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Künstliche Intelligenz

WhatsApp-Funktion ermöglicht KI-Abschaltung in Chats – ist aber nicht nötig


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Der Chatbot Meta AI ist seit März in WhatsApp integriert. Die KI, die in der App prominent als blau umrandeter Ring auf der Startseite zu finden ist, kann nicht entfernt werden, auch wenn diese Frage offenbar immer wieder gestellt wird. Mithilfe der Funktion „Erweiterter Datenschutz“ (Advanced Chat Privacy), die im April eingeführt wurde, können Nutzer die KI allerdings aus Einzel- und Gruppenchats blockieren, damit Teilnehmer eines Chats die KI nicht zuschalten können.

Dass Meta AI auf alle Daten in WhatsApp zugreifen kann, wie in aktuellen Kettenbriefen kolportiert wird, ist indes nicht korrekt – und schon gar nicht ohne Auftrag des Nutzers.


Screenshot Kettenbrief warnt vor Meta AI in Whatsapp

Screenshot Kettenbrief warnt vor Meta AI in Whatsapp

Ein Panik verbreitender Kettenbrief warnt vor Meta AI in Whatsapp.

(Bild: heise medien)

Die KI in WhatsApp kann nur auf die Daten des Nutzers oder der Nutzerin zugreifen, wenn man mit ihr interagiert und ihr den Auftrag dazu gibt. Sämtliche Einzel- und Gruppenchats sind standardmäßig Ende-zu-Ende-verschlüsselt, sodass nur die Teilnehmer einer Chatrunde Zugriff auf die darin geteilten Informationen haben.

Die in WhatsApp integrierten KI-Funktionen greifen nur dann, wenn Nutzerinnen und Nutzer sie aktiv verwenden. Das heißt: Es findet kein automatischer Zugriff auf Inhalte, geschweige denn Telefonnummern, statt. Zur Erinnerung: Letztere liefern Nutzer übrigens aktiv an Meta aus, wenn sie ihr Adressbuch mit WhatsApp synchronisieren, um ihre Kontakte zu finden.

Nur, wenn Meta AI über den Befehl @Meta in einem Chatfenster angesprochen wird, öffnet der Nutzer quasi die Tür zum Chat für Metas KI. Mit der KI im Chat können etwa verpasste Nachrichten zusammengefasst werden (zunächst nur in den USA) – diese Funktion ist in Deutschland noch nicht verfügbar.

Wie der Konzern erklärt, wird für diese private KI-Zusammenfassung eine Sitzung mit einem Cloud-Server aufgebaut – anonymisiert durch Oblivious HTTP (OHTTP) über Drittanbieter-Zwischenstationen. Die Session soll der Erläuterung zufolge mit einem temporären Schlüssel verschlüsselt sein, auf den „Meta und WhatsApp keinen Zugriff haben“; nur das Endgerät und die Private-Processing-Server können ihn demnach nutzen: Meta betont, dass „niemand außer dem Gerät des Nutzers oder den ausgewählten TEEs (Trusted Execution Environment)“ die Anfrage entschlüsseln könne.

Zudem unterliegt der „Inhalt und die näheren Umstände von Chats zwischen Nutzerinnen und Nutzern von TK-Diensten“, zu denen WhatsApp gehört, „dem besonderen Schutz des Fernmeldegeheimnisses (§ 3 TDDDG), das im Grundgesetz verankert ist (Art. 10 GG) und dessen Verletzung strafbar ist (§ 206 Strafgesetzbuch),“ erklärt die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI).

Für noch mehr Kontrolle über die Meta-KI, wenngleich nicht wirklich erforderlich, können Nutzer die Funktion „Erweiterter Datenschutz“ aktivieren. Dieses Feature muss indes für jeden Chat einzeln aktiviert werden. Dies erfolgt über die jeweiligen Einstellungen, die durch einen Druck auf den Empfänger des Chats oder den Gruppennamen aufgerufen werden können (nicht das Drei-Punkte-Menü). Tippt man nun @Meta in ein Chatfenster, erhält man den Hinweis, dass die Funktion in dem jeweiligen Chat nicht verfügbar ist.


Screenshots: Erweiterter Chat-Datenschutz – Meta AI sperren

Screenshots: Erweiterter Chat-Datenschutz – Meta AI sperren

Erweiterter Chat-Datenschutz: Unter anderem können Nutzer mit der Funktion Meta AI für einzelne Chats sperren.

