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Upgrade für Gehstöcke – das wurde aus dem DHDL-Deal mit Steets


Opa Heinz (links) ist auch mit dabei und bekommt Glückwünsche von den Löwen: Er ist mit seinen 98 Jahren der älteste Teilnehmer der Show. Ebenfalls am Start: Gründer Philipp Battisti, Thorben Engel und Phil Janßen (v.l.n.r.)

Opa Heinz (links) ist auch mit dabei und bekommt Glückwünsche von den Löwen: Er ist mit seinen 98 Jahren der älteste Teilnehmer der Show. Ebenfalls am Start: Gründer Philipp Battisti, Thorben Engel und Phil Janßen (v.l.n.r.)
RTL / Bernd-Michael Maurer

„So wie ich damals meine Mofa frisiert habe, können Sie jetzt mit Steets ihre Gehhilfe frisieren“ – so beginnt der Pitch des Gründer-Trios. Kurz zuvor hatte Heinz Schlechtingen, der Opa von Gründer Phil Janßen, mit einer schauspielerischen Glanzleistung ein alltägliches Problem demonstriert: Was tun, wenn die Gehhilfe auf den Boden fällt und man sich nicht bücken kann, um sie aufzuheben?

Janßen, der kreative Kopf der drei Gründer, erkannte bereits 2013 das Problem – anhand von Situationen, die er bei Angehörigen im Alltag beobachtete. 2019 begann er es zu lösen. In der Höhle der Löwen präsentierte das Gründer-Team nun mit Opa Heinz im Schlepptau ihre selbst entwickelte Abstellhilfe.

Was aussieht wie ein Kamerastativ mit vier Füßen, kann man in unter drei Minuten an jede handelsübliche Gehhilfe montieren. Und so die Gehstützen überall abstellen, ohne Gefahr zu laufen, dass diese auf den Boden fallen.

Die erste Frage der Löwen aber gilt Heinz Schlechtingen: Wie bleibt man im Alter so fit und klar? Schlechtingens Antwort: „Sie können alles machen, was sie wollen. Sie dürfen auch trinken. Nur eins, das dürfen sie nicht: sterben.“

Mittlerweile hat Schlechtingen seinen 99. Geburtstag gefeiert, wie Gründerszene von Gründer Janßen erfährt: „Opa geht’s hervorragend“, so der Kölner. Über den Drehtag selbst berichtet er Folgendes: „Opa meinte, er kommt nur mit, wenn es uns hilft und er will nicht im Mittelpunkt stehen.“ Trotzdem sei das ein ganz schönes Abenteuer für ihn gewesen in seinem sonst so routinierten Alltag – und, es hat sich gelohnt.

Lest hier, wie Opa Heinz die drei Gründer vor ihrem Auftritt beim Pitch üben unterstützt hat, was er gesagt hat, als er die Folge zum ersten Mal gesehen hat – und, natürlich, was nach der Show aus dem Deal geworden ist.

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„Euro Umsätze müssen bombastisch sein“ – es folgt kein Angebot

Der älteste Teilnehmer, der jemals in der Show war, wird mit Applaus entlassen. Die Löwen-Runde beginnt mit großem Lob. Später wird die Stimmung jedoch kippen. Frank Thelen zeigt sich begeistert: „Das ist eine der elegantesten Lösungen, die ich je gesehen habe, spot-on umgesetzt. Dabei ist das eigentlich so ein triviales Problem.“

Battisti, Engel und Janßen fordern 300.000 Euro und wollen dafür 15 Prozent abgeben. Janna Ensthaler zeigt sich interessiert und fragt: „Eure Umsätze müssen bombastisch sein, wenn ihr 300.000 Euro fordert?“ Die Antwort entfacht eine Debatte und führt letztendlich dazu, dass alle Löwen bis auf einen aussteigen.

