Künstliche Intelligenz
Japanischer Chiphersteller Rapidus soll in TSMC-Skandal verwickelt sein
In Taiwan weitet sich der Skandal um Datendiebstahl beim weltweit größten Chipauftragsfertiger Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) aus. Zahlreiche örtliche Online- und Fernsehmedien berichten über den Fall. Demnach gibt es inzwischen neun Verdächtige, die an der Weitergabe von internen Informationen beteiligt gewesen sein sollen. Einige von ihnen arbeiteten demnach sowohl in TSMCs wichtigstem 2-Nanometer-Werk (Fab 20) als auch im angrenzenden Forschungszentrum.
Den Verdächtigen wird vorgeworfen, im Homeoffice interne Dateien über TSMCs 2-Nanometer-Prozessgeneration geöffnet und abfotografiert zu haben. Über 400 Bilder sollen so laut United Daily News (UDN) entstanden und weitergereicht worden sein. Schon am Dienstag hieß es, taiwanische Behörden hätten auch Büros des Zulieferers Tokyo Electron (TEL) in Taiwan durchsucht. Tokyo Electron baut wichtige Maschinen für die Halbleiterfertigung, darunter Ätz- und Beschichtungsanlagen, die auch TSMC verwendet.
Inzwischen zeichnet sich ein Zusammenhang ab: Laut übereinstimmenden Medienberichten sollen die Bilder an Mitarbeiter von Tokyo Electron gelangt sein, die früher selbst bei TSMC arbeiteten. Diese Mitarbeiter sollen die Geschäftsgeheimnisse schließlich an den jungen japanischen Chipauftragsfertiger Rapidus weitergereicht haben.
Auch Rapidus baut 2-nm-Fertigung auf
Rapidus baut gerade mit massiver staatlicher Förderung und in Kooperation mit IBM, Fraunhofer sowie japanischen Universitäten sein erstes Halbleiterwerk auf. Dort entstehen Chips mit 2-nm-Technik, zunächst allerdings im kleinen Umfang. Die TSMC-Informationen sollen nützlich sein, um die Produktionsanlagen zu optimieren. TSMCs Wissen ist wertvoll, etwa um die Chipausbeute zu erhöhen.
Zahlreiche Medien zitieren Lu Xingzhi als erfahrenen Kommentator für Halbleiterthemen. Er stellt Schadensersatz von mehreren Milliarden US-Dollar in den Raum, den Tokyo Electron und Rapidus im Falle eines Schuldspruchs zahlen müssten. Er stellt allerdings auch die Frage, wie sich beurteilen lässt, ob Rapidus die illegal erhaltenen Geschäftsgeheimnisse überhaupt nutzt: Ist es eine Rechtsverletzung, wenn Mitarbeiter die Informationen stehlen, die Firma diese aber nicht verwendet?
In den frühen 2000er-Jahren gab es bereits einen Präzedenzfall, bei dem ehemalige TSMC-Ingenieure zum chinesischen Chipauftragsfertiger SMIC wechselten und Geschäftsgeheimnisse weiterreichten. Zusätzlich zu einer Strafzahlung erhielt TSMC 2010 zehn Prozent der SMIC-Anteile. TSMC hat diese über Jahre hinweg verkauft, zuletzt 2019. Lu Xingzhi hält es daher auch für möglich, dass TSMC Rapidus-Anteile erhält.
(mma)
Künstliche Intelligenz
Streaming: Hulu verschmilzt mit Disney+
Disney sägt Hulu als eigenständigen Streaming-Dienst ab: Die Marke und die Inhalte von Hulu sollen stattdessen in die Disney+-App integriert werden, kündigte Disney-Chef Bob Iger bei der Bekanntgabe der aktuellen Quartalszahlen an.
In den USA will Disney Hulu und Disney+ trotzdem als separate Abo-Pakete vermarkten, sagte ein Unternehmenssprecher dem Branchenmagazin Variety. In Märkten außerhalb der USA soll die Marke Hulu den Star-Bereich von Disney+ ersetzen. Wie genau das funktionieren soll, blieb vorerst offen.
Rechte-Wirrwarr
Hulu ist ein US-Streaming-Dienst, den Disney Ende 2023 komplett übernommen hat. Schon seit 2019 hielt Disney eine Mehrzahl der Anteile. Das Unterhaltungsunternehmen liebäugelte immer wieder damit, Hulu auch international anzubieten. Mit dem internationalen Launch klappte es bisher aber nie. Stattdessen wurden Hulu-Filme und -Serien teilweise bei anderen Plattformen wie Disney+ veröffentlicht, ohne dass dafür ein zusätzliches Hulu-Abo notwendig wäre.
