Connect with us

Künstliche Intelligenz

Waipu TV Box für 4K im Test: Das ist unser neuer Testsieger


Die Waipu TV Box überrascht mit guter Performance, einer beleuchteten Fernbedienung und starker Ausstattung.

Die noch recht neue Waipu TV Box tritt gegen etablierte Platzhirsche wie Amazon Fire TV Cube, Google TV Streamer und Thomson Streaming Box 270 Plus an – und hat dabei einige Trümpfe im Ärmel. Als vollwertige TV-Box bietet sie deutlich mehr Anschlüsse als klassische Streaming-Sticks. Während viele Sticks nur einen USB-Port zur Stromversorgung haben, punktet die Waipu TV Box mit zusätzlichem USB-Anschluss und Gigabit-LAN. Dazu kommt modernes Wi-Fi 6, womit sie sogar Googles aktuellem TV Streamer überlegen ist, der nur Wi-Fi 5 beherrscht.

Mit 4 GB RAM gehört sie zu den besser ausgestatteten Android-TV-Geräten am Markt. Wir haben getestet, ob sie die Erwartungen erfüllt.

Design & Verarbeitung

Das schwarze Kunststoffgehäuse macht einen ordentlichen Eindruck, ohne dabei besonders aufzufallen. Die Verarbeitung ist solide, auch wenn sie keine Begeisterungsstürme auslöst. Das ist verschmerzbar, da die Box mit 115 x 40 x 115 mm ohnehin hinter dem Fernseher verschwindet. Mit 660 g ist sie kein Leichtgewicht, steht dafür aber stabil. Auf der Oberseite findet sich unter dem Waipu-TV-Logo ein Ein-/Ausschalter, wobei die Box auch bequem per Fernbedienung aktiviert werden kann.

Die mitgelieferte Fernbedienung ist das eigentliche Highlight des Pakets. Sie liegt hervorragend in der Hand, alle Tasten sind gut erfühlbar und ausreichend groß dimensioniert. Die Verarbeitung überzeugt durchweg: Alle Tasten haben einen angenehm klaren Druckpunkt, das Material wirkt wertig und knarzt nicht.

Überraschend ist die integrierte Tastenbeleuchtung. Sie aktiviert sich abhängig von der Umgebungshelligkeit automatisch – aber nur beim Anheben der Fernbedienung, nicht dauerhaft. Das ist beim abendlichen Fernsehen oder wenn man zum Filmeschauen das Licht ausschaltet praktisch – man sieht trotzdem alle Tasten perfekt. Solch eine durchdachte Komfortfunktion dürften ruhig mehr Hersteller integrieren.

Ausstattung & Anschlüsse

Die Waipu TV Box trumpft mit einem für TV-Boxen typisch üppigen Anschlussangebot auf. Der HDMI 2.1-Ausgang verbindet die Box mit dem Fernseher und unterstützt dabei 4K-Auflösung mit 60 Hz, HDR und Dolby Vision. Der zusätzliche USB-A-Port erhöht die Flexibilität deutlich – hier lassen sich Speichermedien für die lokale Videowiedergabe anschließen. Das bieten viele TV-Sticks nicht, die oft nur einen USB-Port zur Stromversorgung haben. Eine Ausnahme bildet hier der HD+ IPTV Stick mit zusätzlichem USB-C und LAN-Port. Alternativ zur kabelgebundenen Übertragung funktioniert auch die drahtlose Übertragung von Videos per Google Cast.

Der RJ-45-Ethernet-Anschluss ermöglicht kabelgebundenes Gigabit-Internet. Das ist besonders bei Live-Streaming wichtig, wo man möglichst geringe Latenz für kurze Pufferzeiten braucht. Die kabelgebundene Verbindung ist unabhängiger von externen WLAN-Störungen und damit die stabilste Lösung. Bei der drahtlosen Verbindung setzt die Box auf modernes Wi-Fi 6 (802.11ax). Das sorgt für deutlich stabilere Verbindungen als das ältere Wi-Fi 5, das etwa der Google TV Streamer bietet.

