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„Death Stranding 2 – On the Beach“: Liefern oder sterben


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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Hideo Kojima ist ein Schelm. Die japanische Entwicklerlegende verbindet in seinen Spielen brachiale Action mit philosophischen Themen und selbstreferentiellem Klamauk. Ein wirrer Mix, den Kojima aber stets mit einer audiovisuellen Wucht und Konsequenz erzählt, die atemloses Staunen oder Kopfschütteln bei den Spielern zurücklässt. Das Open-World-Abenteuer „Death Stranding 2: On the Beach“ ist keine Ausnahme.

„Death Stranding“ ist der Opus Magnum Kojimas. In einer postapokalyptischen und gesellschaftlich zerrissenen Welt trafen im ersten Teil glitschige Riesenmonster auf Geister, Banditen und politische Intrigen. Mittendrin der Paketbote Sam Porter-Bridges, gespielt von „Walking Dead“-Star Norman Reedus, der sich mühsam über Flüsse und Berge quälte und Straßen errichtete, um sich am Ende dem titelgebenden „Gestrandeten Tod“ zu stellen und das Land zu einen. Ein surreales, sperriges Abenteuer.

„On The Beach“ beginnt ein paar Monate nach den Erlebnissen des ersten Teils. Sam hat sich mit seiner Stieftochter Lou in die Einsamkeit zurückgezogen. Doch auch hier holt ihn seine Vergangenheit ein, denn durch seine Taten haben sich Portale zu anderen Kontinenten geöffnet und neue Bedrohungen tauchen auf. Auf Bitte seiner ehemaligen Freundin Fragile bricht Sam mit einigen Helfern noch einmal auf, um die Welt vor dem Untergang zu retten.

Kojima greift auch diesmal in die Vollen. Ähnlich wie im Vorgänger sind die Rollen mit bekannten Schauspielerinnen wie Léa Seydoux und Elle Fanning prominent besetzt. Statt Nordamerika erkundet Sam jetzt Teile Mexikos und Australiens. Es geht um das Ende der Welt, grausame Monster und Einsamkeit. Jeder Bosskampf ein würdiges Finale, jeder Dialog triefend vor Melancholie, tiefgründiger Schwere oder schelmischer Ironie. Darunter geht nichts. Wenn nach über 30 Stunden Spielzeit der Abspann mit Post-Credit-Szene abrollt, muss man erstmal Luft holen. Wer alles sehen will, kann die Spielzeit locker verdoppeln.

Es ist alles ein wenig größer und schöner geworden. Wenn Sam von einem Hügel das Tal überblickt, glitzern die Sonnenstrahlen in der Ferne, während sich vor seinen Füßen das Gras wiegt. In den Bergen versperren Stürme die Sicht, Flüsse steigen und Erdbeben zerstören Brücken und andere Bauten. Erreicht Sam dann endlich eine weit entfernte Basis, ertönt im Hintergrund ein meditativer Ambient-Pop-Soundtrack, der die Nerven beruhigt. Keine Frage: „Death Stranding 2: On the Beach“ ist ein audiovisueller Höhepunkt der aktuellen Konsolengeneration.

Zwar überbringt Sam immer noch seine Pakete, um die Menschen zu vernetzen und stellt sich dabei Gegnern in dieser postapokalyptischen Welt, doch hat er nun mehr Möglichkeiten. Erfolgreiche Aufträge schalten Fähigkeiten frei, die Sam bei Bedarf auswählt. Ebenso kann Sam auf neue Waffen wie einen „Blut-Bumerang“ zugreifen, oder er kann einen Truck mit Waffen ausstatten und ein Schienennetz anlegen, um in Minen Rohstoffe abzubauen. Die sind dringend nötig für neue Straßen, Brücken oder Stromgeneratoren. Ganz neu ist die „Magellan“, eine mobile Einsatzbasis, die Sam von einem Ort zum nächsten transportiert.

