Künstliche Intelligenz
Foto-Sync-Speicher selber bauen mit Raspi und Syncthing
Will man ohne kommerziellen Cloudspeicher seine Handyfotos komfortabel von unterwegs sichern, gibts dafür eine Reihe von Möglichkeiten. Einige davon setzen allerdings eine gewisse Einarbeitung und oft auch ein VPN oder dynamisches DNS voraus, etwa eine eigene Nextcloud-Instanz oder auch Immich, eine Open-Source-Alternative zu Google Fotos. Solcher Aufwand ist aber oft wie mit Kanonen auf Spatzen zu schießen, vor allem wenn es nur darum geht, ein paar Fotos nach Hause zu sichern.
- Das Gratis-Tool Syncthing hält Datenbestände auf mehreren Geräten synchron.
- Kombiniert mit einem Raspi gibt es einen schlanken Sync-Speicher ab, zum Beispiel für Backups.
- So können Sie Ihre Fotos privat und sicher selbst synchronisieren – ohne Google Fotos oder Nextcloud.
Eine Software, die dafür geradezu prädestiniert ist, heißt Syncthing. Ihr Zweck ist es, den Inhalt von Ordnern auf mehreren Geräten synchron zu halten, also neue Dateien auf allen hinzuzufügen, gelöschte überall zu entfernen und auch geänderte Dateien an alle zu verteilen.
Die Synchronisation ist flexibel einstellbar: etwa ob ein Sync-Ordner auf einem Gerät Dateien nur empfangen oder auch an andere Geräte weiterverteilen soll, ob der Sync auf dem Handy nur im WLAN laufen soll (und wenn ja, ob nur in einem ganz bestimmten) oder auch via Mobilfunk (und wenn ja, ob auch bei Roaming). Zudem kann Syncthing versionieren und etwa frühere Versionen geänderter Dateien aufbewahren oder Gelöschtes erst mal in einen eigenen Papierkorb legen, bevor es ganz verschwindet. Die Übertragung erfolgt generell TLS-verschlüsselt, konfigurieren lässt es sich über eine Oberfläche im Webbrowser.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Foto-Sync-Speicher selber bauen mit Raspi und Syncthing“.
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Künstliche Intelligenz
Intel: US-Regierung plant angeblich zur Unterstützung von Riesenfabrik in Ohio
Die US-Regierung diskutiert mit Intel über eine staatliche Beteiligung an dem kriselnden Chipkonzern, um ihn bei den Bemühungen zu unterstützen, die Produktion in den USA auszuweiten. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf anonyme Personen, die mit den Überlegungen vertraut sind. Die Meldung über „das jüngste Anzeichen dafür, wie das Weiße Haus bereit dazu ist, die Grenzen zwischen Staat und Industrie zu verwischen“, wie die Finanznachrichtenagentur meint, haben dem Aktienkurs von Intel einen enormen Schub verschafft: Bis zum Börsenschluss am Donnerstag hat der um 7,4 Prozent zugelegt, Intels Marktwert übersprang dadurch die Marke von 100 Milliarden US-Dollar. Weder die Trump-Regierung noch Intel haben die Pläne bestätigt.
Hilfe für verspätete Riesenfabrik in Ohio
Die Gespräche wurden dem Bericht zufolge nach einem Treffen Donald Trumps mit Intel-Chef Lip-Bu Tan Anfang der Woche aufgenommen. Mit einem möglichen Einstieg will der US-Präsident Intel demnach beim geplanten Bau einer riesigen Fabrik im US-Bundesstaat Ohio unterstützen. Die sollte ursprünglich in diesem Jahr die Produktion aufnehmen. Das verzögerte sich aber bereits um bis zu drei Jahre. Im März erklärte Intel dann, den ersten Teil des Werks 2030 zu Ende bauen zu wollen. Der sollte 2013 die ersten Chips liefern, der zweite Teil dann ein Jahr später. Diese geplante Produktionsstätte will die Trump-Regierung demnach mit dem Einstieg stärken. In Ohio steht im kommenden Jahr eine wichtige Wahl für einen Sitz im US-Senat an.
Für Intel bedeuten die Gespräche über einen Einstieg der US-Regierung eine 180-Grad-Wende, die auch den Kurssprung an der Börse erklärt. Noch vor wenigen Tagen hat Donald Trump den Rücktritt von Tan gefordert, am Montag besuchte der dann das Weiße Haus und heimste viel Lob des US-Präsidenten ein. Was genau die beiden zusammen mit Handelsminister Howard Lutnick und Finanzminister Scott Bessent besprochen haben, war bislang nicht bekannt. Trotzdem reichten die warmen Worte für einen ersten Kursanstieg, dem nun der nächste folgt. Insgesamt hat die Intel-Aktie damit seit Wochenbeginn gut 25 Prozent an Wert gewonnen.