Technisch ist die Box mit dem Amlogic S905X5M Quad-Core Cortex-A55 Prozessor und 4 GB RAM gut aufgestellt – mehr Arbeitsspeicher als etwa die Thomson Streaming Box 270 Plus. Der 32 GB große Flash-Speicher bietet ausreichend Platz für Apps. Die Box unterstützt alle wichtigen Video-Codecs: AV1, H.264, H.265/HEVC, VP9 und ältere Standards wie MPEG-2. Bei Audio sind AAC, FLAC, MP3 und weitere Formate dabei. Die Audio-Decoder umfassen Dolby Atmos, Dolby Digital und Dolby Digital Plus. Mit HDCP 2.2 ist auch die Wiedergabe kopiergeschützter Inhalte gesichert. Zur Stromversorgung liegt ein USB-C-Netzteil mit fest verbundenem Kabel bei.

Praxistest

Die Einrichtung startet mit der klassischen Android-TV-Oberfläche. Man kann wahlweise per Fernbedienung oder per Sprachbefehl „Gerät einrichten“ am Smartphone durch den Prozess navigieren. Direkt nach dem ersten Start fordert die Box ein wichtiges System-Update an. Das 1,08 GB große Update optimiert laut Changelog das App-Startverhalten, optimiert die Audioausgabe, aktualisiert den Security-Patch-Stand und updated die Fernbedienung.

Nach dem Update läuft Android TV in Version 14 mit Security-Patch vom 5. Mai 2024 – zum Testzeitpunkt bereits über ein halbes Jahr alt. Im Vergleich: Die Thomson Streaming Box 270 Plus ist noch älter, generell hinken Android TV und Google TV bei der Aktualität hinterher. Dass Waipu TV hier noch weiter zurückliegt als Thomson, fällt negativ auf.

Nach dem Update übernimmt die Waipu-eigene Oberfläche. Um fortzufahren, muss zwingend ein Waipu-TV-Account erstellt werden – ein Abo haben wir in unserem Testaccount aber nicht hinterlegen müssen. Der Login funktioniert elegant: Hat man die Waipu-TV-App bereits auf dem Smartphone installiert und ist dort eingeloggt, erkennt die Box im gleichen Netzwerk die Smartphone-Anwendung und loggt einen per „Magic Login“ automatisch ein. Ohne Smartphone-App muss man alle Angaben mühsam per Fernbedienung eintippen.

Die Fernbedienung wird nach ihrer Aktualisierung für die TV-Steuerung konfiguriert. Clever: Die Box erkennt den Fernseher-Hersteller selbstständig und bittet nur um Bestätigung. Danach testet man Lautstärkeregelung und Ein-/Ausschaltfunktion. Dieser Schritt lässt sich überspringen, ist aber empfehlenswert für den Komfort.

Die Systemoberfläche reagiert nach der Einrichtung erfreulich flott und fehlerfrei. Der Aufbau ähnelt Android TV oder der Magenta-TV-Oberfläche – Nutzer finden sich leicht zurecht. Der Google Play Store bietet Zugriff auf alle wichtigen Streaming-Apps wie Netflix, Prime Video, Disney+ und natürlich Waipu TV. Die gute Performance verdankt die Box sicher auch dem großzügigen 4 GB RAM. Apps starten zügig, Menüs scrollen flüssig, Multitasking funktioniert problemlos.

Preis

Die Waipu TV Box kostet 99 Euro (was der UVP entspricht) und ist erst seit einigen Monaten erhältlich. Der Preis dürfte über die nächsten Monate sinken, wie bei TV-Boxen üblich.

