Künstliche Intelligenz
Vorstellung BYD Seal 6 DM-i Touring: Warum die Chinesen nun auf PHEV setzen
BYD, eine der weltweit führenden Firmen, wenn es um fortschrittliche Batterien geht, bringt in Europa einen Kombi mit Plug-in-Hybrid auf den Markt. Das mag auf den ersten Blick einigermaßen absurd erscheinen, zumal er sich technisch nicht an der Spitze einreiht. Doch BYD hat ausgezeichnete Gründe für seine Entscheidung, denn der Seal 6 DM-i Touring ist letztlich eine Reaktion auf die auch von der EU geschaffenen, aktuellen Marktbedingungen.
Zölle auf chinesische Elektroautos, nicht auf PHEV-Modelle
Im Sommer 2024 formulierte die EU-Kommission den Vorwurf, China würde mit Subventionen seine Autoindustrie wettbewerbswidrig unterstützen. Zölle auf Elektroautos aus China waren die Folge. Der Seal 6 DM-i Touring fällt nicht unter diese Regelung, denn er kommt als Plug-in-Hybrid auf den Markt. Entschieden hat sich BYD zudem, es mit dem Format Kombi zu versuchen. Der allgemeinen SUV-Nachfrage begegnen die Chinesen also mit der Form, die in West-Europa noch immer geschätzt wird. Selbstverständlich verlässt sich der Riese nicht allein auf den Kombi, sondern sieht diesen als Ergänzung zum Seal U DM-i – ein SUV.
Der Seal 6 DM-i Touring ist ein ausgewachsener Mittelklasse-Kombi, der mit 4,84 m Länge nur etwas kürzer als ein VW Passat ist. Der Radstand misst 2,79 m, was für großzügige Platzverhältnisse genügen sollte. Eher enttäuschen dürfte einige Interessenten der Kofferraum, der zwischen 500 und 1535 Liter fasst. Das ist für ein derart großes Auto kein Spitzenwert. Doch irgendwo muss die Batterie untergebracht werden, auch wenn der komplette Antriebsstrang vorn untergebracht ist.
Zwei Antriebe
BYD bietet hier zwei Plug-in-Hybride an, die mit Systemleistungen von 135 und 156 kW in diesem Punkt nicht allzu weit voneinander entfernt sind. Im ersten Datenblatt sind für den Verbrenner 72, für den E-Motor 145 kW hinterlegt. Wir gehen davon aus, dass diese Werte noch korrigiert werden, andernfalls läge schon die Leistung des E-Motors oberhalb dessen, was als Systemleistung für den gesamten Antriebsstrang des Basismodells suggeriert wird. Der Aufbau erlaubt offenbar einige Freiheitsgrade, denn der Hybridantrieb kann elektrisch, seriell und parallel betrieben werden.
Die versprochenen Fahrleistungen sind nahezu identisch, was nicht zuletzt auch daran liegen dürfte, dass das Basismodell mit 1710 kg fast 100 kg weniger schwer ist. Einen großen Unterschied macht BYD bei den Batterien. Das Einstiegsmodell „Boost“ bekommt einen Speicher mit 10,8 kWh, die sich ausschließlich einphasig an Wechselstrom mit bis zu 3,3 kW nachladen lassen. Die Ladedauer von 15 auf 100 Prozent ist mit drei Stunden, die maximale Reichweite mit 50 km angegeben.

BYD
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Große Batterie mit DC-Ladeoption
In den beiden Ausstattungslinien „Comfort Lite“ und „Comfort“ ist eine Batterie mit 19 kWh eingebaut, die sich an Wechselstrom mit 6,6 kW und an Gleichstrom mit bis zu 26 kW laden lässt. Eigenwillig ist die Angabe der DC-Ladezeit, die BYD für das Fenster von 30 auf 80 Prozent macht. Für das Nachladen von 9,5 kWh netto werden unter idealen Umständen 23 Minuten benötigt. Das entspricht umgerechnet im Schnitt 24,8 kW. Wer nun die Ladeverluste mit in die Rechnung aufnimmt, dürfte den versprochenen 26 kW recht nahe kommen – und zwar im Durchschnitt.
Praktischer wäre es dennoch, wenn BYD eine Angabe von 10 auf 80 Prozent machen würde. Wenn man mal unterstellt, dass zwischen 10 und 30 Prozent kaum langsamer geladen wird als danach, würde sich eine Zeit von rund 32 Minuten ergeben. Kein Spitzenwert, gewiss, aber nichts, für das man sich im Umfeld eines Plug-in-Hybriden aktuell schämen müsste. Unbenommen davon laden einige Plug-in-Hybride, darunter von Mercedes und Volkswagen, sowohl an Wechsel- als auch an Gleichstrom schneller. Andererseits sind rund 100 km E-Reichweite, die BYD mit der größeren Batterie verspricht, ein vergleichsweise ordentlicher Wert.

Die ersten BYD Seal 6 DM-i Touring sollen noch in diesem Jahr ausgeliefert werden.