(Bild: heise medien)

Durch die Aktivierung der „Erweiterten Datenschutzfunktion“ wird nicht nur der Zugriff von Meta AI im Chat gesperrt, sondern mehr: Das Feature sperrt gleichzeitig die Exportfunktion für den jeweiligen Chat und den Medienzugriff, sodass Bilder und Co. nicht in der jeweiligen Mediengalerie des Geräts gesichert werden. Wie erwähnt, ist diese Funktion nicht erforderlich, um Meta AI von unerlaubtem Datenzugriff abzuhalten. Es genügt, wenn keiner der Teilnehmer in einem WhatsApp-Gruppenchat sie verwendet.

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Die „Erweiterte Datenschutz“-Funktion dient laut Meta vor allem in WhatsApp-Gruppen, in denen jemand nicht alle Teilnehmer näher kennt, jedoch auch vertraulichere Dinge besprochen werden. Als ein Beispiel nennt der Konzern etwa Gespräche über gesundheitliche Probleme in Unterstützer-Gruppen.


(afl)



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Mehr als nur Minigolf: Wie ein VR-Spiel Familien und Freunde zusammenbringt


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„Walkabout Mini Golf VR“ zählt zu den beliebtesten VR-Spielen überhaupt. Aus einem kleinen Indie-Projekt ist im Laufe der Jahre ein globaler Treffpunkt für Gleichgesinnte entstanden. Auch in Deutschland gibt es eine aktive Community, die sich diesem virtuellen Sport voll und ganz verschrieben hat. Das „Walkabout Wunderland“ zeigt, wie aus einem Spiel eine Plattform für Freundschaft, Wettbewerb und kreative Zusammenarbeit entstehen kann.

In der deutschsprachigen VR-Community ist das „Walkabout Wunderland“ längst ein fester Begriff. Organisiert über Discord, bringt es Spielerinnen und Spieler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen, unabhängig von Alter oder Erfahrungsgrad. Der gemeinsame Nenner: Begeisterung für Walkabout Mini Golf. Das ehrenamtliche Kernteam besteht aus insgesamt sechs Mitgliedern. Christian „Foxy“ Haas, einer der Initiatoren, beschreibt das Konzept so: „Wir richten uns komplett auf Walkabout Mini Golf aus. Das ist unser Fokus und das verbindet uns.“ Damit hebt sich das Wunderland von anderen VR-Gruppen ab, die oft viele Spiele parallel betreuen. Dabei ist das gemeinsame Minigolfen in virtuellen Welten für viele mittlerweile mehr als nur ein VR-Spiel.

„Walkabout hat sogar meinen 74-jährigen Vater in die VR gebracht. Seitdem spielen wir regelmäßig ein Mal pro Woche. Das hat uns nochmal näher zusammengeschweißt“, erklärt „KäptnDave“. Der englischsprachige Discord-Kanal sei voll von ähnlichen Geschichten. „Man kann durchaus sagen, dass Walkabout Mini Golf einige verstreut lebende Familien einander wieder näher gebracht hat.“

Auch für Oliver „BuckRogers“ Manz sind die Treffen in VR mittlerweile mehr als nur ein Spiel: „Ich kann Dave nur beipflichten. Mein Sohn lebt seit der Scheidung bei seiner Mutter und wir sehen uns seit der Meta Quest 2 regelmäßig in VR, spielen, fighten und knuddeln sogar manchmal – ob in RecRoom, beim VR Fishing oder eben bei Walkabout Minigolf.“ Ein Teil der Wunderland-Community trifft sich demnächst sogar für einen Roadtrip quer durch Deutschland. „Beim VR-Minigolf entstehen Freundschaften fürs Leben!“ Doch was macht ein Minigolfspiel so besonders?


Eine Gruppe virtueller Avatare trifft sich in einer Bar.

Eine Gruppe virtueller Avatare trifft sich in einer Bar.

Das Walkabout-Wunderland-Team trifft sich zu einer gemeinsamen Runde in Walkabout Mini Golf VR.

