Künstliche Intelligenz
Weniger Daten fürs Training: Gemini für Android soll mehr Privatsphäre achten
Google informiert Gemini-Nutzerinnen und Nutzer derzeit mit einer E-Mail darüber, dass am 7. Juli ein Update verteilt werden soll. Dieses werde es dem KI-Assistenten ermöglichen, Telefon, Nachrichten, WhatsApp und Dienstprogramme auf dem Telefon zu nutzen, „unabhängig davon, ob die Gemini-Apps-Aktivität aktiviert oder deaktiviert ist“.
Google erklärt, dass bei Nutzern ab 18 Jahren die Funktion „Aktivitäten in Gemini-Apps“ standardmäßig aktiviert ist und dadurch alle Gemini-Aktivitäten speichert. So lassen sich etwa alte Prompts wieder auffinden, aufrufen und löschen.
Verwirrung um Speicherung von Gemini-Aktivitäten
Dies führte zur Verwirrung, wie Android Authority und 9 to 5 Google berichten. Denn man ging zunächst davon aus, dass Google künftig Daten über die Funktionen sammle, egal ob das Feature ein- oder ausgeschaltet sei. Bislang konnte Gemini nur mit Apps oder Erweiterungen für Telefon, Nachrichten und Co. interagieren, wenn die Gemini-Apps-Activity-Funktion aktiviert ist.
Daraufhin stellte Google klar, dass die Neuerung mehr Privatsphäre ermögliche, da die Deaktivierung der Aktivitätseinstellung für Gemini-Apps verhindere, dass Interaktionen mit dem Chatbot zur „Bereitstellung, Verbesserung, Entwicklung und Personalisierung“ von Google-Produkten und KI-Modellen verwendet werden.
Ferner erklärt der Konzern, dass Nutzer nach dem Juli-Update Gemini verwenden können, „um tägliche Aufgaben auf ihren mobilen Geräten zu erledigen, wie das Senden von Nachrichten, das Einleiten von Anrufen und das Einstellen von Timern, während die Gemini-Apps-Activity ausgeschaltet ist“. Bei ausgeschalteter Gemini-Apps-Aktivität werden Gemini-Chats nicht überprüft oder zur Verbesserung der KI-Modelle verwendet, heißt es konkret weiter.
Gemini mehr wie der Google Assistant
Die Neuerung bedeutet, dass Gemini künftig mehr wie der Google Assistant auf Android-Geräten funktioniert und man bei der Verwendung nicht mehr Googles KI-Traingsdatensätze füttert. Durch die Deaktivierung der Gemini-App-Aktivitäten werden Gemini-Interaktionen dann nicht mehr im Aktivitätsverlauf angezeigt. Google weist jedoch darauf hin, dass Unterhaltungen aus Sicherheitsgründen weiterhin bis zu 72 Stunden gespeichert werden, unabhängig davon, ob die Einstellung deaktiviert sei oder nicht.
Nutzer können in den Gemini-Einstellungen zudem bestimmen, auf welche unterstützten Apps der KI-Assistent Zugriff erhalten darf. Es ist unter anderem möglich, den Zugriff auf den Google-Workspace (Docs, Mail, Kalender etc.), Maps, Whatsapp, Spotify und weitere zu einzeln zu verwehren oder zu erlauben.
Google hatte im März 2025 Jahres angekündigt, den 2016 eingeführten Google Assistant einzustampfen und ihn gegen Gemini zu ersetzen. Gemini wird im Laufe der nächsten Monate auf Smartwatches, Autos und ins Smart-Home einziehen. Zudem soll er laut Google mittelfristig nicht nur persönlicher, sondern „proaktiv“ und „leistungsfähiger“ werden. Zuletzt hatte Gemini die Funktion „Geplante Aktionen“ erhalten.
(afl)
Künstliche Intelligenz
Drohnenfotografie: Leitfaden für Einsteiger und rechtliche Grundlagen
Fotografieren mit einer Drohne ist mehr als ein technischer Trend – es erschließt faszinierende und bisher unzugängliche Perspektiven. Landschaften aus der Luft, beeindruckende Küstenlinien oder Stadtansichten aus ungewöhnlichen Winkeln: Drohnen haben die visuelle Sprache der Fotografie revolutioniert. Dank kompakter Modelle mit hochwertigen, stabilisierten Kameras und intuitiver Steuerung ist der Einstieg heute leichter als je zuvor.
