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151 Millionen Euro fürs Berliner Startup Wefox


Wefox erhält nach Restrukturierung und Führungswechsel 151 Millionen Euro frisches Kapital, um sein Geschäft in Europa auszubauen.

Julian Teicke ist Mitgründer von Wefox.
Wefox

Das angeschlagene Berliner Versicherungs-Startup Wefox hat frisches Kapital eingesammelt – und das nicht zu knapp: Insgesamt 151 Millionen Euro fließen in das Unternehmen.

Die Summe setzt sich laut Unternehmensangaben aus einer Kapitalerhöhung über 76 Millionen Euro, überwiegend von Altinvestoren wie Target Global und Chrysalis, sowie der Refinanzierung einer Kreditlinie über 75 Millionen Euro durch Searchlight Capital Partners zusammen.

Die Finanzierung folgt auf ein umfangreiches Restrukturierungsprogramm, in dessen Rahmen Wefox unter anderem seine Tochtergesellschaften in Liechtenstein und seine Gesellschaften in Italien verkauft und den deutschen Markt verlassen hatte.

Mit dem neuen Kapital will das Unternehmen seine Aktivitäten in Österreich, den Niederlanden und der Schweiz ausbauen und das umgestellte Geschäftsmodell vorantreiben, das weniger Kapital bindet und auf digitale Services setzt.

Nach Rekord-Series-B-Runde: Fokus- und Führungswechsel

Wefox wurde 2015 von Julian Teicke, Dario Fazlic und Fabian Wesemann mit dem Ziel gegründet, die Versicherungsbranche digitaler und effizienter zu gestalten. Die Vision überzeugte zahlreiche Investoren: In mehreren Runden sammelte das Gründerteam über eine Milliarde Dollar ein.

Einen Meilenstein erreichte Wefox 2019 mit seiner Series-B-Finanzierung: Damals flossen zunächst 125 Millionen US-Dollar in das Unternehmen – die bis dahin größte Finanzierungsrunde für ein Versicherungs-Startup in Deutschland. Kurz darauf wurde die Runde um weitere 110 Millionen Dollar erweitert. Daraufhin wurde das Startup mit rund 1,5 Milliarden Euro bewertet und stieg als erstes deutsches Insurtech zum Einhorn auf.

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Im Sommer 2024 kam es zu internen Auseinandersetzungen. Entscheidungen wurden auch zu umstrittenen Personalien getroffen. Mark Hartigan wurde laut Wefox-Mitteilung erneut in den Verwaltungsrat gewählt. Dem waren Versuche der Gründer vorausgegangen, Hartigan aus dem Gremium zu drängen – offenbar auch wegen dessen angeblicher Verkaufspläne. Wie die Daily Mail schrieb, sollte Hartigan im Fall eines Unternehmensverkaufs eine Prämie in Höhe von 20 Millionen Pfund erhalten.

Im Zuge der weiteren Neuaufstellung übernahm im September 2024 Joachim Müller, früherer Manager bei der Allianz, die Rolle des CEO. Der Verwaltungsrat wurde ebenfalls neu besetzt – unter anderem mit Müller selbst sowie Prateek Puri von Searchlight Capital Partners. Die Gründer Teicke, Wesemann und Fazlic verloren ihre Sitze im Verwaltungsrat.

Anpassung der Bewertung

Die Bewertung des Unternehmens lag laut Informationen des Manager Magazins im Dezember 2024 bei rund 500 Millionen Euro. Zum Vergleich: Anfang 2023 wurde Wefox noch mit 4,5 Milliarden US-Dollar bewertet. Insgesamt flossen in den vergangenen Jahren mehr als 1,5 Milliarden Euro in das Insurtech.



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