Künstliche Intelligenz
YouTube beugt sich Australiens Social-Media-Verbot für Kinder – unter Protest
YouTube hat sein Vorgehen skizziert, wie die Videoplattform das Ende 2024 im Eilverfahren beschlossene Social-Media-Verbot für Kinder in Australien umsetzt. YouTube-Konten australischer Kinder unter 16 Jahren werden nächste Woche automatisch gesperrt, sie können sich nicht mehr anmelden. Allerdings weist die Google-Tochter auf eine eklatante Gesetzeslücke hin. Denn Kinder können YouTube trotzdem weiterhin nutzen, wenn sie sich nicht anmelden. Damit würden Kontrollmöglichkeiten von Eltern und die Sicherheitsvorkehrungen der Videoplattform ausgehebelt.
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Nach Vorgabe des australischen Gesetzes zum Mindestalter für soziale Medien (Social Media Minimum Age Act) sieht sich YouTube gezwungen, unter-16-jährige Australier vom Einloggen auf der Videoplattform auszuschließen. Diese Personen werden am 10. Dezember 2025, wenn die Plattformen laut Gesetzesvorgabe ihre Maßnahmen umsetzen müssen, automatisch aus ihren YouTube-Konten ausgeloggt. Damit verlieren diese Nutzer ihre Abonnements und Playlisten, aber auch Einstellungen wie Aufforderungen für Pausen oder Erinnerungen an Schlafenszeiten.
YouTube kritisiert überhastet verabschiedetes Gesetz
Zudem verlieren Eltern die Möglichkeit der Überwachung der YouTube-Nutzung ihrer Kinder, da diese die Videoplattform nur noch unangemeldet verwenden können. Sollten minderjährige Australier als Content-Creator tätig sein, können sie keine Videos mehr hochladen und ihren Kanal verwalten, denn dieser wird nicht mehr sichtbar sein. Diese YouTube-Konten und -Kanäle werden aber nicht komplett gelöscht, sondern können bei Erreichen der Altersgrenze oder bei Gesetzesänderungen reaktiviert werden.
Gleichzeitig kritisiert YouTube das Gesetz scharf, nicht nur wegen der Lücke des unangemeldeten Videokonsums. Google-Managerin Rachel Lord, zuständig für YouTube in Australien, erklärt im Google-Blog, „diese überhastet erlassene Verordnung verkennt unsere Plattform und die Art und Weise, wie junge Australier sie nutzen“. Das Gesetz wird demnach Kinder online nicht besser, sondern australische Kinder auf YouTube sogar weniger schützen. YouTube wolle Kinder innerhalb der digitalen Welt schützen und sie nicht davon ausschließen.
Geldstrafe von bis zu 28 Millionen Euro möglich
Ursprünglich ging es bei Australiens Social-Media-Verbot für Kinder um Plattformen wie Facebook, Instagram, Kick, Reddit, Snapchat, Threads, TikTok, Twitch und X (vormals Twitter). Doch YouTube gehört nun auch dazu. YouTube Kids ist wie Discord, Messenger, Roblox und WhatsApp allerdings weiterhin erlaubt. Entsprechende YouTube-Konten Minderjähriger können also weiterhin genutzt werden, sodass diese überwachte Nutzung vor allem für Kleinkinder erlaubt bleibt.
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Eine Alterskontrolle hat YouTube aber auch in Australien bislang nicht eingeführt. Die Videoplattform leitet das Alter der Nutzer vom verknüpften Google-Konto ab und untersucht weitere Möglichkeiten, um eine „angemessene Alterssicherung implementieren und anwenden zu können“. Bei einem Verstoß gegen Australiens Social Media Minimum Age Act droht laut BBC eine Geldstrafe von bis 49,5 Millionen australischen Dollar, umgerechnet rund 28 Millionen Euro.
(fds)
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Missing Link: Hubble Deep Field – ein Foto und seine Geschichte
Das Bild war eine Sensation: Fast sechs Tage lang hatte das Hubble Space Telescope aus der Milchstraße in einen Bereich des Sternenhimmels außerhalb der Milchstraße gespäht. Von der Erde aus betrachtet, galt dieser Himmelsbereich als leer.
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Die US-Raumfahrtbehörde NASA musste liefern. Das damals neue Weltraumteleskop drohte zu einem Millionen US-Dollar teuren Flop zu werden: Der Bau hatte sich verzögert, der Start nach der Explosion des Space Shuttle Challenger 1986 ebenfalls. Als es 1990 endlich im All war, kam die große Enttäuschung: Die Optik hatte einen gravierenden Fehler, die Bilder, die das Teleskop lieferte, waren unbrauchbar.

Was fehlt: In der rapiden Technikwelt häufig die Zeit, die vielen News und Hintergründe neu zu sortieren. Am Wochenende wollen wir sie uns nehmen, die Seitenwege abseits des Aktuellen verfolgen, andere Blickwinkel probieren und Zwischentöne hörbar machen.
Um das Hubble-Teleskop trotzdem nutzen zu können, ließ die NASA eine Korrekturlinse anfertigen, die ein Space Shuttle Ende 1993 zu dem Teleskop brachte, das zu dem Zeitpunkt schon mehr als drei Jahre in Orbit herumdümpelte. In mehreren Außeneinsätzen setzten die Thomas Akers, Jeffrey Hoffman, Story Musgrave und Kathryn C. Thornton Hubble eine neue Brille auf.
