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Von-der-Leyen-Flug: Litauen warnt EU vor massiven GPS-Störungen
Der Vorfall um das Flugzeug von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU), bei dem unter anderem über Bulgarien das GPS-Signal gestört worden sein soll, rückt eine bereits bekannte Bedrohung stärker in den Fokus: Offensichtlich russische Störmanöver im Bereich der Satellitennavigation. Für Litauen und andere Staaten vor allem im Baltikum, die an Russland angrenzen, sind solche Angriffe längst keine Seltenheit mehr. Sie stellen Regierungsvertretern zufolge eine tägliche Realität und Teil einer systematischen, hybriden Kriegsführung dar.
Der litauische Außenminister Kęstutis Budrys hat die Begebenheit als klare Illustration der Bedrohung bezeichnet. Er betont laut Politico, dass es sich nicht um Einzelfälle, sondern um gezielte, andauernde Aktionen handele. Diese gefährdeten nicht nur den zivilen Luft-, See- und Landverkehr, sondern auch kritische Infrastrukturen. Er wirft Russland vor, damit gegen seine internationalen Verpflichtungen zu verstoßen.
Obwohl die genauen Umstände der Ereignisse um von der Leyens Flugzeug von den Behörden in Sofia und Brüssel aktuell widersprüchlich dargestellt werden, ist die Botschaft aus Litauen eindeutig: Die GPS-Störungen sind Teil einer langfristigen Strategie Russlands. Der litauische EU-Botschafter Nerijus Aleksiejūnas hebt hervor, dass die Anrainerländer schon seit Jahren damit zu kämpfen haben.
1033 litauische Störfälle nur im August
Die Auswirkungen sind weitreichend und betreffen unterschiedlichste Bereiche des täglichen Lebens. So gab es Berichte, dass große Schiffe aus Sicherheitsgründen die Einfahrt in den Hafen von Klaipėda verweigerten, nachdem ihre GPS-Signale manipuliert wurden. Piloten stehen unter Stress, weshalb die litauischen Behörden verstärkt Schulungen für Landungen unter solchen Bedingungen anbieten. Selbst Landwirte beklagen wirtschaftliche Verluste, da die Störungen ihre GPS-gestützten Geräte, etwa für Entwässerungssysteme, beeinträchtigen.
Die litauische Kommunikationsregulierungsbehörde RRT dokumentierte allein im August mehr als 1000 litauische Flugzeuge und 33 Schiffe, die von Navigationssignalstörungen betroffen waren.
Systematische Eskalation
Die Lage spitzt sich dem Bericht nach zu. Die Nachbarländer befürchten eine weitere Eskalation. Aleksiejūnas weist darauf hin, dass Russland verstärkt in diese Aktivitäten investiere. Die Daten der RRT zeigten eine alarmierende Zunahme auch von Spoofing-Quellen aus der russischen Exklave Kaliningrad. Während es im Februar noch drei davon gegeben habe, seien es im August bereits 29 gewesen. Diese hätten eine beträchtliche Reichweite von bis zu 400 Kilometern und könnten theoretisch auch Regionen wie Berlin und Brandenburg treffen.
Diese Entwicklung macht GPS-Jamming, bei dem das Funksignal der Satelliten gestört wird, und Spoofing zu einem gesamt-europäischen Problem. Bei Letzterem werden zuvor aufgezeichnete echte oder falsche Satellitensignale von einem Dritten ausgesendet. Litauische Offizielle warnen, dass Russland Technologien entwickelt, die bald voraussichtlich weit über das Baltikum hinaus eingesetzt würden.
Mit Unterstützung anderer Mitgliedstaaten hat Litauen die Problematik bereits im Juni auf die EU-Agenda gesetzt, um eine kollektive Antwort zu fordern. Nötig seien Maßnahmen wie eine verbesserte Überwachung, gezielte Schulungen und Investitionen in widerstandsfähige Technologien, heißt es. Zusätzlich sollen diplomatische Bemühungen unternommen werden, um Russland zur Einhaltung des Völkerrechts zu zwingen. Budrys drängt auch auf die Verhängung strenger Sanktionen und die Einleitung internationaler Schritte durch die Internationale Fernmeldeunion (ITU).
