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Warum Wikipedia trotz Desinformationskampagnen und Streitereien wertvoll ist
In den letzten Monaten griffen Ultrakonservative in den USA wiederholt das Online-Lexikon Wikipedia an. Elon Musk rief zum Spendenboykott auf und nennt die Plattform „Wokepedia“, weil sie in seinen Augen zu links ist. Im Januar enthüllte das Magazin Forward ein Dokument der Trump-nahen US-Denkfabrik The Heritage Foundation. Daraus ging hervor, dass die Organisation plant, unliebsame Wikipedia-Autoren „ins Visier zu nehmen“.
Ende April schickte der damalige, von Trump eingesetzte US-Interims-Bundesanwalt Ed Martin der Wikimedia Foundation einen Brief. Er unterstellt der Stiftung darin, dass auf Wikipedia „ausländische Akteure Informationen manipulieren und Propaganda verbreiten“ könnten. Implizit drohte Martin, der Stiftung die Steuerbefreiung zu entziehen.
Wir haben die Historikerin Shira Klein gefragt, ob die Wikipedia tatsächlich ein Problem mit Neutralität hat, wie die Enzyklopädie die Qualität ihrer Artikel sichert und welchen Wert sie heute hat. Klein forscht an der Chapman University in den USA und befasst sich unter anderem mit der Darstellung des Holocaust auf Wikipedia. 2023 deckten sie und ihr Kollege eine Gruppe von Autoren auf, die systematisch Wikipedia-Artikel über den Holocaust manipulierten. Trotzdem hat Klein den Glauben an die Wikipedia nicht verloren.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Warum Wikipedia trotz Desinformationskampagnen und Streitereien wertvoll ist“.
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Oakley Meta HSTN: Erste KI-Sportbrille vorgestellt
Meta erweitert sein „Smart Glasses“-Portfolio: Auf die erfolgreiche Brille von Ray-Ban folgt eine Kooperation mit Oakley. Das erste Produkt hört auf den Namen „Oakley Meta HSTN“ und basiert auf den HSTN-Modellen des Brillenherstellers.
Die erste Oakley Meta HSTN erscheint als Limited Edition, mit der Oakley sein 50-jähriges Bestehen feiert. Die Limited Edition soll ab dem 11. Juli für 549 Euro vorbestellbar sein.
Die Brille kommt mit goldenen Akzenten und polarisierten Prizm-Gläsern. Prizm ist eine von Oakley entwickelte Glastechnologie, die je nach sportlichem Einsatzgebiet Farben, Kontrast und Details der Umgebung verbessern soll.
Die Limited Edition der Oakley Meta HSTN.
(Bild: Oakley / Meta)
Die restliche Kollektion soll im Laufe des Sommers zu einem Startpreis von 439 Euro auf den Markt kommen. Sie umfasst sechs Rahmen- und Gläserkombinationen, die allesamt mit Korrekturgläsern ausgestattet werden können. Brillenträger werden allerdings wie schon bei den Ray-Ban Meta-Brillen einige Dinge beachten müssen.
Die Oakley Meta HSTN erscheint in allen Ländern, in denen auch die Ray-Ban Meta-Brille erhältlich ist, mit Ausnahme von Mexiko, Indien und den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo die Markteinführung im Laufe des Jahres folgen soll.
Bessere Videoqualität und Akkuleistung
Technisch bringt die Oakley Meta HSTN alle Funktionen der Ray-Ban Meta-Brille mit. Beide Smart Glasses verfügen über einen integrierten Kamerasensor, mit dem sich Fotos und Videos aufnehmen sowie Livestreams übertragen lassen. Mikrofone ermöglichen Telefongespräche und die Nutzung von Sprachbefehlen, während Open-Ear-Lautsprecher Musik und Podcasts in guter Qualität wiedergeben. Zudem sind verschiedene KI-Funktionen integriert, darunter eine Echtzeit-Übersetzung sowie die Möglichkeit, Meta AI Fragen zur sichtbaren Umgebung zu stellen. Für viele dieser Features ist ein gekoppeltes Smartphone sowie die Begleit-App Meta AI erforderlich.
Die Smart Glasses von Oakley sind etwas teurer als die Varianten von Ray-Ban, die ab 329 Euro erhältlich sind. Der höhere Preis dürfte unter anderem auf technische Verbesserungen zurückzuführen sein. Die Oakley Meta HSTN bietet einen höherwertigen Sensor, der Videos in 3K-Auflösung aufnimmt. Die Ray-Ban Meta-Brille zeichnet Videos mit 1.440 × 1.920 Pixeln auf.
Zudem wurde die Akkuleistung verbessert. Die Ray-Ban-Brillen hält bei moderater Nutzung vier Stunden durch, bevor sie im Lade-Etui wieder aufgeladen werden muss. Die Oakley-Modelle hingegen erreichen laut Meta im Normalbetrieb bis zu acht Stunden. Sie wird mit einem Ladecase geliefert, das eine Akkulaufzeit von bis zu 48 Stunden ermöglicht. Das Lade-Etui der Ray-Ban Meta-Brille kommt auf 32 Stunden.
In puncto Wasserresistenz ändert sich trotz Sportfokus nichts: Die Oakley Meta HSTN bietet wie die Ray-Ban Meta-Brille Spritzwasserschutz nach IPX4-Standard.
Google und Apple wollen mitmischen
Die Meta-Brille von Ray-Ban kam im Herbst 2023 auf den Markt und entwickelte sich zu einem Verkaufshit. Anfang des Jahres meldete Metas Partner EssilorLuxottica, dass über zwei Millionen Geräte verkauft wurden. EssilorLuxottica ist ein führender Brillenhersteller und Eigentümer der Marken Ray-Ban und Oakley.
Der Erfolg der Smart Glasses rief andere Techgrößen auf den Plan, die inzwischen an vergleichbaren Produkten arbeiten. Google zeigte vor einigen Wochen einen Prototyp mit Heads-up-Display und will gemeinsam mit den Brillenpartnern Gentle Monster und Warby Parker erste Produkte entwickeln, die Metas Smart Glasses ähneln. Wann diese auf den Markt kommen sollen, ist nicht bekannt. Auch Apple soll an Smart Glasses arbeiten und peilt laut Bloomberg eine Markteinführung im nächsten Jahr an.
Wie bei den Ray-Ban Meta-Brillen stehen auch bei diesem Modell verschiedene Kombinationen aus Rahmen und Gläsern zur Auswahl.
