Künstliche Intelligenz
Donnerstag: Porsche-Geld für Militär-Startups, Google-KI mit Erinnerungsvermögen
Russlands Angriffskrieg beunruhigt die Familie Porsche–Piëch. Mit Geld für Start-ups für Militärtechnik will sie helfen, Demokratie und Freiheit zu verteidigen. Dazu richtet die Porsche-Holding eine Plattform für Investitionen in entsprechende Technologieunternehmen ein, an der sich andere Wagniskapitalgeber beteiligen sollen. Derweil schaltet der KI-Chatbot Googles sein Erinnerungsvermögen bald selbst ein, nachdem man Gemini zuvor verdeutlichen musste, was es sich merken sollte. Das kann aus Datenschutzgründen aber auch deaktiviert werden. Für geheime Gespräche gibt es künftig zudem temporäre Chats für ein Kurzzeitgedächtnis. In Deutschland hat die Sparkasse im Kreativmodus von „Fortnite“ ein Horrorspiel entwickeln lassen, in dem ein Sparschwein einem schlachtungswilligen Kind entfliehen muss. Obwohl sich die entsprechende Kampagne an die junge Generation richtet, dürfen Spieler nicht zu jung sein, denn „Schwein Gehabt“ ist erst ab 16 Jahren freigegeben – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Die Porsche Automobil Holding SE wird zum Wagniskapitalgeber für den Militärbereich. Die mehrheitlich im Eigentum der Familie Porsche-Piëch stehende Holding wird eine entsprechende Plattform für „Investitionen in aufstrebende Technologieunternehmen im Defense-Bereich“ aufbauen, woran sich noch weitere Investoren beteiligen sollen – insbesondere andere europäische Milliardärsfamilien. Im Fokus der Militärinvestitionen sollen technische Bereiche liegen, wie zum Beispiel Satellitenüberwachung, Aufklärungs- und Sensorsysteme, IT-Sicherheit oder Logistik- und Nachschubsysteme. Dafür möchten die Porsche–Piëchs noch andere Investmentgesellschaften gewinnen: Porsche-Holding sammelt Wagniskapital für Investitionen in Militär-Startups.
Laufend investiert Google in sein KI-Modell Gemini, das jetzt mit einem automatisch aktivierten Gedächtnis aktualisiert wird. Nachdem Nutzer dem Chatbot zuvor noch signalisieren mussten, was dieser sich merken soll, wird das jetzt nicht mehr notwendig sein. Gemini erinnert sich nun von selbst an vergangene Konversationen. Diese Funktion lässt sich für mehr Datenschutz allerdings auch abschalten. Zudem führt Google temporäre Chats ein, die weder im Gedächtnis bleiben, noch für das KI-Training verwendet werden. Damit sollen sich „private Fragen“ praktisch geheim klären lassen. Allerdings tragen diese dann auch nicht zur Personalisierung der KI-Nutzung bei: Google-KI Gemini erinnert sich nun automatisch an vergangene Chatbot-Gespräche.
Ein Mädchen mit Hammer hat es auf sein Sparschwein abgesehen – und die Sparkasse auf das „Fortnite“-Publikum. Das Kreditinstitut hat ein Horrorspiel im Kreativmodus von „Fortnite“ entwickeln lassen, in dem Spieler als ängstliches Sparschwein zur rettenden Sparkassen-Filiale fliehen müssen. „Schwein Gehabt“ heißt das Spiel, dessen Veröffentlichung die Sparkasse mit einer Medienkampagne inklusive namhafter Influencer wie Max „HandOfBlood“ Knabe begleitet. Die Sparkasse suche aktiv den Dialog mit der jüngeren Generation, heißt es im Pressematerial. Allzu jung darf diese Generation aber nicht sein, denn „Schwein Gehabt“ hat eine USK-Freigabe ab 16 Jahren und soll sich wie ein Horrortitel spielen: Sparkasse kündigt „Fortnite“-Horrorspiel „Schwein Gehabt“ an.