Von der Leyens GPS-Problem über Estland
Für die spätestens seit Ende 2023 beklagten massiven Störungen von Systemen für die Satellitennavigation sind auf der östlichen Ostsee fahrende Schiffe in der Region zumindest mitverantwortlich. Das legt eine Studie polnischer Forscher nahe. Als Ursache machten sie vor allem Jamming aus. Anderen Erkenntnissen zufolge befindet sich etwa eine als „Baltic Jammer“ bezeichnete Störanlage im früheren Königsberg, die vor allem auf den Flugverkehr ausgerichtet ist.
Das Portal Flightradar24 verweist darauf, dass der bulgarische Vorfall noch untersucht werden müsse. Von der Leyens Flugzeug, das am 30. August von Helsinki über einen estnischen Luftwaffenstützpunkt nach Warschau unterwegs gewesen sei, habe aber nachweislich schon auf dieser Strecke über dem Südwesten Estlands auf Höhe des Rigaischen Meerbusens mit GPS-Störungen zu kämpfen gehabt. Diese seien erst aus der Analyse der ursprünglichen ADS-B-Daten (Automatic Dependent Surveillance – Broadcast) erkennbar geworden.
(nie)
Künstliche Intelligenz
„Bidens Krieg gegen Krypto ist vorbei“: Donald Trump begnadigt Binance-Gründer
Ein Jahr nachdem der Gründer und ehemalige CEO der Kryptowährungsbörse Binance, Changpeng Zhao – auch bekannt als CZ – eine viermonatige Haftstrafe abgesessen hat, hat ihn US-Präsident Donald Trump begnadigt. Das berichten zahlreiche US-Medien übereinstimmend und unter Berufung auf das Weiße Haus. Dort wurde das juristische Vorgehen der Justiz demnach als Teil des Kampfs der Vorgängerregierung gegen Kryptowährungen bezeichnet. Das Vorgehen habe dem Ansehen der Vereinigten Staaten als globaler Anführer im Bereich Technik und Innovation geschadet, zitiert etwa Politico: „Der Krieg der Biden-Regierung gegen Krypto ist vorbei.“ Den Berichten zufolge hat der Kanadier zuletzt massiv für die Begnadigung lobbyiert.
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Geldwäsche über Binance
Bei der Verurteilung vor anderthalb Jahren stützte sich das US-Bundesbezirksgericht in Seattle (USA v Changpeng Zhao, Az. 2:23-cr-00179) auf Zhaos Geständnis, wonach Geldwäsche über Binance betrieben wurde und er bewusst illegale Geldflüsse in Kauf genommen hat. So seien über seine Kryptowährungsbörse Transaktionen im Zusammenhang mit sexueller Ausbeutung von Kindern, illegalem Drogenhandel sowie Terrorismus erfolgt. Spuren dieser Transaktionen habe er gezielt zu verwischen versucht, indem er Mitarbeiter dazu anhielt, mit solchen Kunden in den USA lediglich telefonisch zu kommunizieren. Zudem habe er Sanktionsgesetze umgangen. Weil das Gericht meinte, dass Zhao auch in Zukunft wieder kriminell werden könnte, sollte das Urteil abschreckend wirken.
Zhao, der mit einem geschätzten Vermögen von etwa 85 Milliarden US-Dollar Platz 21 der Forbes-Rangliste der reichsten Menschen der Welt einnimmt, musste neben der Verbüßung der viermonatigen Haftstrafe auch 50 Millionen Dollar Strafe zahlen. Dazu kam eine Strafzahlung von 4,32 Milliarden Dollar seitens Binance, der das Unternehmen bereits im Vorfeld in einem Vergleich zugestimmt hatte. Vor der Bekanntgabe des Urteils entschuldigte sich Zhao und drückte Reue aus. Nach der Amtsübernahme Trumps hat die US-Börsenaufsicht SEC ein Verfahren gegen Binance eingestellt; die Plattform profitierte damit als nächster großer Anbieter vom kryptofreundlichen Kurs der neuen US-Regierung.
