Künstliche Intelligenz
Samsung Galaxy Watch 8 Classic im Test: Robuste und große Smartwatch mit Lünette
Die edle Samsung Galaxy Watch 8 Classic bietet eine echte Lünette sowie EKG und eine neue Antioxidantien-Messung. Dafür zahlt man mit höherem Preis und Gewicht.
Mit der Galaxy Watch 8 Classic legt Samsung nach zwei Jahren wieder eine neue Version seiner Premium-Smartwatch vor – erneut mit der beliebten, drehbaren Lünette. Während die normale Galaxy Watch jährlich ein Update erhält, gönnt Samsung der Classic-Serie bewusst einen zweijährigen Zyklus.
Technisch orientiert sich die Classic stark an der Galaxy Watch 8, setzt aber auf ein Gehäuse aus Edelstahl, das größer, schwerer und robuster wirkt. Allerdings gibt es das Modell nur in einer Größe. Ob sich der Aufpreis gegenüber der Standard-Version lohnt und für wen die Classic wirklich interessant ist, zeigt unser Test.
Design & Tragekomfort
Rein optisch wirkt die Galaxy Watch 8 Classic im Vergleich zur Standardvariante wie eine gänzlich andere Uhr. Zwar erinnert das Squircle-Gehäuse entfernt an das Design der Watch 8, doch Material und Form machen sie massiver und markanter. Mit 46 mm Durchmesser und 64 g Gewicht ist sie doppelt so schwer und auch deutlich klobiger als die Watch 8. Das spürt man auch beim Tragen. Anders als bei der Watch 6 Classic gibt es nur noch eine Größe.
Vielmehr erscheint die Classic eher wie eine abgespeckte Variante der Galaxy Watch Ultra. Insgesamt richtet sich die Classic an Handgelenke ab etwa 18 cm Umfang und wirkt optisch maskuliner. Im Fitnessstudio vermittelt sie ein robustes Gefühl, beim Schlafen stört sie uns allerdings wegen der Größe und des Gewichts.
Das Edelstahlgehäuse ist hochwertig verarbeitet und schützt das Display, das von einer mechanischen, drehbaren Lünette umrahmt wird. Diese erleichtert die Navigation durch Menüs und hält das Glas frei von Fingerabdrücken – ein klassisches Markenzeichen der Classic-Reihe. Ergänzt wird die Bedienung durch zwei Buttons und eine frei belegbare Action-Taste, wie man sich schon von der Ultra her kennt.
Zum Lieferumfang gehört ein Kunstlederarmband, das edler wirkt als das sportliche Silikon der Watch 8. Die Armbänder lassen sich weiterhin unkompliziert wechseln, der überarbeitete Mechanismus macht den Tausch noch schneller. Ein Nachteil: Ältere Bänder passen nur mit Adaptern. Überdies bietet Samsung selbst Varianten aus Nylon oder Kunstleder an, zusätzlich findet man eine große Auswahl kompatibler Modelle von Drittanbietern.
Die Galaxy Watch 8 Classic ist nach IPX8 und bis 5 ATM wasserdicht – Schwimmen ist problemlos möglich, Tauchen aber nicht. Zusätzlich erfüllt sie den US-Militärstandard MIL-STD-810H und übersteht Temperaturschwankungen, Erschütterungen sowie den Salzgehalt von Schweiß.
Display
Das Display misst 1,35 Zoll in der Diagonale – damit ist es kleiner als beim 44-mm-Modell der Galaxy Watch 8 und nur minimal größer als bei deren 40-mm-Version. Grund dafür ist die mechanische Lünette, die Platz beansprucht. Trotz des größeren und schwereren Gehäuses bekommt man keine größere Anzeige.
Die Auflösung liegt bei 438 × 438 Pixeln. Das OLED-Panel überzeugt mit hoher Bildqualität und kräftigen Farben. Die maximale Helligkeit von bis zu 3000 Nits sorgt dafür, dass Inhalte auch bei direkter Sonneneinstrahlung einwandfrei ablesbar bleiben. Für Kratzfestigkeit und Schutz setzt Samsung auf Saphirglas. Ein optionales Always-On-Display ist ebenfalls integriert, mit dem das Ziffernblatt sichtbar bleibt. Allerdings geht dies zulasten der Akkulaufzeit.
