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Künstliche Intelligenz

Budapest Pride: Druck auf Brüssel im Streit über Gesichtserkennung wächst


47 zivilgesellschaftliche Organisationen haben nachdrücklich an die EU-Kommission appelliert, mit Sofortmaßnahmen sicherzustellen, dass die Organisatoren und Teilnehmer der für Samstag geplanten Pride-Demonstration in Budapest ihr Recht auf friedliche Versammlung und freie Meinungsäußerung sicher ausüben können. Die von der ungarischen Regierung am 15. April in Kraft gesetzten Maßnahmen sähen harte Sanktionen wie „überhöhte Geldbußen und in einigen Fällen sogar Gefängnisstrafen“ vor, heißt es in dem offenen Brief. Die Gesetzesreform ermögliche zudem den Einsatz biometrischer Gesichtserkennung zur Identifizierung von Demonstranten in Echtzeit, „was einen eklatanten Verstoß“ gegen die KI-Verordnung der EU darstelle.

Das auf Antrag der Fidesz-Partei von Ministerpräsident Viktor Orbán prinzipiell zulässige Verbot sei bereits „bei zwei zuvor angemeldeten LGBTQIA+-Veranstaltungen angewendet“ worden, monieren Unterzeichner wie AlgorithmWatch, Digitalcourage, die Electronic Frontier Foundation (EFF) und European Digital Rights (EDRi). Dieser „Angriff auf die Grundrechte der Menschen in Ungarn“ ziele auf die Kernprinzipien der EU. Es sei dringend an der Zeit zu handeln und etwa ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Verstöße der ungarischen Regierung gegen EU-Recht einzuleiten. Die EU-Agentur für Grundrechte habe sich bereits zutiefst besorgt über diese Entwicklungen geäußert.

Die Regierung von Viktor Orbán hat ihre Drohungen gegen die Budapest Pride am 28. Juni dagegen verschärft. Sie erklärte, dass jeder, der daran teilnimmt, eine Straftat begehe. Die Demo sei „zum Schutz der Rechte von Kindern“ verboten worden. Das ist als klare Warnung vor allen an den Budapester Bürgermeister Gergely Karácsony zu verstehen, der geschworen hat, die Veranstaltung durchzuführen: „Freiheit und Liebe können nicht verboten werden können.“ Unter anderem 20 EU-Abgeordnete der Grünen inklusive der Vize-Fraktionsvorsitzenden Terry Reintke kündigten an, sich dem Umzug anschließen zu wollen.

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) veröffentlichte am Mittwoch eine Botschaft, in der sie die ungarischen Behörden aufforderte, „die Budapest Pride ohne Angst vor strafrechtlichen oder administrativen Sanktionen gegen die Organisatoren oder Teilnehmer stattfinden zu lassen“. Sie drückte ihre volle Unterstützung für die LGBTIQ+-Community aus: „In Europa ist es eine Grundfreiheit, für seine Rechte zu kämpfen. Sie haben das Recht, zu lieben, wen Sie lieben möchten, und genau so zu sein, wie Sie sind.“

Die Kommission übte schon im März deutliche Kritik an dem ungarischen Gesetz, das Pride-Veranstaltungen untersagt und der Polizei zur Durchsetzung des Verbots den Einsatz von Systemen zur automatisierten Gesichtserkennung für die Identifizierung von Teilnehmern erlaubt. Ob die Norm tatsächlich gegen den AI Act verstoße, hänge davon ab, ob die Technik in Echtzeit oder erst nachträglich zum Einsatz komme.


(mho)



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Sony testet Beta-Version zur Bildauthentifizierung


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Sony hat die Beta-Version von „Camera Verify“ vorgestellt, eine Technik, die die Authentizität von Bildern sicherstellen soll. Dass dies bald möglich sein soll, hatte Sony bereits im März angekündigt. Neu in der Beta-Version ist die Möglichkeit, Verifizierungsinformationen über eine URL weiterzugeben. Nachrichtenorganisationen können diese URLs dann an Dritte weiterreichen, die so die Authentizität eines Bildes überprüfen können. Dies soll den Prüfprozess erheblich beschleunigen und die Verbreitung vertrauenswürdiger Inhalte erleichtern.


Das Titelbild der Ausgabe 01 2025 des Foto-Magazins c't Fotografie

Das Titelbild der Ausgabe 01 2025 des Foto-Magazins c't Fotografie

Die Authentifizierungsfunktion in der Kamera erfordert jedoch eine Lizenz, die über die Sony Creators’ Cloud verfügbar ist. Unterstützt werden außerdem bisher nur bestimmte Kameramodelle wie die Alpha 1 II, Alpha 9 III oder Alpha 7 IV.

