Künstliche Intelligenz
Grok: Antisemitische Tiraden haben xAI angeblich Vertrag mit Regierung gekostet
Als das KI-Modell Grok Anfang Juli antisemitische Einträge verbreitet, Adolf Hitler verteidigt, den Holocaust gelobt und sich als „MechaHitler“ bezeichnet hat, hat das dem KI-Unternehmen xAI von Elon Musk offenbar einen wichtigen Vertrag mit der US-Regierung gekostet. Das jedenfalls legen interne Dokumente nahe, berichtet das US-Magazin Wired. Demnach sollte xAI zusammen mit anderen führenden KI-Firmen aus den USA eine Partnerschaft mit der Regierung eingehen, in deren Rahmen Staatsbedienstete Zugänge erhalten sollten. Das habe sich abrupt geändert und letztlich gehörte xAI nicht zu den Firmen, die jetzt mit der General Services Administration (GSA) kooperieren. Dabei war Elon Musk bis vor Monaten außergewöhnlich eng in die Regierungsarbeit involviert.
Partnerschaften mit KI-Firmen – außer xAI
Wie Wired erläutert, geht es um einen Vertrag zwischen der GSA und KI-Firmen. Die GSA ist für die Versorgung der US-Regierung mit Büros und Büromaterial, Telekommunikationsausstattung und Transportkapazitäten zuständig. Vorige Woche hat die Behörde angekündigt, dass sie mit OpenAI vereinbart hat, dass US-Bundesbehörden für ihre Angestellten Zugriff auf ChatGPT Enterprise bekommen, und zwar zum Sonderpreis von einem US-Dollar. Auch mit Anthropic und Google wurden demnach Vereinbarungen über die Nutzung von KI-Technik getroffen. Mit xAI sei auch eine Vereinbarung vorbereitet worden, Ende Juni sei Grok aber aus allen ausgearbeiteten Verträgen entfernt worden. Zwei Beteiligte vermuten demnach, dass das an den antisemitischen Tiraden lag.
Elon Musk hatte Anfang Juli ein Update des KI-Accounts auf X und bessere Antworten angekündigt. Kurz darauf begann er damit, antisemitische Inhalte zu verbreiten. Danach wurde der Account abgeschaltet. In der Folge hat unter anderem Polens Regierung die EU-Kommission aufgefordert, mögliche Verstöße gegen den Digital Services Act (DSA) durch Grok zu untersuchen. Der Bericht von Wired legt nun nahe, dass xAI wegen der Ausfälle die Möglichkeit verloren hat, umfangreich in US-Bundesbehörden einzuziehen. Wegen der Sonderpreise ist der Firma aber wohl kein großes Geschäft entgangen. Anfang des Jahres war Elon Musk für Monate „besonderer Regierungsangestellter“ mit besonders engem Kontakt zu US-Präsident Donald Trump.
(mho)
Künstliche Intelligenz
Ohne mechanische Verbindung: Virtuelles Kuppeln von Zügen per Ultrabreitband
Eine verstärkte Automatisierung im Zugverkehr könnte die Kapazität des bestehenden Schienennetzes erhöhen. Eine Schlüsseltechnologie dafür ist das virtuelle Kuppeln, bei dem einzelne Züge oder Waggons nicht mehr mechanisch verbunden sind, sondern rein digital. Sie fahren in einem festgelegten, sehr engen Abstand hintereinander. Damit dies reibungslos funktioniert, müssen die Zugteile kontinuierlich Daten über ihre Position und Geschwindigkeit austauschen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat dafür im Rahmen des von der EU mit knapp 54 Millionen Euro geförderten Projekts R2DATO ein neuartiges Funksystem entwickelt und jetzt erfolgreich auf einem Testgelände erprobt.
Im Fokus des an R2DATO beteiligten DLR-Instituts für Kommunikation und Navigation lag dabei die dezentrale Kommunikation zwischen Zügen, die sich in unmittelbarer Nähe zueinander befinden. „Wir sprechen von Distanzen von zwanzig bis zweihundert Metern, die man fürs virtuelle Kuppeln benötigt“, erklärt DLR-Projektleiter Paul Unterhuber. „Für den Eisenbahnbereich ist das extrem nah.“ Denn dort komme es – abhängig von der Geschwindigkeit – zu Bremswegen, „die mehrere hundert Meter bis zu einem Kilometer lang sind“.
