Künstliche Intelligenz
Xiaomi 15T und 15T Pro: Neue Oberklasse mit „Walkie-Talkie“-Funktion
Während in China schon das Xiaomi 17 kurz vor der Premiere steht, bringt der Hersteller in Europa die 15T-Serie auf den Markt, die aus dem 15 T und 15T Pro besteht. Wir konnten einen ersten Blick auf das Pro-Modell werfen, für das Xiaomi ab rund 800 Euro aufruft. Damit sind sie günstiger als die Modellserie ohne „T“, die der Hersteller für den globalen Markt in der Regel zu Anfang eines Jahres in den Handel entlässt.
MediaTek statt Qualcomm
Bei den neuen T-Modellen setzt Xiaomi wie bei den Vorgängern auf Prozessoren von MediaTek. Jedoch verbaut der Hersteller noch nicht den frisch vorgestellten Topchip Dimensity 9500: Im Pro-Modell kommt der im April eingeführte Dimensity 9400+ und in der Basisversion ein Dimensity 8400 Ultra zum Einsatz.
Das Xiaomi 15T Pro von hinten.
(Bild: Andreas Floemer/heise medien)
Der Dimensity 9400+ besitzt acht Rechenkerne, die aus einem starken Cortex-X925, drei Cortex-X4 sowie vier Cortex-A720 bestehen und im 3-Nm-Verfahren gefertigt werden. Als GPU kommt eine Immortalis-G925 mit zwölf Kernen zum Einsatz. In puncto Leistung kommt der 9400+ teils an Qualcomms Snapdragon 8 Eilte heran, wobei der MediaTek-Chip eine bessere Effizienz haben soll. Der Dimensity 8400 Ultra mit ebenfalls acht Kernen – jedoch dem älteren Cortex-A715 – ist in der Mittelklasse verortet und wird im 4-Nm-Verfahren gefertigt. Als GPU verbaut Xiaomi eine Mali-G720.
Xiaomi 15T Pro – erste Benchmarks attestieren dem Gerät eine solide Leistung, sie liegt aber unter dem Snapdragon 8 Elite.
(Bild: heise medien)
Beim Speicher gibt es beim 15T und dem 15T Pro Parallelen: Beide setzen auf 12 GByte DDR5X-RAM und 256 oder 512 GByte UFS-4.1-Speicher; zudem bietet der Hersteller das Pro auch mit einem TByte an. Eine Speichererweiterung per MicroSD-Karte gibt es nicht.
15T Pro mit schmaleren Displayrändern
Auch die Displays der neuen T-Modelle sind auf dem Papier weitgehend ähnlich: Sie verfügen über eine Diagonale von 6,83 Zoll und damit den bisher größten Bildschirm einer Xiaomi-Serie, so der Hersteller. Das Display mit einer Auflösung von 2772 × 1280 Pixeln und 447 ppi unterstützt eine Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz und kann im Peak punktuell bis zu 3200 cd/m² hell werden.
Lesen Sie auch
Zwar sind die Displays sich ähnlich, jedoch hat Xiaomi die Ränder des Pro-Modells ringsum mit 1,5 mm schmaler als beim Basismodell gemacht. Das sieht man auch an den Abmessungen: Das 15T misst 163,2 x 78 x 7,50 mm und das Pro 162,7 × 77,9 × 7,96 mm – letzteres ist indes eine Spur dicker. Beim Gewicht liegt das Pro mit 210 g vor dem 15T, das 194 g auf die Waage bringt. Beide sind nach IP68 gegen Wasser und Staub geschützt.
15T Pro mit stärkerem optischen Zoom
Xiaomi 15T Pro mit Triple-Kamera und optischem Zoom.
(Bild: Andreas Floemer/heise medien)
Hinsichtlich der Kameras haben beide drei auf der Rückseite: eine Weit- eine Ultraweit- und eine Telezoom-Optik. Zudem teilen sich die Modelle eine 12-MP-Ultraweitwinkel-Kamera mit 120° Bildwinkel und f/2,2-Blende. Die 50-MP-Weitwinkel-Kamera des 15 Pro ist mit f/1,62 lichtstärker als die f/1,7 des 15T, zudem ist der Sensor des Pro-Modells größer. Beide besitzen eine optische Bildstabilisierung (OIS).