Denn bis zum Zeitpunkt der Aufzeichnung hatte Steets in sechs Monaten 60.000 Euro Umsatz gemacht. Williams findet die sechsstellige Bewertung deshalb nicht nachvollziehbar und erkennt für sich keinen Markt. Sie ist deshalb raus. Maschmeyer und Ensthaler schließen sich an. Auch sie finden die Bewertung zu hoch. Haben sich die Gründer verzockt?

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Dümmel will „das Teil mal sehen“. Und auch Thelen ist noch im Rennen. Er fragt nach dem Patent. Das sei zwar noch nicht „granted“, aber die Patentkanzlei sei dran, antwortet Janßen. Die Bewertung und Forderung von 300.000 Euro rechtfertigen die Gründer nun mit einer vorangegangenen Finanzierungsrunde, in der der Produktionspartner bereits 550.000 Euro in das Startup investiert habe. Thelen sieht daraufhin die Unabhängigkeit des Startups gefährdet. Laut ihm gebe ein Produktionshersteller, der selbst beteiligt ist, niemals die besten Einkaufskonditionen.

„Unverhandelbar“ – Deal platzt fast

Das Produkt kostet für Endkunden 48,95 Euro und für Rehakliniken und Sanitätshäuser 27,70 Euro. In der Produktion kostet die Stütze für die Gehhilfe 18 Euro, mit der Aussicht, bei höherer Produktion auf 12 Euro zu kommen.

Produkte-König Dümmel eckt mit dem Verkaufspreis an. Obwohl er an das Produkt glaubt, sieht er Probleme bei der Vermarktung. Auch er ist „schweren Herzens“ raus.

Thelen macht einen Gegenvorschlag zu den geforderten Konditionen: Er will neben dem Bestandsinvestor gleiche Rechte und 100 Prozent Transparenz in der Produktion. Da er die Firma und das Marketing mitaufbauen würde, fordert er 25 Prozent für 300.000 Euro.

Battisti, Janßen und Engel ziehen sich zurück. Sie versuchen 20 Prozent für 300.000 Euro geknüpft an Meilensteine auszuhandeln. Doch Thelen bleibt hart: „Sorry, ich hantiere bei euch nicht mit Meilensteinen.“

Kurz steht der Deal auf der Kippe, doch dann schlagen die drei Jungs ein: 25 Prozent für 300.000 Euro.

Kam der Deal nach der Show zustande?

Aktuell kann man auf der Webseite von Steets ein Stück für 48,95 Euro und zwei Stück der Abstellhilfe zum Preis von 84,90 Euro kaufen. Auf Nachfrage, ob der Deal zustande kam, antworten beide Parteien gleich: Man sei in Verhandlung.

Janßen konkretisiert ein wenig: „Wir befinden uns aktuell in der Due-Diligence-Phase und in laufenden Vertragsgesprächen, Details bleiben vertraulich, der Austausch ist aber konstruktiv.“

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Wie ging es nach der Show weiter?

„Die nächsten Etappen für Steets ist nun einerseits, deutschlandweit bekannter zu werden und gleichzeitig die Internationalisierung voranzutreiben“, so Gründer Janßen.

Gleichzeitig sei Steets in dem Versorgungsweg vorangekommen. „Unsere Abstellhilfe hat eine Hilfsmittelnummer erhalten. Die Aufnahme ins Hilfsmittelverzeichnis ist bestätigt“, erzählt Janßen. Die Sichtbarkeit im Online-Portal folge erfahrungsgemäß zeitversetzt.