(Bild: Christian Haas)

„Walkabout Mini Golf VR“ basiert auf einem einfachen, aber durchdachten Prinzip: 18-Loch-Kurse mit beeindruckend realistischer Ballphysik, eingebettet in fantasievolle Umgebungen, deren comichaftes Art-Design perfekt auf die grafischen Limitierungen mobiler VR-Brillen zugeschnitten ist. Inzwischen gibt es über 30 Kurswelten, darunter Pirateninseln, Burgen oder Unterwasserlandschaften. Besonders beliebt sind die regelmäßig erscheinenden DLCs, die sich thematisch etwa an Fantasyfilme wie „Jim Henson’s Labyrinth“, bekannte Romane von Jules Verne, die Geheimverstecke von Bond-Bösewichten, dem King of Rock oder der griechischen Mythologie anpassen. Kooperationen mit dem Künstlerkollektiv Meow Wolf oder Anspielungen an M.C. Eschers perspektivische Paradoxa gehören ebenfalls zum Repertoire von Mighty Coconut.


Walkabout Mini Golf VR – Jules Verne

Mighty Coconut widmet dem Schriftsteller Jules Verne gleich mehrere Kurse und schickt Spieler dabei auch auf den Eiffelturm. (Bild:

Mighty Coconut

)

Wer die Geschichte des kleinen texanischen Studios genauer betrachtet, stößt auf eine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte. „Vor Walkabout Mini Golf waren wir mehrere Jahre lang ein Animationsstudio“, erzählt Gründer Lucas Martell. Mit Kurzfilmen wie „Pigeon: Impossible“ oder „The OceanMaker“ machte sich das Team früh einen Namen in der visuellen Erzählkunst. Erst als die Pandemie alles lahmlegte, begann Martell an seiner Vision eines zugänglichen und kreativen VR-Spiels zu arbeiten. „Minigolf in Virtual Reality ergab für mich Sinn, weil es jeder sofort versteht. Es ist leicht zu spielen und die Physik des Balls, des Putters und der Hindernisse schaffen endlose Möglichkeiten“, so Martell.

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Mars Garden Level Design with Gravity Sketch – Walkabout Mini Golf

Heute konzentriert sich Mighty Coconut voll auf die Weiterentwicklung des Minigolf-Hits und legt dabei ein beeindruckendes Pensum vor. Etwa alle sieben Wochen erscheint ein neuer Kurs, dem vom ersten Tag der Planung bis zur Veröffentlichung etwa drei Jahre Entwicklungszeit vorausgehen – eine logistische Meisterleistung für ein 32-köpfiges Team. Dazu kommen Projekte wie die Umsetzung als AR-Spiel für iPhones, kostenlose Updates, die neue Features in das Spiel bringen und Kooperationen, die limitierte Sammelfiguren oder VR-Putter hervorbringen.

Obwohl Walkabout Mini Golf auch allein spielbar ist, stand der Multiplayer-Modus für bis zu acht Teilnehmende pro Sitzung von Anfang an im Fokus. Gespielt wird mittlerweile plattformübergreifend auf Meta Quest, SteamVR, Playstation VR 2 und Pico. Jeder Spieler kann sich seinen eigenen Avatar individuell zusammenstellen. Lucas Martell sah in Walkabout schon immer mehr als nur ein Spiel. Es sei auch Treffpunkt für Gespräche, Sprachenlernen oder sogar Geschäfts-Meetings. Im Wunderland wird dieser soziale Charakter zur Maxime: Wer gerade nicht mitspielt, kann die Partien live via Twitch oder YouTube verfolgen, Turniere kommentieren oder sich an Community-Projekten wie dem „Walkabout Lexikon“ beteiligen – einer Art Wissensdatenbank rund um Spielmechaniken, Kurse und wie man die einzelnen Löcher am besten spielt.

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Für viele Mitglieder ist das Walkabout Wunderland mehr als ein Freizeitprojekt, es ist ein sportlicher Wettkampf mit Struktur. Die Community organisiert eine saisonale Liga mit Hin- und Rückrunden, bei der Zweierteams in festgelegten Paarungen gegeneinander antreten. Die Verwaltung erfolgt über eine eigens entwickelte Web-App, die Statistiken, Punktestände und Spielpläne übersichtlich darstellt. Zusätzlich gibt es vierteljährlich Turniere für Dreierteams im Matchplay-Format. Dabei wird der Kurs zufällig gewählt, wobei ein Veto-System für mehr Fairness sorgt. Auch zu jedem neuen DLC erscheint ein Release-Turnier. Das nächste steht vom 18. bis 24. August an, wenn der neue Tokyo-Kurs erscheint. Eine Woche später folgt das 3vs3-Turnier vom 1. bis 7. September. Beide Events werden über das WunderballTV Network live übertragen.