Samsung Galaxy Watch 8 Classic – Bilder
Software & Bedienung
Die Galaxy Watch 8 Classic läuft mit Wear OS 6 samt One UI Watch 8. Das System ist übersichtlich, bietet eine große App-Auswahl und gehört nach wie vor zu den smartesten Smartwatch-Betriebssystemen. Mit der Uhr kann man etwa problemlos per Google Maps navigieren oder Bilder in Whatsapp ansehen sowie Spotify-Playlists speichern. Grundvoraussetzung ist ein Smartphone mit Android 11.
Neu ist das Stapeln von Widgets, um Informationen flexibler zu organisieren und schneller verfügbar zu machen. Außerdem lässt sich Gemini nun direkt auf der Uhr nutzen – dafür ist allerdings eine aktive Internetverbindung erforderlich.
Die Kopplung erfolgt über die Galaxy-Wearable-App. Auf Samsung-Smartphones ist diese bereits vorinstalliert, auf anderen Android-Geräten wird zusätzlich ein benötigtes Galaxy-Watch-Plug-in heruntergeladen. Alle Gesundheits- und Fitnessdaten fließen in die Samsung-Health-App ein, in der etwa Schlaf- und Trainingsanalysen übersichtlich aufbereitet werden.
Die Galaxy Watch 8 Classic wird per Touchscreen sowie über physische Bedienelemente gesteuert. Neben den beiden seitlichen Tasten gibt es mit dem Action-Button eine dritte Taste in der Mitte. Diese lässt sich frei belegen, zum Beispiel zum schnellen Starten von Lieblings-Apps oder Trainingsmodi.
Das charakteristische Highlight der Classic ist jedoch die mechanische, drehbare Lünette. Mit ihr scrollt man durch Menüs, Apps oder Benachrichtigungen, ohne das Display berühren zu müssen – praktisch für saubere Finger, bessere Übersicht und eine präzisere Steuerung.
Ausstattung
Die Galaxy Watch 8 Classic setzt wie die Standardversion auf den Exynos W1000, der im Alltag flott und effizient arbeitet. Unterstützt wird er von 2 GB RAM. Beim Speicher bietet die Classic einen Vorteil: 64 GB stehen standardmäßig zur Verfügung – doppelt so viel wie bei der Galaxy Watch 8. Damit gibt es reichlich Platz für Apps, Musik oder Kartenmaterial.
Erhältlich ist die Classic sowohl als Bluetooth-Version mit Wi-Fi 4 als auch in einer LTE-Variante per eSIM. Das integrierte GPS arbeitet genau und zuverlässig, etwa beim Outdoor-Training.
Zur Ausstattung gehören optische Sensoren für Puls- und Sauerstoffmessung, eine Sturzerkennung sowie die Bezahlfunktion über Google Pay. Der Vibrationsmotor ist kräftiger als bei der Watch 8 und sorgt dafür, dass man Benachrichtigungen gut am Handgelenk spürt.
Die integrierten Lautsprecher liefern eine solide Qualität – Sprachansagen und Telefonate sind gut verständlich. Ergänzend gibt es einen Flugmodus, der alle Funkverbindungen deaktiviert, sowie einen Schlafmodus, der das Display aus und Benachrichtigungen stumm schaltet – praktisch nicht nur für die Nacht, sondern auch im Kino.
Training
Die Galaxy Watch 8 Classic empfiehlt sich auch als Sportuhr: Zahlreiche Profile sind vorinstalliert, der Pulssensor misst exakt und reagiert schnell. Spaziergänge oder Radtouren erkennt die Uhr meist automatisch, beim Workout zeigt die Uhr dann Puls, Distanz oder Tempo an. Die Detailauswertung übernimmt die App Samsung Health.
Für Läufer gibt es ferner einen optionalen Trainingscoach. Dieser führt unter anderem einen Cooper-Test durch, ermittelt daraus das Fitness-Level und erstellt auf Basis der Ergebnisse einen individuellen Trainingsplan.
Schlaf & Gesundheit
Neben dem Aktivitäts-Tracking bietet die Galaxy Watch 8 Classic eine Schlafanalyse, die zwischen REM-, Leicht- und Tiefschlafphasen unterscheidet. Die Resultate wirken größtenteils plausibel, allerdings erfasst die Uhr Wachphasen im Bett nicht immer zuverlässig.