Fazit

Die Waipu TV Box überzeugt als durchdachtes Gesamtpaket. Die automatisch beleuchtete Fernbedienung ist ein Highlight, das wir bei keinem Konkurrenten finden. Mit 4 GB RAM, Wi-Fi 6 und Gigabit-LAN ist sie technisch besser aufgestellt als der Google TV Streamer. Die Performance stimmt, alle wichtigen Apps sind verfügbar, die Einrichtung gelingt leicht.

Der Google TV Streamer kann als einzigen Vorteil seine Smart-Home-Zentrale vorweisen. Da Open-Source-Lösungen wie Home Assistant aber ohnehin überlegen sind und unabhängig auf PCs oder Mini-PCs laufen, ist das kein entscheidender Vorteil.

Kritikpunkte gibt es bei der Software: Android TV gilt als weniger zukunftssicher, Google hat es bereits durch Google TV ersetzt. Neue Google-TV-Geräte bekommen Zugang zum KI-Assistenten Gemini und bessere Interkonnectivität mit Android-Geräten, etwa durch Fast Pair für schnellere Bluetooth-Kopplung. Zudem ist der Security-Patch bereits über sechs Monate alt. Softwareseitig ist das der einzige echte Makel. Trotzdem: Für 99 Euro oder im cleveren Bundle ist die Waipu TV Box eine klare Empfehlung für alle, die eine gut ausgestattete TV-Box mit durchdachten Komfortfunktionen suchen.



Source link

Künstliche Intelligenz

ThinkBook Plus G6: Notebook mit ausrollbarem OLED-Bildschirm im Test


Lenovos ThinkBook Plus G6 Rollable ist ein Hingucker, weil es nur auf den ersten Blick ein normales Notebook ist. Drückt man eine Sondertaste neben F12, so fährt das Notebook seinen Bildschirm motorisiert nach oben aus. Er gewinnt dadurch in etwa nochmal die Hälfte an zusätzlicher Höhe. Das funktioniert dank eines flexiblen OLED-Displays.

Anders als herkömmliche Monitore benötigt es keinen mehrlagigen Schichtaufbau mit starrer Hintergrundbeleuchtung, sondern lässt sich auf flexiblen Folien fertigen. Gerätehersteller benutzen diese technische Besonderheit für Smartphones mit faltbaren Displays, aber auch für Gaming-Bildschirme, die man jederzeit zwischen planer und gekrümmter Oberfläche umbauen kann. Das ThinkBook Plus G6 Rollable hat auch keine nervige Unterbrechung der Bildfläche, die man bei bisherigen Dual-Display-Notebooks zwangsläufig antrifft.

Anders als dort muss man obendrein keine Kompromisse bei den Eingabegeräten hinnehmen. Sie sind in gängiger Position fest im Rumpf verbaut: Tastatur hinten, Touchpad mittig davor. Dies ist bei Notebooks mit ungewöhnlichen oder mehreren Bildschirmen keinesfalls selbstverständlich. Dort sind abnehmbare Bluetooth-Tastaturen gängig oder welche, die ganz nach vorne gezogen sind und die Handballenablage verdrängen.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „ThinkBook Plus G6: Notebook mit ausrollbarem OLED-Bildschirm im Test“.
Mit einem heise-Plus-Abo können Sie den ganzen Artikel lesen.



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

heise+ Update vom 05. Dezember 2025: Lesetipps zum Wochenende


Liebe Leserinnen und Leser,

die dunkle Jahreszeit ist für viele von uns keine besonders angenehme Zeit. Oftmals stehen wir im Dunkeln auf und kommen erst im Dunkeln wieder heim. Zum Entspannen flüchten sich dann einige in Streaming und Gaming, andere kultivieren ihren Winterblues.