Das bedeutet, dass die Abstellhilfe in Zukunft von der gesetzlichen Krankenkasse mitfinanziert werden kann. Auf der Webseite von Steets heißt es dazu: „In der Regel mit ärztlicher Verordnung und nach Bewilligung (eine gesetzliche Zuzahlung von meist 5 bis 10 € ist üblich).“

Außerdem kündigt Jenßen noch an: „So viel sei gesagt: Wir denken bereits über die nächsten smarten Alltagshelfer nach.“

Wie Opa Heinz den Pitch wahrgenommen hat

Ob sein Opa die Tragweite des Pitches wirklich realisiert habe, das wagt Janßen zu bezweifeln. Eins ist ihm allerdings wichtig, nochmal zu betonen: Beim Üben habe sein Opa andere Prioritäten gesetzt. „Zweimal proben reicht doch, oder? Ich habe euch Pfannkuchen gebacken, die dürfen nicht kalt werden!“, soll er gesagt haben.

Und auch, als er die Folge zum ersten Mal gesehen habe, soll Opa Heinz‘ Reaktion positiv ausgefallen sein. „Er hat gesagt: ‚Hauptsache, es hilft den Menschen! Denn das tut es, ihr habt ein wirklich großartiges Produkt entwickelt!’“, erzählt Janßen. Dem habe er nur hinzuzufügen: „Opa war nicht nur Prototypentester der ersten Stunde, sondern er nutzt die Abstellhilfe jeden Tag und ist wohl unser beliebtester Vertriebler.“



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+++ Asana Rebel +++ 7Learnings +++ roclub +++ Sequoia Capital +++ Earlybird +++


#StartupTicker

+++ #StartupTicker +++ Startupland: Nur noch 7 Tage +++ Asana Rebel fährt 9 Millionen Gewinn ein +++ 7Learnings expandiert in die USA +++ Unbedingt merken: roclub +++ Sequoia legt Frühphasen-Fonds auf (950 Millionen) +++ So tickt Earlybird-Gründer Hendrik Brandis +++

+++ Asana Rebel +++ 7Learnings +++ roclub +++ Sequoia Capital +++ Earlybird +++

Was gibt’s Neues? In unserem #StartupTicker liefern wir eine kompakte Übersicht über die wichtigsten Startup-Nachrichten des Tages (Mittwoch, 29. Oktober).

#STARTUPLAND


Der Countdown läuft: Am 5. November, also in genau einer Woche, findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland

#STARTUPTICKER

Asana Rebel
+++ Zahlencheck! Das digitale Yoga-Studio Asana Rebel, 2015 gegründet, präsentiert sich im aktuellen Jahresabschluss (2023) als extrem erfolgreiches Unternehmen. Der Umsatz lag bei 32,5 Millionen Euro (Vorjahr: 27,1 Millionen). “Das Ergebnis nach Steuern konnte wie geplant auf 9.296 TEUR (Vorjahr 6.589 TEUR) verbessert werden, was vor allem an einer weiteren Effizienzsteigerung der Marketingausgaben durch automatisierte Test- und Kontrollabläufe lag”, teilt das Team mit. Damit ist Asana Rebel nicht nur ein Hingucker, sondern im Grunde schon ein waschechter Hidden Champion. Für 2024 plante das Unternehmen mit rund 34 Millionen Umsatz und “einem positiven Jahresergebnis in vergleichbarer Höhe zu 2023”. Wie effizient das Team arbeitet, zeigt ein Blick auf die Zahl der Mitarbeitenden. 2023 und 2022 waren jeweils 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Asana Rebel beschäftigt. Die Personalkosten lagen zuletzt gerade einmal bei rund 1,5 Millionen. In den vergangenen Jahren flossen rund 20 Millionen Euro in das Unternehmen. Zu den Investoren gehören insbesondere Headline (25 %), High-Tech Gründerfonds (13 %) und Greycroft Partners (8 %). Mehr über Asana Rebel

