Datenschutz & Sicherheit

Verbraucherzentrale warnt vor Anlagebetrug in WhatsApp-Gruppen


In WhatsApp-Gruppen versuchen Betrüger, an das Geld potenzieller Opfer zu gelangen. Davor warnt aktuell die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Es handelt sich um Anlagebetrug.

Die Verbraucherzentrale gibt in ihrer Warnung an, zahlreiche Berichte von Betroffenen erhalten zu haben. Demnach wurden sie über WhatsApp-Gruppen in vermeintlich lukrative Geldanlagen gelockt. In den Chats werden sie aufgefordert, bestimmte Kryptowährungen zu erstehen oder auf Online-Handelsplattformen damit zu handeln, oder bestimmte Finanzprodukte zu kaufen. Die Opfer verlieren dabei viel oder alles eingesetzte Geld, anstatt die versprochenen Gewinne einzufahren.

Die Betrüger missbrauchen dabei bekannte Markennamen in den WhatsApp-Gruppen, etwa von bekannten Finanzunternehmen, Börsen- und Finanzexpertinnen und -Experten, Promis oder Politikern. Damit locken die Täter Opfer in die WhatsApp-Gruppen, erklärt die Verbraucherzentrale. Sie werden mit schönen Geschichten geködert: Ein Prominenter habe etwa großen Erfolg mit einem bestimmten Anlagemodell gehabt, oder eine vermeintliche Börsenexpertin erkläre, warum jetzt eine bestimmte Aktie gekauft werden soll. Die missbrauchten Namen haben nichts mit der WhatsApp-Gruppe und den dort beworbenen Angeboten zu tun. Betroffene können in der Regel nicht einmal nachvollziehen, wer tatsächlich hinter den WhatsApp-Gruppen steckt und die dubiosen Empfehlungen gibt.

Die Betrüger arbeiten mit weiteren psychologischen Tricks. So suggerieren sie etwa den Gruppenmitgliedern, zu einer exklusiven Gruppe mit nur begrenzter Mitgliederzahl zu gehören. Sie könnten sich glücklich schätzen, ausgewählt worden zu sein. Wenn die Mitglieder den Anweisungen der angeblichen Experten folgen, könnten sie hohe Gewinne erwarten. Die Gruppen betreut nach Erkenntnissen der Verbraucherzentrale eine Assistenz, es gebe einen regelmäßigen Austausch über Tage und Wochen. Sie beantwortet Fragen und stellt das vermeintliche Anlagemodell näher vor, es gebe sogar Trainings und Workshops dazu.

Die Betrügereien nutzen unterschiedliche Vehikel, den Opfern ihr Geld abzunehmen. Etwa unseriöse Tradingplattformen, auf denen Opfern gelegentlich zunächst sogar kleine Gewinne angezeigt werden, sodass sie größere Summen überweisen – die dann jedoch nicht angelegt werden, sondern bei den Betrügern landen. Eine weitere Variante bringt Opfer dazu, an einer seriösen Kryptobörse Geld in einen Stablecoin zu investieren – und diesen dann auf eine Wallet der Betrüger zu transferieren, womit das Geld ebenfalls futsch ist.

Eine dritte Masche verleitet Interessierte zum Kauf vorbörslicher Aktien, die an keiner Börse gelistet sind. Hier sollen die Opfer an zumeist ausländische IBANs überweisen und erhielten eine vermeintliche Bescheinigung über den Aktienkauf. Meist existieren diese Aktien jedoch überhaupt nicht. Als letzte Masche nennt die Verbraucherzentrale den Kauf von Aktien über den eigenen Broker der Opfer. Die Aktien böten angeblich hohe Renditechancen. Hierbei handelt es sich in der Regel um Pennystocks, die die Betrüger zuvor selbst eingekauft haben und dann in der WhatsApp-Gruppe bewerben, um für eine Art „Kursexplosion“ zu sorgen, nach der sie die Aktien wieder verkaufen. Die Opfer können ihre Aktien nicht rechtzeitig losschlagen und fahren dadurch erhebliche Verluste ein.

Verbraucher sollten zum eigenen Schutz hellhörig werden, wenn unaufgefordert Fremde Kontakt aufnehmen. Hohe Renditeversprechen sind ein Warnsignal, ergänzt die Verbraucherzentrale. Überweisungen an unbekannte Bankverbindungen und IBANs sollten Betroffene nicht vornehmen, auch, wenn die Gegenseite behauptet, alles laufe auf den Namen des Opfers. Dasselbe gilt für Kryptowährungen, die nicht an unbekannte Kryptowallets transferiert werden sollten. Wer Opfer eines solchen Betrugs wird, sollte Anzeige bei der Polizei erstatten. Das Bundesamt für Finanzaufsicht (BaFin) warnt vor konkreten WhatsApp-Gruppen und betrügerischen Webseiten.

Anfang des Monats hat WhatsApp eine Warnung bei Gruppenchat-Einladungen eingeführt. Diese soll helfen, solche Betrügereien zu entlarven und zu verhindern.


(dmk)



Source link

Beliebt

Die mobile Version verlassen