Connect with us

Künstliche Intelligenz

„Let Them Trade“: Zugängliche Aufbaustrategie mit Schönheitsfehlern


close notice

This article is also available in
English.

It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Auf eines ist in der Computerspielewelt Verlass: Wir Deutsche lieben Aufbaustrategie. Nach Platzhirsch „Anno“ und „Die Siedler“ entführt uns Spaceflower mit „Let Them Trade“ in die mittelalterliche Welt der freien Marktwirtschaft und kann sich den ein oder anderen Seitenhieb nicht verkneifen. Ein zugänglicher Einstieg in ein komplexes Genre mit Ecken und Kanten.

Es wirkt fast so, als trifft hier der Indie-Spielehit „Dorfromantik“ auf den Brettspielklassiker „Die Siedler von Catan“. Auf Hexfeldern bauen die Spieler ihre Städte, züchten Schafe und kurbeln die Wirtschaft in ihrem kleinen Reich an. Ruhm und Reichtum locken mit der Zeit ein paar Banditen an, die mit Rittern und Miliz bekämpft werden. Kleine Missionen, wie bestimmte Bauziele erreichen oder eine Steuergrenze zu halten, lockern das bekannte Spielprinzip auf.

Dabei nimmt sich „Let Them Trade“ nicht allzu ernst. Die Spielwelt wird auf einem Wohnzimmertisch dargestellt, die Grafik ist bunt und ein paar witzige Sprüche über die Ausbeutung von Natur und Menschen als Spielprinzip veralbern die Konkurrenz. Einmal mussten wir in den Anspielstunden eine Statue errichten, um das Ego des Königs zu streicheln, oder ein Ritterturnier für den arroganten Adel organisieren. Egal, was die Bevölkerung darüber denkt.


Zugängliche Aufbaustrategie: Besonders Genre-Anfänger werden mit „Let Them Trade“ ihren Spaß haben. (Bild:

Heise Medien

)

Das Spielprinzip verlässt sich auf bekannte Spielmechaniken. Goldminen oder Weizenfelder können nur in bestimmten Gebieten errichtet werden und der Handel zwischen den Städten bestimmt den Preis. Ein bisschen Wuselfaktor darf nicht fehlen: Händler fahren über Straßen zu den einzelnen Städten und die Handwerker schuften in ihren Werkstätten. In einem Forschungsbaum schalten die Fans neue Werkstätten wie eine Schmiede frei oder erschaffen neue Bevölkerungsklassen wie „Arbeiter“ oder „Bürger“.

Neben einer kleinen Kampagne, in der die Spieler pro Karte bestimmte Missionen erfüllen müssen, soll besonders das freie Spiel auf mehreren vorgefertigten Karten für Wiederspielwert sorgen. Vom Insel-Archipel bis zur trostlosen Wüstenlandschaft bieten sie unterschiedliche Herausforderungen. Mit einem Karteneditor können sich die Fans auch eigene Karten erstellen. Mehrspieler-Fans gehen leer aus – „Let Them Trade“ richtet sich ausschließlich an Solo-Spieler.

Was uns gefiel: Es ist ein entspannter Trip in die mittelalterliche Marktwirtschaft. Meist beschränken sich die Aktionen auf ein paar Bau- und Upgrade-Befehle, während der Markt den Preis regelt. Auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad kamen wir nie in ernsthafte Schwierigkeiten und unsere Wirtschaft blühte mit großen Gewinnen auf. Geld und Rohstoffe waren immer genug vorhanden, und die paar Banditen waren für die Ritter kein Problem. Dazu liest sich das Ingame-Wiki teilweise wie ein Volkswirtschafts-Grundkurs.

Lesen Sie auch

Weniger gut waren die langen Wartezeiten. Besonders am Anfang dauerte es zu lange, bis genug Geld für ein Kartoffelfeld oder ein Upgrade für die Holzhütte vorhanden war. Trotz maximaler Spielgeschwindigkeit vergingen einige Minuten im Leerlauf, bis es weiterging. Auch das Endgame enttäuscht: Wenn in wenigen Spielstunden alle Gebäude und Technologien freigeschaltet sind, gibt es keine nennenswerten Herausforderungen, die zum Weiterspielen animieren.

Dazu blieb einiges unklar. Warum können wir keine Bretter für ein Bauprojekt kaufen, obwohl genug im Lager des Schlosses sind? Einige Upgrades sind nicht klar verständlich, einmal mussten wir eine Karte in der Kampagne neu starten, weil ein Banditencamp nicht auftauchte, um die Mission zu beenden. Das alles kann sich bis zum Release noch ändern, aber im Moment könnte „Let them Trade“ noch ein wenig Feinschliff vertragen. Wer will, kann vor dem Kauf in die kostenlose Demo-Version auf Steam hineinschnuppern.

„Let Them Trade“ von Spaceflower ist ein zugängliches Aufbaustrategiespiel, das sich besonders an geduldige Genre-Anfänger richtet. Das Entwicklungsstudio erfindet das Genre nicht neu, sondern setzt auf bewährte Spielmechaniken, die dank eines überschaubaren Forschungsbaums schnell zu durchschauen sind. Der teilweise sarkastische Humor und die bunte Präsentation sind weitere Plus-Punkte für ein unbeschwertes Spielvergnügen.

