Apps & Mobile Entwicklung
Wenn ein einzelnes Foto 10 Euro kostet
Seit Anfang Juli läuft in der Schweiz die Frauen‑Fußball‑EM – Anlass genug für viele von Euch, dem Alpenland einen Besuch abzustatten. Doch Achtung: Die Schweiz gehört nicht zur EU‑Roaming‑Regulierung. Das heißt konkret: Ein versehentlich verschicktes Bild kann Euch mehr als 10 Euro kosten.
Eine Analyse von Verivox zeigt, dass insbesondere Discount‑Anbieter wie Klarmobil oder WinSim bis zu 10,04 Euro je MB berechnen können. Ein fünfminütiges YouTube‑Video in mittlerer Qualität verbraucht ca. 35 MB – das wären bei Klarmobil über 350 Euro! Zwar greift nach circa 60 Euro ein sogenannter Kostenairbag, doch bis dahin ist schon Einiges passiert.
Telefonieren? Nur mit Vorsicht!
Bei Telefonaten aus dem Schweizer Netz drohen ebenfalls saftige Gebühren: bis zu 1,49 Euro pro Minute bei Anbietern wie Klarmobil oder Edeka smart. Selbst im Telekom‑Netz, das prinzipiell faire Roaming‑Tarife bietet, gilt das nicht für deren Discount‑Marken wie Congstar oder ja! mobil. Congstar hat seine Konditionen zwar angepasst – doch Anrufe bleiben deutlich teurer als zuhause in Deutschland.
Automatische Netzwahl: Zeitbombe in der Tasche
Passt auf: Euer Smartphone wählt sich automatisch ins stärkste Netz ein – ganz gleich, wo Ihr seid. In Grenzregionen (Bodensee, Konstanz) oder an Flughäfen (Basel, Zürich) reicht oft ein kurzer App‑Sync, um Kosten auszulösen. Und obwohl Anbieter bei Einbuchung ins Ausland SMS mit Infos senden, erreichen diese Nachrichten nicht immer zuverlässig – etwa bei Multi‑SIM oder aktivem WLAN‑Call. Ohne Warnung bleibt nur ein böser Schock.
Technik‑Tipps für eine sorgenfreie Handynutzung
Was könnt Ihr tun, um nicht in die Kostenfalle zu tappen? Verbraucherschützer empfehlen präventiv folgende Schritte:
- Automatische Netzwahl deaktivieren und nur deutsche Netze zulassen
- Datenroaming vor der Ankunft in der Schweiz ausschalten
- Wenn Ihr viel Datenvolumen braucht: lokale Prepaid‑SIM erhältlich, oft günstiger als deutsche Auslandsoptionen
- WLAN‑Call aktivieren und öffentliche WLAN‑Hotspots nutzen – so telefoniert Ihr zu deutschen Konditionen und spart Daten
Mit diesen einfachen, aber effektiven Schritten vermeidet Ihr, dass ein unscheinbarer Klick oder ein Foto zum tiefen Loch für Euer Konto wird.