Wie Sony informiert, basiert die neue Funktion neben der Einbettung dieser C2PA-Signaturen auch auf den 3D-Tiefeninformationen, die die Kameras direkt bei der Aufnahme erstellen. Die digitale Signatur wird direkt in der Kamera erstellt und in Echtzeit in die Bilddatei integriert. Das soll gewährleisten, dass die Aufnahme tatsächlich mit einer Kamera erstellt und nicht etwa durch eine KI generiert wurde. Laut Sony werden auch diese Änderungen dokumentiert, sollte das Bild bearbeitet werden. Bei der Verifizierung wird ein Bericht erstellt, der alle diese Daten zusammenfasst. Über die oben genannte URL können Nutzer diesen Bericht einsehen und so die Echtheit eines Bildes überprüfen.

Zielgruppe sind, wie der Hersteller damals schon bekannt gab, vorerst nur ausgewählte Nachrichtenagenturen. Fotojournalisten und Medienunternehmen, die nicht zu diesem Kreis gehören, profitieren von der neuen Technik vorerst nicht.

Da sich die Medienlandschaft zunehmend mit manipulierten oder KI-generierten Inhalten konfrontiert sieht, hat Adobe bereits vor einigen Jahren das Echtheitssiegel nach CAI/C2PA angestoßen, das inzwischen von fast der gesamten Fotobranche unterstützt wird. Die Initiative soll die Entwicklung von Standards, die Transparenz und Nachvollziehbarkeit von Medieninhalten fördern. Neben Sony bieten auch Leica und Nikon Kameras mit C2PA-Signatur an.

Ab Herbst 2025 soll die Kamera-Authentizitätslösung auch für Videos verfügbar sein. Sonys Beta-Version bleibt vorerst kostenlos, Änderungen am Funktionsumfang sind jedoch möglich. Die endgültige Verfügbarkeit für alle Kunden steht bisher nicht fest.


(cbr)



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Chatbot für Schulen: Bremen macht den Anfang


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Künstliche Intelligenz im Bildungsbereich – das klingt nach einem heißen Eisen. Besonders der unstillbare Datenhunger der großen LLM-Anbieter nach Trainingsmaterial steht dem Gebrauch der großen bekannten Modelle in Schulen auf dem ersten Blick im Wege. Ein eigener KI-Chatbot namens „Telli“ soll es jetzt aber richten. Bremen führt diesen als erstes Bundesland in Deutschland ein, wie die Senatorin für Kinder und Bildung mitteilte. Später einmal soll er in Schulen bundesweit zum Einsatz kommen.

Der Chatbot ist Teil des länderübergreifenden Projekts „Adaptives Intelligentes System“ (AIS) und soll Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern einen geschützten Zugang zu generativer KI ermöglichen. Telli unterscheidet sich dabei von kommerziellen KI-Diensten durch seinen Datenschutzansatz. Das System arbeite ausschließlich mit pseudonymisierten Nutzerdaten und werde vollständig innerhalb der Europäischen Union gehostet, heißt es seitens der zuständigen Behörden. Dadurch sollen keine personenbezogenen Daten an US-amerikanische oder andere Unternehmen aus dem KI-Sektor übermittelt werden. Die eingegebenen Daten fließen auch nicht in das Training der zugrundeliegenden Modelle ein.

„Wir wollen Schülerinnen und Schüler auf eine Zukunft vorbereiten, in der der Umgang mit Künstlicher Intelligenz selbstverständlich sein wird“, erklärt Sascha Aulepp, Bremens Senatorin für Kinder und Bildung. „Dafür brauchen sie Orientierung, Kompetenz – und Räume, in denen sie KI verantwortungsvoll erproben können.“ Der Chatbot steht künftig an allen öffentlichen Schulen im Bundesland zur Verfügung.

Technisch basiert Telli auf einer Open-Source-Architektur, die seit November 2024 entwickelt wird. Die Plattform fungiert als Zwischenschicht zwischen verschiedenen Large Language Models (LLMs), darunter auch Modelle von OpenAI und Meta, und den Endnutzern. Lehrkräfte können eigene Dokumente hochladen, um kontextspezifische Antworten zu erhalten, und fachdidaktische Lernszenarien erstellen, die sich per QR-Code oder Link mit Schülerinnen und Schülern teilen lassen.