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Tokyo Launch Trailer – Walkabout Mini Golf

Skins-Matches – ein weiterer Spielmodus, bei dem jede Bahn separat gewertet wird – finden wöchentlich statt und bieten eine entspannte Alternative zum kompetitiven Spielbetrieb. Die Auswertung erfolgt über ein modulares Scoreboard-Tool, das flexibel an verschiedene Modi angepasst werden kann.

Walkabout trifft offenbar einen besonderen Nerv: entspannend, aber fordernd, zugänglich, aber tiefgehend. Dabei ist es längst mehr als nur ein Spiel: Es ist eine Plattform, auf der sich Menschen begegnen, gemeinsam spielen und neue Inhalte erleben. Vielleicht öffnet sich der virtuelle Golfplatz irgendwann sogar für mehr virtuelle Events, die über reines Golfen hinausgehen. Die Community im Wunderland wäre für solche Formate gut vorbereitet.

Mit ihren regelmäßigen Streams, dem aktiven Turnierbetrieb und der klaren Ausrichtung auf das Miteinander bringt sie bereits viele Elemente mit, die auch in einem erweiterten Metaverse-Ansatz von Bedeutung wären. Einen Kommerzialisierungsgedanken verfolgen die Mitglieder jedoch nicht: „Das Wunderland ist und bleibt ein Community-Projekt, wir wollen damit kein Geld verdienen“, so Haas. Es sei wie für andere der örtliche Fußballverein. Lediglich eine Kooperation ging das Team bisher ein. Als „Endorsed Group“ hat das Wunderland engen Kontakt zu Mighty Coconut, aus dem sich gelegentliche gemeinsame Golfrunden mit Entwicklern oder früher Zugang zu neuen Kursen ergeben.

Das Walkabout Wunderland zeigt damit, wie aus einem VR-Spiel eine Gemeinschaft mit echtem Zusammenhalt entstehen kann – organisiert, kreativ und offen für neue Spieler. Wer bisher noch kein Minigolf in Virtual Reality ausprobiert hat, findet hier nicht nur ein Spiel, sondern eine Einladung, Teil von etwas zu werden.


(joe)



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Wärme aus Haus und Wohnung bekommen: Wie Sie es clever und automatisch umsetzen


Die Wetterfrösche erklären es jeden Sommer neu: Die heißesten Stunden des Tages liegen am Abend, oft zwischen 17 und 19 Uhr. Die kühlsten Stunden liegen in der Früh. Trotzdem schließen viele Leute um 10 Uhr das Fenster, um es um 18 Uhr zu öffnen, die wärmste Luft des Tages hereinlassend. Dann wird es jeden Tag wärmer drinnen. Um Wärmeakkumulation im Haus zu minimieren, helfen Automatisierungen, die nach kühler Maschinenlogik lüften und verschatten.

Algorithmen verarbeiten dabei die Temperaturwerte innen und außen. Normalerweise kommt gleich noch eine Wetterprognose aus dem Internet dazu. Ausgefeiltere Lösungen verarbeiten zusätzlich lokale Wetterstationsdaten, Regensensoren an den Fenstern, Anwesenheit, Türkontakte und den CO₂-Gehalt der Raumluft, um außer für eine erträgliche Temperatur auch für annehmbare Qualität der Atemluft zu sorgen.

  • Manuelles Lüften und Verschatten hat seine Tücken.
  • Automatische Systeme holen das Optimum aus dem Gebäude heraus.
  • Eine Vorstellung beispielhafter Systeme mit konkreten Implementierungs-Einordnungen

Dieser Artikel umreißt das Problem, zeigt den Einsatzbereich und das Potenzial des passiven Hitzeschutzes und auch die Grenzen, an denen es dann in die aktive Klimatisierung übergeht. Die wiederum profitiert von intelligenter Lüftung, weil sie weniger laufen muss und die restliche Laufzeit vermehrt in den Sonnenstunden liegt, in denen es viel Solarstrom gibt. Der Artikel endet mit dem kosteneffizientesten Praxistipp für die Nachrüstung eines komplett passiven Systems auch in der Mietwohnung.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Wärme aus Haus und Wohnung bekommen: Wie Sie es clever und automatisch umsetzen“.
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Anthbot Genie 3000 im Test: Mähroboter mit RTK und vier Kameras für große Gärten


Der Genie 3000 von Anthbot ist ein RTK-Mähroboter, der für einen vergleichsweise niedrigen Preis einiges zu bieten hat. Doch überzeugt er auch in der Praxis?