7Learnings
+++ Expansion! Das Berliner Startup 7Learnings, das sich um das Thema Predictive Pricing kümmert, expandiert in die USA. “Mit der US-Gründung reagiert 7Learnings auf die wachsende Nachfrage nach KI-basierter Preisoptimierung bei internationalen Einzelhändlern”, teilt das Team zum Sprung über den Ozean mit. Acton Capital und Altinvestor High-Tech Gründerfonds (HTGF) investierten zuletzt 10 Millionen in 7Learnings. Zu den Kunden der Jungfirma gehören Unternehmen wie Westwing, Bonprix, Tom Tailor, Tamaris und DK Company. Zuletzt waren deutsche Startups wieder vermehrt auf Expansionskurs – darunter das Kölner PropTech aedifion, das Berliner WealthTech Nao, die Münchner Robotik-Firma RobCo, re:cap Kipu Quantum, driveMybox und Aware. Mehr über 7Learnings

roclub 
+++ Unbedingt merken: roclub. Das MedTech-Unternehmen aus Berlin, 2022 gegründet, setzt auf Teleoperation. Die Technologie der Jungfirma ermöglicht es, “von jedem Ort der Welt aus auf medizintechnische Geräte zuzugreifen und diese zu bedienen”. Der englische B2B-Investor Smedvig Ventures, YZR Capital und Altinvestoren wie Speedinvest investierten gerade 11,7 Millionen US-Dollar in das Unternehmen. Zuvor flossen 4 Millionen in roclub. Derzeit ist das Team in 11 Ländern unterwegs. Nun folgt der Schritt in die USA. “Die Zahl der Fachkräfte, die Medizintechnik bedienen können, wächst nicht im gleichen Tempo wie die Nachfrage. Auf der Basis ihres Erfolgs in Europa freuen wir uns, sie bei ihrer US-Expansion zu unterstützen – und damit auch bei ihrer Mission, den Zugang zu Gesundheitsleistungen weltweit zu verbessern”, sagt Joe Knowles von Smedvig Ventures. Mehr über roclub

Sequoia Capital
+++ Lesenswert! Sequoia Capital legt einen 950 Millionen Dollar schweren Frühphasen-Fonds auf. Seit etlichen Jahren investiert  Sequoia Capital auch ausgiebig in deutsche Startups – zuletzt etwa in Avelios Medical, Tacto und RobCo. (TechCrunch) Mehr über Sequoia Capital

Earlybird
+++ Hörenswert! So tickt Earlybird-Gründer Hendrik Brandis. “Der Venture Capital-Vorreiter spricht in diesem Interview über seine größten Hits und Flops, was Venture Capital wirklich bedeutet und woran er erkennt, ob ein Startup Erfolg haben wird”. (Business InsiderMehr über Earlybird

Offline
+++ Auch in den vergangenen Monaten sind leider schon wieder einige millionenschwere Startups gescheitert. Darunter das Berliner InsurTech Element, das Berliner GreenTech Zolar und das Lithium-Ionen-Batterie-Unternehmen CustomCells (Itzehoe). Mehr Startup-Pleiten

#DEALMONITOR

Investments & Exits
+++ #DealMonitor +++ aevoloop erhält 8,25 Millionen +++ Frank Thelen investiert in Nutori +++ Asolvi übernimmt Foxtag +++ DyeMansion kauft ASM +++ Babbel übernimmt Wellspent +++ Calm/Storm Ventures: Zweiter Fonds steht. Mehr im Deal-Monitor

Was ist zuletzt sonst passiert? Das steht immer im #StartupTicker

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): Bing Image Creator – DALL·E 3



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Marketing mit KI: So holst du 300 % mehr aus ChatGPT raus


#Gastbeitrag

Viele Marketing-Teams nutzen ChatGPT wie ein besseres Autocorrect – und wundern sich über generischen Output. Dabei liegt das Problem nicht an der KI, sondern am Prompt. Gute Prompts sind kein Hexenwerk, sondern ein erlernbares Handwerk. Ein Gastbeitrag von Mirco Gluch.

Marketing mit KI: So holst du 300 % mehr aus ChatGPT raus

Eine Szene, die sich täglich tausendfach wiederholt: Ein:e Gründer:in öffnet ChatGPT, tippt “Du bist ein Copywriter, erstelle mir einen viralen Post zum Thema X” und wartet. Was kommt? Austauschbarer Content ohne Markentonalität. Das ist, als würdest du in eine Restaurantküche rufen: “Mach mir Essen.” Keine Zutaten, keine Vorlieben, kein Vibe.

