Künstliche Intelligenz
Studie: Insider-Bedrohungen durch KI sind gefährlicher als externe Cyberangriffe
64 Prozent der Cybersicherheitsexperten sind laut einer mehrere Kontinente übergreifenden Studie mittlerweile der Ansicht, dass böswillige oder von außen gesteuerte Insider ein größeres Risiko für die IT-Security darstellen als externe Akteure. Das geht aus der Untersuchung „Von menschlichen zu hybriden Angriffen“ hervor, die das kalifornische Cybersicherheitsunternehmen Exabeam veröffentlicht hat. 53 Prozent der Teilnehmer geben demnach an, dass die Insiderbedrohungen im vergangenen Jahr zugenommen haben. 54 Prozent erwarten, dass sie in den nächsten zwölf Monaten weiter steigen werden.
Für die Studie befragte das Marktforschungsinstitut Sapio Research im Auftrag von Exabeam im Juni und Juli dieses Jahres insgesamt 1010 IT-Sicherheitsexperten inklusive Analysten, Teamleitern und Führungskräften aus Branchen wie Technologie, Finanzen, Industrie, Gesundheitswesen, Handel und dem öffentlichen Sektor. Die Teilnehmer stammten aus Nordamerika, Europa, dem Nahen Osten und dem Asien-Pazifik-Raum. Die Mehrheit arbeitet in Organisationen mit mehr als 500 Beschäftigten, was insgesamt eine gewisse Repräsentativität der Ergebnisse für die abgedeckten Gebiete nahelegt.
76 Prozent der Unternehmen berichten der Umfrage zufolge von unbefugter Nutzung von Systemen generativer Künstlicher Intelligenz (KI) wie ChatGPT, Gemini oder LLaMA durch ihre Mitarbeiter. 74 Prozent sind der Meinung, dass KI die Wirksamkeit von Insider-Bedrohungen – von Phishing und Identitätsdiebstahl bis hin zu Datenexfiltration und Betrug – bereits erhöht hat. Die Bedrohungsfläche wachse rasant, lauten geäußerte Befürchtungen. Die internen Sicherheitsteams seien oft unzureichend darauf vorbereitet.
Europa: Mehrheit fürchtet Insider-Angriffe
Im Nahen Osten herrscht weltweit die größte Besorgnis über Insider: 70 Prozent der Befragten sehen dort interne Akteure als Hauptbedrohung im Bereich IT-Security. Besonders häufig wird die Kompromittierung von Anmeldeinformationen (26 Prozent) genannt. Das lässt darauf schließen, dass der Fokus auf Identitätsmissbrauch und Herausforderungen bei der Zugangskontrolle liegt. In Nordamerika und Europa ist die Besorgnis relativ gleichmäßig zwischen externen und internen Akteuren verteilt, tendiert aber mehrheitlich zu Bedrohungen durch eigene Mitarbeiter (66 beziehungswese 64 Prozent). Die EU-Kommission sucht aufgrund der Lage händeringend nach IT-Experten.
Der asiatisch-pazifische Raum und Japan bilden eine Ausnahme: 48 Prozent der Teilnehmer nennen weiterhin externe Akteure als größte Gefahr. Dies deutet laut der Auswertung auf ein regionales Bedrohungsmodell hin, das sich stärker auf klassische Cyberattacken konzentriert und potenziell zu einer langsameren Verbreitung von Angriffen mithilfe von KI oder durch Insider führt.
KI-gestütztes Phishing stellt der Studie zufolge ein globales Problem dar. Regionale Unterschiede verdeutlichen aber eine differenzierte Risikowahrnehmung: Europa (32 Prozent) und die Region Asien-Pazifik (31 Prozent) sind führend bei der Besorgnis über KI-gestützte Mails zum Abgreifen von Login-Daten und Social Engineering. Der Nahe Osten (18 Prozent) ist die einzige Region, in der solche Angriffsformen nicht ganz oben auf der Liste stehen. Stattdessen bezeichnen 31 Prozent der Befragten dort die unbefugte Nutzung von ChatGPT & Co. als größte Sorge hinsichtlich Insider-Bedrohungen. Die Befragten aus dem Nahen Osten haben zugleich ein höheres Vertrauen in ihre Abwehrfähigkeit mithilfe von KI-Systemen.