Der aus einem Kickstarter-Projekt hervorgegangene Anthbot Genie 3000 bietet mit einem 10-Ah-Akku eine lange Betriebszeit. Die wird auch benötigt. Schließlich ist das Gerät für Gartengrößen bis 3600 m² vorgesehen. Dank integriertem 4G-Dienst, der für ein Jahr kostenlos ist, lässt er sich von unterwegs jederzeit steuern. Zudem soll er mit den vier Kameras nicht nur fehlerfrei navigieren, wenn das RTK-Signal mal unter Bäumen nicht empfangbar ist, sondern auch zahlreiche Hindernisse erkennen. Gemessen an der Ausstattung ist der kabellose Mähroboter mit einer Preisempfehlung von 1699 Euro relativ günstig. Aktuell gibt es ihn sogar im Angebot für 1459 Euro. Ob sich die Investition in den Anthbot Genie 3000 lohnt, zeigt unser Testbericht.

Anthbot Genie 3000: Design, Ausstattung, Funktionen

Der Anthbot Genie 3000 fällt mit 41 × 27 × 64 Zentimetern (BHL) und einem Gewicht von 13 Kilogramm im Vergleich zu anderen Mährobotern, die für eine Rasenfläche von 3000 m² und größer gedacht sind, relativ kompakt und leicht aus. Der Mammotion Luba 2 AWD ist etwa 5 Zentimeter länger, 10 cm breiter und über 5 kg schwerer. Diese Kompaktheit hat aber ihren Preis. Während der Luba 2 AWD eine Schnittbreite von 40 cm bietet und so beim Mähvorgang entsprechend schnell voranschreitet, begnügt sich der Anthbot Genie 3000 mit einer Schnittbreite von gerade einmal 20 cm. Die großen Hinterräder bieten ein großes Profil, sodass der Genie 3000 auch steilere Stücke bis zu 45 Prozent Steigung schafft.

Die vier Kameras zur Optimierung der Navigation sowie der Erkennung von Objekten befinden sich an der Front und an den Seiten. Der 10-Ah-Akku bietet eine Betriebszeit von vier Stunden. Das ist enorm und erlaubt dem Genie 3000 auch größere Rasenflächen in einem Stück zu mähen. Außerdem ist er austauschbar und unterstützt ein schnelles Aufladen innerhalb von zwei Stunden. Ein Ersatz-Akku kostet für den Genie 3000 329 Euro.

Die Mähscheibe bietet fünf Klingen, eine Modifikation der Drehgeschwindigkeit wie bei Mammotion-Mährobotern ist allerdings nicht möglich. Im Lieferumfang befinden sich neben dem Mähroboter noch eine RTK-Empfangseinheit mit Erdstab, die Strom direkt von der mitgelieferten Ladestation erhält. Es gibt zwar ein RTK-Verlängerungskabel, sodass man die Antenne einige Meter vom Aufstellort der Ladestation platzieren kann, dennoch hätte uns eine Antenne mit Netzteil, weil flexibler positionierbar, besser gefallen. Wie üblich muss die Ladestation auf einer ebenen Fläche stehen. Laut Handbuch soll man sie entweder auf dem Rasen oder an der Rasengrenze aufstellen. Mäher, Ladestation und RTK-Antenne sind nach IPX6 gegen starkes Strahlwasser geschützt. Eine Garage ist also nicht unbedingt nötig, kann aber sinnvoll sein, wenn der Aufstellort starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Die kann in der Praxis für eine Erwärmung des Akkus sorgen, sodass der Mähroboter seine Arbeit nicht beginnen kann. Das gilt allerdings für sämtliche Modelle.

Das Gehäuse in Anthrazit-Grau ist einwandfrei verarbeitet. Beim ersten Kontakt bemerkt man allerdings, dass es recht wacklig ist. Der Grund dafür ist recht simpel: Es dient damit zusätzlich als Bumper, auf den die Steuerung entsprechend korrigierend eingreift, wenn der Genie 3000 Kontakt mit Objekten hat. Auf der Oberseite befindet sich wie üblich der Not-Aus-Schalter. Darüber befinden sich drei Soft-Touch-Schalter sowie ein Display. Nach dem Einschalten gibt man über diese den vierstelligen PIN-Code ein. Erst danach ist das Gerät betriebsbereit. Überdies kann man mit den Tasten den Mähroboter ein- und ausschalten, einen Mähvorgang starten oder ihn zurück zur Ladestation schicken. Unterhalb des Not-Aus-Schalters sitzt der Regensensor, der dafür sorgt, dass bei Regen der Genie 3000 seine Arbeit einstellt und zur Ladestation zurückkehrt. Hört der Regen auf, setzt der Mähroboter innerhalb einer per App definierten Zeit (0 bis 8 Stunden) den Mähvorgang fort.

