Künstliche Intelligenz
Mehr als nur Minigolf: Wie ein VR-Spiel Familien und Freunde zusammenbringt
„Walkabout Mini Golf VR“ zählt zu den beliebtesten VR-Spielen überhaupt. Aus einem kleinen Indie-Projekt ist im Laufe der Jahre ein globaler Treffpunkt für Gleichgesinnte entstanden. Auch in Deutschland gibt es eine aktive Community, die sich diesem virtuellen Sport voll und ganz verschrieben hat. Das „Walkabout Wunderland“ zeigt, wie aus einem Spiel eine Plattform für Freundschaft, Wettbewerb und kreative Zusammenarbeit entstehen kann.
Ein Discord-Server als Treffpunkt für tägliche VR-Golfrunden
In der deutschsprachigen VR-Community ist das „Walkabout Wunderland“ längst ein fester Begriff. Organisiert über Discord, bringt es Spielerinnen und Spieler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen, unabhängig von Alter oder Erfahrungsgrad. Der gemeinsame Nenner: Begeisterung für Walkabout Mini Golf. Das ehrenamtliche Kernteam besteht aus insgesamt sechs Mitgliedern. Christian „Foxy“ Haas, einer der Initiatoren, beschreibt das Konzept so: „Wir richten uns komplett auf Walkabout Mini Golf aus. Das ist unser Fokus und das verbindet uns.“ Damit hebt sich das Wunderland von anderen VR-Gruppen ab, die oft viele Spiele parallel betreuen. Dabei ist das gemeinsame Minigolfen in virtuellen Welten für viele mittlerweile mehr als nur ein VR-Spiel.
„Walkabout hat sogar meinen 74-jährigen Vater in die VR gebracht. Seitdem spielen wir regelmäßig ein Mal pro Woche. Das hat uns nochmal näher zusammengeschweißt“, erklärt „KäptnDave“. Der englischsprachige Discord-Kanal sei voll von ähnlichen Geschichten. „Man kann durchaus sagen, dass Walkabout Mini Golf einige verstreut lebende Familien einander wieder näher gebracht hat.“
Auch für Oliver „BuckRogers“ Manz sind die Treffen in VR mittlerweile mehr als nur ein Spiel: „Ich kann Dave nur beipflichten. Mein Sohn lebt seit der Scheidung bei seiner Mutter und wir sehen uns seit der Meta Quest 2 regelmäßig in VR, spielen, fighten und knuddeln sogar manchmal – ob in RecRoom, beim VR Fishing oder eben bei Walkabout Minigolf.“ Ein Teil der Wunderland-Community trifft sich demnächst sogar für einen Roadtrip quer durch Deutschland. „Beim VR-Minigolf entstehen Freundschaften fürs Leben!“ Doch was macht ein Minigolfspiel so besonders?

Das Walkabout-Wunderland-Team trifft sich zu einer gemeinsamen Runde in Walkabout Mini Golf VR.
(Bild: Christian Haas)
Kreativ, zugänglich, einzigartig
„Walkabout Mini Golf VR“ basiert auf einem einfachen, aber durchdachten Prinzip: 18-Loch-Kurse mit beeindruckend realistischer Ballphysik, eingebettet in fantasievolle Umgebungen, deren comichaftes Art-Design perfekt auf die grafischen Limitierungen mobiler VR-Brillen zugeschnitten ist. Inzwischen gibt es über 30 Kurswelten, darunter Pirateninseln, Burgen oder Unterwasserlandschaften. Besonders beliebt sind die regelmäßig erscheinenden DLCs, die sich thematisch etwa an Fantasyfilme wie „Jim Henson’s Labyrinth“, bekannte Romane von Jules Verne, die Geheimverstecke von Bond-Bösewichten, dem King of Rock oder der griechischen Mythologie anpassen. Kooperationen mit dem Künstlerkollektiv Meow Wolf oder Anspielungen an M.C. Eschers perspektivische Paradoxa gehören ebenfalls zum Repertoire von Mighty Coconut.

