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WhatsApp führt Werbung, Kanalabos und Promos ein


Monetarisierung ohne Feed? Meta will beides

Die Grenze zwischen Messenger und Plattform wird bei WhatsApp neu vermessen. Mit Werbung, Abomodellen und Promotions setzt Meta erstmals auf Erlösmodelle, die bisher anderen Meta-Diensten wie Instagram vorbehalten waren – und das in einem Dienst, der für viele Nutzer:innen bislang als Rückzugsort ohne Algorithmus oder Ads galt.

Statt eines klassischen Feeds entsteht mit dem Updates Tab ein Raum, in dem Inhalte kuratiert, Kanäle gefördert und Produkte direkt beworben werden können – alles getrennt vom eigentlichen Chat-Bereich. Genau hier verortet Meta die Monetarisierung und grenzt sie bewusst von der privaten Nutzung ab.

Der Schritt folgt einer klaren Logik: WhatsApp soll nicht nur Kommunikationskanal bleiben, sondern zur Plattform für Inhalte und Marken ausgebaut werden. Erste visuelle Signale in diese Richtung lieferte Meta bereits mit animierten Emojis, neuen Status-Layouts und dem überarbeiteten Design. Eine Übersicht dieser Updates findest du in unserem Artikel.


WhatsApp:
Layouts im Status, animierte Emojis und alle Updates, die du kennen musst

WhatsApp-Logo, Icons, Schriftzüge in Grün und Schwarz, beigefarbener Hintergrund
© WhatsApp via Canva

Diese drei Formate führt WhatsApp ein

Wie aus der offiziellen Ankündigung und einer Mail an OnlineMarketing.de hervorgeht, startet WhatsApp mit drei neuen Formaten:

1. Promoted Channels
Kanalbetreiber:innen können ihre Inhalte ab sofort kostenpflichtig im Verzeichnis hervorheben lassen. Die als „Sponsored“ gekennzeichneten Kanäle erscheinen im Explore-Bereich – eine Fläche zur gezielten Reichweitensteigerung, vergleichbar mit Paid Visibility auf anderen Plattformen.

2. Channel Subscriptions
Kanäle lassen sich abonnieren – gegen eine monatliche Gebühr erhalten Nutzer:innen Zugang zu exklusiven Inhalten. Das Modell erinnert an Patreon oder YouTube Memberships und richtet sich vor allem an Creator, Medienmarken und Organisationen mit Community-Fokus.

3. Ads im Status
Werbeanzeigen im Story-Format – eingebettet zwischen organische Statusmeldungen – können nun von Unternehmen geschaltet werden. Ein „Send message“-Button ermöglicht direkte Kontaktaufnahme. Die Zielgruppenansprache erfolgt auf Basis von Sprache, Standort, genutzten Kanälen und Interaktionen.

GIF zeigt die neuen Funktionen im WhatsApp Updates Tab: beworbene Kanäle im Verzeichnis, ein exklusiver Kanal-Post mit Abofreischaltung und eine Werbeanzeige im Status mit „Send message“-Button.
WhatsApp zeigt neue Monetarisierungsfunktionen, © Meta

Datenschutz laut Meta: klar geregelt – aber langfristig haltbar?

Meta betont, alle neuen Funktionen mit besonderem Fokus auf Datenschutz entwickelt zu haben. Private Chats, Anrufe oder Telefonnummern sollen nicht zur Ausspielung von Werbung verwendet werden. Die Anzeigen basieren laut Unternehmen lediglich auf wenigen Datenpunkten – etwa Sprache, Region oder dem Verhalten im Updates Tab.

Wer zusätzlich den Meta Accounts Center nutzt, erlaubt eine erweiterte Personalisierung der Anzeigen über Plattformgrenzen hinweg – auf Basis der hinterlegten Ad-Einstellungen. Auch auf Threads unterstreicht Meta, dass die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in privaten Chats uneingeschränkt bestehen bleibt.

Diese klar formulierten Datenschutzversprechen wirken zunächst beruhigend. Doch ein Blick auf Metas bisherige Plattformpolitik zeigt: Das Vertrauen in solche Zusicherungen ist nicht uneingeschränkt belastbar.