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Die Gegner sind zahlreicher geworden. Ähnlich wie in einem typischen Open-World-Spiel kann Sam feindliche Basen zerstören oder wichtige Waren stehlen. Obwohl die Action meist auf simples Geballer ohne taktische Finesse hinausläuft, ist das Spiel dadurch abwechslungsreicher geworden. In einigen Gebieten warten nicht nur Banditen, sondern auch Roboter auf Sam, der sich an anderer Stelle unter Zeitdruck durch ein Feuer kämpfen muss. Einmal stellt sich Sam seinen Gegnern auf einer Motorrad-Rennbahn oder er kann durch spezielle Waffen Monster für sich kämpfen lassen. Wer es ruhiger will, sammelt Tiere für das örtliche Tierheim.

Trotz der höheren Actiondichte steht das Ausliefern der Pakete immer noch im Mittelpunkt. Sam plant seine Route, rüstet sich aus und macht sich auf den Weg. Das kann schon mal eine halbe Stunde oder länger dauern. Die Berge werden erst mit Spikes für den Truck zum Kinderspiel, ein Fluss kann zur tödlichen Falle werden. Dazwischen durchquert Sam Gebiete mit Geistern, den „gestrandeten Dingen“, kurz GDs. Hier ähnelt das Spiel einem Mix aus Schleichabenteuer und Horror-Albtraum. Nichts für schwache Nerven.



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Gesetzentwurf: Bankkunden sollen mehr Rechte beim Dispo bekommen


Wer sein Konto übermäßig überzieht, soll künftig besser vor einer Zwangsvollstreckung geschützt werden. Das sieht ein am Montag veröffentlichter Entwurf des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz vor. Danach soll der Dispo von der Bank nicht mehr mit unmittelbarer Wirkung gekündigt werden können, sondern mit einer Kündigungsfrist von mindestens zwei Monaten.

Der Kreditgeber muss außerdem, bevor er zur Eintreibung seiner Forderung die Zwangsvollstreckung einleitet, anbieten, den in Anspruch genommenen Betrag in zwölf gleichen Monatsraten zum vereinbarten Zinssatz zurückzuzahlen.

Der Dispokredit bietet zwar kurzfristige finanzielle Flexibilität, gehört aber mit seinen vergleichsweise hohen Zinsen zu den teuersten Kreditformen. CDU, CSU und SPD wollen laut Koalitionsvertrag prüfen, „ob zur Durchsetzung angemessener marktüblicher Entgelte Kostendeckel für Basiskontenentgelte und Dispozinsen erforderlich sind oder an der bisherigen Rechtslage festgehalten werden sollte“.

Davon ist in dem Referentenentwurf, Gesetz über den Zugang zu Schuldnerberatungsdiensten für Verbraucher (Schuldnerberatungsdienstegesetz – SchuBerDG) nicht die Rede. Aus dem Ministerium heißt es, es sei eine sorgfältige Prüfung notwendig, um Überregulierung zu vermeiden. Denn diese könnte womöglich den Zugang zu Dispokrediten einschränken. Da die EU-Verbraucherschutzrichtlinie bis vom 20. November in nationales Recht umgesetzt werden müsse, wolle man dies getrennt behandeln.

Der Entwurf sieht unter anderem vor, dass Vorschriften, die Verbraucher schützen sollen, künftig auch für unentgeltliche Kredite und Darlehen unter 200 Euro gelten sollen sowie für sogenannte „Buy-now-pay-later“-Modelle, bei denen der Kaufpreis erst zu einem späteren Zeitpunkt vom Konto abgebucht wird.

Damit Anbieter und Käufer nicht überfordert werden, ist hier ein übersichtliches, knappes Informationsblatt mit allen wichtigen Informationen vorgesehen. Aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) ist das ein guter Schritt. „Ein riesengroßes Problem ist die Überschuldung, gerade junger Menschen“, berichtet Dorothea Mohn, Leiterin des Finanzmarkt-Teams beim VZBV.