(mho)
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Fusion: EU-Satellitenbetreiber wollen gemeinsam Musks SpaceX Paroli bieten
Die europäischen Raumfahrtkonzerne Airbus, Leonardo und Thales planen eine weitreichende Fusion ihrer jeweiligen Aktivitäten in den Bereichen Satelliten- und Raumfahrtsysteme sowie Weltraumdienstleistungen. Ziel dieser Zusammenlegung ist die Gründung eines neuen, schlagkräftigen Unternehmens, das die strategische Autonomie Europas im Weltraum stärken und sich der globalen Konkurrenz insbesondere durch SpaceX von Elon Musk stellen soll.
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Die drei Konzerne haben laut einer Mitteilung vom Donnerstag eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet, um ihre Kapazitäten zu bündeln. Die neue Gesellschaft soll dem Memorandum of Understanding (MoU) zufolge als Partner für die Entwicklung und Durchführung nationaler, souveräner Raumfahrtprogramme Europas fungieren. Das Trio will einen integrierten und widerstandsfähigen europäischen Akteur schaffen. Dieser soll die kritische Masse besitzen, um weltweit konkurrenzfähig zu sein und auf Exportmärkten zu wachsen.
Das neue Unternehmen wird ein umfassendes Portfolio an komplementären Technologien und End-to-End-Lösungen bündeln, das von der Weltrauminfrastruktur bis hin zu Dienstleistungen reicht. Trägerraketen sind explizit ausgenommen. Dies soll Innovationen beschleunigen und über operative Synergien in Bereichen wie Engineering, Fertigung und Projektmanagement zu mehr Effizienz führen.
Rund 25.000 Mitarbeiter und Milliardenumsatz
Die Fusion betrifft zentrale Geschäftsbereiche der Muttergesellschaften: Airbus wird seine Felder Space Systems und Space Digital aus der Sparte Defence and Space einbringen. Leonardo beteiligt sich mit seiner Weltraumabteilung, einschließlich seiner Anteile an Telespazio und Thales Alenia Space. Thales steuert hauptsächlich seine Anteile an Thales Alenia Space, Telespazio und Seso bei.
Mit geschätzten 25.000 Mitarbeitern in ganz Europa und einem Jahresumsatz von rund 6,5 Milliarden Euro skizzieren die drei Konzerne die neue Gesellschaft als global wettbewerbsfähiges Unternehmen. Geplante Eigentümerstruktur: Airbus hält einen Anteil von 35 Prozent, Leonardo und Thales bekommen je 32,5 Prozent.
Hürden und Wettbewerbsbedenken
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Die Chefs der beteiligten Unternehmen betonen, dass der Zusammenschluss den Ambitionen der europäischen Regierungen entspricht, ihre industriellen und technologischen Stärken in einem Umfeld verschärften Wettbewerbs zu festigen. Die EU arbeitet aktuell an einem eigenen sicheren Satelliten-Kommunikationsnetzwerk namens IRIS2, das eine Alternative zu Musks Starlink darstellen und den Bedarf der Mitgliedsstaaten für Breitbandinternet aus dem All im Sinne der angestrebten digitalen Souveränität gewährleisten soll.
Das operative Geschäft der neuen Gesellschaft soll voraussichtlich 2027 starten. Allerdings bringen andere Marktakteure Bedenken vor. Insbesondere das in Bremen ansässige Raumfahrtunternehmen OHB, das nicht an den Fusionsgesprächen beteiligt ist, hat deutliche Vorbehalte geäußert. Es befürchtet, dass der Zusammenschluss die Kontrolle über die Satellitenfertigungsindustrie stark konsolidieren und den Wettbewerb empfindlich einschränken würde. Die EU-Kommission wird diesen Aspekt im Rahmen der Fusionskontrolle prüfen müssen.
(mho)
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