(Bild: Oakley / Meta)
Das neu entfachte Interesse der großen Techunternehmen an Smart Glasses lässt sich nicht allein durch den Verkaufserfolg der Ray-Ban Meta-Brille erklären und muss im breiteren Kontext der KI-Entwicklung gesehen werden. Smart Glasses werden als potenziell ideale Hardware-Plattform für KI-Assistenz gehandelt. Da sie theoretisch permanent erfassen können, was die Nutzer sehen, eignen sie sich besonders gut, um im Alltag kontextbezogene Unterstützung zu bieten. Durch die Integration von Heads-up-Displays und – irgendwann – vollwertiger Augmented Reality könnten sie sich langfristig als unverzichtbare Ergänzung zum Smartphone etablieren.
Metas Smart Glasses verfügen bislang über kein integriertes Display, doch laut Bloomberg könnte das Unternehmen bereits im Herbst eine Brille mit Anzeige auf den Markt bringen.
(tobe)
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Segway Navimow X3 im Test: Der Mähroboter-Testsieger mit GPS & Kamera
Der Navimow X3 ist das neue Top-Modell unter den drahtlosen Mährobotern von Segway. Wir haben das Modell X350 ausführlich getestet – und sind begeistert.
Segway bietet im Rahmen der Navimow-X3-Serie gleich vier Modelle für unterschiedliche Rasengrößen an. Allen gemein ist die Kombination aus RTK-Navigation per Satellit und VSLAM-Navigation mit drei Kameras – und ein vergleichsweise hoher Preis. Dafür schaffen die Segways aber auch riesige Grundstücke von bis zu 1500 bis 10.000 m². Wir haben den Navimow X350 mehrere Wochen fahren lassen. Ja, der Preis ist hoch, aber wer Wert auf ein tolles Schnittbild, einfache Konfiguration, zuverlässige Navigation und geniale Funktionen legt, ist hier genau richtig. Folgende Modelle stehen zur Auswahl:
- Segway Navimow X315 für bis zu 1500 m² Rasenfläche
- Segway Navimow X330 für bis zu 3000 m² Rasenfläche
- Segway Navimow X350 für bis zu 5000 m² Rasenfläche
- Segway Navimow X390 für bis zu 10.000 m² Rasenfläche
Wie kompliziert ist der Aufbau des Navimow X3?
Der große Karton wirkt hochwertig und macht Lust aufs Auspacken. Auf der Terrasse klappen wir ihn auf. Im Inneren ist alles sorgfältig verstaut, alle Kisten sind ordentlich beschriftet. Praktisch: Bereits an dieser Stelle wird man mit einer knallorangenen Pappkarte mit QR-Code aufgefordert, die Navimow-App auf dem Smartphone zu installieren. Wer das macht, benötigt keine Anleitung mehr durchzublättern: Ein vorbildlicher und komfortabler Assistent führt durch den Aufbau des Mähroboters und des nötigen Zubehörs, bis das Gerät selbsttätig im Garten unterwegs ist.
Der gesamte Aufbau hat bei uns eine gute Stunde gedauert. Das ist ohne Vorwissen im Bereich der drahtlosen Mähroboter zu schaffen, wenn man ein wenig technisches Verständnis mitbringt und Daten wie sein WLAN-Passwort griffbereit hat. Sollte man zunächst noch Vorbereitungen im Garten treffen müssen, kann die Inbetriebnahme freilich länger dauern. So liegt die maximale Schnitthöhe des Mähwerks von X315, X330, X350 und X390 bei 70 Millimetern – bevor der Roboter die Arbeit übernehmen kann, sollte man den Rasen manuell auf 70 Millimeter oder niedriger gemäht haben. Auch große Steine und Stöcke müssen aus dem Weg, wir haben darüber hinaus noch ein paar Zweige und Brennnesseln, die aus dem Gebüsch in den Rasen hingen, mit einem Trimmer und einer Astschere entfernt.
Es gibt ein paar Anforderungen an die Platzierung der Ladestation sowie der RTK-Antenne. Letztere sollte möglichst freien Blick haben, vorrangig gen Süden – ein Platz wird gesucht, der möglichst weit weg von hohen Bäumen, Hauswänden und so weiter ist. Gleichzeitig will man die Antenne nicht mitten im Garten in den Boden rammen, da von ihr ein Kabel zur Ladestation geführt werden muss – und von dort zu einer Steckdose. Wir haben die Position nach ein paar Tagen noch einmal verändert, um ein besseres Kantenschnitt-Ergebnis zu erhalten. Wer hier von vornherein perfekte Arbeit abliefern möchte, benötigt unter Umständen noch optional zu erwerbende Verlängerungskabel, zusätzliche Bodenhaken für die Kabel und mehr Zeit bei der Ersteinrichtung. Allerdings wird einem der Roboter schon mitteilen, wenn ihm etwas nicht passt – man muss also keine Angst davor haben, sondern bereit sein, vielleicht noch etwas zu optimieren. Nur einen Kritikpunkt haben wir noch an der Einrichtung: Unser WLAN-Passwort war zu lang für den Segway oder seine App. Maximal 32 Zeichen darf es haben. Ein Glück, das Gäste-WLAN hat ein kürzeres Passwort, weswegen das in der Praxis nicht gestört hat – aber dennoch nicht optimal ist.
Die folgende Fotostrecke zeigt den Aufbau des Segway-Mähroboters.
Segway Navimow X3 (X350): Aufbau
Alles ist sauber beschriftet. Wer möchte, kann ab hier die App verwenden und muss keinen Blick ins Handbuch werfen.
Segway Navimow X3: Wie funktioniert die Kartenerstellung?
Grundsätzlich unterscheidet sich das „Anlernen“ des Grundstücks beim Segway Navimow X3 nicht von anderen kabellosen Mährobotern. Er navigiert mit einer Kombination aus optischer Hindernis- und Grenzenerkennung, dafür hat er drei Kameras an Bord: eine nach vorn gerichtete und zwei seitliche. Außerdem nutzt er Satellitennavigation (RTK), um sich zurechtzufinden.
Wie wir bei anderen Tests dieser Mähroboter schon beobachtet haben, kann RTK in manchen Gärten problematisch sein: Tiefe Häuserschluchten, hohe Bäume, dicke Büsche und überwachsene Rasenteile blockieren den Satelliten-Empfang und können den Roboter blind machen. Tiefe Häuserschluchten hat der Garten, in dem der X350 seine Runden dreht, nicht zu bieten – aber hohe Bäume und ein dichtes Gebüsch, unter dem er sogar durchfahren muss, um den Rasen komplett mähen zu können. An keiner Stelle, selbst unter dichten Thuyen, hatte er dabei Probleme, was wohl an der ergänzenden Orientierung per Kameras liegt.