Zu den erfolgreichsten Hulu-Inhalten der vergangenen Jahre gehört etwa „The Bear“. Die Serie über einen aufstrebenden Koch wurde von FX Networks für Hulu produziert. Weil FX-Inhalte in Deutschland bei Disney+ Star landeten, war „The Bear“ hierzulande ohne Zusatzkosten bei Disney+ zu sehen – obwohl es Hulu als eigenständige Marke bislang nicht gibt.
Den Star-Bereich will Disney in der internationalen App nun durch einen Hulu-Bereich ersetzen, berichtet Variety. Ob das in Deutschland inhaltliche Änderungen nach sich zieht oder Disney hier nur mit verschiedenen Markennamen jongliert, bleibt abzuwarten.
Im Star-Bereich von Disney waren bislang Inhalte für Erwachsene gebündelt. Dazu gehörten Filme und Serien von Hulu, aber auch von vielen anderen Marken wie 20th Century Studios, FX Networks oder Searchlight Pictures. Was mit diesen Inhalten passieren soll, hat Disney nicht verraten. Es ist denkbar, dass sie erhalten bleiben und künftig schlicht unter dem Hulu-Reiter zu finden sein werden. Einen Zeitplan für die Umstellung hat Disney nicht genannt.
(dahe)
Künstliche Intelligenz
Instagram bringt Funktion zum Standort-Teilen und mehr
Instagram veröffentlicht verschiedene Funktionen, darunter auch eine Möglichkeit zur Standortfreigabe. Zunächst werden die Funktionen in den USA eingeführt, wann sie nach Deutschland kommen, ist unklar. Die Standortfreigabe ist standardmäßig ausgeschaltet und kann aktiviert werden.
Ein Live-Echtzeit-Tracking wird es laut Instagram allerdings nicht geben. Stattdessen gibt es eine Standortfreigabe, die beim Öffnen oder Rückkehren in die App den zuletzt aktiven Standort aktualisiert. Ähnliche Funktionen zur Standortfreigabe gibt es bereits bei anderen Plattformen wie Snapchat mit Snap Map. Dort können Nutzer ihren Standort in Echtzeit mit Freunden teilen und sehen, wo sich Freunde gerade befinden, was nicht unkritisch gesehen wird.
Geteilt werden kann der Standort mit Freunden, „Close Friends“, einzelne ausgewählte Personen. Für bestimmte Orte oder Personen kann die Standortfreigabe gezielt deaktiviert werden. Eltern können die Standortfreigabe von Teenagern kontrollieren und werden benachrichtigt, wenn ihr Kind den Standort teilt. Zusätzlich ermöglicht die Map das Entdecken von Inhalten an spannenden Orten, beispielsweise Reels oder Stories von Freunden bei Konzerten oder lokalen Hotspots.
„Friends“-Tab in Reels
Im neuen Friends-Tab in Reels sehen Nutzer, welche Inhalte ihre Freunde geliked, erstellt, repostet oder kommentiert haben. So sollen sich Nutzer etwa leichter über gemeinsame Lieblingsvideos austauschen können. Dieser Tab ist über einen eigenen Bereich am oberen Rand von Reels zugänglich. Dabei ist es auch möglich, eigene Aktivitäten zu verbergen oder bestimmte Personen stummzuschalten. Die Funktion wird jetzt weltweit veröffentlicht.
Außerdem sollen Nutzer öffentliche Reels und Beiträge besser teilen und mit einer Notiz versehen können. Alle Reposts werden in einem separaten Tab im eigenen Profil gesammelt, was es ermöglicht, seine geteilten Lieblingsinhalte zentral und dauerhaft sichtbar zu machen. Wann die Funktion nach Deutschland kommt, ist noch nicht bekannt.
(mack)
Künstliche Intelligenz
Trump kündigt Zoll von 100 % auf importierte Chips an – mit Ausnahmen
Donald Trump hat mit Zöllen von 100 Prozent auf Chip-Importe in die USA gedroht – und gleich einen Weg aufgezeigt, wie man sie umgehen kann. Unternehmen müssten sich für Investitionen in den Vereinigten Staaten entscheiden, um davon ausgenommen zu werden, wie der US-Präsident bei einem Auftritt mit Apple-Chef Tim Cook sagte.
Trump nannte die Ausnahme eine „gute Nachricht für Unternehmen wie Apple“. Cook kündigte kurz davor an, die Investitionen in den USA um 100 Milliarden Dollar zu erhöhen. Mit dem Geld soll in den kommenden vier Jahren vor allem die Produktion von Bauteilen ausgebaut werden. Apple hatte im Februar bereits US-Investitionen von 500 Milliarden Dollar verkündet.