Walkabout Mini Golf VR – Jules Verne
Mighty Coconut
)
Wer die Geschichte des kleinen texanischen Studios genauer betrachtet, stößt auf eine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte. „Vor Walkabout Mini Golf waren wir mehrere Jahre lang ein Animationsstudio“, erzählt Gründer Lucas Martell. Mit Kurzfilmen wie „Pigeon: Impossible“ oder „The OceanMaker“ machte sich das Team früh einen Namen in der visuellen Erzählkunst. Erst als die Pandemie alles lahmlegte, begann Martell an seiner Vision eines zugänglichen und kreativen VR-Spiels zu arbeiten. „Minigolf in Virtual Reality ergab für mich Sinn, weil es jeder sofort versteht. Es ist leicht zu spielen und die Physik des Balls, des Putters und der Hindernisse schaffen endlose Möglichkeiten“, so Martell.
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Mars Garden Level Design with Gravity Sketch – Walkabout Mini Golf
Heute konzentriert sich Mighty Coconut voll auf die Weiterentwicklung des Minigolf-Hits und legt dabei ein beeindruckendes Pensum vor. Etwa alle sieben Wochen erscheint ein neuer Kurs, dem vom ersten Tag der Planung bis zur Veröffentlichung etwa drei Jahre Entwicklungszeit vorausgehen – eine logistische Meisterleistung für ein 32-köpfiges Team. Dazu kommen Projekte wie die Umsetzung als AR-Spiel für iPhones, kostenlose Updates, die neue Features in das Spiel bringen und Kooperationen, die limitierte Sammelfiguren oder VR-Putter hervorbringen.
Virtueller Treffpunkt und sportlicher Wettkampf in einem
Obwohl Walkabout Mini Golf auch allein spielbar ist, stand der Multiplayer-Modus für bis zu acht Teilnehmende pro Sitzung von Anfang an im Fokus. Gespielt wird mittlerweile plattformübergreifend auf Meta Quest, SteamVR, Playstation VR 2 und Pico. Jeder Spieler kann sich seinen eigenen Avatar individuell zusammenstellen. Lucas Martell sah in Walkabout schon immer mehr als nur ein Spiel. Es sei auch Treffpunkt für Gespräche, Sprachenlernen oder sogar Geschäfts-Meetings. Im Wunderland wird dieser soziale Charakter zur Maxime: Wer gerade nicht mitspielt, kann die Partien live via Twitch oder YouTube verfolgen, Turniere kommentieren oder sich an Community-Projekten wie dem „Walkabout Lexikon“ beteiligen – einer Art Wissensdatenbank rund um Spielmechaniken, Kurse und wie man die einzelnen Löcher am besten spielt.
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Für viele Mitglieder ist das Walkabout Wunderland mehr als ein Freizeitprojekt, es ist ein sportlicher Wettkampf mit Struktur. Die Community organisiert eine saisonale Liga mit Hin- und Rückrunden, bei der Zweierteams in festgelegten Paarungen gegeneinander antreten. Die Verwaltung erfolgt über eine eigens entwickelte Web-App, die Statistiken, Punktestände und Spielpläne übersichtlich darstellt. Zusätzlich gibt es vierteljährlich Turniere für Dreierteams im Matchplay-Format. Dabei wird der Kurs zufällig gewählt, wobei ein Veto-System für mehr Fairness sorgt. Auch zu jedem neuen DLC erscheint ein Release-Turnier. Das nächste steht vom 18. bis 24. August an, wenn der neue Tokyo-Kurs erscheint. Eine Woche später folgt das 3vs3-Turnier vom 1. bis 7. September. Beide Events werden über das WunderballTV Network live übertragen.
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Tokyo Launch Trailer – Walkabout Mini Golf
Skins-Matches – ein weiterer Spielmodus, bei dem jede Bahn separat gewertet wird – finden wöchentlich statt und bieten eine entspannte Alternative zum kompetitiven Spielbetrieb. Die Auswertung erfolgt über ein modulares Scoreboard-Tool, das flexibel an verschiedene Modi angepasst werden kann.