Ceconomy, die Muttergesellschaft von Mediamarkt und Saturn, meldet vor der Übernahme der mehrheitlichen Anteile durch das chinesische E-Commerce-Unternehmen JD.com gemischte Finanzdaten. In dem am 30. Juni zu Ende gegangenen dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024/2025 ist der Umsatz um 2,3 Prozent gefallen. Dieser Umsatzrückgang liegt an der Hyperinflation der türkischen Lira. Das dort verdiente Geld ist einfach viel weniger wert. Bei stabiler Lira hätte Ceconomy zwei Prozent Umsatzzuwachs geschafft. Gute Entwicklung des Online-Geschäfts meldet Ceconomy insbesondere in Ungarn, Deutschland und Österreich. Zugleich spricht es in diesen Ländern von einer rückläufigen Entwicklung des stationären Geschäfts: Mutter von Mediamarkt und Saturn profitiert vor Übernahme von Steuererstattung.
In der heutigen Ausgabe der #heiseshow besprechen wir unter anderem OpenAIs neues Sprachmodell GPT-5 für ChatGPT. Nach langer Wartezeit und hohen Erwartungen stellt sich die Frage: Hält GPT-5, was versprochen wurde? Welche neuen Fähigkeiten besitzt das Modell? In Deutschland hat der neue ICE L seine Betriebszulassung erhalten und soll im Dezember starten. Die Deutsche Bahn verspricht sich viel von dem neuen Zugmodell. Was macht den ICE L besonders und wo soll er eingesetzt werden? Kann er wirklich die erhofften Verbesserungen im Bahnverkehr bringen? Derweil sorgt die Förderung von Solaranlagen für kontroverse Diskussionen. Ein Sommerinterview hat Befürchtungen ausgelöst, dass es zu großen Änderungen kommen könnte. Das sind die Themen heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: GPT-5, ICE L, Solar-Förderung.
Auch noch wichtig:
(fds)
Künstliche Intelligenz
#TGIQF: Das Quiz der Computerfehler
Wenn man vor dem Rechner sitzt, dann ist man froh, wenn er so tut, wie er soll. Nervig wird es, wenn der Computer plötzlich unerwartet reagiert, ob aus einer Fehlbedienung oder einem Softwarefehler heraus.
Am schlimmsten ist es, wenn ein Fehler erst nicht auffällt, um dann, wenn es darauf ankommt, für Flops zu sorgen, die peinlich und kostspielig werden.
Das fing schon an, als erste Programmiersprachen wie COBOL auf den Markt kamen: Um teuren Speicherplatz zu sparen, wurden bei Datumsdarstellungen die Ziffer fürs Jahrtausend und für das Jahrhundert weggelassen – man war sich sicher, dass sich im Laufe der Zeit die Darstellung geändert wird. Sie hielt sich in Computersystemen doch hartnäckiger als gedacht. Daher wurde der Blick auf die Jahrtausendwende sehr bang – Zwar blieben die großen Probleme aus, aber das Y2K-Problem sorgte für einige Ausfälle und Millionenschäden.
„Thank God It’s Quiz Friday!“ Jeden Freitag gibts ein neues Quiz aus den Themenbereichen IT, Technik, Entertainment oder Nerd-Wissen:
Raumfahrtagenturen können über teure Fehler ein Lied von singen. Warum endete denn der Jungfernflug der Ariane 5 in einer Explosion? Das wollen wir von Ihnen wissen, in unserem TGIQF-Quiz.
Die heiseshow war diese Woche im Bug-Fieber – Anna Bicker stellte Dr. Volker Zota und Malte Kirchner drei Fragen aus dem Quiz, bei dem beide sich bei den Fragen des Quiz-Pappenheimer nicht fehlerfrei, aber wacker schlugen.
Schnellrater haben wieder die Chance, die volle Punktzahl abzuräumen. Mit 12 Fragen können Sie satte 240 Punkte erreichen. Die Punktzahl kann gerne im Forum mit anderen Mitspielern verglichen werden. Halten Sie sich dabei aber bitte mit Spoilern zurück, um anderen Teilnehmern nicht die Freude am Quiz zu verhageln. Lob und Kritik sind wie immer gerne genommen.