(Bild: BYD)
Ab Ende des Jahres im Handel
Der Rest des Autos ist recht konventionell gehalten, sieht man einmal davon ab, dass sich das Glasdach öffnen lässt, was nicht mehr selbstverständlich ist, und die Ambientebeleuchtung im Takt der Musik blinken kann. Dazu reicht der Hersteller eine sechsjährige Garantie, für Antrieb und Batterie gilt die sogar acht Jahre lang. Die ersten Auslieferungen sollen noch in diesem Jahr starten, Preise nennt BYD aktuell bis jetzt nicht.
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Künstliche Intelligenz
Google „Broadwing“: 400-MW-Gaskraftwerk speichert CO₂ tief unter der Erde
Google beabsichtigt, im Projekt Broadwing ein 400-MW-Gaskraftwerk mit Carbon Capture and Storage (CCS) in Decatur im US-Bundesstaat Illinois zu errichten und zu betreiben. Das teilte Google am Donnerstag in seinem Blog mit. Das bei der Gasverbrennung entstehende CO₂ soll dabei zu etwa 90 Prozent abgeschieden und über eine Meile (etwa 1,6 km) tief unter der Erde dauerhaft gespeichert werden. Google will mit dem in seinem ersten CCS-Gaskraftwerk Broadwing Energy produzierten Strom vornehmlich seine eigenen Rechenzentren vor Ort mit nach eigenen Angaben sauberer Energie betreiben.
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Entstehen soll Broadwing Energy in einer Industrieanlage von Archer Daniels Midland (ADM) in Decatur. Verantwortlich für die Projektentwicklung ist das Unternehmen Low Carbon Infrastructure (LCI). ADM verfüge bereits über Erfahrung mit der Speicherung von CO₂ aus der Ethanolproduktion, schreibt Google. Für Broadwing Energy werden zugelassene Klasse-IV-Sequestrierungsanlagen von ADM genutzt, um das bei der Gasverbrennung entstehende CO₂ zu binden und dann in einer Tiefe von mehr als einer Meile unter der Erde zu speichern.
CO₂-Bindung und Speicherung
Das dabei angewendete Verfahren funktioniert in drei Stufen: Absorption, Regeneration sowie Kompression und Speicherung. In der Absorptionsstufe strömt das durch Gasverbrennung entstehende Rauchgas durch eine große Absorbersäule, in der es mit einer Amin-Wasser-Lösung in Kontakt kommt. Das Amin, organische Verbindungen von Ammoniak, reagiert chemisch mit dem CO₂ im Rauchgas und verbindet sich mit dem CO₂ zu einer stabilen Verbindung, sodass kaum noch CO₂ enthalten ist.
In der Absorptionsphase wird die CO₂-haltige Aminlösung in einem Regenerator mit Dampf erhitzt. Die Hitze bricht die chemische Verbindung zwischen dem CO₂ und dem Amin auf, sodass reines CO₂-Gas freigesetzt wird. Die Aminlösung, die nun kaum noch CO₂ enthält, wird gekühlt und in den Absorber zurückgeführt, um erneut CO₂ binden zu können.
In der dritten Phase des Prozesses wird das CO₂-Gas abgekühlt und in flüssiger Form komprimiert. Dann wird es dauerhaft in geologischen Formationen unter der Erde gespeichert. Konkret geschieht das in Illinois in der Mount-Simon-Formation, ein Sandsteinreservoir in mehr als einer Meile Tiefe, das in der Lage ist, große Mengen an Flüssigkeit aufzunehmen und ideal für die Speicherung der CO₂-Flüssigkeit sein soll.
Rund 90 Prozent des durch die Gasverbrennung entstehenden CO₂ soll so gebunden werden können, was eine erhebliche Reduzierung von CO₂-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Gaskraftwerken bedeutet. Kritiker der auf fossiler Verbrennung beruhenden Stromproduktion bemängeln jedoch, dass dadurch der Umstieg auf Formen erneuerbarer Energien hinausgezögert wird.
Bis Broadwing Energy umgesetzt ist, dauert es aber noch ein paar Jahre: 2025 sollen zunächst die erforderlichen behördlichen Genehmigungen eingeholt werden. 2026 könne dann der Bau der Anlage beginnen, die bis Ende 2029 einsatzbereit sein soll. Anfang 2030 soll die Anlage dann ihren Betrieb aufnehmen.
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(olb)
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Sonos-Soundbar Arc Ultra im Test
Ab Herbst zieht es manche wieder verstärkt ins Heimkino. Gerade rechtzeitig hat Sonos seinen im Frühjahr vorgestellten TV-Lautsprecher Arc Ultra per Softwareupdate aufgeschlaut. Von künstlicher Intelligenz trainierte Algorithmen sollen Dialoge von anderen Tönen im Center-Kanal trennen, damit Sprache besser zu verstehen ist. Bei drei einstellbaren Stufen soll das gelingen, ohne die Lautstärke etwa der Hintergrundmusik oder Geräusche der Filmhandlung zu verfälschen. Zwei weitere Stufen nehmen darauf keine Rücksicht und lassen Sprache zugunsten von Menschen mit Hörproblemen dominieren.