UWB: Präzise Distanzmessung auf kurze Entfernung
Das vom DLR entwickelte System nutzt Ultrabreitbandkommunikation (UWB), eine Funktechnologie, die ein extrem breites Frequenzspektrum zur Datenübertragung verwendet. Sie ermöglicht eine hochpräzise Positionsbestimmung und Datenübermittlung über kurze Distanzen. UWB wird bereits etwa in Smartphones, Ortungsgeräten für den Innen- oder Industriebereich und in Autoschlüsseln eingesetzt.
„Als weiteren Vorteil ermöglicht es UWB, die Distanz zwischen zwei Zügen sehr genau zu errechnen“, berichtet Unterhuber. Dazu nutze das Institut die Latenzzeit, die Datenpakete vom Sender zum Empfänger benötigen. Damit seien alle notwendigen Informationen vorhanden, „um Beschleunigungs- und Bremsvorgänge im für das virtuelle Kuppeln wichtigen Nahbereich zu regeln“.
Zusätzlich verfügt das System über ein laserbasiertes Referenzsystem, das ebenfalls den Abstand zwischen den Zügen misst. Es hilft, die Genauigkeit der UWB-Messungen zu überprüfen. Alle Komponenten werden von Batterien mit Strom versorgt. Mit dem parallel vorangetriebenen Projekt „digitale automatische Kupplung“ hat R2DATO nichts zu tun.
Erster Test auf Gleisen in Holland
Die ersten Tests fanden auf einem 350 Meter langen Gleis der Niederländischen Staatsbahn (NS) in Amersfoort statt. Zwei Regionalzüge, die mit dem DLR-System ausgerüstet waren, legten die Strecke mehrere hundert Mal zurück. Die entscheidende Technik befand sich dabei in kompakten Boxen, die an den mechanischen Kupplungen der Züge befestigt waren. Eine weitere Einheit am Boden diente als Basisstation zur Datensammlung.
Die Züge simulierten verschiedene Szenarien bei Geschwindigkeiten von 10 bis 25 Kilometern in der Stunde, wobei die Abstände zwischen 15 und 80 Metern betrugen. Auch Szenarien, in denen ein Zug fuhr und der andere stand, wurden simuliert. Die Züge wurden von Lokführern gesteuert, was aufgrund der geringen Abstände nicht einfach zu meistern war. Das DLR-Team stellte ihnen dafür auf einem separaten Monitor Live-Informationen aus dem System zur Verfügung. Künftig sollen diese Daten zu einem weitgehend automatisierten oder autonomen Zugbetrieb beitragen.
Machbarkeit des Konzepts demonstriert
Die Testergebnisse bezeichnet das DLR als vielversprechend: Der Abstand zwischen den Zügen ließ sich auf wenige Zentimeter genau bestimmen, was mit bisherigen Technologien im Bahnbereich nicht möglich ist. „Generell konnten wir mit den Tests grundsätzlich zeigen, dass die Kommunikation zwischen den Zügen und die darauf basierende Distanzberechnung auch in der Praxis in einem bahnnahen Umfeld funktionieren“, freut sich Unterhuber. Die gesammelten Daten sollen weiter ausgewertet werden. Die R2DATO-Koordination liegt beim französischen Bahnbetrieb SNCF. Beteiligt sind etwa auch die Deutsche Bahn, die ÖBB, die italienische Staatsbahn und diverse Ausrüster.
Das im Rahmen der Schienenverkehrsforschung entworfene DLR-Konzept Next Generation Train (NGT) setzt ebenfalls auf virtuell gekuppelte Zugverbände. Ein „NGT-Taxi“ soll den automatisierten Betrieb auf Nebenstrecken ermöglichen und diese wieder attraktiver machen. Es könnte bedarfsorientiert – mit virtuell gekuppelten Waggons – auf die Zahl der aktuell reisewilligen Fahrgäste reagieren.