Ein Spiel, das mehr ist als nur Sport
Walkabout trifft offenbar einen besonderen Nerv: entspannend, aber fordernd, zugänglich, aber tiefgehend. Dabei ist es längst mehr als nur ein Spiel: Es ist eine Plattform, auf der sich Menschen begegnen, gemeinsam spielen und neue Inhalte erleben. Vielleicht öffnet sich der virtuelle Golfplatz irgendwann sogar für mehr virtuelle Events, die über reines Golfen hinausgehen. Die Community im Wunderland wäre für solche Formate gut vorbereitet.
Mit ihren regelmäßigen Streams, dem aktiven Turnierbetrieb und der klaren Ausrichtung auf das Miteinander bringt sie bereits viele Elemente mit, die auch in einem erweiterten Metaverse-Ansatz von Bedeutung wären. Einen Kommerzialisierungsgedanken verfolgen die Mitglieder jedoch nicht: „Das Wunderland ist und bleibt ein Community-Projekt, wir wollen damit kein Geld verdienen“, so Haas. Es sei wie für andere der örtliche Fußballverein. Lediglich eine Kooperation ging das Team bisher ein. Als „Endorsed Group“ hat das Wunderland engen Kontakt zu Mighty Coconut, aus dem sich gelegentliche gemeinsame Golfrunden mit Entwicklern oder früher Zugang zu neuen Kursen ergeben.
Das Walkabout Wunderland zeigt damit, wie aus einem VR-Spiel eine Gemeinschaft mit echtem Zusammenhalt entstehen kann – organisiert, kreativ und offen für neue Spieler. Wer bisher noch kein Minigolf in Virtual Reality ausprobiert hat, findet hier nicht nur ein Spiel, sondern eine Einladung, Teil von etwas zu werden.
(joe)
Künstliche Intelligenz
Top 10: Das beste Handy-Ladegerät bis 65 W im Test – auch günstig schnell laden
Um Handys zu laden, benötigt man kein teures Ladegerät. Wir haben über zehn USB-Netzteile unter 65 Watt auf ihre Leistung getestet und zeigen die besten.
Die Hersteller haben einen neuen Weg gefunden, bei ihren Smartphones Geld zu sparen: Sie legen kein Ladegerät mehr bei. Apple hat es 2021 bei seiner iPhone-12-Reihe vorgemacht, Samsung und Google zogen nach und legen den meisten Smartphones ebenfalls kein Netzteil mehr bei. Offiziell geht es nicht um Kostenreduktion, sondern um Nachhaltigkeit. Schließlich hat so ziemlich jeder mindestens ein funktionierendes Ladegerät zu Hause herumliegen. Das mag stimmen, allerdings unterstützen die alten Netzteile häufig keine aktuellen Standards und laden das Handy deshalb weniger schnell auf.
Wir haben uns für diesen Vergleichstest USB-C-Netzteile unter 65 Watt angeschaut und sie getestet. Die Geräte decken ein breites Spektrum aus beliebten Marken und verschiedenen Schnellladetechniken ab.
Was ist das beste Ladegerät fürs Handy?
Um ein Smartphone laden zu können, genügt in der Regel ein günstiges Ladegerät unter 65 Watt. Es gibt wenige Smartphones, die schneller laden können, aber meist auf eigene Schnellladestandards setzen. Dazu erklären wir mehr im Rat-gebenden Teil unter der Top 10.
Viele Handys unterstützen weiterhin nur Ladeleistungen bis etwa 30 Watt oder weniger. So lädt etwa das iPhone 15 Pro Max nur mit 20 Watt, ein Pixel 8 Pro (Testbericht) schafft bei einem Ladegerät mit der richtigen PPS-Range immerhin 30 Watt. Ein Ladegerät dieser Leistungsklasse ist zwar preiswert sowie kompakt, allerdings nur für Handys und nicht für Laptops oder leistungsstarke Tablets geeignet, da diese einen höheren Ladestrom benötigen.
Alle Ladegeräte in dieser Bestenliste setzen auf USB-C und liegen unter 65 Watt. Micro-USB spielt keine Rolle mehr, USB-A ist manchmal mit an Bord.