Bevor jedoch die ersten Aufnahmen aus der Luft entstehen können, ist eine Auseinandersetzung mit den rechtlichen Rahmenbedingungen unerlässlich. Seit Einführung der EU-Drohnenverordnung gelten auch für Hobbypiloten klare Vorschriften:
Die österreichische Fotografin Sonja Jordan begeistern die Natur, das Reisen an die verschiedensten Orte dieser Welt und das damit verbundene Abenteuer. Ihre Bilder erscheinen in Magazinen und Kalendern.
Seit dem 1. Januar 2021 hat die Europäische Union mit ihrer neuen Drohnenverordnung (EU 2019/947 und EU 2019/945) einen europaweit einheitlichen Rechtsrahmen geschaffen. Für uns als Luftbildschaffende bedeutet das: mehr Klarheit, aber auch neue Pflichten.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Drohnenfotografie: Leitfaden für Einsteiger und rechtliche Grundlagen“.
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Künstliche Intelligenz
Fritzboxen & Co.: Fritz eröffnet im Oktober eigenen Onlineshop
Wer eine Fritzbox oder andere Produkte von Fritz (früher AVM) kaufen möchte, kann das ab dem 1. Oktober 2025 auch direkt beim Hersteller machen. Fritz eröffnet da einen eigenen Onlineshop mit Direktvertrieb als Alternative zu unabhängigen Händlern. In Eigenschreibweise heißt er „FRITZ! Shop“.
In einer Mitteilung schreibt der Hersteller: „Der FRITZ! Shop ist Teil der strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens, welche die Markenpräsenz im heimischen und europäischen Markt stärken und neue Wachstumschancen erschließen soll.“
Ausbau der europäischen Präsenz
Bisher sind Fritzboxen vor allem in Deutschland verbreitet. Seit der Übernahme durch einen Investor aus Luxemburg strebt Fritz die Internationalisierung in Europa an. Dazu wechselte der Hersteller bereits seinen Onlineauftritt von avm.de auf fritz.com – samt einhergehender Namensänderung der GmbH.
Zunächst beliefert Fritz die folgenden Länder: Deutschland, Österreich, Italien, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Schweiz, Polen und Spanien.
Fritz will all seine Produkte zum Verkauf anbieten, neben Fritzboxen also etwa Repeater und DECT-Telefone. In Deutschland könnte der Fritz-Shop vor allem dann eine Alternative darstellen, wenn Einzelhändler ein Produkt nicht auf Lager haben. Preisvorteile sind nicht zu erwarten, da sich Händler meistens an die unverbindlichen Preisempfehlungen halten oder diese unterbieten.
Fritz verspricht derweil auf Wunsch eine telefonische Kaufberatung sowie „einen schnellen Versand und umfangreichen Support“. In Support-Fällen ist Fritz beim Kauf über den eigenen Shop neben der Herstellergarantie auch für die gesetzliche Gewährleistung verantwortlich.
(mma)
Künstliche Intelligenz
KI-Überblick 7: Symbolische KI und hybride Ansätze – altes Wissen neu entdeckt
Die bisherigen Folgen dieser Serie haben sich auf datengetriebene Verfahren konzentriert: Machine Learning, Deep Learning, Transformer und Large Language Models. Sie alle basieren darauf, Muster in großen Mengen von Beispielen zu erkennen und daraus Entscheidungen oder Texte abzuleiten.
Golo Roden ist Gründer und CTO von the native web GmbH. Er beschäftigt sich mit der Konzeption und Entwicklung von Web- und Cloud-Anwendungen sowie -APIs, mit einem Schwerpunkt auf Event-getriebenen und Service-basierten verteilten Architekturen. Sein Leitsatz lautet, dass Softwareentwicklung kein Selbstzweck ist, sondern immer einer zugrundeliegenden Fachlichkeit folgen muss.
Bevor diese Verfahren dominant wurden, galt jedoch ein anderer Ansatz als Königsweg der Künstlichen Intelligenz, vor allem die symbolische KI. Sie beruhte nicht auf statistischem Lernen, sondern auf explizit formuliertem Wissen, Regeln und Logik. Lange Zeit schien sie von neuronalen Netzen verdrängt zu werden. Heute erlebt sie in Kombination mit modernen Verfahren eine Renaissance, weil sie Stärken bietet, die rein datengetriebene Methoden nicht haben.