Intel dominierte einst den Halbleiter-Markt, kämpft jetzt aber schon seit Jahren mit Problemen. Vor allem im Geschäft mit Chips für den KI-Boom eroberte Nvidia eine Spitzenposition. Zudem steht Intel auch stärker unter Druck im angestammten Geschäft mit PC-Prozessoren und Chips für Rechenzentren. Unter Trump bekam die US-Regierung bereits eine „goldene Aktie“ bei der Übernahme des US-Stahlkonzerns US Steel durch den japanischen Rivalen Nippon Steel. Damit ist seine Zustimmung unter anderem für die Verlagerung von US-Arbeitsplätzen, Werkschließungen oder große Übernahmen im Land notwendig. Anfang der Woche wurde zudem bekannt, dass Nvidia und AMD die USA finanziell an Einnahmen mit KI-Chips in China beteiligen. Vergleichbares hat es dort noch nicht gegeben.
(mho)
Künstliche Intelligenz
Globales Abkommen gegen Plastikmüll vorerst gescheitert
Die Einigung auf ein globales Abkommen gegen Plastikmüll ist vorerst gescheitert. Rund 180 Länder konnten sich nach drei Jahren Verhandlungen in der Abschlusswoche in Genf nicht auf einen Vertragstext einigen, wie mehrere Delegationen nach nächtlichen Konsultationen bei der abschließenden Plenarsitzung am frühen Freitagmorgen sagten. Wie es weitergeht, blieb zunächst unklar.
Schon am Mittwoch war klar, dass die Positionen der Länder so weit auseinanderliegen wie eh und je. Ein Vertragsentwurf, aus dem praktisch alle bindenden Verpflichtungen gestrichen waren, wurde von Dutzenden Ländern zurückgewiesen. Auch ein neuer Entwurf vom Freitagmorgen fand keine einhellige Zustimmung, wie der Konferenzvorsitzende sagte.
„Kein Abkommen ist in diesem Fall besser als eines, das den Status quo auf UN-Ebene zementiert, anstatt eine echte Lösung für die Plastik-Krise zu sein“, sagte Florian Tize von der Umweltstiftung WWF.
Die unversöhnlichen Positionen
Auf der einen Seite stehen mehr als 100 Länder mit besonders ehrgeizigen Zielen (High Ambition Coalition), die eine Beschränkung der Produktion auf ein nachhaltiges Niveau fordern. Dazu gehören Deutschland, die EU und Dutzende Länder in Südamerika, Afrika und Asien. Sie wollen auch Einwegplastik wie Becher oder Besteck aus dem Verkehr ziehen, Plastikprodukte zur Mehrfachverwendung und eine Kreislaufwirtschaft fördern, bei der die Rohstoffe eines Produkts aufbereitet und erneut verwendet werden.
Auf der anderen Seite stehen vor allem die Länder, die den Rohstoff für das Plastik haben: Öl. Darunter sind Saudi-Arabien, der Iran und Russland. Sie nennen sich Gruppe der Gleichgesinnten (Like-Minded Group). Diese Länder möchten sich weitgehend auf ein besseres Abfallmanagement beschränken.
Der Auftrag, den die UN-Länder sich selbst 2022 gegeben hatten, war eigentlich klar: Im Mandat heißt es, der rechtsverbindliche Vertrag soll den ganzen Lebenszyklus des Plastiks umfassen, von der Produktion über das Design bis zur Entsorgung.
Was Plastik mit Ökosystemen und Menschen macht
Plastik vermüllt Meere und Umwelt und vergiftet Ökosysteme, tötet Fische und andere Lebewesen und gefährdet die menschliche Gesundheit. Kleinste Partikel werden vermehrt in Organen und auch im Gehirn gefunden. Die Nano- und Mikroplastikpartikel beeinträchtigen nach Studien unter anderem das Immunsystem, können sich in Arterien absetzen und fördern Entzündungen.
Es gibt zahlreiche Zahlen zur Verschmutzung. Die folgenden stammen aus dem deutschen Umweltministerium: Die Kunststoffproduktion habe sich von den 1970er Jahren bis 2020 auf 367 Millionen Tonnen im Jahr versiebenfacht und könnte ohne Maßnahmen bis 2050 fast 600 Millionen Tonnen im Jahr erreichen. Einen großen Teil machen demnach Einwegprodukte aus, darunter Verpackungen. Insgesamt seien bislang 8,3 Milliarden Tonnen Kunststoff produziert und davon 6,3 Milliarden Tonnen zu Abfall geworden, der großenteils auf Deponien landete. In Flüssen und Ozeanen haben sich nach Schätzungen weltweit 152 Millionen Tonnen Plastikabfälle angesammelt.