Telli wurde speziell für den Einsatz im Unterricht entwickelt. Lehrkräfte können den KI-Chatbot sowohl zur Unterrichtsvorbereitung als auch im Unterricht selbst nutzen. Darüber hinaus haben sie die Möglichkeit, Telli für ihre Schülerinnen und Schüler freizugeben.

Die Anbindung an das schulische Identity-Management-System VIDIS (Vernetzungsinfrastruktur Digitale Identitäten für Schulen) ermöglicht eine nahtlose Integration in die bestehende IT-Infrastruktur der Schulen. Nutzer können sich ohne zusätzliche Registrierung anmelden.

Das Telli-Projekt ist eingebettet in das größere AIS-Vorhaben, das vom FWU (Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht) koordiniert wird. Alle 16 Bundesländer sind an dem Projekt beteiligt.

Das AIS-System soll künftig eine umfassende digitale Lernumgebung bereitstellen, die weit über den Chatbot hinausgeht. Geplant sind adaptive Lernmaterialien, ein intelligentes Empfehlungssystem und Tutorfunktionen, die Schüler individuell unterstützen und Lehrkräfte entlasten sollen. Das System wird auch kommerzielle Bildungsmedien-Anbieter einbinden können – ein „Marktplatz“ für lizenzpflichtige Inhalte ist vorgesehen.

Die technische Umsetzung berücksichtigt die unterschiedlichen Anforderungen der Länder. Konfigurationsmöglichkeiten sollen es ermöglichen, dass Bundesländer eigene oder selbst beschaffte LLMs nutzen können. Schulträger und Länder können den Code einsehen und bei Bedarf anpassen. Dies soll unter anderem die Abhängigkeit von einzelnen Anbietern reduzieren.


(mki)



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Kleiner, später, nicht mehr „Made in USA“: T1 Phone nach unten korrigiert


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Wird das T1 Phone der Trump Organization wirklich in den USA gebaut? An der Behauptung der hinter dem Handy stehenden Trump Organization gibt es massive Zweifel, die sich nun offenbar bestätigen: Die Trump Organization hat die Aussage, das Handy sei „Made in the USA“, von der Webseite des T1 Phones entfernt.

Das ist eine von mehreren heimlichen Änderungen, die unter anderem dem Technik-Magazin The Verge aufgefallen sind. So sei auf der Shop-Seite des „Trump-Handys“ ursprünglich etwa ein großes Banner mit dem Schriftzug „MADE IN THE USA“ zu sehen gewesen, das offenbar in den vergangenen Tagen entfernt wurde. Mittlerweile finden sich dort nur noch vage Andeutungen und Absichtsbekundungen. Das Handy sei „proudly american“, heißt es dort etwa, also „stolz amerikanisch.“ Oder: Das Handy sei mit „amerikanischen Werten“ designt worden.

Obwohl die Webseite des Trump-Phones geändert wurde, beharrt ein Sprecher der Trump Organization gegenüber CNBC darauf, dass das Handy in den USA hergestellt werde. Das gilt aber als ausgeschlossen: Es gibt schlicht keine entsprechende Infrastruktur in den USA. Apple lässt die Komponenten für seine Handys unter anderem in Taiwan, China und Indien bauen. Mit einem Schlag Fabriken, Know-how und Arbeitskraft für die Fertigung in den USA aus dem Boden zu stampfen, ist praktisch unmöglich. Immerhin sollte das Smartphone laut Ankündigung bereits im September auf den Markt kommen.

Das ist eine weitere Änderung, die The Verge aufgefallen ist: Das Release-Datum wird nun weniger konkret angegeben. Anstelle von „September“ heißt es auf der Webseite des T1 Phones nun, das Handy werde „später in diesem Jahr“ auf den Markt kommen. Sogar die Hardware-Spezifikationen des Handys haben sich verändert. Der Bildschirm des Handys schrumpfte dem Datenblatt zufolge plötzlich von 6,8 auf 6,25 Zoll. Zudem wird der Arbeitsspeicher gar nicht mehr angegeben. Angaben zum Prozessor macht die Trump Organization nach wie vor nicht.

Das T1 Phone hat die Trump Organization Mitte Juni gemeinsam mit einem Mobilfunktarif vorgestellt. Auch zu diesem Tarif bleiben viele Fragen offen. So ist aktuell noch immer nicht bekannt, welcher Mobilfunkprovider das Netz für den Trump-Tarif stellt. Die Trump Organization ist eine Holding-Gesellschaft für mehrere Geschäfte und Immobilien von US-Präsident Donald Trump.


(dahe)



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