Ausgestattet ist der Genie 3000 außerdem mit einer 4G-SIM-Karte, für die im ersten Jahr keine Servicegebühr anfällt. Danach kann man den Dienst innerhalb der App verlängern. Über den 4G-Dienst ist der Roboter auch dann erreichbar, wenn er sich außerhalb der Reichweite des heimischen WLANs befindet. Zudem kann der Genie 3000 damit einen Alarmton von sich geben, wenn sich das Gerät fünf Meter außerhalb der Rasengrenze befindet. Diese Funktion muss man in der App über die Option Diebstahlschutz-Modus aktivieren.

Aufstellort, Inbetriebnahme, Kartierung und Konfiguration

Die Inbetriebnahme sollte dank einer großformatigen Schnellstart-Anleitung schnell erledigt sein. Das mitgelieferte Handbuch, das elektronisch auch innerhalb der App zur Verfügung steht, bietet zusätzliche Informationen. Überdies hat Anthbot Videos zur Inbetriebnahme und Konfiguration sowie zur Wartung des Mähroboters veröffentlicht. Damit sollten selbst Anfänger kein Problem haben, einen passenden Aufstellort zu finden und den Mähroboter mit der Anthbot-App einzurichten. Letztlich muss man bei der Wahl des Aufstellorts nur darauf achten, dass die RTK-Antenne Satellitensignale empfangen kann. Im Erfolgsfall signalisiert die RTK-Antenne dies mit einer grün leuchtenden LED.

Anthbot Genie 3000: Pro Zone kann man die Mähhäufigkeit, die Schnitthöhe, die Hinderniserkennung sowie die Mährichtung konfigurieren.

Nachdem der Mähroboter mit der Anthbot-App, – die leider nicht für Tablets, sondern nur für Smartphones optimiert ist, – über das heimische 2,4-GHz-WLAN verbunden wurde, erfolgt als Erstes die Kartierung. Hierbei kann man zwischen automatischer und manueller Kartierung wählen. Bei Gärten mit fester Begrenzung kann die automatische Kartierung funktionieren, dennoch bekommt man mit der manuellen Kartierung eine präzisere Karte hin. Wer also an einem optimalen Mähergebnis inklusive gutem Randschnitt interessiert ist, wählt die manuelle Kartenerstellung. Bei Rasenflächen, wie in unserem Test-Garten, mit offenen Übergängen und über einen schmalen Pfad verbundenen Bereichen, ist die automatische Kartierung keine Option. Hier ist die manuelle Erstellung Pflicht.

Bei der manuellen Kartierung steuert man den Mähroboter über die App an der Rasengrenze entlang, bis man wieder zum Ausgangspunkt kommt. Die Kartenerstellung stoppt dann automatisch und speichert die Karte ab. Mit der App kann man anschließend Zonen anlegen, um den Garten sinnvoll aufzuteilen. Das ist etwa dann empfehlenswert, wenn zur Rasenfläche Bereiche gehören, die der Roboter mit einer global eingestellten Mährichtung nicht optimal mäht. So kann man pro Zone nicht nur die Mährichtung festlegen, sondern auch die Anzahl der Mähvorgänge (1 oder 2), die Schnitthöhe (3–7 cm) und die Empfindlichkeit der Kameras zur Objekterkennung (hoch, mittel, niedrig). Letztere lässt sich auch ganz deaktivieren, was etwa in Gärten sinnvoll sein kann, wenn angrenzende Sträucher mit ihren Ästen in die Rasenfläche hineinreichen. In diesem Fall mäht der Roboter die darunterliegende Rasenfläche nicht, weil er die Äste als Hindernis erkennt und sie umfährt. Wer die „Visuelle Inspektionseinstellung“ komplett deaktiviert, sollte aber bei Gärten mit Gefahrenbereichen wie Beete, Schwimmbecken und innerhalb der Rasenfläche stehende Bäume oder Sträucher entsprechende No-Go-Zonen anlegen, um sicherzustellen, dass der Genie 3000 diese Bereiche unter keinen Umständen befährt.