Ansonsten misst die Watch Puls, Blutsauerstoff, Stress sowie neuerdings auch die Belastung der Blutgefäße. Für ein 1-Kanal-EKG und die Blutdruckerfassung ist die App Samsung Health Monitor notwendig, die ausschließlich auf Samsung-Smartphones verfügbar ist. Auch eine Erkennung von Schlafapnoe ist vorgesehen. Diese Gesundheitsfunktionen liefern jedoch nur Orientierungswerte und ersetzen keine ärztliche Diagnose.
Interessant, aber eher Wellness: Der AGEs-Index ermittelt mögliche Risiken durch schädliche Zucker-Protein-Verbindungen. Die neue Antioxidantien-Messung soll Hinweise auf die Fähigkeit geben, freie Radikale abzuwehren. Beides liefert grobe Trends, ersetzt aber keine Laboruntersuchung.
Samsung Galaxy Watch 8 Classic – App
Samsung Galaxy Watch 8 Classic – Samsung Health App
Samsung Galaxy Watch 8 Classic – Samsung Health App
Samsung Galaxy Watch 8 Classic – Samsung Health App
Samsung Galaxy Watch 8 Classic – Samsung Health App
Samsung Galaxy Watch 8 Classic – Samsung Health App
Samsung Galaxy Watch 8 Classic – Samsung Health App
Samsung Galaxy Watch 8 Classic – Samsung Health App
Samsung Galaxy Watch 8 Classic – Samsung Health App
Samsung Galaxy Watch 8 Classic – Samsung Health App
Samsung Galaxy Watch 8 Classic – Samsung Health App
Samsung Galaxy Watch 8 Classic – Samsung Health App
Samsung Galaxy Watch 8 Classic – Samsung Health App
Samsung Galaxy Watch 8 Classic – Samsung Health App
Samsung Galaxy Watch 8 Classic – Samsung Health App
Samsung Galaxy Watch 8 Classic – Samsung Health App
Samsung Galaxy Watch 8 Classic – Samsung Health App
Samsung Galaxy Watch 8 Classic – Samsung Health App
Samsung Galaxy Watch 8 Classic – Samsung Health App
Samsung Galaxy Watch 8 Classic – Samsung Health App
Samsung Galaxy Watch 8 Classic – Samsung Health App
Samsung Galaxy Watch 8 Classic: Samsung Health Monitor
Samsung Galaxy Watch 8 Classic: Samsung Health Monitor
Samsung Galaxy Watch 8 Classic: Samsung Health Monitor
Samsung Galaxy Watch 8 Classic: Samsung Health Monitor
Akku
Mit einer Kapazität von 445 mAh bringt die Galaxy Watch 8 Classic einen minimal größeren Akku mit als die Watch 8 (44 mm). Angesichts des wuchtigen Gehäuses hätte man jedoch etwas mehr erwarten dürfen. Akkulaufzeit ist ohnehin nicht die Stärke von Wear OS, da das System sehr rechenintensiv und interaktiv ist.
Im Praxistest hielt die Watch 8 Classic trotz Always-on-Display rund 1,5 Tage durch, bevor sie zurück ans Ladepad musste. Das Aufladen dauerte etwa 1 Stunde und 15 Minuten. Offiziell ist die Uhr nun auch mit anderen induktiven Ladegeräten kompatibel. Im Test funktionierte das mit Modellen von Drittanbietern aber nicht zuverlässig.
Preis
Im Vergleich zur Galaxy Watch 8 ist die Classic teurer. Die UVP liegt bei 529 Euro ohne und bei 579 Euro mit LTE. Angesichts des nahezu identischen Funktionsumfangs zahlt man also spürbar mehr – im Wesentlichen für das edlere Gehäuse. Neben der silbernen Variante mit schwarzem Armband bietet Samsung auch ein Modell mit weißem Band an. Ersatzarmbänder gibt es sowohl bei Samsung als auch Drittanbietern.
Wie üblich sind die Preise jedoch schnell gefallen: Das weiße Bluetooth-Modell ist derzeit schon ab 345 Euro erhältlich, mit schwarzem Band sind es 360 Euro. Mit LTE geht es in Weiß schon ab 370 Euro los. Das schwarze LTE-Modell ist mit 399 Euro teurer.