Aufhellen lässt sich die Stimmung relativ einfach – nämlich mit Licht. Eine passende Beleuchtung hilft, dass weder die Augen noch der Kopf zu schnell ermüden. Das Licht sollte mindestens 500 Lux hell und flimmerfrei sein. Und dann kommt es auf den konkreten Einsatz an: Für Videokonferenzen eignet sich neutralweißes Licht, während Tageslichtlampen mit hochintensivem Kaltweiß stimmungsaufhellend wirken. Ein umfangreicher Ratgeber erklärt alles, was Sie dazu wissen müssen und gibt außerdem ein paar Kaufempfehlungen.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „heise+ Update vom 05. Dezember 2025: Lesetipps zum Wochenende“.
Mit einem heise-Plus-Abo können Sie den ganzen Artikel lesen.



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

Arbeitsmarkt für Informatiker: Keine besseren Aussichten


close notice

This article is also available in
English.

It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Die Zahl der arbeitslos gemeldeten IT-Fachkräfte ist im September 2025 gegenüber dem Vorjahr um 25 Prozent gestiegen. 57.665 Informatiker und andere IT-Fachkräfte waren Ende September dieses Jahres arbeitslos gemeldet. Zum Vergleich: vor zehn Jahren sind es mit 27.910 weniger als die Hälfte gewesen. Diese Zahlen stammen von der offiziellen Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Ist dieser starke Anstieg ein triftiger Grund dafür, dass sich Beschäftigte Sorgen um ihren Job im IT-Bereich machen müssen?

Weiterlesen nach der Anzeige

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) verneint, schließlich sei im Zehn-Jahresvergleich von 2014 bis 2024 die Erwerbstätigkeit der sozialversicherungspflichtig IT-Beschäftigten um 463.000 gestiegen. Das ist ein bemerkenswerter Zuwachs von 70 Prozent. Im gleichen Zeitraum erreichte die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung insgesamt dagegen ein mageres Plus von 13 Prozent, steht im Bericht der Bundesagentur für Arbeit unter dem Titel ‚Der Arbeitsmarkt für IKT-Berufe im Kontext der Transformation‘, mit Stand vom Juni 2025. „Dass die Arbeitslosenquote dennoch steigt, zeigt, dass das IT-Fachkräftepotenzial derzeit größter ist als der Markt aufnimmt“, sagt eine BA-Sprecherin auf Nachfrage.

Somit könnte es derzeit schwierig werden für Berufseinsteiger – zumal es immer mehr davon gibt und noch mehr geben wird. Seit 2008 steigen die Studierendenzahlen im Studiengang Informatik kontinuierlich an. Im Studienjahr 2023/24 gab es mit rund 258.000 Studierenden einen Höchststand. Auch deren Arbeitsmarktchancen bewertet die BA-Sprecherin positiv: „Die Arbeitsmarktchancen für Berufseinsteiger in der IT sind prinzipiell gut, der IT-Sektor bietet trotz allen eine sehr große Zahl an Beschäftigungsmöglichkeiten.“

Schwieriger sehe es jedoch für IT-Fachkräfte mit Berufsausbildung aus. Sie sind überproportional von Arbeitslosigkeit betroffen. „Die Daten der Statistik legen nahe, dass sie es schwerer haben am Arbeitsmarkt als Akademiker“, sagt die BA-Sprecherin. 2024 wurden 19.800 neue Ausbildungsverträge in den vier IT-Ausbildungsberufen abgeschlossen. Demgegenüber stehen rund 35.000 Absolventen in den Informatikstudiengängen. Die Arbeitslosenquote in der IT lag zum Jahresende 2024 bei 3,7 Prozent. Insgesamt hat sie 6,0 Prozent betragen.

Trotz des deutlichem Anstiegs der Arbeitslosigkeit verkündete der IT-Branchenverband Bitkom im August einen IT-Fachkräftemangel: In Deutschland fehlen weiterhin mehr als 100.000 IT-Fachkräfte. 109.000 sollen es gewesen sein. Obwohl das deutlich weniger waren als noch vor zwei Jahren mit 149.000, würden die Unternehmen keine wirkliche Abmilderung des Fachkräftemangels sehen, teilte der Verband mit und nennt eine Befragung unter Betrieben als Quelle. Danach erwarten fast 80 Prozent, dass sich der IT-Fachkräftemangel in Zukunft sogar weiter verschärfen wird.