Erfahrene Aufbaustrategen werden aber vom geringen Umfang und dem abwechslungsarmen Endgame enttäuscht sein. Nur Tüftler, die ihre Produktions- und Handelsketten bis zur Perfektion optimieren wollen, werden auf lange Sicht mit dem Spiel glücklich werden. Sie sollte gleich den höchsten Schwierigkeitsgrad wählen. Genre-Einsteiger sollte das aber nicht abschrecken: „Let Them Trade“ ist ein gelungener Einstieg in die Welt der Aufbaustrategie-Spiele.

„Let Them Trade“ erscheint am 24. Juli für Windows. USK nicht geprüft.


(dahe)



Source link

Weiterlesen
Kommentar schreiben

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Künstliche Intelligenz

Stargate: Riesige Gigawatt-Supercomputer entstehen ohne Softbank


Oracle und OpenAI bauen riesige Supercomputer zum Training von KI-Algorithmen auf. Im texanischen Abilene entsteht gerade ein Rechenzentrum, das 2026 fertiggestellt sein soll und dann 1,2 Gigawatt elektrische Energie benötigen wird. Parallel planen OpenAI und Oracle weitere Rechenzentren mit einem Energiebedarf von zusätzlichen 4,5 Gigawatt. So wollen die Partner auf über zwei Millionen Beschleuniger kommen.

Das alles geschieht offenbar außerhalb des Joint Ventures „Stargate Project“, also ohne Softbank, auch wenn OpenAI und dessen Chef Sam Altman die Rechenzentren als „Stargate Sites“ bezeichnen. Den Anfang macht ein 200-Megawatt-Rechenzentrum als Teil des Lancium Clean Campus in Abilene. Es entsteht zusammen mit Partnern, die zuvor hauptsächlich im Krypto-Mining-Geschäft tätig waren: Coreweave etwa baut die Server-Infrastruktur zur Verbindung der unzähligen Komponenten und bekommt dafür über die nächsten Jahre 11,9 Milliarden US-Dollar. Die zwei eng verbandelten Firmen Crusoe und Lancium kümmern sich um die Stromversorgung.

Oracle hat bis zum Sommer 2026 sogenannte Remaining Performance Obligations (RPO) in Höhe von 138 Milliarden US-Dollar verbucht. Ein Großteil dürfte auf die gemeinsamen Rechenzentren mit OpenAI entfallen. OpenAI will sich so von Microsoft lösen, dessen Server die Firma bisher verwendet.

Das Stargate Project läuft derweil nur langsam an. Im Januar sorgten die Partner noch für Aufsehen, weil sie riesige KI-Rechenzentren im Wert von 500 Milliarden US-Dollar bauen wollten. Über ein halbes Jahr später soll es aber weiterhin keinen nennenswerten Fortschritt geben. Konkrete Verträge für Neubauten sind offenbar noch Fehlanzeige.

Darüber berichtet das Wall Street Journal, laut dessen Quellen das Stargate Project jetzt nur noch mit einem einzigen kleinen Rechenzentrum bis zum Jahresende plant. Schon im Juni schrieben die Analysten von Semianalysis, dass ihnen kein Fortschritt beim Joint Venture bekannt ist. Im März gab Oracles Technikchef Larry Ellison im Rahmen einer Analystenkonferenz zu, noch keine entsprechenden Verträge unterschrieben zu haben.

Die erste abgeschlossene Phase im Lancium Clean Campus umfasst zwei Gebäudekomplexe, die in Zukunft unter Volllast 200 Megawatt elektrische Leistung benötigen. In beiden sollen zur Finalisierung jeweils 50.000 Nvidia-Beschleuniger vom Typ GB200 werkeln, also insgesamt 100.000 Grace-CPUs und 200.000 Blackwell-Beschleuniger. Der Gebäudebau benötigte nicht einmal ein Jahr.

Durch die schiere Anzahl von Beschleunigern dürfte das System jeden Supercomputer in der Top500-Liste alt aussehen lassen. In dieser wird die Rechenleistung mit 64-bittigen Gleitkommazahlen (FP64) ermittelt. Das Abilene-Rechenzentrum käme bei perfekter Skalierung auf acht Exaflops, also acht Trillionen Rechenoperationen pro Sekunde. Selbst unter Realbedingungen ohne optimale Skalierung sollte die Rechenleistung höher sein als beim Top500-Anführer El Capitan. Letzterer hat eine Spitzenleistung von gut 2,7 Exaflops (1,7 Exaflops dauerhaft).

Fürs KI-Training genügen derweil kompaktere Datenformate wie INT8 und FP4, wo so viele Blackwell-Beschleuniger in den Zettaflops-Bereich vordringen könnten.