Bleiben Sie zudem auf dem Laufenden und erfahren Sie das Neueste aus der IT-Welt: Folgen Sie uns auf den Kurznachrichten-Netzwerken Bluesky und Mastodon und auf den Meta-Ebenen Facebook oder Instagram. Falls Sie eigene Ideen oder Fragen für ein neues Quiz haben, dann schreiben Sie einfach dem Quizmaster.
Update
15.08.2025,
16:28
Uhr
Text korrigiert: Timer ist in dem Quiz eingeschaltet.
(mawi)
Künstliche Intelligenz
Ubuntu 25.10 läuft nicht auf vorhandenen RISC-V-Rechnern
Die Entwickler von Ubuntu programmieren zwar eifrig auch für Computer, in denen Prozessorkerne mit der quelloffenen Befehlssatzarchitektur RISC-V stecken. Doch die im Oktober erwartete neue Version Ubuntu 25.10 Questing Quokka schneidet alte RISC-V-Zöpfe radikal ab. Falls sie wie bisher geplant tatsächlich einen Prozessor mit dem Profil RVA23 erzwingt, wird sie auf keinem bisher verfügbaren RISC-V-Rechner mehr laufen.
Für vorhandene RISC-V-Systeme steht zwar weiterhin Ubuntu bereit, aber nur in den Versionen 22.04 (Jammy), 24.04 (Noble, verlangt RVA20) und 25.04 (Plucky). Dabei handelt es sich zudem stets nur um Ubuntu Server ohne grafischen Desktop.
Ob Ubuntu 25.10 dann endlich auch GPU-Support für RISC-V-Prozessoren bringt, ist unklar. In mehreren RISC-V-Chips steckt GPU-Technik von Imagination Technologies, die schon seit Jahren an offenen Treibern arbeiten.
Zum Vergleich: Die Fedora-Entwickler wollen erst dann für RVA23-Builds bauen, wenn RVA23-Hardware erhältlich ist. Auch das kürzlich für RISC-V erschienene Debian 13 „Trixie“ verlangt nur RV64GC.
RVA23-Mangelware
Das Profil RVA23 wurde erst im Herbst 2024 ratifiziert, doch schon vorher hatten einige Entwicklerfirmen dazu kompatible RISC-V-Kerne angekündigt, beispielsweise SiFive den P870 in mehreren Varianten.
Es dauert allerdings üblicherweise mehrere Jahre, bis ein als Software-Makro (IP-Core) lieferbarer CPU-Kern in einem fertigen Halbleiterchip auftaucht, der dann zusammen mit weiteren Komponenten etwa auf einem Einplatinencomputer sitzen kann. Bisher ist heise online keine Ankündigung eines System-on-Chip (SoC) mit SiFive P870 bekannt.
Die Marke XuanTie, die über die DAMO Academy zum großen chinesischen Tech-Konzern Alibaba gehört, hat ihren XuanTie C930 mit RVA23 angekündigt. Ein konkreter C930-Chip wurde allerdings noch nicht in Aussicht gestellt. Das ebenfalls chinesische Unternehmen Zhihe Computing baut jedoch nicht näher bezeichnete XuanTie-Kerne in ein SoC namens Archimedes A210 für Edge-Server. Dessen Starttermin ist unklar.
SpacemiT kündigte 2022 den RISC-V-Kern X100 mit RVA22 an, nun kann er RVA23. Er baut auf dem OpenC910 von Alibaba/XuanTie auf.
(Bild: SpacemiT)
Die chinesische Firma SpacemiT (alias Jindie Space-Time/进迭时空) verkauft bereits RISC-V-Chips wie den SpacemiT K1 (alias Ky X1). Darin stecken X60-Kerne, die an den XuanTie C908 erinnern. SpacemiT hat mehrere neue Kerne und Chips angekündigt, nämlich die Kerne X100 (zunächst mit RVA22, jetzt mit RVA23) und X200 (mit RVA23) sowie das Server-SoC VitalStone V100 mit X100-Kernen. Angeblich arbeitet SpacemiT auch an einem K3 mit X100-Kernen, auf der Website des Unternehmens findet sich dazu aber nichts.
Auf der Konferenz Hot Chips wird Condor Computing, ein Ableger der taiwanischen Firma Andes Computing, den RVA23-tauglichen Cuszo vorstellen. Andes selbst offeriert den AndesCore X66.