Das liegt daran, dass ChatGPT, Claude, Gemini & Co. keine Hellseher sind. Die Modelle wissen nichts über deine Brand, deine Zielgruppe oder deinen Kommunikationsstil – außer du sagst es ihnen. Explizit, strukturiert und mit allen relevanten Details, damit die KI-Chatbots ihr Potenzial entfalten können. Und das ist gewaltig. Studien zeigen, dass Prompts mit klarer Struktur die Output-Qualität um bis zu 300 Prozent steigern können. Vorausgesetzt man weiß wie. Denn der Unterschied zwischen “Schreib einen viralen Post” und einem durchdachten Prompt ist in etwa so wie der zwischen Praktikant:in mit schlechtem Briefing und einem Senior-Texter:in mit super detaillierter Arbeitsanweisung.

Genau hier kommt die Kunst des Prompts ins Spiel. Wer versteht, wie man strukturierte Anweisungen gibt, bekommt Ergebnisse, die klingen, als kämen sie direkt aus dem eigenen Team.

Die 8 Zutaten eines professionellen Prompts

Ein gut funktionierender Prompt  besteht dabei aus folgenden acht Elementen:

  1. Die Rolle: Definiere präzise, wer ChatGPT sein soll. Nicht “du bist ein Texter”, sondern “du bist der einflussreichste Caption-Writer unserer Zeit – ein Virtuose der Überzeugung und des Storytellings.” Klar definierte Rollen bestimmen, wie das Modell denkt.
  2. Das Ziel: Definiere klar, was das Ergebnis sein soll. Ein entsprechender Prompt könnte beispielsweise wie folgt aussehen: “Schreibe virale Instagram Captions, die klingen, als wären sie von einem Top-Copywriter verfasst – nicht von KI.” Ohne klares Ziel redet ChatGPT dir lieber nach dem Mund, statt dir zu liefern, was funktioniert.
  3. Der Kontext: Gib dem Chatbot möglichst viele Informationen, etwa Brand-Name, Zielgruppe, Inspirationsmarken und sogar URLs. Ein Beispiel: “Diese Caption ist für [BRAND] und richtet sich an Gen-Z-Skincare-Fans. Analysiere die Caption-Stile von Glossier und Rhode.” Lade gern auch Dokumente zu deiner Marke und ihrer Tonalität hoch – vorausgesetzt es sind keine vertraulichen Informationen enthalten.
  4. Das Format: Wie soll das Ergebnis aussehen? Tabelle? Liste? Markdown? Mit klarem Format bekommst du copy-paste-bereite Ergebnisse.
  5. Der Stil: Mache präzise Angaben zum Stil, wie etwa “Deutsch, natürlich, emotional, nicht robotisch, immer mit “du”, 2. Person Singular, max. 1-2 Emojis.” Das verhindert KI-typische Überförmlichkeit.
  6. Die Output-Beispiele: Bei ChatGPT und Co. gilt: Zeigen, nicht erklären. 5-10 echte Caption-Beispiele sorgen für ein qualitativ besseres Ergebnis.
  7. Grenzen: Setze einen Rahmen fest. Etwa, indem du klar die Länge der Caption definierst: “Captions kurz (125 Zeichen) oder lang. Wenn kurz: Hook in 125 Zeichen, vor dem “…mehr” anzeigen auf Instagram, keine Hashtags. Niemals 2 Emojis hintereinander.”
  8. Der Prozess: Um die Qualität zu erhöhen, gib den Umfang des gewünschten Ergebnisses vor: “Generiere 30 Ideen über verschiedene Ansätze (Humor, Luxus, Storytelling, etc.), behalte die 10 stärksten.” 