Um Verbraucher besser vor Überschuldung zu schützen, sind zudem neue Vorgaben für die Prüfung der Kreditwürdigkeit vorgesehen. Auch dass Informationen aus sozialen Netzwerken sowie besonders sensible Daten – etwa Gesundheitsdaten – in solche Prüfungen nicht einbezogen werden dürfen, sieht der Entwurf vor.

„Unser Ziel ist klar: Mehr Schutz für Verbraucherinnen und Verbraucher bei Kreditverträgen – ohne vermeidbaren bürokratischen Ballast“, sagt Hubig. Denn schnell abgeschlossene Kreditverträge könnten im Einzelfall ein Risiko darstellen – „schlimmstenfalls führen solche Verträge in die Schuldenfalle“.

Dass für den Abschluss von Allgemein-Verbraucherdarlehensverträgen und sonstigen Finanzierungshilfen zukünftig die Textform genügen soll, ist aus Sicht des Justizministeriums ein Beitrag zum Abbau unnötiger bürokratischer Hürden. Der Verbraucherzentralen-Bundesverband sieht das anders. Die Schriftform, die eine Unterschrift des Verbrauchers verlangt, schütze vor übereilten Entscheidungen und sollte daher als Voraussetzung für eine Kreditvergabe beibehalten werden, sagte Mohn. Denn „schnelle Klicks und Einwilligungen“ könnten binnen kurzer Zeit zu einer nicht mehr zu bewältigenden Schuldenmenge führen.


(mack)



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Project Kuiper: Amazon startet zweite Serie von Internetsatelliten


Die zweite Serie von Internetsatelliten für Amazons Weltrauminternet Project Kuiper hat am Montag die niedrige Erdumlaufbahn erreicht. Eine Atlas-V-Trägerrakete der United Launch Alliance (ULA) mit 27 Kuiper-Satelliten an Bord hob um 6:54 Uhr Ortszeit (12:54 Uhr MEZ) von der Cape Canaveral Space Force Station im US-Bundesstaat Florida ab.

Ben Chilton, ein Ingenieur bei ULA, einem Gemeinschaftsunternehmen von Boeing und Lockheed Martin, sprach nach dem Start im Livestream von einem „neuen Kapitel in der Satelliten-Konnektivität im niedrigen Erdorbit“. Aufgrund von schlechtem Wetter und einem Problem mit dem Raketenantrieb war der Start zuvor zweimal verschoben worden.

Ursprünglich hatte Amazon seine ersten Internetsatelliten Ende 2022 ins All bringen wollen. Aber es kam immer wieder zu Verzögerungen. In der zweiten Jahreshälfte 2023 schoss Amazon zwei Erprobungssatelliten ins All, mit denen die Funktionsfähigkeit des Systems getestet wurde. Ende April dieses Jahres schließlich brachte Amazon die ersten 27 Kuiper-Internetsatelliten erfolgreich in eine niedrige Erdumlaufbahn.

Um die Verpflichtungen im Rahmen seiner bereits 2020 erteilten Lizenz der US-Telekommunikationsaufsicht FCC (Federal Communications Commission) zu erfüllen, muss Amazon bis 2026 die Hälfte der Konstellation aufbauen. Bis Juli 2029 muss die Konstellation dann komplett sein. Für sein Kuiper-Projekt plant Amazon, insgesamt 3236 Satelliten in eine niedrige Erdumlaufbahn zu schießen, um schnelles Breitbandinternet für abgelegene Regionen bereitzustellen und so mit dem Starlink-System des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX von Elon Musk zu konkurrieren. Der Marktführer verfügt aktuell über mehr als 7.000 Satelliten im Orbit.

Laut dem US-Nachrichtensender CNBC hat Amazon mehr als 80 Starts bei verschiedenen Anbietern, darunter auch SpaceX, gebucht, um Kuiper-Satelliten in die Umlaufbahn zu bringen. ULA soll in diesem Jahr noch bis zu fünf Satellitentransporte für Project Kuiper absolvieren.