Unter der Abdeckung stecken im Vergleich zum vorherigen Modell Arc nun erstmals ein Tieftöner sowie sieben statt drei Hochtöner und sechs statt acht Mitteltöner. Das soll außer der Stimmklarheit auch einem volleren Bass zugutekommen. Der neue Tieftöner stammt vom aufgekauften Start-up Mayht und lässt einander gegenüberliegende Treibermembranen synchron bewegen. Im Vergleich zu herkömmlichen Bauweisen spart dies Platz, erklärte Hardwaremanager Naphur van Apeldoorn während eines Mediengesprächs im Europa-Hauptquartier von Sonos nahe Amsterdam.
Dadurch belegt der Ultra trotz mehr Lautsprechern nahezu die gleiche Stellfläche wie der Arc ohne „Ultra“-Siegel. Der Neuzugang ist etwa 3,6 Zentimeter breiter, aber 1,2 Zentimeter flacher und 0,6 Zentimeter schlanker. Im Test fiel jedoch negativ auf, dass die Sensortastenleiste nach hinten gerückt ist. Direkt unter der Kante eines TV-Geräts lässt sich die Soundbar also nicht platzieren. Man muss sie etwas nach vorn rücken, was einen Blick auf den Kabelsalat an der Rückseite freigibt.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Sonos-Soundbar Arc Ultra im Test“.
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Kompakte Elektro-SUVs im Vergleich: Das kosten Audi Q4, BMW iX1 und VW ID.4
Die Zeiten, in denen der Markt für Elektroautos nur eine äußerst geringe Auswahl bot, sind in fast allen Segmenten längst Geschichte. Das gilt vor allem für kompakte SUVs im Bereich von etwa 4,5 bis 4,7 Meter Länge. Zuletzt belegten solche Fahrzeuge regelmäßig die Hälfte der Top Ten, wenn es um die Anzahl der Erstzulassungen von Elektroautos in Deutschland ging. Der Vorteil dieser großen Auswahl: Es ist für fast jeden etwas dabei. Denn neben – sagen wir einfach – bodenständigen Modellen wie dem VW ID.4 (Test) gibt es auch Exemplare von selbsternannten Premiumherstellern wie den Audi Q4 e-tron (Test) und BMW iX1 (Test). Ob die Wahl der beiden letztgenannten bei den Unterhaltskosten mit einem Premiumaufschlag verbunden ist, zeigen wir anhand dieses Vergleichs – und blicken zumindest auch ein wenig auf die Anschaffungspreise.
Wo genau die Grenze zwischen Premium und Standard verläuft, darüber lässt sich diskutieren. Fest steht allerdings, dass es die Summe diverser Aspekte ist: Material, Verarbeitung, Haptik und vieles mehr. Punkte, in denen nicht jedes Modell der Premiumhersteller überzeugen kann. Was ebendiese aber nicht daran hindert, die Preise etwas höher anzusetzen. Was das bedeutet, zeigt der Vergleich der drei Basisvarianten. Weitestgehend ausstattungsbereinigt bringen es der Audi Q4 40 e-tron auf rund 50.200 Euro, der BMW iX1 eDrive20 auf etwa 52.500 Euro und der VW ID.4 Pure auf knapp 46.200 Euro. Nicht nur an dieser Stelle ist der Vergleich von Q4 und ID.4 interessant. Schließlich verwendet der Volkswagen-Konzern bei beiden Fahrzeugen die gleiche Fahrzeugarchitektur.

- Audi und BMW bieten auch für die Basisvarianten des Q4 e-tron und iX1 – gegen Aufpreis – alle empfehlenswerten Extras an. Beim ID.4 setzt VW zumindest die Version mit Infotainment-Paket voraus.
- Alle drei Hersteller bieten Wartungspakete an, mit denen Sie die Kosten auf gleichmäßige monatliche Raten verteilen können. Günstiger wird es dadurch aber nicht zwangsläufig.
- Bei zwei Modellen liegen die beworbenen Leasing-Raten unterhalb des Wertverlusts. Das reduziert die monatlichen Kosten.
Mit welchen Kosten Sie rechnen müssen, zeigen wir anhand der genannten Basismodelle sowie der jeweils günstigsten Allradvariante. Bei Audi ist letzteres der Q4 45 e-tron Quattro, bei BMW der iX1 xDrive 30 und bei VW der ID.4 Pro 4Motion. Dabei fließen neben den Anschaffungskosten und Aufpreisen für die wichtigsten Extras auch alle relevanten monatlichen Ausgaben ein. Dazu gehören der prognostizierte Wertverlust, Kfz-Versicherung, Kosten für Wartung und Verschleiß sowie für Fahrenergie.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Kompakte Elektro-SUVs im Vergleich: Das kosten Audi Q4, BMW iX1 und VW ID.4“.
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