Neben der Möglichkeit, die Rasenfläche in Zonen aufzuteilen, um den Rasenschnitt individuell in puncto Mährichtung und Schnitthöhe anzupassen, bietet die Anthbot-App, wie könnte es anders sein, auch noch eine KI-Funktion. Damit soll der Genie 3000 die Mähstrategie an das Wachstum des Rasens anpassen. Bei dieser Option lässt sich allerdings nur die Zeit sowie Wochentag und Schnitthöhe für die gesamte Rasenfläche einstellen. Die individuellen Einstellmöglichkeiten für die Zonen in Verbindung mit einem Zeitplan gefallen uns für unseren anspruchsvollen Test-Garten jedoch besser. So lassen wir den Mähroboter 3x die Woche für die ihm zugänglichen Bereiche mähen. Leider lässt sich das Randmähen nur manuell durchführen und nicht per Zeitplan festlegen.

Anthbot Genie 3000 im Praxiseinsatz

Der Anthbot Genie 3000 mäht unsere Rasenflächen in gleichmäßigen Bahnen, auch wenn die Vorderräder nicht sehr spurtreu sind und auf unebenem Untergrund zu leichten Schlangenlinien neigen. Dennoch kann sich das Mähergebnis sehen lassen. Auch Beschädigungen am Rasen bleiben aus. Allerdings ist das bei aktuellen Robotern bei den derzeit trockenen Verhältnissen kein nennenswertes Problem. Auf nassem Untergrund sollte man die Geräte ohnehin nicht zur Arbeit schicken.

Das Randmähen gehört standardmäßig allerdings nicht zu seinen Stärken. Hier lässt er mehr Abstand als nötig. Hinzu kommen bauartbedingt noch etwa 12 cm (Abstand vom Gehäuserand zum Messerteller). Hier arbeiten die Ecovacs-Modelle A3000 Lidar und A1600 RTK mit einem Abstand vom Rand zum Messerteller von nur 5 cm deutlich effizienter. Doch das Problem kann teilweise behoben werden, indem man in der App unter „Rand“ die Grenzen der Rasenfläche unterteilt und die Randüberlappung (5–20 cm) je nach Bereich anpasst.

Mit der niedrigsten Einstellung fährt er direkt am Rand, während er mit den anderen Werten diesen in einer bestimmten Breite überfährt. Letzteres ist etwa sinnvoll, wenn an den Rasen eine nicht bewachsene Fläche auf gleicher Ebene grenzt. Wird die Mähfläche hingegen von wenigen Zentimetern hohen Randsteinen begrenzt, ist erstere Einstellung empfehlenswert. Damit verbessert sich das Mähergebnis an der Rasengrenze erheblich. Allerdings muss man den Rand zusätzlich mähen lassen. Das ist zwar etwas umständlicher als bei anderen Herstellern wie Mammotion, deren Mähroboter die Ränder automatisch bei einem Mähvorgang gezielt abfahren, dafür differenziert der Mammotion nicht nach Randtyp.

Anthbot Genie 3000 im Test: RTK-Mähroboter mit vier Kameras und großem Akku

Wie alle RTK-Mäher scheitert auch der Genie 3000 an unserer Engstelle, die zwei Rasenzonen verbindet. Dabei rutscht er ab und seine Messer touchieren die Begrenzungssteine. Bislang haben diese Herausforderung nur Modelle mit Lidar wie der Ecovacs Goat A3000 Lidar (Testbericht) und der Dreame A2 (Testbericht) sowie der aktuell im Test befindliche Mammotion Luba Mini AWD Lidar gemeistert.

Im Test mäht der Genie 3000 recht flott und benötigt für 339 m² etwa 3,5 Stunden – und das dank des großen Akkus an einem Stück. 80 m² schafft er in 45 Minuten. Klar ist aber auch, dass Mähroboter mit einer größeren Schnittbreite wie der Ecovacs Goat A3000 oder der Mammotion Luba 2 AWD mit 32 cm und 40 cm deutlich flotter zu Werke gehen als der Genie 3000, der nur eine Schnittbreite von 20 cm bietet. Der Ecovacs Goat A3000 schafft etwa eine Fläche von 258 m² in 73 Minuten.

Die Hinderniserkennung funktioniert im Test gut: Menschen, Hunde und Katzen erkennt der Genie 3000 einwandfrei und umfährt sie. Bei kleineren Objekten wie Tennisbällen hat er aber Probleme – hier liegt die Erkennungsquote bei etwa 50 Prozent.