Segway Navimow X3 (X350): App & Einrichtung
Sobald die grundlegende Einrichtung abgeschlossen ist, zeigt die App „Gamepad-Controller“ auf dem Display. Mit dem linken Daumen kann man Gas geben und rückwärts fahren, auf der rechten Seite gibt es einen Regler zum Lenken. Die App empfiehlt, ein paar Runden mit dem X3 wie mit einem ferngesteuerten Auto über den Rasen zu drehen, damit man ein Gefühl für das Fahrverhalten bekommt.
Wenn man so weit ist, schickt man den Roboter zurück in seine Ladestation und kann mit dem Kartieren beginnen. Dafür fahren wir unseren Navimow X350 an den Startpunkt der Kartierung, also an einen beliebigen Ort am Rasen-Rand, tippen auf die Start-Schaltfläche und steuern den Roboter wie ein ferngesteuertes Auto an der Rasenkante entlang. Dank der dicken Räder klappt das ziemlich gut, allerdings machen uns Beton-Rasenkanten, neben denen der Boden sich im Laufe der Jahre um zwei Zentimeter abgesenkt hat, etwas Probleme: Aufgrund der Kante können wir nicht direkt am Rand entlangfahren, weil das rechte Rad dann immer wieder mal schleift und der Roboter so nicht sauber geradeaus fährt. Weil auf der anderen Seite feine weiße Ziersteinchen liegen, können wir auch nicht mittig drüberfahren, denn auf dem weichen Schotter kommt der X3 auch nicht perfekt geradeaus.
In der Praxis ist das erst mal kein Problem. Sollte man beim Erfassen der Karte über solche Probleme stolpern, drückt man die Radiergummitaste. Solange man drauftippt, fährt der Roboter den Pfad rückwärts und löscht die eben gelernte Grenze; man kann es einfach noch einmal probieren. An dieser einen Kante halten wir jetzt einen guten Zentimeter Abstand. Damit wird die Rasenkante zwar nicht perfekt vom Roboter gemäht, doch für solche fiesen Sonderfälle gibt es eine Lösung – dazu später mehr. An allen anderen Stellen im Garten, egal ob am Abhang, an ungepflegtem Wildwuchs neben dem Rasen, an Hecken oder Zäunen, hatten wir beim Erfassen der Karte keine Probleme und konnten wirklich bis zum Rand fahren – und später mähen.
Eine nachträgliche Änderung oder Ergänzung der Karte ist jederzeit möglich. Man kann beispielsweise auch das nicht zusammenhängende Nachbargrundstück oder den Vorgarten erfassen und den Roboter dahin tragen, wenn er dort mähen soll. Nur, wenn man die Position der RTK-Antenne verändert, muss man alle Karten neu erfassen. Die gesamte Steuerung und Anlernphase funktionierte im Test vollkommen intuitiv und schnell.
Segway Navimow X3 (X350): Kartierung / Rasenfläche erfassen
Wie gut mäht der Segway Navimow X3?
Das Grundstück, auf dem der X350 seit ein paar Wochen seine Runden dreht, ist ein gemeiner Härtetest für Mähroboter. Anstelle des gepflegten Golfrasens gibt es hier hauptsächlich vermooste und überwucherte Bereiche, Furchen und Löcher von Wühlmäusen und im Frühjahr plattgetretene, aber bisher nicht schön wieder bewachsene Maulwurfshügel. Neben Rasen wachsen Disteln, Löwenzahn, das bereits erwähnte Moos und diverses andere Krautsorten auf der Grünfläche. Mäht man einen Teil des Gartens, riecht es nach Oregano, in einem anderen füllt sich der Korb des Benzinrasenmähers dem Geruch nach primär mit Zitronenmelisse. Genau deswegen fuhr hier im letzten Jahr auch kein Roboter mehr: Das bislang beim Tester eingesetzte kabelgebundene Modell hat sich regelmäßig festgefahren und benötigte mehrmals pro Woche eine Rettungsaktion – so macht das keinen Spaß.
Der Segway hingegen pflügt wie ein moderner Traktor von John Deere über die „Rasenfläche“. Er hat hinten zwei große, einzeln angetriebene Räder, in der Mitte die Mähscheibe mit frei schwingenden Klingen und vorn zwei große Luftreifen, die um 360 Grad drehbar sind. Fast lautlos fährt und mäht er über Hügel, Stock und Stein, gelegentlich hört man ein leises „Klock“, wenn ein Vorderrad kurz den Kontakt zum Boden verloren hat und wieder erlangt. Unser Navimow X3 nimmt alle Hindernisse hin, als wären sie nicht vorhanden, schafft die engsten Kurven und die tiefsten Löcher. Wird es ihm zu bunt, bremst er etwas ab. Er ist kein einziges Mal stecken geblieben, doch zur Navigation erklären wir später mehr.
Beim Mähen fährt er zunächst die Rasenkante ab und orientiert sich dann an einer Kante, um die Fläche Linie an Linie abzufahren. Beim nächsten Mähvorgang orientiert er sich an einer anderen Kante, sodass er immer in einem anderen Winkel Bahn um Bahn über das Grundstück fährt. Nach drei Durchgängen sieht man keine Bahnen mehr, der Rasen sieht einfach top aus.
Die Schnitthöhe kann man zwischen 20 und 70 Millimetern in 5-Millimeter-Schritten in der App einstellen – sogar zonenweise. Der Bereich vor der Terrasse kann auf 35 Millimeter gekürzt werden, der Bereich unter den Streuobstbäumen darf 70 Millimeter hoch wachsen. Rund um den Pool schonen wir den Rasen und erlauben 50 Millimeter. Änderungen sind jederzeit komfortabel per App möglich. Das Einzige, was stört: Das Speichern jeder Änderung dauert immer ein paar Sekunden, in denen man einer Progress Bar beim Ansteigen auf 100 Prozent zusieht.
Wie laut und schnell mäht der Ecovacs A1600 RTK?
Im Mähbetrieb arbeitet er erfreulich leise. Per App kann man zwischen drei Modi wählen – normal, leise und schnell. Die Nachbarn, deren Terrasse nur von einer Rosenhecke getrennt an die Rasenfläche grenzt, haben eine Woche lang nicht mal gemerkt, dass da nun wieder ein Roboter seine Touren dreht – selbst, wenn sie zu Kaffee und Kuchen draußen saßen. Im leisen Modus wird der Segway noch mal leiser; der Hersteller spricht von 3 dB, was einer Halbierung der gefühlten Lautstärke entspricht. Tatsächlich wird er noch leiser, aber da er schon zuvor nicht gestört hat, war das gar nicht nötig. Der schnelle Modus hingegen wird ein Stück lauter. Weil es bei uns nicht aufs Tempo ankommt, betreiben wir den X3 überwiegend im normalen Modus.