Auf dem Satellitenmarkt ist in den vergangenen Monaten einiges in Bewegung geraten. Um die technologische Souveränität Europas zu stärken, sucht die Europäische Union (EU) verstärkt nach europäischen Optionen für die kommerzielle und militärische Satellitenkommunikation. Sie will unabhängiger werden von US-Satellitenbetreibern wie Amazon, aber vor allem vom Starlink-Satelliteninternet von Elon Musk. Hintergrund sind wachsende Sorgen über die technologische und sicherheitspolitische Abhängigkeit, insbesondere von Washington, aber auch Peking.

Mitte 2022 einigten sich bereits der französische Satellitenbetreiber Eutelsat und das britisch-indische Satelliteninternet-Unternehmen OneWeb auf eine Fusion. Der Ukraine bietet die EU-Kommission beispielsweise Eutelsat als Alternative zu Starlink bei der Sicherung von Kapazitäten für die Satellitenkommunikation an. Kürzlich sorgte ein überraschender Führungswechsel an der Spitze von Eutelsat für Schlagzeilen. Zudem wird die Übernahme des luxemburgischen Satellitenbetreibers Intelsat durch den Konkurrenten SES konkreter. Anfang Juni wurde dann bekannt, dass sich die Deutsche Telekom an dem europäischen Programm für erdnahe Satelliten IRIS² (Infrastructure for Resilience, Interconnectivity and Security via Satellite) beteiligt. Den Auftrag für IRIS² vergab die EU-Kommission Ende vergangenen Jahres an das europäische Konsortium SpaceRISE. Das Konsortium umfasst die drei europäischen Satelliten-Netzbetreibern SES, Eutelsat und Hispasat.


(akn)



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Top 10: Das beste Tablet im Test – OLED-Tablet von Honor für nur 400 Euro


Google Pixel Tablet mit Dock im Test

Android-Tablet und Smart-Home-Zentrale in einem: Das Google Pixel Tablet setzt mit seinem Dock auf ein neuartiges Konzept. TechStage hat das Hybrid-Gerät im Test.

VORTEILE

  • praktische Dockingstation
  • Bildschirm ist hell und scharf
  • sinnvolle Softwarefeatures für großes Display

NACHTEILE

  • sehr hoher Preis
  • nur 60-Hz-Display
  • Kamera mit schlechter Qualität

Android-Tablet und Smart-Home-Zentrale in einem: Das Google Pixel Tablet setzt mit seinem Dock auf ein neuartiges Konzept. TechStage hat das Hybrid-Gerät im Test.

Nach knapp 8 Jahren stellt Google als Entwickler des Android-Betriebssystems wieder ein eigenes Tablet hier. Das Pixel C war damals das erste Gerät der Pixel-Reihe überhaupt, noch bevor es die Pixel-Smartphones gab. Jetzt schickt sich das Pixel Tablet an, das Google-Ökosystem um ein neues Tablet zu bereichern. Dabei setzt man auf ein neues Konzept und macht das eigene Gerät zum Hybriden, denn es wird mit einem magnetischen Lautsprecher-Dock verkauft. So soll es die Lücke zwischen Tablets und Smart-Home-Zentrale schließen. Und: Google kann dadurch ein neues Nest Hub einsparen.

Der Google Tensor-Chip eifert Apples Konzept nach, eigene Software für einen Chip aus eigenem Hause zu optimieren – was dort funktioniert. Google will nun auch etwas vom Kuchen und geht diesen Weg mit Android und eigenem Tablet. Mit 599 Euro inklusive Dock ist das aber wahrlich nicht günstig. Ob das neue Tablet aus dem Hause Google seinen Preis wert ist, zeigt der folgende Testbericht.

Design

Das Design des Pixel-Tablets erinnert dank seiner Soft-Touch-Beschichtung, mit der das Aluminiumgehäuse überzogen ist, an das Pixel 5 (Testbericht). Unser Testgerät kommt in einem Grünton, der sich Hazel nennt. Leider hat sich diese Beschichtung im Test als nett gedacht, aber nicht hilfreich herausgestellt. Bereits nach kurzer Zeit hatte unser Testgerät rechts wie links dicke Kratzer, wodurch der silbrige Aluminium-Unibody jetzt sichtbar ist. Schade, das wirkt natürlich nicht gut.