Fazit
Die Galaxy Watch 8 Classic richtet sich an Fans markanter und eleganter Smartwatches mit Nostalgie-Faktor. Sie bietet genaue Pulsmessung, ein EKG, Blutdruckmessung und viele Fitnessdaten, wirkt optisch edler als die Standard-Version. Eine Vielzahl an Apps macht die Uhr sehr smart.
Allerdings steht die Blutdruckmessung und das Aufzeichnen eines EKGs nur Nutzern eines Samsung-Handys zur Verfügung. Das Gehäuse ist zudem groß und schwer, die Akkulaufzeit bleibt mit 1,5 Tagen nicht übermäßig lang und der Aufpreis fällt deutlich ins Gewicht. Für die meisten Nutzer ist die Watch 8 daher die vernünftigere Wahl, während die Classic ein Modell für Liebhaber darstellt.
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Für den Europäischen Gesundheitsdaten(t)raum ist noch viel zu tun
Unter der dänischen Ratspräsidentschaft haben Regierungsvertreterinnen, EU-Vertreter, Industrie und internationale Organisationen in Kopenhagen den European Health Data Space (EHDS), der seit März in Kraft ist, diskutiert. Der EHDS soll den sicheren und standardisierten Austausch von Gesundheitsdaten – etwa aus der elektronischen Patientenakte oder den 400 medizinischen Registern – in der Europäischen Union ermöglichen sowie Forschung und Versorgung verbessern. Wer beispielsweise in ein anderes EU-Land geht, dem sollen künftig alle für die Behandlung relevanten Daten auch dort zur Verfügung stehen. Zentral waren in der Diskussion die Themen Vertrauen und Sicherheit sowie die laufende öffentliche Kommentarphase für die entsprechenden Leitlinien und Spezifikationen.
Anlässlich der öffentlichen Konsultation hat kürzlich auch die Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung (TMF) eine ausführliche Workshop-Reihe veranstaltet. Richtlinien und technische Spezifikationen für die Sekundärnutzung von Gesundheitsdaten sind im Auftrag der EU-Kommission bereits erarbeitet worden – dabei ist von einer von insgesamt drei Wellen die Rede. Sie legen jene Bedingungen fest, unter denen Forscherinnen, Unternehmen und Behörden künftig europäische Gesundheitsdaten nutzen dürfen. Dazu gehören insbesondere Leitlinien zu Datenkategorien und zulässigen Nutzungszwecken, zu den Aufgaben und Strukturen der nationalen Datenzugangsstellen sowie zu Anforderungen an Sicherheit, Interoperabilität und Governance. Das soll später als Grundlage für die Anwendung des EHDS dienen.
„Wir betrachten Gesundheitsdaten als eine Ressource, die – wenn verantwortungsvoll und sicher gehandhabt – unser Gesundheitswesen transformieren kann“, sagte dazu Dorte Bech Vizard vom dänischen Gesundheitsministerium. Der EHDS könne für Wachstum und die Sicherstellung der Versorgung sorgen. Doch sie warnte auch, dass es sehr lange dauere, Vertrauen aufzubauen und zu erhalten. „Lassen Sie uns das richtig machen, damit EU-Bürger ihren Gesundheitssystemen vertrauen können, darauf vertrauen können, dass Arzneimittel verfügbar sind, wenn sie benötigt werden, und dass Innovation sie ohne unnötige Verzögerung erreicht.“
„Dies ist die entscheidende Phase, in der wir gemeinsam festlegen, wie Daten die Gesundheitssysteme Europas stärken werden“, führte Marco Marcella aus, der bei der Europäischen Kommission unter anderem für die Bereiche Digitalisierung und „EU4Health“ zuständig ist. Bis 2029 soll die Infrastruktur aufgebaut werden. Danach trete der neue Rechtsrahmen vollständig in Kraft. Marcella sprach auch über die laufende öffentliche Konsultation, die er als vollständig transparent bezeichnete. Er rief die Teilnehmer auf, sich aktiv einzubringen. „Wir werden nur Erfolg haben, wenn wir dieses System gemeinsam aufbauen.“ Werde der EHDS richtig aufgebaut, könne „Europa nicht nur seine Gesundheitssysteme modernisieren, sondern ein globales Modell schaffen, das andere inspiriert.“
Auf der Veranstaltung gebe es die Möglichkeit, mit den Autoren der elf zur Kommentierung freigegebenen Dokumente zu sprechen. Darauf wies Markus Kalliola, Programmdirektor beim Finnischen Innovationsfonds Sitra und Teil des Koordinationsteams des TEHDAS-Projekts, hin. Künftig sollen alle Länder Metadatenkataloge veröffentlichen, anhand derer Forscher nach Daten suchen können. Er betonte dabei, dass Forscher dabei nicht die Daten erhalten, sondern nur innerhalb gesicherter Ausführungsumgebungen darauf zugreifen können. Anschließend sollen sie dann lediglich die Studienergebnisse erhalten und veröffentlichen. Bis es so weit ist, sei allerdings noch viel zu tun.