Endlich funktionierte das Teleskop – und jetzt musste es liefern. Und es lieferte: Das Bild des vermeintlich leeren Himmelsbereichs zeigte Millionen von Sternen in tausenden Galaxien, von denen einige noch aus der Frühzeit des Universums stammen. Das „Hubble Deep Field“ ist heute eines der ikonischsten Fotos der Weltraumforschung, das unseren Blick auf das Universum verändert hat und zu dem mehrere hundert Fachartikel veröffentlicht wurden.

Das Hubble Deep Field aus dem Jahr 1995
(Bild: NASA)
Genauso interessant wie das Foto selbst und die wissenschaftlichen Erkenntnisse daraus ist allerdings seine Entstehungsgeschichte. Hier war weniger die Wissenschaft als vielmehr mangelndes Qualitätsmanagement in einem US-Raumfahrtunternehmen sowie die US-Finanzpolitik in Person eines späteren Friedensnobelpreisträgers involviert. Und diese Geschichte ist mindestens so spannend wie die wissenschaftlichen Entdeckungen, die später aus dem Foto folgten.
Idee der 1970er Jahre
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Rückblick: Es ist das Jahr 1975. Nachdem die Idee eines weltraumgestützten Teleskops seit fast drei Jahrzehnten diskutiert wird und auch bereits Satelliten mit kleineren Teleskopen in der Umlaufbahn operieren, legt die NASA dem US-Haushaltsausschuss eine Budgetanfrage von 400 Millionen US-Dollar vor, heute wären das über 2 Milliarden US-Dollar. Damit wollte die US-Raumfahrtbehörde den Bau eines „Large Space Telescopes“ mit einem Spiegel von 3 Metern Durchmesser finanzieren. Das Projekt wurde jedoch als „zu teuer“ abgelehnt.
Die NASA überarbeitete die Pläne und verkleinerte den Durchmesser des Hauptspiegels (und damit die Größe des Teleskops) auf 2,4 Meter. So konnte das benötigte Budget halbiert werden. Das Geld wurde 1977 bewilligt, sodass die NASA in den folgenden Monaten die einzelnen Komponenten beauftragen konnte.
1978 wurde dann der Auftrag für den Hauptspiegel des Teleskops an das US-Unternehmen PerkinElmer vergeben. Beim Bau kam ein neues, lasergestütztes Schleifverfahren zum Einsatz. PerkinElmer setzte dabei auch ein für das neue Verfahren angepasstes Messgerät, einen sogenannten „Null-Korrektor“, ein. Bedingt durch Zeit- und Kostendruck wurde der neue Korrektor vor dem Einsatz nicht getestet und validiert. So bemerkte niemand, dass durch eine fehlerhafte Konstruktion eine Linse des Messsystems um 1,3 mm versetzt saß. Da es bei PerkinElmer zu einer Reihe von Versäumnissen in der Qualitätssicherung kam, blieb der Fehler zunächst unbemerkt. Neben der fehlenden Validierung wurden später noch eine ganze Reihe weiterer Versäumnisse entdeckt.
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ThinkBook Plus G6: Notebook mit ausrollbarem OLED-Bildschirm im Test
Lenovos ThinkBook Plus G6 Rollable ist ein Hingucker, weil es nur auf den ersten Blick ein normales Notebook ist. Drückt man eine Sondertaste neben F12, so fährt das Notebook seinen Bildschirm motorisiert nach oben aus. Er gewinnt dadurch in etwa nochmal die Hälfte an zusätzlicher Höhe. Das funktioniert dank eines flexiblen OLED-Displays.
Anders als herkömmliche Monitore benötigt es keinen mehrlagigen Schichtaufbau mit starrer Hintergrundbeleuchtung, sondern lässt sich auf flexiblen Folien fertigen. Gerätehersteller benutzen diese technische Besonderheit für Smartphones mit faltbaren Displays, aber auch für Gaming-Bildschirme, die man jederzeit zwischen planer und gekrümmter Oberfläche umbauen kann. Das ThinkBook Plus G6 Rollable hat auch keine nervige Unterbrechung der Bildfläche, die man bei bisherigen Dual-Display-Notebooks zwangsläufig antrifft.
Anders als dort muss man obendrein keine Kompromisse bei den Eingabegeräten hinnehmen. Sie sind in gängiger Position fest im Rumpf verbaut: Tastatur hinten, Touchpad mittig davor. Dies ist bei Notebooks mit ungewöhnlichen oder mehreren Bildschirmen keinesfalls selbstverständlich. Dort sind abnehmbare Bluetooth-Tastaturen gängig oder welche, die ganz nach vorne gezogen sind und die Handballenablage verdrängen.
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heise+ Update vom 05. Dezember 2025: Lesetipps zum Wochenende
Liebe Leserinnen und Leser,
die dunkle Jahreszeit ist für viele von uns keine besonders angenehme Zeit. Oftmals stehen wir im Dunkeln auf und kommen erst im Dunkeln wieder heim. Zum Entspannen flüchten sich dann einige in Streaming und Gaming, andere kultivieren ihren Winterblues.
Aufhellen lässt sich die Stimmung relativ einfach – nämlich mit Licht. Eine passende Beleuchtung hilft, dass weder die Augen noch der Kopf zu schnell ermüden. Das Licht sollte mindestens 500 Lux hell und flimmerfrei sein. Und dann kommt es auf den konkreten Einsatz an: Für Videokonferenzen eignet sich neutralweißes Licht, während Tageslichtlampen mit hochintensivem Kaltweiß stimmungsaufhellend wirken. Ein umfangreicher Ratgeber erklärt alles, was Sie dazu wissen müssen und gibt außerdem ein paar Kaufempfehlungen.
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