KI-Agenten als besondere Bedrohung
„Dieses Jahr markiert einen Wendepunkt“, heißt es in der Studie. KI werde nun als „operativer Wegbereiter für Insider-Bedrohungen“ wahrgenommen. Von Identitätsdiebstahl bis zu Deepfake-gestützter Täuschung entwickelten sich Ausmaß und Raffinesse interner Angriffe rasant. Branchenübergreifend lasse sich feststellen: 93 Prozent der Befragten beobachten bereits, dass KI die Auswirkungen von Insider-Attacken verstärkt oder erwarten dies für die nahe Zukunft. Besonders betroffen sehen sich Technologiefirmen (40 Prozent), Finanzdienstleister (32 Prozent) sowie Behörden (38 Prozent). Insgesamt glauben nur noch 5 Prozent, dass KI keinen Einfluss in diesem Bereich haben wird.
Zugleich würden KI-Agenten zunehmend mit echten Zugangsdaten in Arbeitsabläufe integriert, warnen die Autoren. Diese Tools könnten autonom agieren, Aufgaben systemübergreifend ausführen und mit eingeschränkter Kontrolle arbeiten. Dadurch entstehe eine „neue Kategorie nicht-menschlicher Insider, die Unternehmen überwachen und managen müssen“.
97 Prozent der einbezogenen Firmen nutzen KI zur Abwehr interner Risiken. Allerdings fehlt es häufig an Kontrolle von oben und operativer Reife der eingesetzten Lösungen: Über die Hälfte der Führungskräfte geht von deren vollständiger Implementierung aus. Das bestätigen aber nur 37 Prozent der Teamleiter und 40 Prozent der Analysten. KI wirke bei Insider-Bedrohungen „wie ein Brandbeschleuniger“, warnt Exabeam-Europachef Egon Kando: „Angriffe laufen schneller, unauffälliger und sind schwieriger zu stoppen.“ Unternehmen müssten ihre Verteidigungsstrategien dringend an diese neue Realität anpassen.
(nie)
Künstliche Intelligenz
Parkinson: Apple zeigt, wie der Action Mode beim Fotografieren hilft
Menschen, die an einer Parkinson-Erkrankung leiden, können mit dem sogenannten Actionmodus dennoch ansehnliche Videos aufnehmen. Wie das geht, hat Apple in einem neuen Kurzfilm samt Anleitungsvideo (siehe unten) beschrieben, in dem drei Betroffene aus ihrem Alltag berichten. Der Actionmodus alias Action Mode dient eigentlich dazu, ruckelfreie Videos aufzunehmen, wenn man in Bewegung ist – beispielsweise beim Jogging oder Wandern, wie Apple erklärt. Die Funktion ist aber auch hilfreich, wenn die Hände aufgrund einer Parkinson-Erkrankung zittern (Tremor).
Alle iPhones ab Baureihe 14 – mit einer Ausnahme
Der Actionmodus steht ab dem iPhone 14 zur Verfügung, ist auch mit den Modellen 14 Plus, 14 Pro, 14 Pro Max, 15, 15 Plus, 15 Pro, 15 Pro Max, 16, 16 Plus, 16 Pro und 16 Pro Max einsetzbar. Beim günstigen iPhone 16e, das im Februar 2025 vorgestellt wurde, fehlt das Feature leider. Es ist davon auszugehen, dass alle vier iPhone-17-Modelle, die im September erwartet werden, den Actionmodus beherrschen.