Testverfahren
Zur Vergleichbarkeit machen wir eine Auswertung der Effizienz der Ladegeräte, beantworten also die Frage, wie groß die Abweichung zwischen aus dem Hausnetz bezogener und beim Endgerät ankommender Leistung ist. Dieser Wert zeigt, welche Ladegeräte auf die effizienteste Elektronik setzen und welche nicht. Ansonsten achten wir auf Verarbeitung, Optik und weitere Auffälligkeiten, wie störende Dauerbeleuchtung oder Fiepgeräusche der Elektronik.
Zur Ermittlung von Effizienz und Leistung nutzen wir das Messgerät F-nirsi FNB58, das uns Banggood zur Verfügung gestellt hat, und hängen es zwischen USB-C-Stecker und Smartphone. Es gibt über ein integriertes LCD unter anderem die Leistung in Watt aus. Zudem zeigt es an, auf welche Schnellladetechnik sich das Netzteil und das Mobilgerät geeinigt haben. Den eigenen Energiebedarf stillt es über das angeschlossene USB-C-Kabel. Dieser ist jedoch so gering, dass wir ihn in unserer Messung ignorieren. Eine Dokumentation gibt es nicht. Das Messgerät verfügt obendrein über eine Funktion zum Lauschen am Power-Delivery-Protokoll und gibt dessen Spezifikationen an.
| Anker 313 Ace Charger | 45 | ✔ | 91,26 | ||
| Baseus PicoGo 45W | 45 | ✖ | ✔ | 90 | |
| Nohon 35W Mini PD-Charger (NX-CD029) | 35 | ✔ | ✔ | 89,41 | |
| Iniu 45W USB-C-Ladegerät GaN II | 45 | ✖ | ✔ | 88,5 | |
| Pearl Revolt ZX-3658-675 | 30 | ✔ | ✔ | 89 | |
| Anker 511 Charger | 30 | ✖ | ✔ | 89 | |
| Ugreen Nexode 30W | 30 | ✖ | ✔ | 87 | |
| Ugreen Nexode 45W | 45 | ✖ | ✔ | 85 | |
| Google Pixel Ladegerät | 30 | ✖ | ✔ | 86 | |
| Apple 30W Netzteil | 30 | ✖ | ✔ | 84 |
Zudem verwenden wir ein haushaltsübliches Strommessgerät vor dem Lader, um dessen Stromverbrauch zu erkennen. Je höher der Wirkungsgrad, desto effizienter ist ein Netzteil. Je niedriger, desto mehr Energie wird in Wärmeenergie umgewandelt. Bei all diesen Messmethoden kann es allerdings zu Messungenauigkeiten kommen, weshalb dieser Wirkungsgrad nur als ungefährer Vergleichswert zu verstehen ist.
Im Test lädt jedes Gerät etwa 20 Minuten, von uns protokolliert wird ein gerundeter Mittelwert. Um eine konstante Last zu haben, nutzen wir einen elektronischen Lastsimulator. Mit diesem prüfen wir außerdem, ob die Abschaltung bei Überlast klappt, indem wir stufenweise die Leistung über die Maximalangabe hinaus hochschalten. Verwendet wurde ein hochwertiges USB-C-auf-USB-C-Kabel, das 240 Watt übertragen kann – also genug für Ladegeräte bis 65 Watt. Was ein gutes USB-C-Kabel ausmacht, zeigen wir in der Kaufberatung USB-C-Kabel: Nicht jedes kann alles.
Aus Vergleichszwecken haben wir auch ältere USB-A-Ladegeräte getestet, deren Ergebnisse finden sich weiter unten in der Tabelle.
Auch wenn ein Netzteil mehrere USB-C-Ports und/oder einen USB-A-Port bietet, haben wir zwecks der Vergleichbarkeit immer nur ein einzelnes Gerät über einen USB-C-Port gemessen. Die Lader, die nur einen USB-A-Port bieten, testen wir darüber.
Schnellladetechnik
Zu den wichtigsten und am weitesten verbreiteten Ladetechniken gehört Quick Charge (QC) und Power Delivery (PD). Während Quick Charge Android-Smartphones mit Qualcomm SoC unterstützt, nutzt unter anderem Apple den Power-Delivery-Standard.