Bis Mitte 2026 wollen OpenAI, Oracle und deren Partner die zweite Phase mit sechs weiteren identischen Gebäudekomplexen abschließen. Damit käme das Rechenzentrum in Abilene auf insgesamt 400.000 GB200-Boards beziehungsweise 800.000 Blackwell-Beschleuniger. Die Verantwortlichen veranschlagen dafür 1,2 Gigawatt elektrische Energie. Die weiteren Kapazitäten mit 4,5 Gigawatt Energiebedarf kommen zusätzlich.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externer Inhalt geladen.

Satellite photo of OpenAI’s Stargate project; football field for reference
byu/NunoSempere inOSINT

Neben lokaler Windenergie setzen Crusoe und Lancium auf Gasgeneratoren zur Stromgewinnung, mit Chevron im Rücken. Sie steigen mit Risikokapital in die Firma Energy No.1 ein, die sich Optionen auf sieben der derzeit stärksten Gasturbinen von GE Vernova gesichert haben, der sogenannten 7HA.

Lancium arbeitet auch mit der texanischen Regierung zusammen, um das Stromnetz zu stabilisieren. Bei extremen Wetterbedingungen zeigte es sich schon für Ausfälle anfällig.

OpenAI und Oracle befinden sich derweil in einem Wettrennen mit anderen Hyperscalern. Insbesondere Meta soll zuletzt die eigenen Pläne erheblich beschleunigt haben. Semianalysis berichtet über einen abgerissenen Teilneubau, weil sich die Stromversorgung in Metas alter Blaupause nicht für moderne KI-Rechenzentren eignen soll.

Ein Neubau soll für ein Gigawatt ausgelegt sein, ein zweiter fürs Jahr 2027 ist mit zwei Gigawatt angekündigt. Meta-Chef Mark Zuckerberg hebt gern den Größenvergleich zu Manhattan hervor.


(mma)



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

Sophos Firewall: Hotfixes beseitigen Remote-Angriffsgefahr


Frische Hotfixes für die Sophos Firewall schließen insgesamt fünf Sicherheitslücken, von denen zwei als „kritisch“, zwei mit einem hohen und eine mit mittlerem Schweregrad bewertet wurden. Sie könnten unter bestimmten Bedingungen zur Codeausführung aus der Ferne missbraucht werden – in zwei Fällen ohne vorherige Authentifizierung.

Verwundbar sind die Versionen v21.0 GA (21.0.0) und älter (CVE-2024-13974, CVE-2024-13973) sowie die Versionen v21.5 GA (21.5.0) und älter (CVE-2025-6704, CVE-2025-7624, CVE-2025-7382).

Dass die kritischen Schwachstellen CVE-2025-6704 und CVE-2025-7624 laut Sophos nur 0,05 beziehungsweise 0,73 Prozent aller Geräte betreffen, sollte niemanden davon abhalten, die bereitgestellten Aktualisierungen zügig anzuwenden. In der Standardeinstellung der Firewall („Allow automatic installation of hotfixes“) passiert das Update laut Sophos bei unterstützten Versionen automatisch. Dennoch ist es dringend ratsam, der bereitgestellten Anleitung zum Prüfen der Firewall auf die aktuellen Hotfixes zu folgen.

Zusätzliche Details zur Zuordnung zwischen Firewall-Versionen und erforderlichen Hotfixes sowie zu den Sicherheitslücken nennt das Sophos-Advisory.


(ovw)



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

Intel legt die Axt an: Clear Linux OS abrupt abgekündigt


Intel stellt Clear Linux OS ein: Die Distribution ist ab sofort abgekündigt, es wird keine Security-Patches, Updates oder sonstigen Support mehr geben. Die Entwickler empfehlen den Nutzern, so schnell wie möglich auf eine andere Linux-Distribution umzusteigen – sprechen sich jedoch nicht für ein spezifisches Betriebssystem für die Migration aus.

Clear Linux OS war auf eine möglichst hohe Performance ausgelegt und war insbesondere für den Betrieb von Containern und Cloud-Servern optimiert. Entstanden war die Distribution vor zehn Jahren, von den Leistungsverbesserungen sollten vordergründig Intels eigene Prozessoren profitieren. Aber auch die CPUs von Konkurrent AMD schnitten in Tests gut ab.

Eine offizielle Begründung für das Einstellen der Distribution gibt es nicht. Allerdings geht es Intel wirtschaftlich schlecht: Zwar verlief der Jahresbeginn 2025 besser als erwartet, der Hersteller macht aber weiter Minus. Aufgrund der Verluste verkündete Intel vor nur wenigen Tagen eine weitere Kündigungswelle. Wie hoch die Kosten für Clear Linux OS ausfielen, ist jedoch unklar.

Sicher ist allerdings, dass Intel sein Open-Source-Engagement verringert. Wie Phoronix dokumentiert hat, haben seit Jahresbeginn viele Linux-Entwickler und -Maintainer Intel verlassen. Das hat inzwischen auch technische Auswirkungen, da teils niemand mit den gleichen Kenntnissen als Ersatz zur Verfügung steht. Wie Intel künftig mit anderen Distributoren zusammenarbeitet, ist ebenfalls offen.

Die knappe offizielle Ankündigung findet sich im Forum des Projekts. Das GitHub-Repository werden die Entwickler archivieren.


(fo)



Source link

Weiterlesen

Beliebt