Braucht ein Beauty-Startup beispielsweise 10 Instagram-Captions für einen Produktlaunch, definiert der Prompt alle acht Elemente präzise. Das Ergebnis sind zehn nutzbare Captions, von denen zwei bis drei direkt gepostet werden können. Auch wenn dazu manchmal ein bisschen Ping-Pong-Spielen nötig ist. Dazu ein Tipp: Nutze lieber eine positive als eine negative Sprache. Anstelle von “das wirkt total altbacken” sollte die Vorgabe “moderner und mehr casual, ohne die Professionalität zu verlieren” lauten.

Das Beste ist, dass ein gut gebauter Prompt wiederverwendbar ist. Noch besser funktioniert das mit Custom GPTs, die auch mit dem ganzen Team geteilt werden können. OpenAI empfiehlt übrigens Markdown-Formatierung für Prompts (u.a. “#” für Überschriften). Das Modell erkennt Struktur schneller und versteht Intentionen klarer.

Meta-Prompting: ChatGPT als Prompt-Coach

ChatGPT kann übrigens noch weit mehr, nämlich auch bessere Prompts schreiben. Gib dazu einen Prompt ein und frage: “Welche Formulierungen fehlen, um das gewünschte Verhalten zuverlässiger auszulösen?” Das Modell analysiert, identifiziert Schwächen und schlägt Verbesserungen vor. Aktuelle GPT-Modelle wurden trainiert, eigene Outputs zu optimieren – das Modell “weiß”, was es braucht, um gut zu arbeiten. Ich habe mir auch hier wieder ein Custom GPT gebaut, um meine Prompts im Markdown-Formatting zu optimieren. Unter diesem Link kannst du dieses GPT auch sofort nutzen (und direkt als Lesezeichen hinzufügen).

Und um die nächste Prompting-Stufe zu zünden, beachte folgende fünf Aspekte:

  1. Bau dir dein eigenes Gremium auf: Statt eine Meinung einzuholen, lass verschiedene Persönlichkeiten gegeneinander antreten. Der entsprechende Prompt: “Bewerte diese Content-Strategie aus Sicht von Oprah Winfrey (Storytelling & Audience Connection), Alex Hormozi (Sales), Seth Godin (Brand Building), Brené Brown (emotionale Intelligenz) und Simon Sinek (Purpose). Welcher Ansatz gewinnt?” Du bekommst nicht nur Content, sondern strategische Perspektiven aus verschiedenen “Köpfen”.
  2. Reverse Engineering mit Screenshots: Der beste Input für ChatGPT? Realer Content, der bereits funktioniert. Mach Screenshots von Top-Posts deiner Konkurrenz oder Inspirationsmarken, lade sie hoch und frage: “Analysiere Struktur, Hook, Tonalität und Engagement-Trigger dieses Posts. Erstelle 5 Varianten für unsere Brand.” So lernst du von den Besten.
  3. Nutze das Internet als Live-Quelle: ChatGPT kann browsen. Gib dazu konkrete URLs mit: “Lies diese Artikel von deutsche-startups.de [Link 1], [Link 2] und [Link 3] und destilliere daraus die 3 wichtigsten Trends für Social-Media-Marketing 2025.” Oder nutze den Agent Mode: Nach dem Instagram-Login siehst du ChatGPT in Echtzeit arbeiten: “Analysiere die aktuellen Top-Posts von [Competitor 1, 2, 3] und identifiziere Muster.” Dauert eine ganze Weile und wirkt etwas spooky, funktioniert aber.
  4. JSON-Prompting für visuelle Assets: JSON ist neben Markdown-Formatierung für Text interessant, besonders beim Prompten von Bildern (Midjourney, DALL-E) strukturiert JSON deine Anforderungen: {“subject”: “Produktfoto”, “style”: “minimalistisch”, “mood”: “warm”, “colors”: [“beige”, “terracotta”], “lighting”: “natürlich”}. Das macht Bild-Prompts reproduzierbarer (Achtung: Copyright!) und ermöglicht konsistente visuelle Identität über viele Outputs hinweg.
  5. LLM-Ping-Pong spielen: Verschiedene Modelle haben verschiedene Stärken. Starte in ChatGPT für den ersten Draft, schicke ihn zu Claude für stilistische Verfeinerung, dann zu Gemini für eine dritte Perspektive. Jedes Modell denkt anders und diese Unterschiede heben die Qualität. Besonders bei strategischen Texten oder komplexen Kampagnen lohnt sich der Multi-Modell-Ansatz.