Auf der Oberseite gibt es ein großes Matrix-Display für Status-Informationen, Akkustand und Begrüßung. TechStage.de
Die Geschwindigkeit hängt vorrangig von der Form des Grundstücks ab. Rechteckig und ohne Hindernisse geht es freilich viel schneller, als wenn der X3 permanent drehen, bremsen, schauen muss. Bei uns hat er sehr verwinkelte und gemeine 200 Quadratmeter in einer knappen Stunde gemäht und dabei in der Ausführung X350 knapp 20Prozent des Akkus verbraucht.
Je mehr Hindernisse die Optik erkennt, desto häufiger muss der Navimow herunterbremsen und noch einmal extra schauen. Wie beim Saugroboter im Wohnzimmer gilt: Je besser das Grundstück auf den Einsatz eines Mähroboters vorbereitet ist, umso schneller und effizienter kann er arbeiten. Im Falle des Segway gilt: Egal, wie das Grundstück aussieht, der Navimow X3 kommt damit klar.
Wie gut ist die Objekterkennung des Segway Navimow X3?
Dem Roboter beim Mähen zuzusehen, hat schon fast etwas Meditatives – ähnlich wie ein 3D-Drucker. Beim X3 kommt hier sogar noch ein Gefühl dazu, das man fast schon als väterlichen Stolz bezeichnen kann, denn sein Umgang mit Hindernissen ist fast ein Spektakel.
Beim ersten Mähen entdeckte die Kamera vor dem Roboter ein Büschel einer anderen Grassorte, das eine etwas andere Farbe hatte als der Rest – und die offensichtlich etwas schneller wächst, denn dieses Büschel stand einen knappen Zentimeter über die Grasnarbe hinweg. Der X3 hat davor abgebremst, ist kurz stehen geblieben, dann drübergefahren – und hat sich danach noch einmal umgedreht. Fast, als wollte er schauen, ob seine Einschätzung richtig und das Mähen erfolgreich war. War es, das Büschel war weg.
Anderes Beispiel: Eine Brennnessel ist aus dem Gebüsch am Rand über die Rasenfläche gekippt, aber ohne sie zu berühren. Die Pflanze hing gute zehn Zentimeter über dem Rasen, einen halben Meter in die Rasenfläche hinein. Beim Kantenmähen hat der Roboter die Brennnessel erkannt und im großen Bogen umfahren. Am Ende der Mäharbeiten ist er noch mal dahin gefahren, hat sich die Brennnessel von drei Seiten angesehen und dann angestupst. Danach hat er den Rasen unter der Brennnessel abgefahren, als wäre kein Hindernis dort. Den Gartenschlauch und das Kinderspielzeug hat er sauber gemieden und umfahren, auf den kläffend anrennenden Hund reagiert er mit Rückzug – was der Hund wohl als unterwürfiges Verhalten interpretiert und sich sofort mit dem neuen Gast im Garten arrangiert hat.
Kommt ein Mensch in die Nähe des Roboters, zeigt er auf seinem großen Matrix-Display gelegentlich „Hi!“.
Ist der Segway Navimow X3 wasserfest und kommt er mit Regen zurecht?
Das Gehäuse ist wasserdicht. Der Roboter hat einen Feuchtigkeitssensor und holt sich darüber hinaus noch Wetterinformationen aus dem Internet, um zu entscheiden, ob er heute mäht oder nicht.
Sorry für die schlechte Bildqualität: Diese Amsel hat im X350 einen neuen Freund gefunden. Sie saß regelmäßig beim Mähen in seiner Nähe. TechStage.de
Wenngleich er auf feuchtem Untergrund mäht: Er zerstört den Rasen nicht. Seine großen Räder drehen sporadisch mal durch. Der Segway reagiert sofort darauf, schaltet gegebenenfalls das Mähwerk ab und sucht zunächst ganz vorsichtig und langsam nach einem Ausweg, statt einfach stumpf ein Rad weiterdrehen und damit die Grasnarbe abtragen zu lassen. Bei uns hat sich der Navimow nie festgefahren und auch an kritischen Stellen stets und rasenschonend einen Ausweg gefunden.
Wie ist die Verarbeitung des Segway Navimow X3?
Der Segway hat ein Kunststoff-Gehäuse und ist in Grau-Orange gehalten. Er fühlt sich stabil und hochwertig an und hat nach einigen Wochen Test-Betrieb weder Kratzer noch andere Gebrauchsspuren davongetragen. Dazu zahlt natürlich ein, dass seine hervorragende Navigation per Kameras und RTK einen vollkommen berührungslosen Betrieb möglich machen. Der X3 rumpelt nirgendwo gegen.
Auch das Zubehör ist hochwertig. Zur Ladestation gehören stabile Bodenplatten aus dickem Kunststoff und komfortable und gut haltende Erdschrauben zur Befestigung. Die RTK-Antenne bringt eine Halterung aus Metall mit drei Erdspießen aus Metall mit, die wir ohne Probleme mit dem Fuß in Erde und Schotter treten konnten. An keiner Stelle haben wir hier Qualität vermisst.
Preis: Was kostet der Segway Navimow X3?
Alles Gute hat seinen Preis. Das gilt auch für das High-End-Produkt Segway Navimow X3. Der folgende Preisvergleich zeigt die derzeit günstigsten Angebote für die Modelle X315 (1500 m²), X330 (3000 m²), X350 (5000 m²) sowie X390 (10.000 m²).
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung gab es darüber hinaus eine Gutschein-Aktion bei Ebay mit 10 Prozent Rabatt (bis 50 Euro) in der Kategorie Garten. Hier kann sich die Suche nach einem Schnäppchen lohnen.
Fazit
Der Segway Navimow X3 hat uns rundherum begeistert. Seine Einrichtung war einfach, die Verarbeitung ist gut. Er mäht ganz hervorragend und ist dabei noch leise. Selbst in einem für Mähroboter sehr herausfordernden Garten ließ er sich zu keiner Zeit aus der Ruhe bringen. Er navigierte und steuerte perfekt um Hindernisse, mähte aber sauber über alles, was weg sollte. Er fuhr unter Büschen durch, neben Gartenschläuchen, Kies und Kinderspielzeug, freundete sich mit dem Hund an und macht genau das, was ein guter Haushaltsroboter eben machen soll: Er kümmert sich selbsttätig ohne nötiges und nerviges händisches Eingreifen um seine Aufgabe.
