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Künstliche Intelligenz

Wie Europa im Wettbewerb um die Quantentechnologie punkten kann


Die Herausforderung, wie Europa im Wettrennen mit den USA und China um die Einführung der Quantentechnologie mithalten kann, stand im Zentrum der Debatte „Quantenjahr 2025 – Wie weit sind wir mit der Quantentechnologie?“ im Berliner Basecamp von O2 Telefónica. In ihrem Standortvergleich wiesen die Fachleute auf die Kapitalstärke der US-Großinvestoren hin, nannten aber auch die Vorteile Europas.

Das Jahr 2025 wurde von der UNESCO zum Internationalen Jahr der Quantenwissenschaften und -technologien erklärt, denn seit der Formulierung der Quantenmechanik durch Werner Heisenberg im Jahre 1925 sind 100 Jahre vergangen. Heutzutage sehen sich Deutschland und Europa mit einer starken internationalen Konkurrenz konfrontiert, denn die USA und China investieren massiv in die Quantentechnologie. „Wie in vielen Bereichen haben wir auch in der Quantentechnologie in Deutschland eine sehr gute Forschung“, sagte Henry Marx (SPD), Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung in der Berliner Senatsverwaltung.

Auch Jan Goetz, CEO und Co-Gründer des Quantencomputer-Herstellers IQM Quantum Computers, kam in seiner Beurteilung des Standortvergleichs zunächst auf die europäischen Stärken zu sprechen: „Das ganze Feld kommt aus der Wissenschaft. Die meisten Start-ups, so auch wir, sind Spin-offs von Universitäten. Das führt dazu, dass wir in Europa extrem stark aufgestellt sind. Wir haben eine größere Zahl von Firmen in diesem Bereich als die USA.“

Die große Herausforderung sei die Skalierung. „IBM, Google und Amazon investieren Milliarden. Drei große börsengelistete US-Start-ups haben in den letzten Monaten mehr als 1,6 Milliarden Euro an Kapital eingesammelt“, sagte er. „Wir sind, glaube ich, das bestfinanzierte Unternehmen in Europa. Wir haben 200 Millionen Euro eingesammelt und machen gerade eine größere Finanzierungsrunde. Das ist im Vergleich zu den USA, aber auch zu China relativ wenig. Da brauchen wir die Unterstützung aus der Politik, weil wir in Europa nicht so große Finanzierungsrunden stemmen können.“

Eine Lösung sieht er in staatlich erteilten Forschungskäufen, auf die sich Unternehmen bewerben können, um mithilfe der öffentlichen Finanzierung dann Produkte zu verkaufen. „Das zwingt Unternehmen wie uns dazu, produkt- und marktorientiert zu denken. Wir können dann Umsätze verbuchen und damit Investoren hereinziehen. Wenn man sich den Hebel ansieht: Mit jedem Euro, der von der Politik als Forschungsauftrag kommt, kriegen wir mindestens das Zehnfache an Investorengeld. Das ist also viel effektiver, als wenn die Politik direkt investieren würde oder Zuschüsse gäbe.“ Durch dieses Modell gebe es in Europa mehr Quantenrechenzentren als in den USA, so Goetz. „Das heißt, wir sind da vorne mit dabei. Diese Geschichte müssen wir mehr erzählen, um gegen die Milliardeninvestitionen von Konzernen ankämpfen zu können.“

Forschungsstaatssekretär Marx blickte in der Diskussion standortpolitisch über die Quantentechnologie hinaus. „Wir haben in Deutschland ohnehin keine politische Kultur, in der man strategische Diskussionen offen führt. In Frankreich drehen sie sich viel mehr um Fragen der nationalen Souveränität und nationaler Interessen. Da sind wir in Deutschland aus gutem Grund zurückhaltender. Trotz nötiger Sicherheitsüberlegungen ist Europas zentrales Interesse nicht, dass wir eine abgeschottete Welt haben. Denn dort gibt es weniger Ideen, Fortschritt, Wohlstand und Humanität, sagte Marx.

Auf die Frage des Moderators Jakob Beautemps, wie wir denn herausfinden könnten, wenn die Quantenüberlegenheit in China oder woanders erreicht würde, antwortete Professor Oliver Benson, Quantenphysiker an der Berliner Humboldt-Universität: „Das ist schwierig, weil niemand so eine Überlegenheit verraten möchte. Auf der anderen Seite ist das Thema immer noch stark wissenschaftlich geprägt, das heißt die meisten Anwender stammen aus der Forschung und die kann nur funktionieren, wenn sie offen ist. Einerseits möchte man in Europa eine solche Technologie also selbst besitzen, da die Zahl internationaler Partner abnimmt, andererseits ist die Offenheit zwingend notwendig. Das ist momentan ein schwieriges Spannungsfeld, das man aber so hinnehmen muss.“