Die 50-MP-Telezoom-Kamera des 15T Pro bietet zudem eine stärkere Vergrößerung von fünffach optisch und einen zehnfachen verlustfreien Zoom so Xiaomi. Laut Hersteller deckt das 15T Pro Brennweiten von 15 bis 230 mm ab, das Xiaomi 15T von 15 bis 92 mm. Videos können beide Modelle in 4K HDR + mit 30 fps; das Pro unterstützt derweil auch 8K-Aufnahmen und 4K mit 120 fps. Für Selfies und Videocalls ist in beiden eine 32-MP-Frontkamera eingebaut.
Größerer Akku als im Vorgänger
Größer als im Vorgänger fällt der Akku aus: Im 15T und 15T Pro steckt jeweils ein 5500 mAh großer Energiespeicher – im 14T und Pro setzte Xiaomi noch einen 5000 mAh Akku ein. Unterschiede gibt es beim Laden: Das 15 T Pro kann mit 90 W kabelgebunden und mit 50 W kabellos geladen werden – hierfür sind indes proprietäre Ladelösungen des Herstellers erforderlich. Das 15T kann nur kabelgebunden mit 67W geladen werden – kabelloses Laden unterstützt es nicht.
Weiter bieten beide Dual-SIM-Betrieb an, sogar zwei eSIMs können verwendet werden. Wi-Fi 7 ist derweil nur im 15T Pro, während das 15T nur Wi-Fi 6e unterstützt. Beide 15T-Modelle bieten immerhin mit Bluetooth 6 die neueste Version des Standards an.
„Xiaomi Astral Communication“
Premiere feiert auf den 15T-Geräten die sogenannte „Xiaomi Astral Communication“, mit der Nutzer der Modelle eine Sprachverbindung zwischen zwei Geräten aufbauen können, bei der weder Mobilfunk- noch WLAN-Netz verfügbar sind. Die Reichweite beträgt laut Hersteller bis zu 1,9 km beim Xiaomi 15T Pro und 1,3 km beim Xiaomi 15T. Das System sei besonders für offene Regionen ohne herkömmliche Netzabdeckung wie etwa auf abgeschiedenen Wanderwegen oder Landschaften geeignet, erklärt Xiaomi.
Für diese Art der Kommunikation setzt der Hersteller auf einen hauseigenen „Xiaomi Surge T1S Tuner“, der flexibel verschiedene Signalquellen wie GPS, WLAN, Bluetooth und Mobilfunk wechsle und mithilfe einer Hochleistungsantenne zur Optimierung der Mobilfunkleistung, sowie durch „AI-Smart-Antenna-Switching“ automatisch zwischen den verfügbaren Übertragungstechnologien wechsle.
HyperOS 3.0 kommt
Auf beiden Smartphones läuft Android 15 mit Xiaomis Geschmacksrichtung HyperOS. Wie bei Xiaomi leider üblich sind die Geräte mit massenweise Bloatware ausgestattet, die immerhin weitgehend entfernt werden kann. Xiaomi unterscheidet bei den beiden Geräten nach der Anzahl der Android-Updates: Das 15 T Pro bekommt fünf Jahre neue Android-Versionen, das 15T nur vier Jahre; beiden Modellen sichert der Hersteller immerhin sechs Jahre Sicherheitspatches zu.
Xiaomi 15T Pro kommt noch mit HyperOS 2 und Android 15 ab Werk – in der systemeigenen Bereinigunssoftware stecken offenbar Werbetracker.
Als erstes großes Update sollen die Smartphones Ende Oktober die neue HyperOS-Version 3.0 erhalten, die auf Android 16 basieren könnte. Laut Hersteller umfasst die neue OS-Version eine „überarbeitete Benutzeroberfläche mit erweiterten Multitasking-Funktionen, schnelleren App-Öffnungen und überarbeiteten Interface-Elementen, darunter Sperrbildschirme, Hintergründe, Symbole, Widgets und ein neu gestaltetes Benachrichtigungssystem“.
Ab 650 Euro
Für das Xiaomi 15T Pro verlangt der Hersteller ab knapp 800 Euro mit 12 GByte RAM und 256 GByte-Flashspeicher. Es wird in den Farben „Black“ (Schwarz), „Gray“ (Grau) und „Mocha Gold“ angeboten. Das 15T wird ebenso in Schwarz und Grau angeboten, als dritter Farbton steht ein „Rose Gold“ zur Wahl. Es kostet ab 650 Euro. Die Geräte sind ab sofort bestellbar.
(afl)