5 Stunden pro Woche zurückgewinnen

Hocheffiziente Marketing-Teams, die KI wirklich nutzen, haben eines gemeinsam: Sie starten nicht jedes Mal bei Null. Sie bauen ein System: Eine Prompt Library für wiederkehrende Use Cases. Eigene Custom GPTs, die im Team geteilt werden. Browser-Bookmarks für schnellen Zugriff auf bewährte Chats.

Social Media-Expert:innen sparen so bis zu fünf Stunden pro Woche – Zeit, die für mehr und bessere Content-Produktion genutzt werden kann. Das Wichtigste dabei: Investiere einmal richtig in solide Prompts und Workflows. Coache dein Team und mach sie zu KI-Enthusiast:innen. Die 5 Stunden, die sie dadurch gewinnen? Sind dann nur der Anfang.

Über den Autor
Mirco Gluch ist Gründer der Boutique Social Media-Beratung Piggyback, KI-Experte und Macher des Onlinekurses AI für Social Media“. Mit seinem Fokus auf KI-gestützte Content-Workflows hilft er mit seinem Team Marken und Startups mit Workshops, Strategien und als Interim-Teamverstärkung dabei, das volle Potenzial von Tools wie ChatGPT auszuschöpfen.

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SAVE THE DATE: Am 5. November findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland

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Foto (oben): KI



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Männlich, 37, BWL – so sieht der typische Gründer in Deutschland aus


Männlich, 37,7 Jahre, Master in BWL und jetzt ein Saas-Business: So sieht der Durchschnittsgründer aus. Was außerdem im Startup Monitor über Deutschlands Gründer steht:

Jedes Jahr fühlt der Startup Verband Deutschland Gründern den Puls. Der Startup Monitor verrät einiges über den Durchschnittsgründer.

Jedes Jahr fühlt der Startup Verband Deutschland Gründern den Puls. Der Startup Monitor verrät einiges über den Durchschnittsgründer.
Klaus Vedfelt; Getty Images

Der Mensch vergleicht sich gern. Sei es, um sich in der wohligen Gewissheit zu wähnen, „normal“ zu sein, im Durchschnitt also. Oder aber, um sicherzugehen, genau das nicht zu sein. So oder so: Der frisch erschienene Startup Monitor 2025 gibt einiges her an Benchmark-Datenpunkten. Wir haben sie hier für euch zusammengefasst.

Männlich, studiert, nicht ganz jung

Der deutsche Gründermustermann ist genau das: ein Mann. Nicht ganz 20 Prozent der Gründenden sind Frauen (wenngleich der Anteil leicht von 18,8 Prozent 2024 auf 19,8 Prozent angestiegen ist). Die überwiegende Mehrheit ist aber männlich.

Mit vergleichbarer Wahrscheinlichkeit ist der deutsche Gründungsmustermann auch genau das: deutsch. Laut Startup Monitor haben 17 Prozent der Gründer eine Einwanderungsgeschichte. 13 Prozent sind im Ausland geboren, bei 3,8 Prozent sind es beide Elternteile.