Bei den Schnellladetechniken handeln Lader und Endgerät die Kombination aus Spannung und Strom aus. Üblicherweise bietet das Netzteil verschiedene Kombinationen an, aus denen sich das Endgerät die passende heraussucht. Das geschieht über den Control Channel (CC) des USB-C-Steckers. Auch deswegen ist es wichtig, das richtige Kabel zu wählen. Arbeitet der Chip im Kabel nicht korrekt, überträgt das Ladegerät maximal drei Ampere.
Dabei ist USB Power Delivery 3.0 der erste Standard, der Qualcomms Quick Charge und Apple Lightning ersetzen kann. Mit USB-PD 3.0 werden die bisherigen Power-Profile mit der festen Zuordnung von Spannung und Maximalstrom durch flexible Power Rules abgelöst. Dabei gilt, je höher die Nennleistung, desto mehr Kombinationen sind möglich. Deswegen laden USB-Ladegeräte mit USB-PD 3.0 auch kompatible Geräte über den Schnellladestandard Quick Charge.
Wer mehr über Power Delivery erfahren möchte, dem empfehlen wir den Heise-Beitrag: Passt irgendwie.
Proprietäre Schnelllade-Funktionen
Immer mehr Hersteller setzen jedoch auf eigene Schnellladestandards, was die Bemühungen von Power Delivery wieder zur Makulatur macht. Denn geht ein Hersteller beim Schnellladen seinen eigenen Weg, lassen sich diese Smartphones ausschließlich mit den herstellereigenen Netzteilen schnell aufladen. An fremden Ladegeräten fallen sie auf Ladegeschwindigkeiten von teils unter 20 Watt zurück, wodurch ein Ladevorgang enorm lang dauert.
Bei vergangenen Tests hat sich das bei unseren Versuchs-Smartphones Honor Magic 5 Pro (Testbericht) und Xiaomi Redmi Note 12 Pro+ (Testbericht), die beide über 60 Watt laden können, als großes Problem herausgestellt. Keines der getesteten Ladegeräte hat die beiden Handys auch nur ansatzweise mit ihrer maximal möglichen Ladeleistung versorgt. Die Werte betrugen unter 10 Watt und wichen bis auf einzelne Ausreißer kaum mehr als 3 Watt voneinander ab, was Laden zur Geduldsprobe macht.
Was ist PPS und wofür benötigt man es?
In unserer Praxiserfahrung und vielen Smartphone-Tests hat sich zudem gezeigt, dass diese Besonderheit teils von Smartphone zu Smartphone unterschiedlich auftritt. Während das eine problemfrei lädt, verweigert ein anderes die Schnellladung. Eine Spielart, die dahinterstecken kann, ist die PD-Erweiterung PPS (Programmable Power Supply) – eigentlich dazu da, um Spannung und Strom automatisch in Echtzeit dynamisch ändern zu können.
Dadurch soll jederzeit die maximal mögliche Ladeleistung nutzbar sein. Doch diese Technologie kann dafür sorgen, dass Ladegeräte, die nicht auf die exakt gleiche Spannung einsetzen, auf die nächst niedrigere, mit Ladegerät und Endgerät kompatible Spannung zurückfallen (Einblicke im Artikel von heise online).
Das ist gerade dann ärgerlich, wenn man grundsätzlich schnell laden könnte, aber Kabel und Lader nicht zum Standard des Endgeräts passen. Hier muss man also auf die Leistungsdaten im Detail schauen oder bei den Herstellerladegeräten bleiben. Wir geben entsprechend dazu die Angaben der Hersteller zu PPS an und prüfen die Anschluss-Spezifikationen mit einem PD-Listener.
Standardladegeräte
Um zu zeigen, dass sich der Umstieg auf ein Schnellladegerät mit USB-C lohnt, testen wir auch ältere Lader. Mit dabei ist als einziges USB-C-Ladegerät der Google-Charger G1000-EU. Die Netzteile von Xiaomi, Samsung und Oneplus verfügen über einen gewöhnlichen USB-A-Anschluss. Der Google-Charger bietet als Schnellladetechnik Quick Charge, nicht jedoch Power Delivery 3.0. Damit lädt er zwar die Smartphones von Samsung, Google und Oneplus schnell, nicht jedoch das iPhone 13 Mini. Die Netzteile von Xiaomi und Samsung laden alle getesteten Smartphones deutlich langsamer als die hier gezeigten USB-C-Ladegeräte.