Ansonsten können wir über die Verarbeitung nicht klagen. Knöpfe haben einen soliden Druckpunkt und sind sinnvoll angeordnet. Die Gehäusekanten sind rückseitig abgerundet, vorderseitig stehen sie etwas über, was allerdings nicht unangenehm auffiel. Google macht das, damit das Display nicht direkt auf Gegenständen liegt, um es so vor Kratzern zu schützen. Neben der Kamera finden sich auf der Rückseite nur noch ein glänzendes Google-Logo sowie vier Kontaktpunkte für die Dockingstation. An der Unterseite sind zwei Gummistreifen angebracht, die dafür sorgen, dass das Tablet beim Auflegen auf eine Oberfläche nicht rutscht. Außerdem verhindern sie, dass das Gehäuse Schaden nimmt, wenn man das Gerät zu schwungvoll aus dem Dock nimmt und es auf den Tisch knallt.

Das Gerät ist deutlich größer als der quasi-Vorgänger Nest Hub, welches auf ein 7-Zoll-Display setzt und ein ähnliches Dock hat. Dort ist das Display aber nicht abnehmbar.

Das Pixel Tablet misst 258 × 169 × 8,1 mm und ist damit für ein Tablet noch recht handlich. Andere 11-Zoll-Tablets, wie das Xiaomi Pad 5 (Testbericht) sind aber minimal kleiner, was vorwiegend an den recht dicken Displayrändern des Pixel-Tablets liegt. Diese messen einen ganzen Zentimeter, sind aber auf allen Displayseiten gleich breit. Das wirkt etwas altbacken, sorgt aber immerhin für Gleichmäßigkeit. Im Alltag stören die Ränder nicht, sondern sind sogar praktisch, da die Finger beim Festhalten des Tablets so keine Fehleingaben erzeugen und einen sinnvollen Platz haben.

Mit 493 Gramm wiegt das Pixel Tablet nicht zu viel und ist sogar leichter als das Samsung Galaxy Tab S8 (Testbericht), das 503 Gramm wiegt. Das iPad 10 wiegt mit 477 Gramm hingegen etwas weniger.

Display

Das 10,95 Zoll große LCD wartet mit einer Auflösung von 2560 × 1600 und damit 276 ppi (Pixel pro Zoll) auf. Das reicht für ein knackiges Bild im praktischen 16:10-Format. IPS-LCD ist dabei bei Tablets immer noch die Regel, OLED-Bildschirme sind noch selten und teuer. Die Bildwiederholrate liegt bei 60 Hz, wobei immer mehr Geräte 90 Hz oder mehr beherrschen. Angesichts des hohen Preises hätte hier mehr drin sein können, gerade mit Blick auf die Konkurrenz, wie das Xiaomi Pad 5 (Testbericht), das für die Hälfte des Preises (310 Euro) sogar 120 Hz bietet. Das Lenovo Tab P11 Pro Gen 2 (Testbericht) hat für rund 450 Euro sogar ein OLED-Display, das kontrastreicher ist und technisch bedingt bessere Schwarzwerte hat.

Was die Helligkeit des Displays angeht, ist die Herstellerangabe von maximal 500 cd/m² beim Pixel Tablet übererfüllt. Wir messen im Test nämlich bis zu 515 cd/m² – manuell und mit Automatik. Für ein Tablet ein hervorragender Wert. Für den Einsatz draußen aber nach wie vor nicht unbedingt geeignet. Somit ist das Pixel Tablet eher etwas für den schattigen Balkon, in direkter Sonne kann man Inhalte auf dem Display nur schlecht ablesen. Ein Video anzusehen, macht so wenig Spaß. Die automatische Helligkeitsanpassung reagiert zuverlässig und recht schnell. Google bietet zudem eine Funktion, bei der eine KI über die Frontkamera erkennt, ob man das Gerät gerade anschaut und dann verhindert, dass sich der Bildschirm ausschaltet.