Eine der Herausforderungen für Fortschritte in den Quantentechnologien ist die zu kleine Zahl von Menschen, die sich zutrauen, sich mit dem komplizierten Thema wissenschaftlich oder beruflich zu beschäftigen. In der Wissenschaft „muss man darauf schauen, dass die Faszination für die Quantenphysik den Ruf der Schwierigkeit hinreichend überdeckt“, sagte Benson mit einem Schmunzeln. „Aber das ist schwer und ich kann mich nicht erinnern, dass wir je von Interessenten überrannt wurden.“ Die Studenten in seinem Fachbereich kämen überwiegend aus dem Ausland: „Wir wären froh, wenn wir mehr Studierende hätten. Man braucht eine lange Zeit, um den Überblick zu bekommen, und daher braucht man einfach einen langen Atem.“

Goetz berichtete ebenfalls von einem sehr internationalen Umfeld in seiner Firma, in der die 330 Mitarbeiter aus 50 Nationen kommen. Bei den Entwicklern hat er keine Personalprobleme, schwieriger ist es in der Produktentwicklung und im Marketing, weil es kaum Fachkräfte mit Erfahrung in der jungen Branche gibt. „Daher machen wir viel Ausbildung in der Firma, um diese Teams aufzubauen.“ Positivere Erfahrungen dagegen machte Barbara Wellmann, Director Quantum.Link in der Beratungsfirma Deloitte: „Wann immer ich eine Stelle ausschreibe, bekomme ich sehr viele Bewerbungen. Das mag aber daran liegen, dass wir in der Beratung tätig sind und man da nicht so tief in der Quantenphysik bewandert sein muss.“


(mack)



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Wie Sie animatronische Figuren einfach animieren


Der Bau animatronischer Figuren begleitet mich schon seit vielen Jahren. Die ersten Hobby-Projekte reichen bis in die 1990er-Jahre zurück und waren damals lebensgroße Büsten von Edward mit den Scherenhänden, RoboCop und dem Terminator. Neben den optischen und mechatronischen Herausforderungen, die so ein Projekt mit sich bringt, war die Programmierung der Bewegungsabläufe für mich immer ein großer Stolperstein, und ich habe am Ende oft die Lust verloren, nachdem die Figur rein technisch fertiggestellt war.

Natürlich aussehende Bewegungen zu erstellen, indem man Anweisungen wie „Bewege Motor A für 500 Millisekunden mit 50 Prozent Geschwindigkeit vorwärts“ in Programmcode schreibt, ist nicht intuitiv und führt am Ende meist zu roboterartigen Bewegungen.

  • Animatronik mit Keyframes animieren
  • Bewegungsabläufe am PC im Editor erstellen
  • Natürliche Bewegungen mit seriellen Servos

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Damit wollte ich mich nicht mehr abfinden und habe die Software „Animatronic WorkBench“ (AWB) in C# und C++ entwickelt, mit der man Bewegungen, Tonausgabe und andere Verhaltensweisen möglichst einfach und ohne Programmierung gestalten kann. Der Einsatz ist dabei nicht auf Figuren beschränkt; man könnte damit andere Objekte, wie zum Beispiel bewegliche Deko-Objekte, Skulpturen oder Lampen steuern, und sie ist Open Source.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Wie Sie animatronische Figuren einfach animieren“.
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Nach wetterbedingten Problemen: Amazon bringt weitere Kuiper-Satelliten ins All


Nach Wetterkapriolen hat Amazon am Montag erfolgreich seine vierte Serie von Internetsatelliten seines Project Kuiper in eine erdnahe Umlaufbahn gebracht. Eine Falcon 9-Rakete des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX brachte 24 weitere Kuiper-Satelliten ins All, nachdem vier frühere Startversuche wegen Wetterproblemen unterbrochen wurden. Nach dieser vierten Mission seines Kuiper-Projekts hat Amazon nun 102 Satelliten in der Umlaufbahn.

Die Falcon 9-Trägerrakete hob am Montagmorgen um 8:35 Uhr Ortszeit (14:35 Uhr MEZ) von der Cape Canaveral Space Force Station im US-Bundesstaat Florida ab. Ungefähr eine Stunde nach dem Start bestätigte SpaceX, dass alle 24 Satelliten von Amazon erfolgreich ausgesetzt wurden, berichtete der US-Nachrichtensender CNBC. Ursprünglich war der Raketenstart demnach bereits für vergangenen Donnerstag geplant, musste aufgrund starker Regenfälle aber mehrmals abgebrochen und verschoben werden.

Amazon steht unter einem gewissen Zeitdruck. Um die Verpflichtungen im Rahmen seiner bereits 2020 erteilten Lizenz der US-Telekommunikationsaufsicht FCC (Federal Communications Commission) zu erfüllen, muss der US-Konzern bis Juli 2026 die Hälfte seiner geplanten 3.236 Internet-Satelliten in Betrieb nehmen. Bis Juli 2029 muss die Konstellation dann komplett sein.