Halbleiter-Zölle ohne Ausnahmen für große Anbieter dürften quer durch die Bank die Preise für Elektronik in den USA erhöhen – denn die weitaus meisten Chips werden in Asien produziert. Vor allem die Hightech-Chipsysteme für das iPhone und andere Smartphones kommen fast ausschließlich aus Taiwan vom Auftragsfertiger TSMC. Dieser kündigte aber bereits Investitionen von 165 Milliarden Dollar in US-Fabriken für einige Halbleiter an.
Branchenbeobachter sahen in Trumps Ankündigung unter dem Strich eine gute Nachricht für viele große Anbieter, die sich dank Investitionszusagen Hoffnungen machen können, nicht betroffen zu sein. Trump hatte bereits seit längerer Zeit Chip-Zölle in Aussicht gestellt – und es wurde auch nicht ausgeschlossen, dass sie einfach alle Halbleiter treffen, die nicht in den USA produziert werden.
Zolldrohung statt Subventionen
In den USA und Europa versucht man schon seit Jahren, mehr Chip-Produktion wieder in den Westen zu holen. Der vorherige US-Präsident Joe Biden – und im Nachgang auch die EU-Kommission – setzten dafür auf milliardenschwere Subventionen. Trump bezeichnet das als Geldverschwendung und sieht Zölle als den besseren Weg.
Der Bau einer Chipfabrik verschlingt Milliarden Dollar und dauert Jahre. Die Abwanderung der Industrie nach Asien wurde mit jahrzehntelangen Subventionen der dortigen Regierungen befeuert.
Glasscheibe mit Gold-Ständer für Trump
Apple kündigte an, dass der Konzern in den kommenden Jahren 20.000 Mitarbeiter in den USA neu einstellen werde, vor allem in Forschung und Entwicklung. Die Investitionen sollen auch bisherigen US-Zulieferern wie dem Glaskonzern Corning zugutekommen. So sollen künftig alle iPhones und Apple-Uhren weltweit mit Glas aus den USA bestückt werden. Aus der Corning-Fabrik im Bundesstaat Kentucky kam schon das Spezialglas für das erste iPhone 2007.
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@cnn Apple CEO Tim Cook gifted President Donald Trump a plaque made of glass manufactured in Corning’s Harrodsburg, Kentucky, which he announced would be the cover glass on all iPhones and Apple Watches soon.
Cook brachte dem US-Präsidenten auch ein Souvenir mit: Eine runde Scheibe Corning-Glas mit Apple-Logo und einer Inschrift. Der Ständer dafür komme aus dem Bundesstaat Utah – „und es ist 24-Karat-Gold“, sagte der Apple-Chef. Trump hat ein Faible für Gold und ließ auch Wände im Oval Office im Weißen Haus mit Gold-Deko verzieren.
Trump lässt bei der US-Produktion von iPhones locker
Cook gelang es derweil ganz offensichtlich, Trump davon zu überzeugen, dass das iPhone vorerst nicht in den USA gefertigt wird. Aktuell wird die Mehrheit der in den USA verkauften iPhones aus Indien geliefert – und Trump forderte stattdessen eine US-Produktion. Nun zeigte er sich einsichtig: Apple lasse viele Bauteile in den USA herstellen – und die Produktionslinien befänden sich woanders. Und schon auf Basis von Cooks Investitionszusagen verkündete Trump: „Apple kommt nach Amerika zurück.“
Branchenexperten betonen, dass dies aus vielen Gründen kaum möglich sei. Denn der Großteil der Lieferketten der Elektronik-Industrie verlagerte sich über Jahrzehnte nach Asien. Cook betonte schon vor Jahren zudem, dass man in den USA – anders als in Ländern wie China – nicht genügend Fachkräfte finden würde. Ein Analyst schätzte, dass ein in den USA produziertes iPhone rund 3.500 Dollar kosten müsste.
Apple ließ ursprünglich iPhones und andere Geräte in riesigen Fabrikstädten in China bauen. Nach Lieferengpässen durch chinesische Lockdown-Maßnahmen in der Corona-Pandemie wurde in den vergangenen Jahren auch die Produktion in Indien und Vietnam ausgebaut. In den USA verkaufte Apple-Geräte wie iPads und Mac-Computer kommen aktuell aus Vietnam.
Zweifel am großen Wurf
„Ich bin sehr skeptisch“, sagte Analyst Patrick Moorhead im US-Sender CNBC auf die Frage, ob Apple nun einen bedeutenden Teil der Wertschöpfungskette in die USA verlagern wird. Der langjährige Branchenanalyst und heutige Investor Gene Munster sah in der Ankündigung einen Deal: „Trump bekommt die Schlagzeile, und Cook bekommt die Zölle erlassen.“
(afl)
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