(nie)
Künstliche Intelligenz
Foto-Sync-Speicher selber bauen mit Raspi und Syncthing
Will man ohne kommerziellen Cloudspeicher seine Handyfotos komfortabel von unterwegs sichern, gibts dafür eine Reihe von Möglichkeiten. Einige davon setzen allerdings eine gewisse Einarbeitung und oft auch ein VPN oder dynamisches DNS voraus, etwa eine eigene Nextcloud-Instanz oder auch Immich, eine Open-Source-Alternative zu Google Fotos. Solcher Aufwand ist aber oft wie mit Kanonen auf Spatzen zu schießen, vor allem wenn es nur darum geht, ein paar Fotos nach Hause zu sichern.
- Das Gratis-Tool Syncthing hält Datenbestände auf mehreren Geräten synchron.
- Kombiniert mit einem Raspi gibt es einen schlanken Sync-Speicher ab, zum Beispiel für Backups.
- So können Sie Ihre Fotos privat und sicher selbst synchronisieren – ohne Google Fotos oder Nextcloud.
Eine Software, die dafür geradezu prädestiniert ist, heißt Syncthing. Ihr Zweck ist es, den Inhalt von Ordnern auf mehreren Geräten synchron zu halten, also neue Dateien auf allen hinzuzufügen, gelöschte überall zu entfernen und auch geänderte Dateien an alle zu verteilen.
Die Synchronisation ist flexibel einstellbar: etwa ob ein Sync-Ordner auf einem Gerät Dateien nur empfangen oder auch an andere Geräte weiterverteilen soll, ob der Sync auf dem Handy nur im WLAN laufen soll (und wenn ja, ob nur in einem ganz bestimmten) oder auch via Mobilfunk (und wenn ja, ob auch bei Roaming). Zudem kann Syncthing versionieren und etwa frühere Versionen geänderter Dateien aufbewahren oder Gelöschtes erst mal in einen eigenen Papierkorb legen, bevor es ganz verschwindet. Die Übertragung erfolgt generell TLS-verschlüsselt, konfigurieren lässt es sich über eine Oberfläche im Webbrowser.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Foto-Sync-Speicher selber bauen mit Raspi und Syncthing“.
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Künstliche Intelligenz
iX-Workshop: IT-Umgebungen mit Microsoft Defender XDR vor Angriffen schützen
Mit Microsoft Defender XDR lassen sich unterschiedliche Aufgaben zur Prävention, Erkennung und Bekämpfung von Sicherheitsvorfällen in einer zentralen Anwendung steuern. Dazu verfügt sie über eine Anbindung an Microsoft-Dienste wie Cloud Apps, Office 365 und Entra ID.
Im dreitägigen Online-Workshop Cyberabwehr mit Microsoft Defender XDR – Roll-out, Konfiguration, Nutzung lernen Sie, wie Sie Microsoft XDR zur erfolgreichen Abwehr von Cyberangriffen nachhaltig in Ihre Unternehmensinfrastruktur integrieren und an Ihre individuellen Anforderungen gezielt anpassen. Dazu erhalten Sie einen Überblick über die verschiedenen Produkte der Defender-XDR-Suite und bekommen praxisnahe Tipps für die Einführung und Konfiguration in Ihrem Betrieb.
September 24.09. – 26.09.2025 |
Online-Workshop, 09:00 – 17:00 Uhr 10 % Frühbucher-Rabatt bis zum 26. Aug. 2025 |
Oktober 22.10. – 24.10.2025 |
Online-Workshop, 09:00 – 17:00 Uhr 10 % Frühbucher-Rabatt bis zum 23. Sep. 2025 |
Der Workshop richtet sich an IT- und Cybersicherheitsexperten, sowie Administrierende, die Microsoft XDR als zentrale Anwendung zur Cyberabwehr in ihrem Unternehmen etablieren wollen. Die Trainer Lukas Köglsperger und Pascal Schohn sind Experten im Bereich Cybersecurity mit Schwerpunkt auf Microsoft-Anwendungen. Sie verfügen über langjährige Erfahrung bei der Einführung und Optimierung von Microsoft XDR und im Umgang mit Sicherheitsvorfällen wie Ransomware und Identitätsdiebstahl.
Die Teilnahme an diesem praxisorientierten Workshop ist auf 20 Personen begrenzt, um einen regen Austausch mit den Trainern und den anderen Teilnehmern zu ermöglichen.
(ilk)
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