(mho)
Künstliche Intelligenz
Pfiatdi, Tschüss, Ade: Mit Dialekt-App die Sprache erforschen
Dialekte wandeln sich. In manchen Regionen Bayerns sprechen noch viele Menschen einen ausgeprägten Dialekt, gerade in süddeutschen Großstädten setzt sich dagegen der Trend zum Hochdeutschen fort. Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München erforschen, wie sich Dialekte dort entwickeln. Dabei setzen sie auch auf eine App und auf die Mithilfe der Menschen. Die Dialekt-App heißt „DaBay“ und ist seit etwa drei Monaten online. Bisher hätten sich gut 3000 Menschen an dem Projekt beteiligt, berichtet der promovierte Dialektologe Philip Vergeiner, der die App betreut.
Entwickelt hat er sie zusammen mit dem Linguistikprofessor Lars Bülow. DaBay ist spielerisch und unkompliziert aufgebaut. Es gibt 38 Themen wie „Im Haushalt“, „Tiere“, „Schimpfen und Fluchen“, „Beim Backen“, „Sitten und Gebräuche“ oder „Redewendungen“. Darüber hinaus wollen die Macher der App zum Beispiel wissen, ob Dialektsprecher im Alltag, in der Schule oder im Berufsleben möglicherweise Vor- oder Nachteile haben. Denn, so sagt Vergeiner, es gehe nicht nur um Wortschatz, Aussprache und Grammatik, sondern auch um die persönliche Wahrnehmung der Teilnehmer.
Zu jedem Themen-Komplex gibt es circa 20 Fragen. So kommen rund 800 Fragen zusammen – wer alle beantworten will, muss also etwas Zeit mitbringen. Bisher hätten insbesondere Menschen der Altersgruppe zwischen 40 und 60 Jahren mitgemacht, schwerpunktmäßig eher aus Altbayern. Um ein breiteres Bild zu bekommen, würden sich die Wissenschaftler speziell noch mehr Teilnehmer aus Franken und Schwaben wünschen.
Forscher sieht keinen Untergang der Dialekte
Dass Hochdeutsch einen enormen Einfluss habe, sei kein Geheimnis, sagt Vergeiner. Das habe unter anderem mit Mobilität zu tun, mit Mediennutzung und mit veränderten Lebenswelten. Aber: „Ich sehe noch keinen Untergang der Dialekte.“ Nach der bisherigen Auswertung der App-Rückmeldungen sei er vielmehr überrascht, wie gut diese noch erhalten seien. Wenngleich, so fügt der Wissenschaftler einschränkend an, die App keine repräsentative Umfrage darstelle. Es sei naheliegend, dass sich in erster Linie Menschen beteiligen, die Dialekt sprechen oder Interesse an Dialekten haben.
Diesen Aspekt führt auch Niklas Hilber an; er ist Vorsitzender beim Bund Bairische Sprache. Ein repräsentatives Bild zur Verwendung von Dialekt in Bayern werde das DaBay-Projekt nicht ermöglichen, jedoch hält er es für ein wertvolles Forschungsvorhaben. Es würden viele Informationen gesammelt und vor allem viele Menschen auf das Thema Dialekt aufmerksam. Und allein, dass sich Menschen mit Dialekt beschäftigen, hält er für positiv. Er habe die rund 800 Fragen auch schon beantwortet.
Mehr Dialekt in Österreich
App-Betreuer Vergeiner stammt selbst nicht aus Bayern, sondern aus Tirol. In Österreich nehme die Schriftsprache zwar auch immer mehr Einfluss, jedoch spiele Dialekt dort noch eine stärkere Rolle. So sei es üblich, dass prominente Personen mehr oder weniger stark ausgeprägt Dialekt sprechen. Das gebe es in Deutschland viel weniger, sagt er. In Österreich spiele Dialekt eine wichtige Rolle für die Identität und möglicherweise auch ein Stück weit zur Abgrenzung zum großen Nachbarland Deutschland.
Sprachwissenschaftlich gesehen handele es sich bei Österreich, Bayern und Südtirol aber weitgehend um einen großen gemeinsamen Sprachraum, sagt Vergeiner. Wenn er von seiner Heimatstadt Innsbruck nach Rosenheim oder Garmisch-Partenkirchen fahre, seien die sprachlichen Übergänge fließend. Das App-Projekt „DaBay“ ist zunächst auf ein Jahr angelegt und von der LMU finanziert. Unterstützung gibt es von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften über ein Forschungsstipendium. Über einen App-Store kann „DaBay“ aber nicht geladen werden. Die App funktioniert Web-basiert.
(nie)
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