Kamera

Auf der Vorderseite sitzt die Kamera mittig oben auf der Längsseite, rückseitig ist sie im Eck bei Ein-/Aus-Button und Lautstärketasten rund eingefasst. Das Pixel Tablet setzt vorn wie hinten auf die gleiche 8-Megapixel-Linse mit f/2.0-Blende. Selfies sind so in der gleichen Qualität und Auflösung wie mit der Hauptkamera möglich – die mittelmäßig ist. Farben wirken etwas blass, wenn auch nicht unnatürlich. An Schärfe und Differenzierung mangelt es dieser Linse aber ganz deutlich, gerade feinere Strukturen wie Blätter oder Dinge im Hintergrund verwaschen stark.

Ein weiterer Wermutstropfen ist der fixe Fokus – einen Autofokus gibt es nicht. Damit sind Bilder aus geringer Entfernung kaum möglich, da etwa Dokumente so selten scharf sind. Man muss also immer mit größerem Abstand aufnehmen, um ein verwendbares Foto zu erhalten. Auch Aufnahmen im Makro sind so schier unmöglich. Videoaufnahmen schafft das Pixel Tablet nur in 1080p bei 30 FPS (Bilder pro Sekunde).

Jetzt jedoch zum großen Aber: Es ist immer noch ein Tablet, was ohnehin von der Größe her weniger für eine Fotosafari geeignet ist. Sehr bedauerlich bleibt der Fixfokus, der das scharfe Fotografieren von Dokumenten erschwert. Genau hier bräuchte man nämlich den Autofokus, um aus geringer Entfernung ein brauchbares Bild zur Dokumentenarbeit zu erhalten.

Ausstattung

Dieser setzt auf ein Drei-Cluster-Modell. Besonders anspruchsvolle Arbeiten übernehmen zwei Cortex-X1-Kerne mit jeweils bis zu 2,85 GHz. Überdies sind zwei Cortex-A78-Kerne mit jeweils bis zu 2,35 GHz am Werk und für leichte Koste gibt es vier Effizienzkerne vom Typ Cortex-A55 mit bis zu 1,8 GHz. Die Grafikleistung erbringt eine ARM Mali-G710 MP7.

Damit kommt das Pixel Tablet im Benchmark Work 3.0 von PCmark auf im Schnitt rund 10800 Punkte, womit es nicht schlecht, aber auch nicht besonders performant ist. Die Leistung liegt unter der des Lenovo Tab P11 Pro Gen 2 (Testbericht), das im gleichen Benchmark 11500 Punkte schafft, aber nur 450 Euro kostet. Das Xiaomi Pad 5 (Testbericht) landet ebenfalls höher bei 11000 Punkten und kostet weniger als die Hälfte. In Benchmarks gewinnt der Tensor G2 also in puncto Preis-Leistung keinen Blumentopf.

Im Alltag stimmt die Performance, uns sind keine Ruckler oder längere Ladezeiten aufgefallen. Apps öffnen schön schnell, das Wechseln zwischen Anwendungen klappt problemfrei und wie erwartet. Dafür sorgen auch die üppigen 8 GByte LPDDR5-Arbeitsspeicher (RAM) und der interne Speicher nach UFS-3.1-Standard. Dabei gibt es mit 128 GByte und 256 GByte zwei Speichergrößen zur Auswahl. Neben dem Tensor-SoC ist auch der Titan-M2-Sicherheitschip integriert, der beispielsweise für die Kontrolle von Verschlüsselungen verantwortlich ist. Man kennt ihn bereits aus den Pixel-Smartphones.

Weiterhin beherrscht das Gerät Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2. Zudem ist ein Ultrabreitband-Chip (UWB) verbaut, der Entfernungen präzise erfasst. Bisher ist er aber ohne Funktion, was sich jedoch mit dem Start von Googles Pendant zum Apple-Wo-ist-Netzwerk ändern könnte. Darüber vernetzen sich Geräte untereinander unbemerkt, um den Standort zu teilen und damit beim Suchen von anderen verlorenen Geräten zu helfen.