In der Vergangenheit hat Meta immer wieder zentrale Prinzipien zugunsten strategischer Entscheidungen angepasst. Ein aktuelles Beispiel ist die Einstellung des externen Faktencheckings für politische Inhalte. Statt unabhängiger Prüfpartner:innen soll künftig die Community Notes-Funktion Feedback übernehmen – ein signifikanter Richtungswechsel im Umgang mit potenzieller Desinformation.

Auch im Kontext der KI-Strategie sorgt Meta derzeit für Kritik. Wie wir berichtet haben, plant der Konzern, personenbezogene Inhalte von EU-Nutzer:innen künftig für das Training eigener KI-Modelle zu nutzen – standardmäßig, mit einem Opt-out statt aktivem Opt-in.

Vor diesem Hintergrund ist unklar, wie dauerhaft die nun kommunizierte Trennung zwischen privater Kommunikation und kommerziellen Inhalten in WhatsApp wirklich sein wird – vor allem, wenn der Druck zur Monetarisierung weiter steigt.

KI und Monetarisierung: Zwei Seiten derselben Strategie

Die neuen Funktionen im Updates Tab sind nicht isoliert zu betrachten. Sie greifen direkt in Metas breitere Plattformstrategie ein – insbesondere in die Integration von Meta AI. Nutzer:innen sollen künftig direkt in WhatsApp Inhalte erstellen, weiterleiten oder sich Antworten generieren lassen können. Kombiniert mit den neuen Erlösmodellen ergeben sich neue Touchpoints – etwa für automatisierte Werbeempfehlungen oder KI-gestützte Inhalte.

Eine ausführliche Analyse zur Meta AI-Integration in WhatsApp findest du in unserem Artikel.


Forward to Meta AI:
So verändert sich unsere Kommunikation auf WhatsApp

Smartphone zeigt den WhatsApp-Bildschirm mit dem Hinweis auf die neue Funktion „Forwarding to Meta AI“, die das Weiterleiten von Nachrichten und Bildern an die KI ermöglicht.
© Jonah Manzano via Canva

Monetarisierung mit angezogener Handbremse – (noch)

WhatsApp öffnet sich für neue Business-Modelle – aber mit Vorsicht. Die Funktionen bleiben klar vom Messenger-Bereich getrennt, das Datenschutzversprechen steht im Vordergrund. Für Marken, Creator und Organisationen entsteht damit eine neue Infrastruktur für Reichweite, Relevanz und Erlöse.

Gleichzeitig wird deutlich: WhatsApp ist längst nicht mehr nur ein Messenger. Mit dem Updates Tab entsteht ein Feed-artiges Umfeld, das Community, Content und Commerce enger verzahnt. Wie gut Meta die Balance zwischen Vertrauen und Monetarisierung langfristig halten kann, wird sich zeigen – für viele Beobachter:innen dürfte genau das die zentrale Frage sein.





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Threads öffnet sich: Fediverse Feed und Suche starte


Diese schrittweise Öffnung der Plattform ins Fediverse hatte sich bereits abgezeichnet. In unserem Artikel über den Start der Fediverse-Integration von Threads haben wir über die Betatests in den USA, Kanada und Japan berichtet. Mittlerweile ist die Funktion auch in der Europäischen Union nutzbar. Laut Meta interagiert Threads inzwischen mit rund 75 Prozent aller Fediverse Server.

Vernetzung per Account-Suche

Ebenfalls neu: Nutzer:innen können ab sofort gezielt nach Fediverse-Profilen suchen – etwa auf WordPress, Mastodon oder Flipboard. Dafür muss lediglich der jeweilige Username im Format @username@server in die Suchleiste eingegeben werden, etwa: @Flipboard@flipboard.social. Findet Threads einen Treffer, wird das Profil mit einem kleinen Fediverse Icon gekennzeichnet.