Eine Ausnahme bildet der Oneplus Warp Charger in Verbindung mit dem Oneplus 7T Pro. Diese kommunizieren über einen eigenen, proprietären Schnellladestandard und erreichen so ausgezeichnete 25 Watt. Bei den Smartphones von Samsung und Apple erreicht es gute normale Werte, beim Google Pixel 7 fällt es jedoch durch.
Wireless-Charger: Qi oder Magsafe
Neben den kabelgebundenen Lademöglichkeiten kann man je nach Handy auch kabellos laden. Beim iPhone gelingt das per Magsafe, Android-Smartphones verwenden Qi – wobei sich die Techniken neben dem verwendeten Ladeprotokoll im Wesentlichen dadurch unterscheiden, dass Magsafe das iPhone magnetisch festhält. Legt man allerdings ein Qi-fähiges Smartphone ohne Magneten auf ein Magsafe-Pad, beginnt der Ladevorgang dennoch. So sind die Geräte zwar kompatibel, das Magsafe-Protokoll kann ein offizielles Magsafe-Handy allerdings schneller laden.
Fazit
Der Vergleichstest zeigt, dass USB-C-Ladegeräte mit Schnellladetechniken die Smartphones teilweise bis zu doppelt so schnell laden wie alte Netzteile mit USB-A-Port. Überdies verdeutlicht der Test, dass ein Schnellladegerät mit 20 Watt für das Laden eines einzelnen Handys ausreicht. Das sind gute Nachrichten, schließlich kosten die Ladegeräte mit geringerer Leistung in Watt auch deutlich weniger Geld. Die höhere Leistung ist nur nötig, wenn entweder mehrere Geräte gleichzeitig geladen werden sollen oder ein Notebook oder Macbook mit am Ladegerät hängt.
Als Vergleichssieger küren wir den Anker 313 Ace Charger. Er bietet eine große PPS-Range, 45 W an Leistung und einen kleinen Formfaktor zum fairen Preis. Im Gegensatz dazu ist das Apple Ladegerät mit 30 Watt für 30 Euro geradezu teuer. Trotzdem sind beides keine schlechten Netzteile, letzteres richtet sich vorwiegend an Apple-Geräte.
Insgesamt zeigt unser Vergleich, dass man für ein gutes Ladegerät für Smartphone, Tablet oder Zubehör nicht mehr über 25 Euro ausgeben muss. Modelle für nur ein Gerät kosten inzwischen sogar weniger als 15 Euro und bieten teilweise noch Extras wie Steckeraufsätze. Solche Reiseadapter und was man dazu wissen sollte, stellen wir auch in unserem Ratgeber Reiseadapter und Multistecker fürs Ausland: Überall Steckdosen nutzen ab 7 Euro vor.
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Künstliche Intelligenz
E-Mobilität: Bundestag macht Weg frei für bidirektionales Laden
Der Bundestag hat eine entscheidende Hürde für bidirektionales Laden beseitigt. Mit einer Novelle des Energiewirtschafts- und des Stromsteuergesetzes hat er den Weg für Vehicle-to-Grid (V2G) – also das Einspeisen von Strom aus der E-Auto-Batterie zurück ins Stromnetz – geebnet. Die zentrale Hürde für die wirtschaftliche Umsetzung von V2G war bislang die doppelte Belastung des wieder eingespeisten Stroms mit Netzentgelten und Abgaben. Bisher wurde Strom, der aus einer Fahrzeugbatterie zurück ins Netz floss, wie normaler Verbrauch behandelt und daher erneut mit Gebühren belegt.
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Mit der Reform des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) haben die Abgeordneten diese Ungleichbehandlung aufgehoben. E-Autos werden nun regulatorisch wie Pumpspeicher oder stationäre Großspeicher behandelt, die schon immer nur einmal Netzentgelte zahlen. Rückgespeister Strom wird so künftig wie Speicherstrom behandelt und nicht mehr doppelt mit Netzentgelten belegt.