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Ich habe mich zwei Monate nur von Thermomix-Essen ernährt
Zwei Monate lang hat c’t-3003-Host Jan-Keno Janssen ausschließlich mit dem Thermomix TM7 gekocht. Der Video-Langzeittest zeigt, wie gut sich das 1550-Euro-Küchengerät in den Alltag integriert.
Transkript des Videos
(Hinweis: Dieses Transkript ist für Menschen gedacht, die das Video oben nicht schauen können oder wollen. Der Text gibt nicht alle Informationen der Bildspur wieder.)
Guckt mal hier, diese ganzen Gerichte habe ich mit einem Thermomix TM7 zubereitet – und das, obwohl ich gar nicht gut kochen kann. Ja, ich habe wirklich mehr als einen Monat lang jedes von mir zu Hause gekochte Essen mit dem Thermomix zubereitet. Das ist ja also nicht nur ein Langzeit-Test, sondern ihr erfahrt auch, ob einem die Thermomix-Schlonze irgendwann zum Hals raushängt. Bleibt dran!
Liebe Hackerinnen, liebe Internetsurfer, herzlich willkommen hier bei…
So, Thermitime. Bei unserem ersten Thermomix-Video, übrigens dem ersten c’t 3003-Küchengeräte-Video überhaupt, hattet ihr kritisiert, dass das Video fast ein bisschen wie Werbung wirkte. Ich kann euch aber garantieren, das war keine Werbung, und Vorwerk hat mir auch nichts vorgeschrieben, was ich sagen sollte.
Das war aber halt nur ein Hands-On bei einem Event in Hamburg, also kein richtiger Test. Deswegen habe ich natürlich auch gar nichts Negatives herausfinden können, weil ich ja nur auf diesem Event gewesen bin. Naja, auf jeden Fall ist die Kritik angekommen, und ihr könnt euch in diesem Video jetzt sicher sein, dass ihr deutlich härtere Fakten und auch mehr Kritik bekommt.
Bei meinem Langzeit-Test sind mir nämlich mindestens vier Sachen aufgefallen, die mich richtig genervt haben. Was ich aber vor allem herausfinden wollte in diesem Test: Kann man sich nur von Thermomix-Essen ernähren? Also nicht im Sinne von „verhungert man dann“, sondern wie ist das so? Nervt einen das irgendwann? Ist einem das irgendwann alles zu püriert oder so? Oder wächst mir das Teil so ans Herz, dass ich mir das teure Ding selber kaufen will?
Ich habe den TM7 am Ende sogar zwei Monate in meiner Küche stehen gehabt, weil mir aufgefallen ist, dass ich und meine dreiköpfige Familie nicht immer Lust auf Kochen gehabt haben und dann doch häufig bei Freunden oder Takeout oder im Restaurant oder so gegessen haben. Letztendlich sind aber am Ende dann doch über 40 Essen zusammengekommen, die ich mit dem TM7 zubereitet habe. Also wirklich genug Material, um sich eine Meinung zu bilden.
Dabei muss ich vorher einmal klarstellen, dass ich vorher noch nie einen Thermomix besessen habe und auch kein vergleichbares Küchengerät. Und ich bin auch absolut kein Kochprofi. Im Gegenteil, ich habe eher sowas wie Kochangst.
Also ich finde Kochen generell interessant, und ich will eigentlich gerne häufiger kochen, als ich es eigentlich tue. Aber dann habe ich schon oft Angst, dass ich was falsch mache. Also wenn da in so Rezepten so lakonisch steht „kurz anschwitzen“ oder „kurz mal glasig dünsten“, dann denke ich immer: Habe ich das jetzt richtig gemacht? Ist das jetzt glasig? Genau diese Unsicherheit, die hat mich bisher oft gehemmt beim Kochen, muss ich sagen.
Ja, und jetzt kommen wieder die Profis aus dem Gebüsch, die mir dann erzählen, wie einfach Kochen doch ist, wenn man es einfach macht, und man muss es einfach nur üben oder so. Ja, aber das ist halt mein persönliches Kochgefühl. Ich glaube, ich bin alt genug, um das einschätzen zu können. Und genau deshalb hat mich der Thermomix gereizt, weil der sagt einem ja ganz stumpf, was man wann machen soll.
Cookidoo heißt diese Kochdatenbank, in die Vorwerk sehr viel Energie investiert – und die ist auch kostenpflichtig mit 60 Euro im Jahr. Dafür gibt es laut Vorwerk aber auch über 95.000 Rezepte.
Teil 1: Was macht das Ding überhaupt?
Ganz konkret: Der Thermomix hat ja – nicht zu übersehen – dieses 10-Zoll-Display vorne dran, und nur damit lässt er sich bedienen. Man kann aber nicht nur die ganzen Funktionen, die der hat, die ihr hier seht, manuell einschalten, sondern vor allem kann man geführtes Kochen machen. Alles so richtig schöne Vorwerkwörter: Geführtes Kochen, Gelingengarantie, Erlebniskochen.
Aber „geführtes Kochen“ trifft es wirklich schon ganz gut, denn man wird da wirklich gut so durchgeführt. Und was mich immer wieder beeindruckt: Dank dieser eingebauten Waage wird immer automatisch erkannt, wenn da eine Zutat drin ist, und die dann automatisch abgehakt und weggeklickt wird.
Und was mir auch aufgefallen ist: Wenn man mit einem Kind zusammen kocht, das noch nicht lesen kann, weiß es alleine durch diese hübschen Animationen, wann genug zum Beispiel Öl drin ist – also ohne Zahlen lesen zu können. Alleine dieses kleine Feature hat dazu geführt, dass zumindest mein Kind, das sich sonst nicht sonderlich für Kochen interessiert, immer mitmachen wollte beim Thermikochen, wie wir Fachleute sagen.
Alleine dieses „auf die Icons drücken und dann passiert irgendwas“ – das wird offenbar nicht langweilig. Aber hier jetzt direkt der große Kritikpunkt Nummer 1: die Waage.
Also ja, die eingebaute Waage funktioniert, die ist auch nicht per se ungenau. Hier habe ich immer so ein 50-Gramm-Probegewicht reingesteckt, also erstmal nichts zu meckern. Aber das Teil ist so empfindlich, dass man sich fast nicht bewegen darf, wenn man da so am Rumkochen ist. Nicht auf die Arbeitsplatte abstützen, weil dann – zumindest in meiner Küche – die Anzeige oft wild hin- und herspringt. Auch wiederholtes Tara-Drücken setzt das Ding oft nicht ganz auf Null. Dann steht da irgendwie, keine Ahnung, minus so und so viel Gramm. Und ist klar: Wenn ich dann da reinkippe, fehlen mir halt diese minus so und so viel Gramm.