Adél Holdampf-Wendel

Wie passt zusammen, dass einerseits die Arbeitslosigkeit beim IT-Personal stark steigt, andererseits ein hoher Fachkräftemangel herrschen soll? Adél Holdampf-Wendel, Bereichsleiterin Future of Work & Arbeit beim Bitkom ordnet die scheinbar widersprüchliche Situation ein: „Vor dem Hintergrund der schwachen Wirtschaftsentwicklung in Deutschland und geopolitischen Unsicherheiten halten sich Unternehmen mit Neueinstellungen grundsätzlich zurück und bauen teilweise sogar Stellen ab.“ Das sei aber eine konjunkturelle und keine strukturelle Veränderung.

Zugleich ändere sich der Personalbedarf in den IT-Profilen. „Die Nachfrage in klassischen IT-Aufgaben wie Softwareentwicklung oder Anwendungsbetreuung ist nach wie vor hoch. Zunehmend gefragt sind aber auch spezielle Fachkenntnisse in Künstlicher Intelligenz, IT-Sicherheit und Cloud-Diensten.“ Davon gibt es nicht oder noch nicht ausreichend Fachkräfte. Wenn die Qualifikationen von Arbeitssuchenden nicht zu den Anforderungen der Unternehmen passen, kann das zu einem Mismatch am Arbeitsmarkt führen. „Das heißt: Ein Fachkräftemangel kann bei vorhandener und sogar steigender Arbeitslosigkeit bestehen.“ Dieser Mangel herrscht dann in besonders begehrten Profilen. Andere sind weniger gefragt.

Weiterlesen nach der Anzeige

So sinken die Stellenangebote nahezu im Gleichschritt, wie die Arbeitslosigkeit steigt. Laut der Statistik der Arbeitsagentur ging das Angebot offener Stellen für Informatiker und andere IT-Berufe im September 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 22,3 Prozent auf knapp 12.000 zurück. Bei der BA wird jedoch nur etwa jede zweite offene Stelle gemeldet, informiert das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.

Personaldienstleister, Beratungshäuser und Wirtschaftsinstitute betrachten in ihren Studien ausgeschriebene Stellen von Unternehmen oder führen Befragungen in Betrieben durch, um daraus Schlüsse über Veränderungen bei der Nachfrage nach IT-Personal abzuleiten.

So stellt der Personaldienstleister Hays stellt in seinem Fachkräfte-Index im dritten Quartal 2025 einen Rückgang von 20 Prozentpunkten in der gesamten Nachfrage nach Fachkräften in Deutschland im Vergleich zum Vorquartal fest. Im Bereich IT weist der Index mit einem Minus von sieben Prozentpunkten einen nur geringen Rückgang auf. Mit einem Plus von 34 und 19 Prozentpunkten würden SAP- und Datenbank-Entwickler am stärksten nachgefragt.

In einer Umfrage des Beratungshauses Kienbaum im August dieses Jahres geben knapp 60 Prozent der IT-Unternehmen an, dass es ihnen leichter als im Vorjahr fällt, offene Stellen zu besetzen. Die angespannte Situation am Arbeitsmarkt hat sich somit entspannt. Jedoch kündigen 28 Prozent einen Personalabbau an.