Die RTK-Antenne signalisiert mit einer grün leuchtenden LED, dass sie genügend Satellitendaten für die Navigation empfängt. Wird sie vom Strom getrennt, meldet die App einen Fehler, dass sich die Antenne zur Seite geneigt hätte. Dann muss man die Karte neu anlegen - ein Fehler, der hoffentlich bald korrigiert wird.

Im Test zeigt der Genie 3000 respektive seine RTK-Station aber Mängel. Trennt man die Ladestation vom Strom und schließt sie wieder an, meldet die App, dass die RTK-Antenne bewegt wurde. Dann ist eine Neukartierung fällig. Wer also die RTK-Station samt Mäher während der Wintermonate einlagert und sie im Frühjahr wieder in Betrieb nimmt, darf – Stand heute – eine Neukartierung vornehmen. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Problem durch ein Firmware-Update behoben wird.

Nicht immer hat der Genie 3000 die Grenzen unseres Gartens korrekt interpretiert und ist etwa über Randsteine gefahren. Das Problem betrifft aber nahezu alle Mähroboter. In diesem Fall muss man die Kartierung anpassen oder No-Go-Zonen anlegen. Zudem hat er Schwierigkeiten bei Rasenflächen, die mit Fliesen durchsetzt sind. Hier hat der Genie 3000 häufig die Richtung gewechselt. Irgendwann hat er aber auch diesen Bereich gemeistert.

Preis: Was kostet der Anthbot Genie 3000?

Mit einem empfohlenen Verkaufspreis von 1699 Euro zählt der Anthbot Genei 3000 zu einem der günstigsten Mähroboter ohne Begrenzungskabel, die für große Flächen ab 3000 m² vorgesehen sind. Erst recht, wenn man ihn, wie aktuell, für 1459 Euro kaufen kann. Unter 2000 Euro listet der Preisvergleich nur noch den Segway Navimow H-Serie (Testbericht) für 1889 Euro und den Dreame A2 (Testbericht) für 1949 Euro.

Während der Genie 600 für Gärten bis 900 m² ausgelegt ist, kann der Genie 1000 bis zu 2000 m² große Gärten mähen und der Genie 3000 ist für Rasenflächen bis 3600 m² vorgesehen.

Für kleinere Gärten hat Anthbot die Modelle Genie 600 und Genie 1000 im Programm. Sie eignen sich für Rasengrößen von 900 m² und 2000 m² und basieren auf dem Genie 3000, sind aber mit leistungsschwächeren Akkus ausgestattet und können nur 20 Zonen verwalten, während der Genie 3000 bis zu 30 Zonen unterstützt. Bei der Einstiegsvariante muss man zudem auf 4G verzichten. Den Anthbot Genie 600 gibt es aktuell für knapp 700 Euro auf Ebay, während der Genie 1000 1200 Euro kostet.

Fazit

Der noch relativ unbekannte Hersteller Anthbot bietet mit dem Genie 3000 einen überzeugenden Mähroboter ohne Begrenzungskabel mit langer Akkulaufzeit. Mit einem Preis von nur 1459 Euro ist der Genie 3000 aktuell der günstige Mähroboter, der für Gärten mit 3000 m² und größer ausgelegt ist. Die App bietet eine ausgezeichnete Zonenverwaltung mit unterschiedlichen Einstellungsmöglichkeiten je nach Gartenbereich für ein optimales Mähergebnis. Auch die individuelle Konfiguration des Randschnitts ist positiv hervorzuheben.

Wie alle Mähroboter mit Satellitennavigation passiert aber auch der Genie 3000 nicht unsere Engstelle im Garten, sodass wir ihn in die daran anschließende Zone tragen müssen, damit er seine Arbeit dort fortsetzen kann. In diesem speziellen Fall zeigen Mähroboter mit Lidar-Navigation wie Ecovacs Goat A3000 Lidar (Testbericht) und Dreame A2 (Testbericht) klare Vorteile. Auch die teilweise erratische Navigation auf Flächen, bei denen der Rasen mit Steinplatten durchsetzt ist, ist zu bemängeln. Und die App könnte mehr technische Daten liefern, etwa wie stark der aktuelle Satellitenempfang pro Zone ist, und eine Quadratmeterangabe für die Rasenfläche in der Karte, so wie sie in der Mähaufzeichnung angegeben ist, wäre ebenfalls wünschenswert.



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