Da muss ich auch sagen, für 1550 Euro ist mir die Waage einfach zu flatterhaft. Ja klar, das funktioniert über die Gerätefüße, und da steht halt das ganze schwere Gerät drauf. Aber trotzdem sehe ich nicht ganz ein, dass meine 10-Euro-Billigwaage hier stabiler wiegt. Am Ende hat es dann natürlich immer irgendwie funktioniert, aber genervt hat es mich auf jeden Fall.
Teil 2: Bedienung
Ja, wie fühlt sich das denn jetzt an, mit dem Ding so zu kochen? Da muss ich jetzt erst mal zugeben, dass ich in unserem ersten Video gesagt habe, die Bedienung von Cookidoo auf dem eingebauten Display fühlt sich gut an, wie auf einem modernen Handy oder so. Das ist definitiv nicht so. Da muss ich sagen, ich hatte da, glaube ich, einfach noch den Vorgänger im Kopf, den ich mal kurz ausprobiert habe und wo es wirklich schrecklich träge gewesen ist. Das ist deutlich besser geworden, aber dass es sich so gut anfühlt wie auf einem smoothen 120- oder 90-Hertz-Handy- oder Tablet-Display? Nein, definitiv nicht. Das ist schon schneckiger und zieht nach.
Ich muss aber sagen, dass mich die alltägliche Bedienung – also irgendwie Rezept weiterklicken und hier Funktionen ein- und ausschalten – nie genervt hat. Das hat immer gut funktioniert. Das Einzige ist aber die Rezeptdatenbank selbst. So durch die Rezepte browsen, das habe ich auf dem Thermomix selber nicht machen wollen. Das habe ich lieber auf dem Tablet, Handy oder PC gemacht, entweder auf der Cookidoo-Website oder mit der Cookidoo-App. Und das finde ich selbst erstaunlich, dass ich das mal über eine deutsche App sage: Die ist wirklich richtig gut.
Vor allem die geräteübergreifenden Funktionen, die über meinen Account funktionieren. Ich kann einfach auf dem Handy sagen: Heute das und das kochen. Und dann mache ich zwei Stunden später den Thermi an und zack – direkt auf dem Titelbildschirm die Rezepte, die ich mir ausgesucht habe, und kann sofort loslegen.
Okay, beim „zack“ muss ich auch nochmal differenzieren. Der Einschalt- bzw. Bootvorgang mit WLAN-Finden dauert halt ungefähr 40 Sekunden. Aber ja, das hat mich in der Praxis ehrlich gesagt nicht gestört, was eigentlich ein richtig cooles Feature ist. Aber für meine doch eher spontane Lebensplanung leider nicht praktikabel. Man kann sich die ganze Woche durchplanen – also Dienstag das, Mittwoch das – und wenn man dann am entsprechenden Tag das Teil anmacht, ist da dann einfach schon das Rezept zu sehen.
Ich kann mir auch für alle Rezepte eine Einkaufsliste schreiben lassen, die dann in der App drin ist. Die kann man sogar nach Einkaufsladen-Bereichen sortieren, also dass da zuerst die Sachen in der frischen Gemüseabteilung sind, dann Konserven, dann Kühlregal. Das fand ich wirklich richtig schön durchdacht. Man kann sogar online Zutaten bestellen; da werden auch mehrere Plattformen unterstützt. Bei mir hier in Hannover hat nur REWE funktioniert, aber ja.
Wie das aber implementiert ist, finde ich dann doch ein bisschen grob. Das Ding knallt nämlich einfach wirklich alle Zutaten als Zeichenkette aus dem Rezept unverändert in die Lieferdienst-Shop-Seite. Und dann einfach mal auf gut Glück, dass der Shop das richtig verarbeitet. In der Praxis muss man wirklich immer ganz genau hingucken. Hier wird aus „Oregano, getrocknet“ einfach mal „getrocknete Tomaten“. Und es passieren auch etwas dezentere, aber dafür am Ende wahrscheinlich sehr problematische Fehler.
Ich soll hier bei meinen Gemüsespießen eine Joghurt-Alternative kaufen. Ja gut, aber definitiv nicht mit Heidelbeer-Geschmack, wie das hier voreingestellt ist. Ich habe das jetzt nicht ausprobiert, aber ich denke mal, das würde einem das Essen ziemlich versauen. Auch, dass Standards wie Salz und Pfeffer nicht von vornherein herausgenommen werden. Der Lieferdienst bringt dann halt immer Salz, wenn in einem Rezept Salz vorkommt. Oder noch schlimmer: Wasser. Das könnte man eventuell auch automatisch aus der Liste streichen. Ich will jetzt nicht ständig beim Lieferdienst Wasser in Plastikflaschen bestellen, wenn ich irgendwas kochen will. Bei mir kommt das aus dem Wasserhahn. Kennt ihr vielleicht.
Was man deshalb immer vorm Einkaufen oder Bestellen machen sollte: die Basics, die man zu Hause hat, abklicken. Und dann kostet es hier auch direkt 65 Euro weniger. Aber ich will jetzt nicht zu viel meckern. Dass es überhaupt diese Funktionen gibt, ist für mich persönlich ein ziemlicher Game-Changer, weil das Einkaufen mich beim Kochen immer ungemein stresst. Ich habe immer Angst, irgendwas zu vergessen. Und hier passiert das einfach nicht, weil das Kochbuch sozusagen mir selbst die Einkaufsliste schreibt. Ich muss das nicht mehr manuell übertragen und kann da auch keine Fehler machen.
Klar, das geht auch mit anderen Koch-Apps. Aber mit der hohen Automatisierung des TM7 selbst komme ich dem autonomen Kochen schon wirklich ein ganzes Stück näher.
Teil 3: Wie schmeckts?
So, jetzt aber endlich zur Qualität der Rezepte selbst. Also ich habe da viele Sachen gefunden, die ich richtig lecker fand. Oder ich gehe mal weiter: die ich sogar in einem guten Restaurant gelobt hätte. Zum Beispiel das Erdbeer-Basilikum-Eis. Nein, der TM7 hat keine Eismaschine eingebaut. Dafür nimmt man zum Beispiel gefrorene Erdbeeren und das dann zusammen mit Joghurt. Ja, ist auf jeden Fall geil, vor allem mit der dezenten Basilikum-Note.