Sandy Vance, Vertreterin des Vulcan-Projekts, das für einen besseren Datenaustausch sorgen soll, erklärte, wie technische Interoperabilität und gemeinsame Standards die Umsetzung des EHDS unterstützen: „HL7 FHIR ermöglicht nahtlose, sichere Kommunikation zwischen unterschiedlichen Gesundheitssystemen.“ HL7 biete eine vertrauenswürdige, kollaborative Plattform, um die digitale Gesundheitstransformation und den grenzüberschreitenden Datenaustausch zu beschleunigen. „Unsere Aufgabe ist es, eine globale Gemeinschaft aufzubauen, die die Interoperabilität entlang der gesamten Kette von Forschung bis Versorgung durch den Einsatz von HL7 FHIR beschleunigt.“
Mehr Tempo und Effizienz forderte Jesper Kjærs vom dänischen Pharmaunternehmen Novo Nordisk. Insgesamt waren sich die Beteiligten jedoch einig, dass der Erfolg des EHDS entscheidend von Transparenz und aktiver Beteiligung der Öffentlichkeit in der laufenden Konsultation abhänge. „Man kann nicht über digitale Gesundheitssysteme sprechen, ohne über Cybersicherheit oder Datenschutz zu reden. Wir haben mit den Mitgliedstaaten gemeinsam einen Rahmen geschaffen, der Innovation fördert und gleichzeitig Transparenz, Datenschutz und die Würde der Menschen, die hinter den Daten stehen, sichert“, so Marcella. Eine Herausforderung dürften noch die nationalen Besonderheiten bei der Umsetzung des EHDS darstellen.
(mack)
Künstliche Intelligenz
Geekom A9 Max im Test: Starker KI-Mini-PC mit Ryzen AI 9 für unter 1000 Euro
Der Geekom A9 Max ist ein starker Premium-Mini-PC, der neben der Anschlussausstattung auch mit KI-Power überzeugt. Wir haben ihn getestet.
Der Geekom A9 Max schließt sich dem aktuellen KI-Hype an und will mit AMDs Ryzen AI 9 370 HX die dafür benötigte Leistung liefern. Eine kleine Besonderheit ist hier zudem der aufrüstbare, ab Werk 32 GB große Arbeitsspeicher (RAM), was für moderne CPUs mehr zur Seltenheit wird. Zusammen mit einer starken NPU ist das System für KI-Aufgaben gerüstet. Die gute Ausstattung wird mit einer 2 TB SSD, Wi-Fi 7 und Bluetooth 5.4 abgerundet. Wie gut sich der A9 Max in der Praxis schlägt, zeigt unser Test. Der Geekom A9 Max ist mit einem Preis von 939 Euro (Code: HEA9MAX6) eine starke Option.
Ausstattung: Welche Hardware bietet der Geekom A9 Max?
Der Geekom A9 Max mischt mit dem Ryzen AI 9 HX 370 an der Spitze der leistungsstarken und KI-fokussierten Mini-PCs mit. Der Zwölfkerner basiert auf der Strix-Point-Architektur, die der Philosophie von Intels bigLittle-Design folgt. Daher gibt es nur vier Zen-5-Kerne, die die volle Leistung bereitstellen und mit maximal 5,1 GHz takten. Die restlichen acht Zen-5c-Kerne sind vor allem sparsam und erreichen eine Taktrate von maximal 3,3 GHz. Dank Hyperthreading stehen insgesamt 24 Threads zur Verfügung.