Für das Gesetzespaket stimmten die Regierungsfraktionen von CDU/CSU und SPD, dagegen die AfD und die Grünen. Die Linke enthielt sich. Die Anpassung schafft laut dem federführenden Wirtschaftsausschuss die Voraussetzung dafür, dass Betreiber von Stromspeichern – und damit auch E-Auto-Besitzer – anteilig wieder ins Netz eingespeiste Strommengen wirtschaftlich bereitstellen können, da sie für diese Mengen von der Netzentgeltbefreiung Gebrauch machen können.
Speichervermögen von bis zu 5 GWh
Der auf die Vermarktung von Batteriespeichern spezialisierte Anbieter The Mobility House erläutert, dass so erstmals ein fairer, wirtschaftlicher Rahmen entstehe, der bidirektionales Laden auch für Verbraucher attraktiv mache. Dies schaffe Anreize, die dringend benötigte Flexibilität auf der Nachfrageseite in das Energiesystem zu integrieren. E-Autos würden zu flexiblen Speichern, die erneuerbare Energie aufnehmen und bei Bedarf zurückspeisen könnten. Das entlaste das Stromsystem, schaffe Spielraum für mehr Wind- und Solarenergie und senke langfristig Kosten für Verbraucher und Netz.
Deutschland kann demnach das bislang ungenutzte Speicherpotenzial der über 1,65 Millionen zugelassenen Elektroautos für das Energiesystem nutzbar machen. Basierend auf bereits zugelassenen E-Autos und einer realistischen Anschlussquote von 20 bis 30 Prozent erschließt dies laut The Mobility House ein dezentrales Speichervermögen von rund 3,3 bis 5 GWh. Dies entspreche einer flexiblen Leistung in der Größenordnung eines Großkraftwerks (1,0 bis 1,5 GW).
Die Entlastung bei den Netzentgelten tritt zum 1. Januar 2026 in Kraft. Ab dem 1. April folgen neue Marktregeln für die Bilanzierung von Stromspeichern und Lastgängen (MiSpeL) der Bundesnetzagentur, die V2G technisch und regulatorisch vereinfachen. Diese legen fest, wie Strommengen aus Speichern messtechnisch und bilanziell zu behandeln sind. Anschließend benötigen Netzbetreiber laut Marktinsidern sechs bis 12 Monate für die Systemanpassung, sodass die Technik im kommenden Jahr schrittweise in den Markt wachsen könne. Für die volle Entfaltung des V2G-Potenzials sei aber auch ein schnellerer Ausbau digitaler Smart Meter nötig.
VDA fordert weitere Korrekturen
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„Das bidirektionale Laden ist eine zentrale Zukunftstechnologie – für die Attraktivität der E-Mobilität ebenso wie für ein erneuerbares, flexibles Energiesystem“, erklärt Marcus Bollig, Geschäftsführer des Verbands der Automobilindustrie (VDA). Es sei gut, dass das Parlament Hürden dafür abgebaut habe. Zudem entfalle die Stromsteuer zumindest für einige zentrale Anwendungsfälle. Beides seien wichtige Schritte, um das bidirektionale Laden für die Verbraucher attraktiver zu machen und den Markthochlauf der E-Mobilität zu stärken.
Unverständlicher bleibt für Bollig aber, warum die Abschaffung der stromsteuerlichen Doppelbelastung im Anwendungsfall V2G zunächst auf Nutzer mit eigener Photovoltaikanlage begrenzt bleiben soll. Die Empfehlung des Finanzausschusses, weitere Vereinfachungen im Stromsteuerrecht für Vehicle-to-Grid zu prüfen, müsse zügig aufgegriffen und entsprechend umgesetzt werden.