Ein Highlight ist die Cast-Funktion, die in diesem Fall nicht nur wie vom Smartphone (Bestenliste) gewohnt streamen kann, sondern auch Streams empfängt. Das bedeutet, dass man wie auf einem Fernseher Cast-Inhalte an das Tablet senden kann.

Zur Entsperrung des Tablets gibt es neben PIN, Passwort und Muster auch einen im Ein-/Aus-Button integrierten Fingerabdruckscanner. Der reagierte im Test nicht immer und sorgte damit beim Autor dieses Testberichts für Frust. Gerade mit schwitzigen Fingern (im Sommer nicht ungewöhnlich) ist zuverlässiges Entsperren kaum möglich. Wenn er aber mal reagiert, dann angenehm flott.

Dock

Kommen wir zum wahrlichen Alleinstellungsmerkmal dieses Tablets: dem Dock. Es verwandelt das Pixel Tablet in einen etwas größeren Nest Hub – also eine Smart-Home-Zentrale. Dazu bewegt man das Tablet mit den Kontakten auf der Rückseite hin zu ihrem Gegenstück am Dock und das Tablet hängt sich magnetisch an der Station ein. Dort sitzt es auch erstaunlich fest und stabil, kann durch seitliches Drücken aber ohne viel Kraftaufwand wieder abgenommen werden. Der Verbindungsaufbau klappt meist tadellos.

Nach dem erstmaligen Anschließen begrüßt einen eine Einführungs- und-Einrichtungstour. Nach Abschluss verändert sich die Reaktion der Software. Ist man auf dem Sperrbildschirm, bekommt man auf Nachfrage beim Google Assistenten etwa das Wetter in Vollbild angezeigt. Auch Tageslichtwecker sind wie beim Nest Hub einrichtbar.

Der eigentliche Vorteil aber: es hat einen Lautsprecher. Die vier Tablet-Lautsprecher (jeweils zwei links und rechts) überzeugen zwar mit ihrem klaren Stereo-Ton und werden auch schön laut, ohne zu übersteuern. Ein separater Lautsprecher ist aber nach wie vor deutlich besser und so bekommt man hier sogar so etwas wie Bass. Zwar ist der Klang noch immer etwas dünn und kann auch nicht mit Bluetooth-Lautsprechern (Ratgeber) mithalten, aber besser als bei den integrierten Lautsprechern klingt es allemal. Gerade für YouTube-Videos oder Hintergrundmusik reichen sie völlig aus. Hi-Fi-Freunde sehen sich aber definitiv woanders um, beispielsweise in unserer Bestenliste Top 10: Die besten Soundbars mit Dolby Atmos, Subwoofer & Co. für TV & Heimkino.

Insgesamt empfinden wir das Dock als nette Spielerei. Vor allem erscheint es uns praktisch als Ort zum sinnvollen Verstauen des Tablets, sowie um immer ein geladenes Tablet zu haben – aber dazu im übernächsten Absatz mehr.

Software

Viel mehr haben wir im Alltag hingegen bemerkt, dass Google viel an den Android-Fähigkeiten in Verbindung mit großen Anzeigen geschraubt hat. Nicht nur sind die größeren Buttons von Googles Systemdesign Material You deutlich angenehmer zu bedienen, sondern Apps wie Einstellungen nutzen die ganze Fläche. So teilen sich auch das Benachrichtigungs-Center und die Optionen für das Display, womit man mehr nebeneinander machen kann. Auch Apps, wie YouTube, WhatsApp und Gmail sind auf das größere Display optimiert. Das macht echt Spaß und ist sinnvoll.

Zum Einsatz kommt Android 13 mit dem Juli-Sicherheitspatch, den Google als Entwickler von Android rasch ausgeliefert hat. Der Hersteller garantiert Sicherheitsupdates für ganze 5 Jahre, Android soll mindestens drei Updates bekommen.