Als Resultat des KI-Hypes verfügt der Chip auch über eine leistungsstarke NPU (Neural Processing Unit) mit maximal 50 TOPS (Trillion Operations per Second). Im Zusammenspiel mit der CPU sind bis zu 80 TOPS möglich – andere Systeme, wie der Geekom Mini IT15, schaffen sogar 99 TOPS. Damit kann etwa lokales Machine Learning deutlich effizienter vonstattengehen. Für lokale KI-Sprachmodelle via Ollama oder LM Studio werden NPUs derzeit noch nicht genutzt. Daher sind sie aktuell primär für die Zukunftssicherheit des Systems integriert.
Außerdem bietet der Prozessor die aktuell leistungsstärkste integrierte Grafikeinheit in Form der Radeon 890M. Deren 16 Grafikkerne takten mit bis zu 2900 MHz. Das SoC ist mit einer Standard-TDP von 28 W konfiguriert, maximal sind 54 W vorgesehen.
Dem zur Seite stehen zwei DDR5 SO-DIMM-Module mit 5600 MT/s – dem Maximum in puncto Geschwindigkeit für nicht verlöteten RAM. Die beiden je 16 GB großen Crucial-Module können nachträglich auf offiziell 128 GB, in der Theorie sogar 256 GB, aufgerüstet werden. Das ist etwa bei vielen Strix-Point-Mini-PCs mit verlötetem RAM nicht möglich und damit umso erfreulicher.
Die verbaute M.2-SSD im Formfaktor 2280 ist über vier der 16 PCIe-4.0-Lanes angebunden und dementsprechend flott. Im Crystaldiskmark erreicht die Wooposit-SSD 7090 Punkte im Lesen und 6319 Punkte im Schreiben. Die Kapazität von 2 TB ist ebenfalls großzügig. Zudem verfügt der Mini-PC über einen weiteren, noch ungenutzten M.2-Steckplatz im Formfaktor 2230. Beide Steckplätze sind mit einer Kapazität bis zu 4 TB spezifiziert. Der AI X1 Pro von Konkurrent Minisforum bietet diesbezüglich mehr und kann bis zu drei M.2-NVMe-SSDs aufnehmen.
Mit zwei HDMI-2.1- und zwei USB-4.0-Anschlüssen steuert der A9 Max problemlos bis zu vier Bildschirme mit 8K bei 60 Hz parallel an. Zudem kann die Stromversorgung neben dem beigelegten Netzteil mit DC-Buchse auch via USB-C erfolgen – die Funktion unterstützt allerdings nur einer der Anschlüsse (gekennzeichnet mit einem Netzsteckersymbol). Neben gleich sechs USB-A-Anschlüssen gibt es noch zweimal 2,5-Gigabit-Ethernet.
Drahtlos kommuniziert das System ebenfalls auf aktuellstem Stand mit Wi-Fi 7 und Bluetooth 5.4. Dazu kommt der Chipsatz MT7925 von Mediatek zum Einsatz. Bei LAN setzt man mit dem Realtek RTL8125 Gaming auf weitverbreitete Hardware.
Performance: Wie schnell ist der Geekom A9 Max?
Wie zu erwarten, liefert der Ryzen AI 9 370 HX eine hervorragende Leistung. Im Vergleich zum nahezu identischen Minisforum AI X1 Pro ergibt sich jedoch kein klarer Leistungs-Sieger.
In PCmark 10 schneidet der A9 Max mit durchschnittlich 7684 Punkten minimal schlechter ab, die Abweichung liegt jedoch unter 1 Prozent und fällt damit in die Messtoleranz. Im 3Dmark Time Spy ist der Unterschied deutlicher: Der A9 Max liegt mit 3868 Punkten fast 7 Prozent vor der Konkurrenz von Minisforum. Die Punktzahl setzt sich aus 3466 Grafik- und 11.305 CPU-Punkten zusammen. Der Cross-Plattform-Benchmark Geekbench 6 attestiert dem Geekom-Mini-PC 2890 Punkte im Single- und 15342 Punkte im Multi-Core. Das Grafik-Ergebnis im OpenCL-Benchmark beläuft sich auf starke 39.670 Punkte. Zuletzt Cinebench R24: Hier liegen beide Systeme im Single-Core gleichauf mit 119 und 120 Punkten. Im Multi-Core erzielt der AI X1 Pro ein um 5,6 Prozent höheres Ergebnis als die 1176 Punkte des A9 Max.