Toll fand ich auch die Krautfleckerl aus dem Ofen, den Reis mit Wok-Gemüse und Erdnusssoße, Blumenkohl-Tikka-Masala, den Hummus und die Buchteln mit Vanillesoße. Und wo wir gerade über Buchteln – also Backen – reden: Nein, der Thermomix backt nicht selbst. Das macht der Backofen. Aber der knetet den Teig. Und das hat wirklich bei allen meinen Backversuchen deutlich besser funktioniert, als ich das mit der Hand jemals hinbekommen hätte.
Auch toll fand ich, wie gut das Wok-Gemüse schmeckt, das sich im Dünstaufsatz – in Thermomix-Talk Varoma genannt – zubereiten lässt. Das fand ich viel besser als in der Pfanne, also viel knackiger. Aber um ehrlich zu sein, das war das eine von vielleicht zwei Malen, wo ich bei meinen über 40 Rezepten überhaupt den Varoma verwendet habe. Und auch wenn ich das Wok-Gemüse lecker fand, sträubt sich was in mir dagegen, Dinge in einem Plastikbehälter zu erhitzen. Also Essen, Hitze, direkt mit Plastik in Kontakt? Weiß ich nicht.
Hier ist der korrigierte Text mit Absätzen und ohne falsche Returns:
Das ist dann auch direkt mein Kritikpunkt Nummer zwei: Warum ist der Dampfgarer nicht aus Edelstahl wie der Mixtopf? Wenn jetzt jemand sagt, oh, das geht ja technisch nicht – also zum Beispiel beim TM21, der 1996 rauskam, ist der Dampfgaraufsatz aus Edelstahl. Just saying.
Und der Dampfgar-Einsatz, also der, der in den Mixtopf reinkommt – der kleine Dampfeinsatz, den man zum Beispiel zum Reiskochen nimmt – der ist beim TM7 auch aus Plastik. Aber auch hier, zumindest bei meinen ganzen Rezepten, war zu 95 Prozent immer nur der Edelstahl-Mixtopf am Start. Gareinsätze habe ich eher selten benutzt.
Das heißt aber trotzdem nicht, dass das Essen immer aus Brei bestanden hat. Man kann halt in dem Mixtopf auch, sagen wir mal, Kartoffeln kochen oder so, und die müssen dann nicht püriert werden. Aber generell gibt es natürlich schon einen Hang zum Pastös-Breiigen. Zum Beispiel Pasta-Soße war eigentlich das, was ich letztendlich am meisten damit gemacht habe – und das ist auch okay, finde ich.
Ja, und mein dritter Kritikpunkt hat am Rande auch etwas mit Plastik oder besser gesagt mit Gummi zu tun. Und zwar ist das der Deckel, und der riecht immer nach Essen. Egal, wie ich da dran herumgeschrubbt habe, man hört immer so einen leichten Essensgeruch da drin. Das hat mich genervt, dass ich da so einen Zwiebelgeruch im Deckel hatte, wenn ich gerade Eis gemacht habe oder so. Ja, das hat mich genervt. Kann man aber natürlich mit leben.
Generell fand ich, dass man den Mixtopf selbst gut reinigen kann. Man muss nur nach dem Benutzen immer daran denken, das Spülprogramm durchlaufen zu lassen. Das ist dann ein Liter Wasser, ein mini kleiner Tropfen Spüli, dann zwei Minuten da so rumspülen. Danach kann man das mit heißem Wasser abbrausen, und dann ist das Ding sauber. Man darf es nicht eintrocknen lassen. Alle Teile – außer das Grundgerät – kann man auch in die Geschirrspülmaschine tun. Aber das ist eher so ein „kann man, muss man aber vielleicht nicht unbedingt“. Vielleicht ist das nicht das Beste für die Haltbarkeit.
Der Mixtopf ist halt auch sehr groß und nimmt viel Platz in der Spülmaschine weg. Also muss man das auch nicht unbedingt machen. Bei meinem Langzeittest hat das mit diesem Spülprogramm jedenfalls immer gut funktioniert.
Ja, obwohl wir schon bei der täglichen Praxis sind: Direkt Kritikpunkt Nummer vier. Was mich oft genervt hat, ist das Handling des Mixtopfs, wenn das Essen fertig ist. Also hier habe ich mal den mediterranen Karotten-Tomatendip. Um den rauszukriegen, muss man dann immer so komisch mit dem Silikonschieber da unten drin rumkratzen und fummeln.
Das ist halt alles nicht rund, und da sind überall so kleine Ecken drin. Und das Messer ist im Weg. Jetzt sagt ihr doch: Ja, mach das Messer doch ab. Ja, nee, habe ich tatsächlich am Anfang einmal gemacht. Aber da ist da unten ja ein Loch drin, und dann läuft die ganze Suppe raus. Das Messer ist quasi der Verschluss für die untere Seite.
Entweder hat man also etwas, das so flüssig ist, dass man es einfach smooth rauskippen kann – das macht dann Spaß. Oder sobald es etwas klebriger, dickflüssiger ist, muss man mit dem mitgelieferten Silikonschaber interagieren. Der ist glücklicherweise sehr gut an die Gegebenheiten angepasst, also er passt ganz gut in die ganzen Ecken. Aber ohne das Teil ist man echt aufgeschmissen. Den Schaber habe ich übrigens immer in die Spülmaschine getan, und das war kein Problem. Das ging gut.
So, der wichtigste Teil: Wie schmeckt das? Ganz generell muss ich sagen, den Cookidoo-Rezepten merkt man wirklich an, dass die sehr sorgfältig erprobt worden sind. Also „Gelinggarantie“, was man da immer wieder sieht bei Vorwerk, das ist schon ein großes Wort. Aber ganz grob kommt es schon irgendwie hin.
Ich als jemand, der schon oft Rezepte nachgekocht oder gebacken hat, die dann am Ende nicht funktioniert haben, muss sagen: Die Cookidoo-Rezepte haben eigentlich jedes Mal ganz gut funktioniert. Manchmal war ich mit der Konsistenz unzufrieden – zum Beispiel hier bei diesem Auflauf, das war mir zu flüssig – aber sonst schon nice.
Man muss aber sagen: Sobald man die heimelige Cookidoo-Zone verlässt, dann ist da Wild West. Dann ist auch die Bedienung mit dem geführten Kochen auf einmal gar nicht mehr so schön, auch wenn ich mir da Rezepte selber bauen will. Das kann man machen, aber es sieht dann nicht mehr so schön aus wie mit den richtigen Cookidoo-Rezepten.