Ursprünglich hatte Amazon seine ersten Internet-Satelliten bereits Ende 2022 ins All bringen wollen. Aber es kam immer wieder zu Verzögerungen. In der zweiten Jahreshälfte 2023 schoss Amazon zwei Erprobungssatelliten ins All, mit denen die Funktionsfähigkeit des Systems getestet wurde. Ende April dieses Jahres brachte Amazon dann die ersten 27 Kuiper-Internetsatelliten erfolgreich in eine niedrige Erdumlaufbahn, Ende Juni folgte eine weitere Serie.

Mit seinem Kuiper-Projekt plant Amazon, über Satelliten schnelles Breitbandinternet für abgelegene Regionen bereitzustellen und so mit dem Starlink-Weltrauminternet von SpaceX des Milliardärs Elon Musk zu konkurrieren. Starlink ist mit rund 8.000 Satelliten und etwa fünf Millionen Kunden weltweit derzeit unangefochtener Weltmarktführer. Vor diesem Hintergrund entbehrt der Umstand, dass Amazon nun zum zweiten Mal eine SpaceX-Rakete verwendet hat, um seine Satelliten ins All zu transportieren, nicht einer gewissen Ironie.


(akn)



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Milliardendeal: Rumble erwägt Übernahme von deutscher Northern Data


Der US-Videodienst Rumble erwägt ein Übernahmeangebot für das deutsche KI-Cloud-Unternehmen Northern Data im Wert von 1,17 Milliarden US-Dollar (rund eine Milliarde Euro). Das gaben beide Konzerne am Montag bekannt. Die Northern Data AG mit Sitz in Frankfurt am Main, sei von Rumble darüber informiert worden, „dass Rumble an einem potenziellen Umtauschangebot für 100 % der ausstehenden Aktien der Northern Data AG interessiert ist“, so das deutsche Unternehmen, das globale Infrastrukturlösungen im Bereich High-Performance Computing (HPC) entwickelt, in einer Pressemitteilung.

Demnach wolle Rumble, das u. a. die Social-Media-Plattform Truth Social des gegenwärtigen US-Präsidenten Donald Trump beherbergt, 2.319 eigene Aktien für jeden Anteilsschein von Northern Data bieten. Das vorgeschlagene Angebot bewertet Northern Data nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters mit etwa 18,30 US-Dollar pro Aktie. Damit liegt der vorläufige Kaufpreis deutlich unter dem Börsenwert von Northern Data. Die Aktie stürzte am Montag an der Frankfurter Börse um mehr als 20 Prozent ab.

Aufsichtsrat und Vorstand von Northern Data zeigten sich nach eigenen Angaben offen für weitere Gespräche; das Unternehmen geht jedoch davon aus, dass ein finales Übernahmeangebot zu einer höheren Bewertung führen werde. Wie das Handelsblatt schreibt, hat Tether, Mehrheitsaktionär von Northern Data und Betreiber des gleichnamigen Stablecoins, die Transaktion bereits befürwortet. Tether hält laut Rumble 54 Prozent an Northern Data. Bei Rumble wiederum ist Tether laut Reuters im Dezember mit 775 Millionen US-Dollar eingestiegen und hält derzeit 48 Prozent der Anteile. Durch das Tauschangebot im Rahmen der Northern Data-Übernahme käme Tether voraussichtlich auf eine Mehrheitsbeteiligung bei Rumble; die Mehrheit der Stimmrechte aber würde weiterhin bei Rumble-CEO Chris Pavlovski liegen.

Mit der Übernahme würde Rumble, zu dessen Investoren der Tech-Milliardär Peter Thiel und Narya, eine von JD Vance, dem aktuellen US-Vizepräsidenten, mitgegründete Investmentfirma, die Kontrolle über Northern Datas Cloud-Geschäft Taiga und die Rechenzentrumssparte Ardent erlangen. Northern Data verfügt nach Angaben von Reuters über einen beträchtlichen Bestand an Nvidia-Grafikprozessor-Chips (GPUs), darunter rund 20.480 des Typs H100 und über 2000 H200-Chips.

Vor einer Übernahme soll sich Northern Data jedoch von seinem Krypto-Mining-Geschäft trennen. „Rumbles Potenzielles Umtauschangebot geht davon aus, dass Northern Datas Peak Mining Geschäftsbereich noch vor Abschluss des Potenziellen Umtauschangebots veräußert wird“, heißt es in der Northern Data-Mitteilung. Laut Handelsblatt gibt es dazu bereits eine unverbindliche Einigung. Demnach soll Northern Datas Krypto-Mining-Sparte für 175 bis 235 Millionen US-Dollar an den Bitcoin-Schürfer Elektron Energy gehen. Der Erlös soll verwendet werden, um einen Teil eines bestehenden Darlehens von Tether an Northern Data zurückzuzahlen. Tether hat Northern Data vor fast zwei Jahren 575 Millionen Euro geliehen, um sein eigenes Geschäft auszuweiten.

Die Kryptowährungsplattform Tether betreibt den weltweit größten Stablecoin. Anfang des Jahres verlegte das Unternehmen seinen Sitz nach El Salvador. Zuvor war das Unternehmen auf den Britischen Jungferninseln registriert.


(akn)



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