Akku

Google stattet das Pixel Tablet mit einem 7024 mAh (oder auch 27 Wattstunden) großen Akku aus. Im simulierten PCmark-Battery-Test hält das Tablet etwa 9,5 Stunden bei einer Displayhelligkeit von 200 cd/m² durch. Damit liegt die Akkulaufzeit auf einer Ebene mit vergleichbaren Tablets, die meist 8 Stunden oder mehr erreichen. Sowohl bei den Handys als auch beim Tablet hat sich gezeigt: Dieses SoC ist nicht sonderlich effizient und teilweise ein kleiner Hitzkopf. So erwärmt sich das Pixel Tablet teils bereits bei geringer Last merklich. Im Alltag, etwa beim Streaming, ist die Akkulaufzeit schon deutlich geringer.

Ein Netzteil liegt in Verbindung mit dem Dock bei, denn standardmäßig lädt man das Tablet hierüber. Aber auch der USB-C-Port kann zum Laden dienen, beide Wege ermöglichen aber maximal 15 Watt. Ganz grundsätzlich ist das schon extrem langsam, gerade aber in Verbindung mit dem größeren Akku des Tablets wird das Aufladen zur Geduldsprobe. Zumal das im Alltag beim Serienschauen oder Spielen häufiger notwendig ist.

Google versteht das Konzept des Pixel-Tablets schlicht so, dass man es primär zu Hause nutzt und daher sehr regelmäßig auf dem Dock positioniert. Damit soll es jederzeit fertig geladen sein, wenn man es braucht. Im Alltag stellten sich die lange Ladezeit und die Akkulaufzeit aber immer wieder als Problemfall heraus, sodass wir unsere Serie unterbrechen und das Tablet anstecken mussten.

Preis

Preislich befindet sich das Google Pixel Tablet mittlerweile mit 128 GB Speicher und 8 GB LPDDR5 Arbeitsspeicher und ohne Lautsprecher-Dock bei 569 Euro. Mit 256 GB Speicher kostet es 619 Euro. Mit Dock geht es ab 686 Euro los.

Google bietet darüber hinaus eine passende Hülle mit Standfuß an, der so angepasst ist, dass man das Tablet weiterhin am Dock anschließen kann. Diese kostet rund 100 Euro. Hüllen und Displayfolien gibt es bei Amazon von Drittanbietern hingegen bereits ab 8 Euro.

Fazit

Das Google Pixel Tablet ist ein schickes, aber teures Gerät. Im Alltag zeigten sich gerade bei der Bedienung keine Makel und es ist schön zu sehen, wie gut Android mittlerweile mit größeren Displays umgehen kann. Die smarten Features in Verbindung mit dem mitgelieferten Dock erweisen sich als praktisch, aber nicht als alleiniges Kaufkriterium.

Für den aufgerufenen Preis von 679 Euro für die 128-GB-Variante fehlt uns dann allerdings doch noch etwas: Das Display sollte für diesen Preis mindestens 90 Hz statt der gebotenen 60 Hz haben. Zudem lädt das Gerät mit 15 Watt extrem langsam. Die Akkulaufzeit lässt weiterhin etwas zu wünschen übrig, hier zeigt sich die Schwäche des SoC Tensor G2.

Zudem empfehlen wir Interessenten den Kauf einer Hülle zum Tablet, da wir bereits nach wenigen Wochen tiefe Kratzer in der Soft-Touch-Beschichtung der Rückseite hatten.

Insgesamt ist das Pixel Tablet ein gutes Tablet, das allerdings 250 bis 300 Euro zu teuer ist. Für den hohen Preis können wir es aktuell nicht empfehlen, da man dafür schlicht mehr erwarten muss. Sollte der Preis aber künftig sinken, kann man zuschlagen, wenn man ein Tablet aus dem Google-Ökosystem sucht, reines Android und smarte Features möchte. Denn praktisch ist das Dock mit seinen Zusatzfunktionen allemal.



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