Dieses Feature erleichtert es, sich über Plattformgrenzen hinweg zu vernetzen. Threads bleibt damit in einer hybriden Rolle: einerseits als klassisches Produkt innerhalb des Meta-Kosmos, andererseits als offene Schnittstelle ins dezentrale Social Web. Technisch basiert Threads – wie Mastodon – auf dem ActivityPub-Protokoll und ist derzeit die größte Plattform auf dieser Grundlage.

Offene Fragen zur vollen Integration

Trotz der Fortschritte bleibt die Integration von Threads ins Fediverse unvollständig. Noch fehlt die Möglichkeit, Accounts inklusive Follower und Inhalten von Threads auf andere Fediverse Server zu migrieren. Diese Account Portability gilt als zentrales Prinzip dezentraler Netzwerke: Sie gibt Nutzer:innen Kontrolle über ihre Daten und Communities – unabhängig von der Plattform.

Ein Zeitplan für diese Funktion liegt nicht vor. Dass Meta sie überhaupt vorbereitet, deutet jedoch auf eine langfristige strategische Öffnung hin.

Parallel dazu entwickelt sich Threads kontinuierlich weiter. Seit dem Launch im Sommer 2023 hat sich die Plattform in Richtung eines stärker vernetzten Systems bewegt. Neben der Fediverse-Integration gehören auch Features wie Custom Feeds und Starter Packs dazu.

Zuletzt sorgte auch der Roll-out der Spoiler-Blur-Funktion für Aufmerksamkeit. Damit lassen sich Diskussionen über Popkultur für unterschiedliche Nutzer:innengruppen gezielt anpassen – ein weiteres Beispiel dafür, wie Threads auf Community Feedback reagiert und die Plattformgestaltung anpasst.


Spoiler?
Nur wenn du willst:
Threads führt Blur Feature für sensible Inhalte ein

Zwei Smartphone Screens zeigen das neue Spoiler Blur Feature auf Threads: Links wird beim Erstellen eines Posts Text als Spoiler markiert, rechts erscheint der geblurrte Post im Feed.
© Lindsey Gamble via Threads

Warum die Öffnung ins Fediverse relevant ist

Die Öffnung zum Fediverse spiegelt einen wichtigen Trend im Plattformökosystem: Mehr Kontrolle für Nutzer:innen, weniger Abhängigkeit von proprietären Systemen. Dezentrale Netzwerke ermöglichen plattformübergreifende Kommunikation, eigene Server-Strukturen und eine stärkere Ausrichtung auf Community-Bedürfnisse.

Threads positioniert sich aktuell als Hybrid: einerseits als Meta-Plattform, andererseits zunehmend anschlussfähig an das offene Web. Mit rund 350 Millionen monatlich aktiven Nutzer:innen ist Threads derzeit die größte Anwendung im Fediverse-Umfeld, berichtete TechCrunch.

Während die Community gespannt auf die nächsten Schritte wartet, hat Threads kürzlich eine weitere klassische Social-Media-Funktion nachgereicht: Direktnachrichten. Mehr dazu in unserem Artikel.


Threads erhält endlich DMs
– meistgefragtes Feature

Screenshot eines Smartphone Displays mit der Threads App. Sichtbar ist der Home Feed mit Beiträgen sowie ein neues DM-Symbol in der unteren Navigationsleiste.
© Lindsey Gamble via Canva

Schrittweise Öffnung mit noch offenem Ende

Mit dem neuen Fediverse Feed und der erweiterten Suche geht Threads einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung offenes, dezentrales Social Web. Für die Nutzer:innen wird sichtbar: Der Wechsel von geschlossenen Netzwerken zu offenen Protokollen kommt in Bewegung.

Ob und wann eine vollständige Integration gelingt – inklusive echter Account-Portabilität – bleibt offen. Doch die Richtung ist klar: Offene digitale Öffentlichkeiten sind längst kein Randthema mehr. Threads macht sie für Millionen Nutzer:innen erstmals erlebbar.





