Künstliche Intelligenz

39C3: Ein Jahr elektronische Patientenakte – hat sich die Lage verbessert?


Ein Jahr nach dem Start der elektronischen Patientenakte kritisiert die IT-Sicherheitsforscherin Bianca Kastl weiterhin Mängel an deren Sicherheitsarchitektur – vorrangig bei Identitäten, Transparenz und Verantwortung. Kurz vor dem Start von Version 3.0 der elektronischen Patientenakte hatte sie gemeinsam mit Martin Tschirsich Sicherheitslücken bei der ePA aufgezeigt.

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Aus Kastls Sicht liegt der Kern der Schwächen in den Identitäts- und Authentifizierungsverfahren der Telematikinfrastruktur: Unsichere oder organisatorisch fehleranfällige Prozesse machten Missbrauch möglich und ließen sich nicht durch nachträgliche Maßnahmen beheben.

Redaktion: Keywan Tonekaboni
Video: Özgür Uludaǧ, Anna Gundler

Dass viele Versicherte kaum über Risiken und Nebenwirkungen der ePA informiert seien, führt Kastl auf intransparente Kommunikation und beschönigende Darstellungen zurück, wie der Kampagne des Bundesgesundheitsministeriums: „ePA, na sicher!“. Kritische Hinweise von Experten würden von Politik und Behörden häufig ignoriert oder relativiert und Verantwortung werde zwischen den Akteuren hin- und hergeschoben.

Das größte Risiko tragen nach Kastls Einschätzung die Versicherten selbst – durch mögliche Datenschutzverletzungen, falsche Zugriffe oder Systemausfälle. Vertrauen könne nur entstehen, wenn Sicherheitsrisiken unabhängig bewertet, offen kommuniziert und strukturelle Fehler behoben würden. Mit Blick auf die geplante staatliche EU-ID-Wallet warnt Kastl vor einer Wiederholung derselben Fehler, allerdings mit noch größerer Tragweite. Das ganze Interview hier auf heise online, bei YouTube und auf Peertube.

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(mack)



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