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E-Auto: BYD liefert und Deutschland schaut zu – Blitzgeladen in fünf Minuten


Der nächste Angriff der chinesischen Autohersteller kommt. Mit einer eigenen Ladeinfrastruktur will man in Europa auf Kundenfang gehen.

E-Auto: BYD liefert und Deutschland schaut zu – Blitzgeladen in fünf Minuten

Langsame Ladezeiten sind ein Hauptgrund, waurm deutsche Kunden kein E-Auto kaufen. BYD will das jetzt ändern.
Getty Images / John Challicom

Stellen wir uns kurz eine Autobahn-Raststätte im Jahr 2026 vor. Ein Auto rollt an eine Ladesäule, der Fahrer steckt ein, geht zum Kaffeeautomaten – und fünf Minuten später sind 400 Kilometer Reichweite wieder an Bord. Keine Zukunftsvision, sondern exakt das, was BYD gerade Realität werden lässt.

Der chinesische Elektropionier hat angekündigt, in Europa sogenannte „Flash Charger“ zu installieren: 1000-Volt-Systeme, die in weniger Zeit laden, als ein Diesel vollgetankt ist.

Und wie reagiert Europa? Mit Forschungsförderung. Mit Strategiepapieren. Mit Ladeplänen, deren Umsetzung irgendwo zwischen Ministerium, Netzbetreiber und Zuständigkeitswirrwarr versanden.

Während in Brüssel diskutiert wird, wie viele Ladepunkte bis 2030 „realistisch“ seien, liefert China die Hardware – und bald auch die Infrastruktur. Nicht zu vergessen, dass die Batterietechnologien, die für solche Ladezeiten nötig sind, auch aus China kommen.

Ladezeiten sind weiter ein Problem

Das Thema Ladeinfrastruktur ist kein Nebenschauplatz der Mobilitätswende, sondern ihr Taktgeber. Denn selbst das beste E-Auto nützt nichts, wenn Laden eine Zumutung bleibt. Kunden kaufen keine Reichweitenangst. Und schon gar nicht lange Ladezeiten an überfüllten Ladesäulen.

Die Tech-Offensive von BYD ist deshalb mehr als ein weiterer chinesischer Angriff auf den Automarkt – es ist ein Frontalangriff auf Europas Energie- und Mobilitätsverständnis. Mit der Flash-Ladetechnik wird das letzte Argument gegen das E-Auto ausradiert: die Zeit. Und BYD geht noch weiter. Eigene Ladesäulen, eigene Bezahlsysteme, eigene Software. Wer das Ökosystem kontrolliert, kontrolliert den Markt.

Das ist die eigentlich unbequeme Wahrheit für Europa: Die Mobilitätswende ist nicht mehr nur eine Frage von Antrieben, sondern von Plattformen. Wer nur Autos denkt, hat schon verloren.

Die deutschen Hersteller mühen sich. BMW, Mercedes und auch Audi setzten auf Technologien, die ebenfalls ein schnelles Laden erlauben. Doch während BYD, Nio und Tesla ihre Ladeinfrastruktur wie ein Betriebssystem denken – vernetzt, kontrolliert, aus einer Hand – überlassen die deutschen Hersteller das Feld anderen. Ionity? Gut gemeint, aber weder flächendeckend noch konkurrenzfähig in Sachen Nutzererlebnis.

Und genau hier liegt die Chance für Startups: Wer heute intelligente, modulare Ladeinfrastruktur entwickelt – sei es für Flotten, Städte oder ländliche Räume – hat morgen die Schlüsseltechnologie in der Hand. Wer heute Plattformen baut, kann morgen Ökosysteme orchestrieren. Und wer heute den Mut hat, Schnelllade-Technik als Service, nicht nur als Hardware zu denken, kann übermorgen ganze Märkte dominieren. Doch ohne die Autoindustrie kann das nicht funktionieren.

China denkt in Ökosystemen

Es ist eine der größten Schwächen der deutschen Autoindustrie, dass sie diese Chance nicht erkennt. Man denkt nicht in Ökosystemen, sondern nur an die reinen Verkaufszahlen der Modelle. Statt Kunden ein Ökosystem der Mobilität anzubieten, das alles, was das E-Auto betrifft, umschließt, denken viele Hersteller, dass es ausreicht, ein E-Auto zu verkaufen. Doch das funktioniert nicht mehr.

BYD und Tesla haben verstanden, dass man ein E-Auto nicht wie ein Auto wie einen Verbrenner verkaufen kann. Es braucht mehr und vor allem bessere Angebote, ein holistisch gedachtes System rund um die E-Mobilität. Und genau das fehlt den deutschen Herstellern. Die denken nur darüber nach, wie man über das Infotainmentsystem weitere Umsätze generieren kann, aber nicht, wie man dem Kunden die E-Mobilität schmackhaft machen kann.

Was es dafür braucht? Mut zur Geschwindigkeit. Und zur Zusammenarbeit. Politisch, wirtschaftlich, regulatorisch. Europa muss aufhören, Ladeinfrastruktur als nachgelagertes Infrastrukturthema zu behandeln – und anfangen, es als strategisches Asset zu begreifen. Denn wenn in fünf Minuten 400 Kilometer geladen werden können, dann zählt jede Minute, die wir verlieren, doppelt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Kunden bemerken, dass andere Hersteller einen besseren Service und bessere Angebote bieten.



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2022 habe ich Baukunst mitgegründet – einen VC-Fonds, bei dem ich gemeinsam mit drei Partnern als General Partner aktiv bin. Wir investieren in technologiegetriebene Startups in der Pre-Seed-Phase, insbesondere dort, wo sich Technologie und Design auf spannende Weise berühren. Unser Startfonds umfasst 100 Millionen US-Dollar (87 Millionen Euro).

Gemeinsam mit meiner Assistentin plane ich meinen Kalender

Kein Tag gleicht dem anderen – und doch folgt die Woche einem gewissen Rhythmus. Montage fühlen sich an wie Montage, Dienstage wie Dienstage – aber was passiert, ist immer neu.

Ein wesentlicher Grund dafür: Ich habe das Sorgerecht für meinen Sohn im 50/50-Modell. Mein gesamter Zeitplan orientiert sich an ihm.

Gemeinsam mit meiner Assistentin plane ich meinen Kalender quartalsweise. Ich richte mich dabei konsequent nach meinen natürlichen Rhythmen und dem, was sich für mich bewährt hat. Ich treffe Entscheidungen bewusst – und stehe zu ihnen. Das klingt selbstverständlich, ist es aber nicht für alle. Doch gerade wenn man das Privileg hat, seine Zeit selbst zu gestalten, sollte man es auch nutzen.

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Kate McAndrew in bed

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