Damit liegen beide Systeme größtenteils gleichauf – der Leistungsunterschied im 3Dmark Time Spy lässt jedoch vermuten, dass Spiele auf dem A9 Max noch einmal besser laufen.
Geekom A9 Max – Bilderstrecke
Daher haben wir wieder Anno 1800 in unserem fortgeschrittenen Endlosspiel gestartet. In Full-HD erhalten wir bei ultrahohen Einstellungen und deaktiviertem FSR (Fidelity FX Super Resolution) im Schnitt 18 FPS. Mit FSR im Modus „Ausgewogen“ sind es bis zu 32 FPS bei Blick auf die 50.000-Einwohner-Stadt und 95 FPS beim Blick auf das offene Meer.
Im anspruchsvolleren Cities Skylines 2 erhalten wir bei mittleren Einstellungen, aktivierter dynamischer Auflösungsskalierung (Modus „Automatisch“) und Full-HD-Auflösung etwa 16 FPS.
KI: Wie gut laufen lokale LLMs?
Um dem KI-Fokus des Mini-PCs und der CPU gerecht zu werden, haben wir LLMs (Large Language Models) mittels LM Studio lokal auf dem System laufen lassen. Das MoE-Modell (Mixture of Experts) gpt-oss-20b von Openai kann bereits vollständig in den Arbeitsspeicher geladen werden. In unserem Geschwindigkeitstest schafft das Modell 24,3 Tokens/s – dabei sind alle Schichten auf die GPU ausgelagert. Die Qualität des Outputs lassen wir erst einmal unbetrachtet, da diese von vielen weiteren Faktoren abhängt. So geben größere Modelle üblicherweise bessere Antworten, die mit aufgerüsteten 96 GB RAM auch zum Großteil geladen werden können.
Verbrauch: Wie hoch ist die Leistungsaufnahme des Geekom A9 Max?
Im Idle genehmigt sich der A9 Max nur zwischen 10 und 15 W. Bei voller Auslastung des gesamten Systems steigt der Gesamtverbrauch kurzzeitig auf bis zu 96 W an, fällt dann aber auf 82 W ab. Der CPU-Takt beträgt erst 4,3 GHz, dann etwa 3,3 GHz. Erst nach weiteren knapp 5 Minuten fallen Stromaufnahme und Taktrate erneut. Bei einem CPU-Takt von durchschnittlich 2,9 GHz verbraucht das System noch 70 W und hält dies konstant. Der zweite Abfall der Leistung ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht temperaturbedingt, diese liegt durchweg unter 82 Grad.
Lüfter: Wie laut ist der Geekom A9 Max?
Im Idle ist das System quasi geräuschlos, und der Lüfter springt erst bei aufwendigeren Aufgaben an. Dafür ist das System unter Volllast wiederum relativ laut. Wir messen mit dem Smartphone 38 dB(A) am Gehäuse und 24 dB(A) in einem Meter Entfernung. Damit ähnelt das System auch hier stark dem Minisforum AI X1 Pro, nur dass dieser um abermals zehn Grad kühler bleibt – also effektiver kühlt.
Software: Welches Betriebssystem ist auf dem Geekom A9 Max installiert?
Auf dem Geekom A9 Max ist Windows 11 Pro vorinstalliert. Ein vollständiger Virenscan mit dem Windows Defender bleibt ohne Befund. Das System verzichtet zudem auf jegliche Bloatware mit Ausnahme der Microsoft-Apps und -Dienste. Das Booten von Ubuntu 24.04.1 LTS funktionierte problemlos über das erweiterte Windows-Startmenü. In Ubuntu angekommen, wurden bereits alle Treiber korrekt geladen, sodass Bild, Audio, WLAN, Bluetooth und Ethernet direkt funktionierten – so muss das gehen. Aus dem Standby-Modus wacht das System aber leider nicht zuverlässig auf.
Gehäuse: Wie ist die Verarbeitung des Geekom A9 Max?
