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Vorbeiflug an Erde: Japan will an ESA-Asteroidenmission zu Apophis teilnehmen


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Die japanische Weltraumagentur will sich an einer europäischen Weltraummission beteiligen, in deren Rahmen eine Sonde den Asteroiden Apophis bei seinem außergewöhnlich nahen Vorbeiflug an der Erde begleiten soll. Das hat die ESA jetzt publik gemacht und erklärt, dass die JAXA die Solarkollektoren, eine Infrarotkamera und die Startmöglichkeit für die Mission namens Ramses (Rapid Apophis Mission for Space Safety) stellen will. Eine entsprechende Anfrage sei an die japanische Regierung gestellt worden. Dabei ist noch immer nicht entschieden, ob Ramses tatsächlich realisiert wird, erst im November soll der ESA-Ministerrat das beschließen. Wegen des Zeitdrucks haben vorbereitende Arbeiten aber schon längst begonnen.

Apophis wurde 2004 entdeckt und nach einem der wichtigsten Antagonisten in der damals aktuellen Fernsehserie Stargate SG-1 benannt. Weil anfangs eine Wahrscheinlichkeit von immerhin 2,7 Prozent für einen Einschlag auf der Erde im Jahr 2029 ermittelt wurde, erregte der Himmelskörper viel Aufmerksamkeit. Dank zusätzlicher Daten wurde dieser Einschlag ausgeschlossen, das konnte später auch für die Vorbeiflüge in den Jahren 2036 und 2069 nachgereicht werden. Erschwert wurden die Prognosen dadurch, dass nicht genau genug ermittelt werden konnte, inwieweit Apophis jeweils durch seine Annäherungen an die Erde abgelenkt werden wird. Der Asteroid hat einen Durchmesser von 375 Metern, eine Kollision hätte deshalb katastrophale Folgen.

Nachdem eine nahe Gefahr für die Erde ausgeschlossen werden konnte, ist das Interesse der Wissenschaft an Apophis weiter gewachsen. Angesichts des außergewöhnlich nahen Vorbeiflugs in jetzt nur noch vier Jahren handle es sich um eine Gelegenheit, wie sie die Forschung nur einmal pro Jahrtausend bekomme, schreibt die ESA jetzt. Deshalb soll Ramses zu ihm geschickt werden und ihn begleiten, wenn er in gerade einmal 32.000 km an der Erdoberfläche vorbeirasen wird. Weil die Sonde dafür spätestens 2028 gestartet werden muss, haben die Vorbereitungen bereits begonnen, auch wenn eine abschließende Genehmigung der Mission noch aussteht. Vor, während und nach der Erdannäherung soll Ramses dann beobachten, wie sich der Asteroid unter der Gravitation der Erde verändert.

Sollte Ramses genehmigt werden, wäre es aber nicht die einzige Weltraumsonde, die Apophis direkt untersuchen soll. Mit Osiris-Apex ist auch eine umgewidmete NASA-Sonde auf dem Weg zu ihm. Die hat als Osiris-Rex den Asteroiden Bennu besucht und von dort eine Gesteinsprobe zur Erde gebracht. Danach hat sie Kurs auf Apophis genommen und funktioniert nach einer Annäherung an die Sonne sogar besser als vorher. Wegen ihrer Umlaufbahn wird sie aber erst etwa einen Monat nach dem Vorbeiflug von Apophis an der Erde dort ankommen, kann ihn also nur nachträglich erforschen. Ramses soll die Lücke schließen und bei der ESA freut man sich, dass Japan ein Interesse an der Mitarbeit hat.


(mho)



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