Das Institut der deutschen Wirtschaft IW hat sich die Entwicklung des Stellengebots für IT-Personal im Vergleich der Jahre 2023 mit 2024 genau angeschaut und stellt fest, dass seit die deutsche Wirtschaft ihren Schwung verloren hat: Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage nach IT-Personal sind demnach rasant – insbesondere nach hochqualifizierten Experten. Laut IW-Untersuchung sank die Zahl offener Stellen für qualifizierte Arbeitskräfte im genannten Vergleichszeitraum um 4,3 Prozent, die für IT-Tätigkeiten um 26,2 Prozent und damit sechsmal so stark. In absoluten Zahlen gingen die offenen Stellen um 16.500 auf 46.431 zurück. Der Rückgang in den IT-Berufen ist damit überdurchschnittlich groß und ein Effekt sinkender Investitionen in wirtschaftlich unsicheren Zeiten: wenn weniger investiert wird, gibt es weniger Projekte und somit wird weniger Personal gebraucht.

Am stärksten betroffen ist der Stellenrückgang laut IW für IT-Experten, die üblicherweise einen Masterabschluss oder ein Diplom haben. Stellenausschreibungen für sie reduzierten sich zwischen 2023 und 2024 um rund ein Drittel auf nur noch 26.753 Offerten. Besonders drastisch sind Stellenangebote für Experten der Informatik (minus 46,2 Prozent) und der Wirtschaftsinformatik (minus 38,2 Prozent) eingebrochen. „Dass gerade in diesen hochspezialisierten Berufen die offenen Stellen deutlich gesunken sind, dürfte auch daran liegen, dass Unternehmen zurückhaltender in der Umsetzung hochkomplexer IT-Projekte geworden sind, für deren Umsetzung oft Experten benötigt werden“, sagt Studienautor Jurek Tiedemann, Economist für Fachkräftesicherung beim IW.



Jurek Tiedemann

Trotz einer insgesamt rückläufigen Nachfrage nach IT-Fachkräften gab es Branchen, die mehr Stellen ausschrieben als im Vorjahr. So gab es in der ‚Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung‘ ein offenes Stellen-Plus von 518 Prozent auf ein Allzeithoch von 1.770 Offerten. „Zuletzt wurde der Fokus dort verstärkt auf die Implementierung neuer digitaler Lösungen gesetzt, um so beispielsweise Teile der Steuerberatung sowie Wirtschaftsprüfung zu digitalisieren – auch mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz KI“, sagt Tiedemann.

Auch im Tiefbau, der Energieversorgung und der Versicherungswirtschaft gab es zuletzt einen erhöhten Stellenbedarf für IT-Fachkräfte. Doch der fiel eher gering aus.

Apropos KI: in welchem Maß könnte Künstliche Intelligenz IT-Personal ersetzen? „Wir gehen davon aus, dass KI die Anforderungen an IT-Beschäftigte verändert und kompetenter Umgang mit KI stärker in den Fokus rückt“, sagt Tiedemann vom IW. So könnten Routineaufgaben von KI übernommen werden und IT-Beschäftigte sich hochspezialisierten Aufgaben widmen. „Daher wird Erfahrung und Spezialisierung immer wichtiger, um eine passende Stelle in einer IT-Tätigkeit zu finden.“

Kienbaum wollte in seiner Umfrage von den Unternehmen wissen, ob sie als Mittel gegen steigende Lohnkosten in Künstliche Intelligenz investieren, um Effizienzen zu steigern. Fast die Hälfte hat das bejaht. Laut Bitkom kostet KI Arbeitsplätze, schafft allerdings auch neue. Welche Auswirkungen KI unter dem Strich auf den IT-Arbeitsmarkt haben wird, lasse sich noch nicht sagen.

Was alle Gesprächspartner unisono sagen: Wenn die Wirtschaft wieder anzieht, kommt auch der IT-Arbeitsmarkt wieder in Schwung.

Für 2026 erwarten die Bundesregierung und Wirtschaftsinstitute ein verhaltenes, aber positives Wirtschaftswachstum um die 1,3 Prozent. Weltweit geht der Internationale Währungsfonds von 3,1 Prozent aus. Daher wird es mit dem Schwung in Deutschland höchstwahrscheinlich im nächsten Jahr noch nichts.


(mho)



Source link

Weiterlesen

Beliebt