Insgesamt gibt es derzeit also nur einen einzigen konkret angekündigten RVA23-Chip. Immerhin lassen AndesCore X66, Condor Cuzco, SiFive P870, SpacemiT X100/X200 und XuanTie C930 hoffen.
Der UltraRISC UR-DP1000 auf dem Milk-V Titan soll RVA22 beherrschen.
(Bild: Milk-V)
Als weiteres chinesisches Unternehmen arbeitet UltraRISC an einem neuen RISC-V-SoC namens UR-DP1000, das die Firma Milk-V auf das Mini-ITX-Board Milk-V Titan löten will. Darin stecken UR-CP100-Kerne mit RVA22 und Hypervisor, aber eben ohne RVA23 und Vektoreinheiten. Der UR-DP1000 verzichtet zudem auf eine GPU und bietet nur USB 2.0, allerdings Gigabit-Ethernet und mehrere PCI-Express-Lanes sowie einen Speicher-Controller für wechselbare DDR4-Speichermodule. Ein UEFI-BIOS könnte das Booten unterschiedlicher Linux-Distributionen ohne spezifische Anpassungen erleichtern. Bloß wohl nicht von Ubuntu 25.10.
RVA23-Vorteile
Bisherige Linux-Distributionen für RISC-V nutzen seit mehreren Jahren üblicherweise nur jene Funktionen, die RV64GC beschreibt. SoCs mit dieser Technik entpuppten sich in Benchmarks allerdings meistens als sehr rechenschwach.
RVA23 beschreibt unter anderem Vektor-Rechenwerke (V) sowie eine Hypervisor-Erweiterung (H) für die Virtualisierung. Außerdem müssen RVA23-Kerne auch eine Reihe von Befehlen verarbeiten, die kryptografische Algorithmen beschleunigen.
Die bisher angekündigten RVA23-Designs wirken unabhängig von RVA23 aber auch sonst stärker als ihre Vorgänger. Meistens geht es um Out-of-Order-Architektur mit längeren Rechen-Pipelines und es sollen feinere Fertigungsverfahren zum Einsatz kommen, die größere Caches sowie Taktfrequenzen deutlich über 2 GHz bringen könnten.
(ciw)
Künstliche Intelligenz
iX-Workshop API-Sicherheit: OWASP Top 10 API Security Risks
Application Programming Interfaces (APIs) bilden die Schnittstelle zwischen Clients und Servern – und damit auch eine Angriffsfläche, um in den dahinter verborgenen Code zu gelangen. Erfahren Sie, wie Sie Ihre APIs aktiv gegen die häufigsten Sicherheitsrisiken nach OWASP absichern.
Der Workshop API-Sicherheit: OWASP Top 10 API Security Risks nutzt die OWASP Top 10 Sicherheitsrisiken für APIs als Vermittlungsgrundlage, um Angriffsvektoren und Sicherheitsrisiken zu erkennen und zu beseitigen. Dazu gehören der Umgang mit Authentifizierung und Autorisierung über OAuth 2.0 und Open ID Connect, aber auch Schutzmaßnahmen gegen Injection-Angriffe und Datenlecks.
Simulation in einer Übungsumgebung
Jeder Teilnehmer arbeitet in einer virtuellen Übungsumgebung, um theoretisches Wissen direkt in die Praxis umzusetzen. In kleinen Gruppen simulieren die Teilnehmenden Angriffe auf API-Schnittstellen und lernen, diese effektiv abzuwehren.
Der Workshop richtet sich an alle Personen, die sich mit der Entwicklung von APIs beschäftigen und ihre Kenntnisse im Bereich der Sicherheit erweitern möchten. Vorkenntnisse im Bereich der API-Entwicklung sind von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich. Um eine optimale Lernatmosphäre und individuelle Betreuung zu sichern, ist die Teilnehmerzahl auf 12 Personen begrenzt.
Durch den Workshop führen Lucy Jochum und Robin Kappler von der codecentric AG. Die beiden IT-Security Consultants verfügen über mehrjährige Erfahrung in Web-Penetrationstests und Incident Response.
(ilk)
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