Grundlagen der symbolischen KI
Symbolische KI beschreibt Systeme, die Wissen explizit speichern und durch logische Regeln verarbeiten. Typische Bestandteile sind:
- Wissensbasen enthalten Fakten über eine Domäne, zum Beispiel „Alle Säugetiere sind Wirbeltiere“ oder „Max ist ein Hund“.
- Regelsysteme leiten aus bekannten Fakten neue Fakten ab, zum Beispiel „Wenn ein Tier ein Hund ist, dann ist es ein Säugetier“.
- Schlussfolgerungsmechanismen prüfen, ob Aussagen wahr oder falsch sind, oder finden Lösungspfade in komplexen Wissensgraphen.
(Bild: Golden Sikorka/Shutterstock)
Die Online-Konferenz LLMs im Unternehmen am 29. Oktober zeigt, wie man das passende Modell auswählt, die Infrastruktur aufbaut und die Sicherheit im Griff behält. Außerdem gibt der Thementag von iX und dpunkt.verlag einen Ausblick auf Liquid Foundation Models als nächste Generation von LLMs.
Die bekanntesten Vertreter waren in den 1980er- und 1990er-Jahren Expertensysteme, die etwa in der Medizin Diagnosen oder in der Industrie Fehleranalysen unterstützten. Ihr Vorteil: Die Entscheidungen sind nachvollziehbar, weil jede Schlussfolgerung auf expliziten Regeln beruht.
Stärken und Schwächen der symbolischen KI
Die größte Stärke symbolischer Systeme liegt in ihrer Erklärbarkeit. Sie können ihre Entscheidungen auf konkrete Regeln und Fakten zurückführen. Zudem benötigen sie keine großen Datenmengen, um sinnvoll zu arbeiten – Wissen kann direkt von Expertinnen und Experten eingebracht werden.
Die Schwächen sind jedoch offensichtlich:
- Sie lernen nicht selbstständig aus Beispielen.
- Sie scheitern an unvollständigem, widersprüchlichem oder unscharfem Wissen.
- Sie skalieren schlecht, wenn die Domäne sehr groß oder komplex wird.
Mit dem Aufkommen von Machine Learning und Deep Learning wurden viele symbolische Ansätze daher zurückgedrängt.
Symbolische KI wird wieder interessant
Moderne KI-Systeme zeigen beeindruckende Fähigkeiten, stoßen aber an Grenzen:
- Fehlende Nachvollziehbarkeit: Neuronale Netze sind schwer zu erklären.
- Fehlendes Faktenwissen: LLMs erfinden plausible, aber falsche Aussagen.
- Regelanforderungen: In sicherheitskritischen oder rechtlich regulierten Bereichen müssen Entscheidungen begründbar sein.
Hier spielen symbolische Methoden daher auf einmal wieder eine Rolle. Sie können als eine Art Wissensanker dienen, um maschinell gelernte Modelle abzusichern oder zu steuern.
Hybride Ansätze: Das Beste aus beiden Welten
Statt symbolische und datengetriebene KI gegeneinander auszuspielen, setzen aktuelle Forschungs- und Praxisansätze daher zunehmend auf hybride Systeme. Dabei werden statistische Modelle und explizites Wissen kombiniert:
- Symbolic Reasoning über LLM-Ausgaben: Ein Large Language Model generiert Vorschläge, ein Regelsystem prüft deren Konsistenz.
- Wissensgraphen plus Embeddings: Strukturiertes Wissen wird mit semantischen Vektoren verbunden, um Suche und Schlussfolgerung zu verbessern.
- Constraint-basierte Systeme: Maschinelles Lernen erzeugt Kandidaten, symbolische Regeln filtern unzulässige Lösungen heraus.
Ein Beispiel ist die medizinische Diagnostik: Ein neuronales Netz erkennt Anomalien in Röntgenbildern, während ein regelbasiertes System sicherstellt, dass die Diagnose zu bekannten Krankheitsbildern passt und keine logischen Widersprüche erzeugt.
Ausblick
In der nächsten Folge dieser Serie entzaubere ich gängige Buzzwords und Marketingbegriffe. Ich zeige, was sich tatsächlich hinter Ausdrücken wie „LLM as Judge“, „Few-Shot Learning“ oder „Embeddings“ verbirgt – und wie Sie einschätzen können, ob dahinter Substanz steckt oder nur Schlagwortakrobatik.
(rme)
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