Doch nicht alles glänzt: B2C weiter von Insolvenzen betroffen
Trotz aller Euphorie bleibt das Insolvenzrisiko hoch: Besonders im B2C-Segment wie Food, eCommerce und Medizin sind Pleiten weiter häufig. Zwar hat sich das Niveau stabilisiert, doch seit 2021 sind die Insolvenzen insgesamt gestiegen. Ein zweischneidiges Bild – typisch für ein reifer werdendes Ökosystem, das gleichzeitig neue Chancen und alte Risiken birgt.