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Rebranding: So tritt JobRad Loop jetzt in die Pedale


JobRad Loop will zur Lifestyle-Marke werden. Das Rebranding im Frühjahr und verstärkte Kommunikation sollen dabei unter anderem helfen

Revelo by Bravobike firmiert zu JobRad Loop um. Warum der Anbieter für generalüberholte E-Bikes und Fahrräder den Namen wechselt – und das völlig logisch ist.

Beim Puzzeln braucht es in der Regel Stunden, bis man aus den unterschiedlichen Teilen mit Tabs und Nischen das Gesamtbild zusammengebaut hat. So &aum

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TikTok bleibt: Trumps dritte Gnadenfrist


TikTok User in den USA dürfen aufatmen: Die Entscheidung über den Verbleib der Plattform, deren US-Geschäft verkauft werden soll, wurde zum dritten Mal verschoben – damit bleibt die App zumindest vorerst verfügbar.

Erneut wird die Entscheidung über TikToks Zukunft in den USA vertagt. Eigentlich hätte TikTok bereits im Januar aus den App Stores in den USA verbannt werden sollen. Dies sah ein vom ehemaligen US-Präsident Joe Biden unterzeichnetes Gesetz, welches Datenschutzbedenken und die Gefahr politischer Einflussnahme durch China adressiert, vor – insofern das US-Geschäft der Plattform nicht verkauft wird. Letzteres schloss TikTok CEO Shou Zi Chew vergangenes Jahr aus: Lieber wolle Mutterkonzern ByteDance die App in den USA einstellen, als sie zu verkaufen. US-Präsident Trump ließ sich kurz nach seinem Amtsantritt dafür feiern, die App nach einem wenige Stunden andauernden Shutdown zurück in die App Stores gebracht zu haben – doch eine endgültige Lösung wurde bis heute nicht gefunden. Nun wurde die Frist, innerhalb derer eine Entscheidung getroffen werden soll, vom Weißen Haus erneut verlängert – diesmal um 90 Tage.

Die erste Gnadenfrist lief an, nachdem Trump eine Anordnung unterzeichnet hatte, welche die Durchsetzung des Verbots um 75 Tage aufschob. Nachdem die Deadline verstrichen war, änderte sich jedoch nichts – die Frist wurde stattdessen um weitere 75 Tage verlängert. Zwischenzeitlich verkündeten unter anderem Amazon, Perplexity, der OnlyFans-Gründer und auch die USA selbst Interesse am Kauf der App – doch ein Deal kam bislang nicht zustande. Und nun wird die Frist ein drittes Mal verlängert. Diese Entwicklung zeichnete sich bereits vor einigen Tagen durch Andeutungen des US-Präsidenten ab.

„Trump does not want TikTok to go dark“

In einem Statement, welches unter anderem CNN vorliegt, bestätigt die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, die Verlängerung der Frist um 90 Tage. Innerhalb dieser Zeit soll ein Deal geschlossen werden, damit TikTok weiterhin verfügbar bleibt – schließlich strebe US-Präsident Trump an, die App am Laufen zu halten:

President Trump will sign an additional Executive Order this week to keep TikTok up and running. As he has said many times, President Trump does not want TikTok to go dark. This extension will last 90 days, which the Administration will spend working to ensure this deal is closed so that the American people can continue to use TikTok with the assurance that their data is safe and secure.

TikTok dürfte damit zu einem Verhandlungspunkt in den derzeit ohnehin angespannten Handelsgesprächen zwischen den Vereinigten Staaten und China geworden sein. Ob zum Ende der dritten Gnadenfrist endlich ein Deal zustande kommt, wird sich zeigen. Während TikToks Zukunft in den USA weiterhin ungewiss bleibt, steht der Konzern aufgrund eines internen Leaks derzeit in der Kritik: So arbeitet TikTok Berichten zufolge mit einem strikten Performance-Rating-System, bei dem nur ein kleiner Teil der Mitarbeitenden die höchsten Bewertungen erhalten darf. Wer wiederholt als Low Performer gilt, riskiert eine Abmahnung – oder mehr.


TikTok misst CO₂ der Ads –
und bewertet Mitarbeitende heimlich

© TikTok via Canva





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