Es fängt dann auch schon damit an, wenn ich bei Cookidoo-Rezepten die Menge variieren will. Jedes Cookidoo-Rezept hat voreingestellte Mengen, so im Bereich zwei, vier, sechs Portionen. Wenn ich aber zum Beispiel fünf machen will, dann kommt da direkt eine Warnmeldung: „Gelinggarantie nicht mehr gewährleistet“ – so mäßig.
Und dann sieht das auch schon direkt nicht mehr so schön aus, und man muss dann viel öfter bestätigen und so. Es gibt sogar von Vorwerk selbst eine andere Rezeptdatenbank, die heißt Rezeptwelt. Da können alle etwas hochladen. Bei Cookidoo ist ja alles von Vorwerk selbst.
Die Sachen aus der Rezeptwelt kann man dann auch in Cookidoo importieren. Nur sieht das dann halt auch bei Weitem nicht so smooth aus wie mit echten Cookidoo-Rezepten. Das Teil natscht einen schon immer ganz schön in die Richtung: Machen wir lieber keine Experimente, lieber den Vorwerk-geprüften Kram in Cookidoo machen, der dann ja auch 60 Euro im Jahr kostet.
Wenn man das nicht zahlt, bekommt man immer noch quasi ein „Best-of“ mit 250 Rezepten, die man dann immer damit kochen kann. Damit kommt man auch schon hin.
Also, jetzt kommt endlich mein Take zum Geschmack. Ich muss sagen, dass ich die deutschsprachigen Rezepte schon gut fand. Es wurde immer alles aufgegessen. Ich hatte aber auch ein bisschen das Gefühl, als wären die an den deutschen Klischee-Massengeschmack angepasst. Also, dass vor allem Salz verwendet wird, wenig Schärfe, viel sahneartige Sachen.
Es gibt aber auch viele Rezepte aus anderen Ländern auf der Welt. Die sind aber leider in den entsprechenden Landessprachen geschrieben. Die verstehe ich dann oft nicht. Und ich muss sagen, dass ich es ziemlich interessant fände, wirklich echte Rezepte direkt aus, was weiß ich, Malaysia oder Peru zu kochen. Nur ist das halt schwierig.
Klar kann ich mir alles manuell einzeln übersetzen, aber das ist natürlich ziemlich anstrengend. Es soll irgendwann eine Übersetzungsfunktion geben, aber Stand heute gibt es die noch nicht. Generell wünsche ich mir auch etwas mehr Funktionen zum Finden von Rezepten.
Ich kann beispielsweise immer nur Lebensmittel bei jeder Suche neu ausschließen. Irgendwas, worauf man zum Beispiel allergisch ist, würde ich gerne global verbieten, sodass mir das einfach gar nicht mehr angezeigt wird. Auch sowas sehr Häufiges wie: Ich esse kein Fleisch, ich bin Vegetarier – das kann man nicht global einstellen.
Klar, ich kann mir in den Kategorien „vegetarische Hauptgerichte“ aussuchen. Aber dann sind halt zum Beispiel Pasta- und Reisgerichte nicht mehr mit in der Suche drin, wo ja auch vegetarische Sachen drin vorkommen können. Ich würde einfach gerne global einstellen können: Zeig mir immer nur Gerichte ohne, sagen wir mal, Geflügel und Ziegenkäse.
Das geht nicht. Es geht schon, aber nur manuell und immer nur manuell neu eingestellt, nicht als gespeicherter Standardfilter. Ganz kurzes Update: Ich habe einen Workaround gefunden für das Problem. Man kann sich einfach die URL mit dem manuell gesetzten Filter abspeichern und die dann immer aufrufen. Das funktioniert aber natürlich nur im Browser, nicht in der Cookidoo-App.
Fazit
So, jetzt habe ich schon ganz schön viel, ich sage mal, konstruktive Kritik geübt. Generell hat mir das wirklich mit dem TM7 schon viel Freude gemacht. Auch, dass ich so manchmal morgens gedacht habe: Hm, hab ich Bock auf Hummus? Und dann einfach so im Halbschlaf kurz Hummus mit dem Thermomix gemacht. Eigentlich sehr untypisch für mich. Gerade morgens bin ich immer super faul.
Und das zeigt, dass zumindest in meinem Gehirn abgespeichert war: Och, das ist ja keine richtige Arbeit mit dem Thermi. Geht schnell. Und definitiv habe ich mich auch besser ernährt in meiner Zeit mit dem Thermomix als vorher, weil ich einfach fast keine Fertigprodukte mehr gegessen habe. Wir wissen ja inzwischen: Ultraverarbeitete Lebensmittel sind sehr, sehr ungesund.
Ich habe in der Zeit auch dreimal Leute zum Essen eingeladen, richtig mit mehreren Gängen und so. Das ist auch etwas, was mich vorher ziemlich gestresst hat. Aber mit dem Thermomix ging das ziemlich einfach. Oder als mal spontan ein paar Leute da waren, ich dann wirklich den krassen Flex rausgehauen habe: Ach, ihr habt Hunger? Ach nö, Pizza bestellen müssen wir nicht. Ich mache uns kurz was Indisches.
Und dann stehe ich eine halbe Stunde später mit dem dampfenden Essen da, und alle so: Boah. Also da kam ich mir schon sehr kompetent vor. Aber das Ding kostet halt 1550 Euro. Das ist richtig viel Geld. Ich habe deshalb noch nicht entschieden, ob ich mir privat einen TM7 zulege.
Ich werde das Leihgerät jetzt erst mal zurückschicken und dann gucken, wie sehr ich es vermisse. Und ich werde mir auch die Konkurrenz auf jeden Fall noch mal angucken – also Bosch Cookit oder Monsieur Cuisine. Die Frage ist aber halt, ob die bei der Rezeptdatenbank mithalten können, was ja, wie mir inzwischen klar ist, für mich das wichtigste Feature ist.
Wie seht ihr das? Habt ihr Geheimtipps? Gerne in die Kommentare schreiben. Ich lese immer alle Kommentare, zumindest an den ersten Tagen nach Veröffentlichung des Videos. Und natürlich gerne abonnieren und die 200.000 voll machen. Tschüss!
c’t 3003 ist der YouTube-Channel von c’t. Die Videos auf c’t 3003 sind eigenständige Inhalte und unabhängig von den Artikeln im c’t Magazin. Die Redakteure Jan-Keno Janssen, Lukas Rumpler, Sahin Erengil und Pascal Schewe veröffentlichen jede Woche ein Video.
(jkj)
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