Der Geekom A9 Max ist nahezu vollständig aus Metall gefertigt. Das graue Gehäuse mit Herstellernamen auf der Oberseite folgt dem üblichen Design der Marke. Nur die abnehmbare Abdeckung auf der Unterseite besteht aus schwarzem Kunststoff. Auf den Seiten gibt es jeweils Meshgitter-Öffnungen zur Frischluftzufuhr. Die erwärmte Luft strömt durch Aussparungen auf der Rückseite heraus. Damit ähnelt der Mini-PC stark dem Geekom GT1 Mega. Das Gehäuse misst 135,3 × 132,0 × 47,0 mm inklusive der verklebten Gummi-Standfüße.
Das Öffnen des Mini-PCs gestaltet sich bedauerlicherweise unnötig schwierig, denn die Kabel vom WLAN/Bluetooth-Chipsatz zu den Antennen sind enorm kurz. Beim Abnehmen der Zwischenplatte mit den Antennen passiert es also schnell, dass die Stecker vom Chipsatz abgesteckt werden. Hier ist also Vorsicht geboten, denn das Anstecken der Kabel ist sehr umständlich.
Preis: Was kostet der Geekom A9 Max?
Der Geekom A9 Max kostet normalerweise 999 Euro. Aktuell bekommt man ihn mit unserem Code HEA9MAX6 bei Amazon für 939 Euro.
Bei den Ausstattungsoptionen hat der Minisforum AI X1 Pro klare Vorteile, da es ihn auch als gänzlich Speicher-lose Barebone-Variante gibt, aber auch mit deutlich mehr Speicher: Bis zu 96 GB RAM und 2 TB SSD kann bei Minisforum bestellen.
Fazit
Der Geekom A9 Max liefert enorm viel Leistung in einem kleinen Formfaktor. Mit aufrüstbarem RAM eignet er sich zudem so gut für lokale KI-Anwendungen, etwa LMMs, wie kaum ein anderer Mini-PC. Im Vergleich zu anderen Mini-PCs dieser Leistungs- und Ausstattungsklasse ist der A9 Max preislich stark aufgestellt und erfüllt alle Grundanforderungen. Wer auf der Suche nach einem leistungsstarken Mini-PC ist, sei es für Gaming oder KI, ist mit dem Geekom A9 Max gut beraten.
Wer bei einem chinesischen Händler kauft, bezahlt in vielen Fällen weniger. Allerdings besteht im Gewährleistungs- oder Garantiefall die Gefahr eines schlechteren Service. Außerdem ist das Einfordern von Verbraucherrechten (Rückgabe, Gewährleistung) mit Hürden versehen oder nicht möglich. Wir verlinken hier Händler, mit denen wir im Allgemeinen gute Erfahrungen gemacht haben.
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Merz: Kein harter Schnitt für Autobranche durch Verbrenner-Aus 2035
Bundeskanzler Friedrich Merz setzt auf einen entschlossenen Ausbau der Elektromobilität, pocht aber auf einen flexibleren Übergang für die Autoindustrie. „Einen harten Schnitt 2035 darf es nicht geben“, sagte der CDU-Chef nach einem Autogipfel mit Branchenvertretern mit Blick auf das dann in der EU kommende Verbot für Neuzulassungen von Verbrenner-Autos. Merz betonte, Elektroantriebe seien „die Hauptstraße, auf der gefahren wird.“ Es sei aber richtig, dass es Zeit für die Markteinführung brauche.
Der Kanzler machte deutlich, er ermutige die Unternehmen, auch andere Formen klimaneutraler Antriebe voranzutreiben. Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) sagte: „Wir wollen nicht mit dem Kopf durch die Wand.“ Es brauche mehr Flexibilität und Pragmatismus, um eine starke Branche zu erhalten und künftig zu sichern. Zu dem Treffen waren Spitzenvertreter von Autoherstellern und Zulieferern, Verbänden und Gewerkschaften sowie aus Bundesländern mit Autostandorten eingeladen.
Der Koalitionsausschuss von Union und SPD hatte zuvor bereits ein neues Förderprogramm mit Kaufanreizen für E-Autos beschlossen, von denen besonders Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen profitieren sollen. Konkrete Zahlen zu den Beträgen wurden jedoch noch nicht genannt.
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