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Stimmung ganz okay: Weniger Gründungsmut, aber mehr Bock auf Deutschland und Europa

Der Durchschnittsgründer ist überraschend alt: 37,7 Jahre. Das ist laut Startup Monitor das Durchschnittsalter deutscher Gründer 2025 – wie in etwa auch schon 2024. Schaut man jedoch genauer hin, wird’s jünger: Rund ein Viertel der dieses Jahr Befragten ist jünger als 30 Jahre. Rund 41 Prozent sind zwischen 30 und 39. Fast zwei Prozent haben bereits mit 21 Jahren oder jünger gegründet. Dafür reißen aber auch 1,7 Prozent Ü65-Gründer den Altersdurchschnitt gewaltig nach oben.

2,5 Leute ergibt ein Gründungsteam

Gründer-Männer tun sich im Schnitt mit 1,5 anderen Gründer-Männern zusammen: Fast 80 Prozent aller Startups werden von einem Team aus mindestens zwei Gründenden gestartet – das deutsche Durschnitts-Startup hat 2,5 Gründer. Bei nur jedem zehnten sind die Teams rein weiblich, 29 Prozent sind gemischt, und 60 Prozent der Befragten geben an, Teil eines reinen Männer-Gründer-Teams zu sein.

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Auf ihren Rat hören Deutschlands erfolgreichste Gründer

Gründermustermann hat studiert: 87 Prozent der Befragten haben einen akademischen Hintergrund. Ebenso viele haben ihren Studienabschluss auch in Deutschland gemacht. Fast die Hälfte hat einen Master, mehr als ein Drittel (33,8 Prozent), in BWL. Gut 20 Prozent sind Ingenieure und 17 Prozent sind Informatiker beziehungsweise Mathematiker. Interessanterweise gründen ganz knapp mehr Künstler als Juristen (zwei Prozent aus dem Bereich „Grafikdesign oder anderer künstlerischer Bereich“ versus 1,9 Prozent „Jura oder Rechtswissenschaften“). Beide Berufsgruppen bilden das Gründungsfreude-Schlusslicht.

Die meisten Gründerinnern und Gründer haben an der TU München studiert. Dann folgen die Universitäten in Köln, Aachen und Berlin.

Quelle: Startup Monitor 2025, Startup Verband; erstellt mit ChatGPT.

Quelle: Startup Monitor 2025, Startup Verband; erstellt mit ChatGPT.
Gründerszene

Berlin – und dann der Rest der Republik

Die Chance, dass der Durchschnittsgründer nach seinem Studium dann aber in Berlin landet, ist höher als in jeder anderen Stadt in Deutschland: 18,8 Prozent der knapp 2.000 Gründerinnen und Gründer, die der Startup Verband für den Report befragt hat, haben ihr Startup in der Bundeshauptstadt gegründet. Danach folgt – nicht München. Sondern erst das Bundesland Nordrhein-Westfalen mit 18,7 Prozent, dann Bayern mit 15 Prozent, wobei München als wichtiges Zentrum 7,5 Prozent ausmacht.

Die meisten Gründer sammeln vor der Gründung Berufserfahrung: Fast die Hälfte (41 Prozent) hat vorher in einem Konzern gearbeitet, 39,5 Prozent in einem mittelständischen Unternehmen.

SaaS-Modelle bleiben das Ding

Und was macht der Durchschnittsgründer? Was mit Digital, B2B und Saas: Gefragt nach der Branche, der sich ihr Startup zuordnen lässt, antwortet fast ein Drittel der Befragten: Informations- und Kommunikationstechnologie. An zweiter Stelle liegt der Gesundheitsbereich mit 10,6 Prozent. Zwei Drittel der Startups basieren auf digitalen Dienstleistungen oder Produkten, 34 Prozent geben an, ein Software-as-a-Service Modell zu verfolgen.

Gut jeder Zehnte setzt auf eine Online-Plattform, Softwareentwicklung machen neun Prozent und E-Commerce gut sieben. Drei Viertel aller Gründerinnen und Gründer machen Geschäfte mit Geschäften: 75 Prozent sind B2B, nur 18,2 Prozent B2C.

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