Die Automobilindustrie habe bidirektionale Ladetechnologien erfolgreich zur Marktreife entwickelt, hebt der Branchenvertreter hervor. Alle deutschen Hersteller böten bereits bidirektionale E-Fahrzeuge an. Umso wichtiger sei es, dass für den Einstieg der Technologie in den Massenmarkt politisch weitere Maßnahmen auf den Weg gebracht würden. Dazu zählten einfache Zähl- und Messkonzepte zur Abgrenzung der netzentgeltlich und stromsteuerlich zu begünstigenden Strommengen.
Energy Sharing wird einfacher
Zur Umsetzung der novellierten Strombinnenmarktrichtlinie haben die Abgeordneten auch Vorgaben zum sogenannten Energy Sharing sowie im Bereich des Netzanschlusses in das EnWG aufgenommen. Damit soll etwa sichergestellt werden, dass Endverbraucher aktiv am Markt teilnehmen und informierte Entscheidungen treffen können. Der Wirtschaftsausschuss hat hier ergänzt, dass die Regeln zum Teilen von Stromquellen auf Bürgerenergiegenossenschaften ausgeweitet werden. Auch kleine kommunale Betriebe erhalten so mehr Möglichkeiten. Eine gewerbliche Tätigkeit soll keinen Hemmschuh mehr darstellen.
Ferner wollen die Parlamentarier mit weiteren Vereinfachungen im Messstellenbetriebsgesetz den Smart-Meter-Rollout beschleunigen, indem vor allem grundzuständigen Messstellenbetreibern Kooperationen erleichtert werden. Der Bundestag moniert in einer Entschließung, dass das Tempo beim Hochlauf intelligenter Stromzähler noch immer unzureichend sei. An die Bundesregierung geht der Appell, mit der nächsten Novelle des Messstellenbetriebsgesetzes eine deutliche Verschärfung des Sanktionsregimes gegen säumige grundzuständige Messstellenbetreiber auf den Weg zu bringen und dabei auch verpflichtende Abhilfemaßnahmen vorzusehen, wenn sich die Zahlen kurzfristig nicht erheblich verbessern.
(nen)
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Galaxy XR im Einsatz, Muse-Pencil für die Vision Pro | TNBT-Podcast
Mit ähnlich hochkarätigen Display-Specs, einem niedrigeren Gewicht und dem erheblich günstigeren Preis ist Samsungs Galaxy XR eine spannende Alternative zur Vision Pro – zumindest auf dem Papier. Durch Android XR, Google Maps, YouTube, Netflix und nicht zuletzt Gemini ist obendrein die Software-Geschichte interessant und bringt so manches mit, was visionOS aktuell schmerzlich fehlt.
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In Episode 57 berichtet Mark Zimmermann, Leiter für mobile Lösungen bei EnBW, ausführlich über seine ersten konkreten Erfahrungen mit der Galaxy XR. Dabei geht es um Tragekomfort, Gewicht, Display-Qualität sowie um Details wie den verborgenen USB-C-Port. Wir diskutieren zudem über Android XR, den Nutzen der „sehenden“ Gemini-KI sowie darüber, ob das Gerät nicht letztlich am Markt vorbei entwickelt wurde. Eine Kehrtwende gibt es bei Logitechs Muse zu verzeichnen: visionOS 26.2 – derzeit noch im Betastadium – integriert den Stift tief ins Betriebssystem und macht ihn damit auf einen Schlag nützlich.
Mac & i-Podcast zu Apple Vision und visionOS
1984, 2007, 2024 – Apples Vision Pro tritt in riesige Fußstapfen: Mac und iPhone haben nicht nur Geschichte geschrieben, sondern auch grundlegend verändert, wie wir Computer verwenden.
Mac & i begleitet die Vision Pro sowie die Chancen und Hürden von „räumlichem Computing“ mit einem eigenen Podcast: TNBT – The Next (Big) Thing beleuchtet die jüngsten Entwicklungen rund um die neue Plattform mitsamt den Auswirkungen auf IT-Branche und Gesellschaft.
TNBT ist in allen großen Podcast-Verzeichnissen zu finden und lässt sich mit Apple Podcasts und Spotify hören oder als RSS-Feed in der Podcast-App der Wahl beziehen. Wir freuen uns unter podcast@mac-and-i.de auf Fragen, Anregungen und Kritik.
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(lbe)
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