In Apples Kurzfilm, der auch Beispielvideos enthält, ist unter anderem der Betroffene Brett zu sehen, der bereits mit 36 Jahren diagnostiziert wurde – für Parkinson ungewöhnlich jung. Er habe sein Leben lang mit Kameras gearbeitet, sagt er, was er nun nicht mehr könne. Mit dem Actionmodus sei dies wieder möglich. Zu sehen ist etwa, wie er ein Video seines Sohnes auf dem Fahrrad aufnimmt – inklusive Schwenks. Das gelingt trotz vergleichsweise großem Zittern der Hand.
Auch Nichtbehinderte profitieren von Barrierefreiheit
Parallel zur Verwendung des Actionmodus lassen sich auch Funktionen der Sprachsteuerung von Parkinson-Betroffenen nutzen – Apples Voice Control erlaubt es, das iPhone auch ohne Touch-Berührung zu kontrollieren, um etwa die Kamera zu starten und eine Aufnahme zu beginnen. „Für jemanden wie mich, der 30 Jahre Kameras benutzt hat, ist es lebensverändernd, dass dies wieder möglich ist“, so Brett.
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Nutzung der iPhone-Kamera mit Tremor.
Der Actionmodus ist genauso wie Voice Control eine Standardfunktion auf dem iPhone. Apple pflegt regelmäßig die Barrierefreiheitsfunktionen auf seinen Geräten. Spannend dabei ist, dass die sogenannten Bedienungshilfen die Nutzung der Geräte oft auch für Nichtbehinderte erleichtern. So kommt etwa der Doppeltipp bei der Apple Watch ursprünglich aus diesem Bereich. Es ist auch möglich, ein iPhone oder ein iPad mit Bordmitteln vollständig blind zu bedienen.
(bsc)
Künstliche Intelligenz
OOP-Focus-Webinar: Praxisnahe Impulse für moderne Software-Entwicklung
Am 26. August 2025 von 10 bis 12 Uhr erwarten euch zwei hochaktuelle Vorträge, die praxisnahe Impulse für den Entwickleralltag geben.
Vortrag 1: Produktivität im Software-Engineering messen
Anhand echter Projekte zeigt er, wie sich ein aussagekräftiger Index erstellen lässt, welche Stolperfallen es gibt und wie Teams aus den Ergebnissen konkrete Verbesserungen ableiten können. Ein Vortrag für alle, die ihre Workflows besser verstehen und die Zusammenarbeit im Team optimieren möchten.
Vortrag 2: Open Source sicher und effizient einsetzen
Im Fokus stehen Fragen wie:
- Wie erkennt man unerwünschten Code?
- Welche Angaben gehören in eine Software Bill of Materials (SBOM)?
- Welche Lizenzhinweise sind verpflichtend?
- Wie lassen sich Sicherheitslücken im Live- und Legacy-Code zuverlässig tracken?
Neben der Theorie liefert er praxisnahe Empfehlungen für den Alltag – von Governance-Strukturen über automatisierte Lizenzprüfung bis hin zum Schwachstellenmanagement.
Wissen kompakt und praxisnah
Beide Vorträge greifen zentrale Herausforderungen der heutigen Softwareentwicklung auf und bieten konkrete Lösungen, die sich direkt im Arbeitsalltag anwenden lassen. Damit richtet sich das Webinar an Entwickler:innen, Architekt:innen und Teams, die mit modernen Methoden produktiver, sicherer und nachhaltiger arbeiten möchten.
Rahmenbedingungen
Das Webinar findet online statt – bequem und ohne Reiseaufwand. Die Teilnahmegebühr beträgt ab 199,- EUR.
Fazit
Mit der OOP-Focus-Webinarreihe erhaltet ihr geballtes Expertenwissen, komprimiert auf zwei Stunden und mit direktem Bezug zur Praxis. Ob es um die bessere Messung von Produktivität oder den sicheren Umgang mit Open Source geht – die Inhalte liefern wertvolle Orientierung für alle, die an der Zukunft der Softwareentwicklung arbeiten.
Künstliche Intelligenz
Google Pixel: Kein Flip-Phone geplant – Tablets machen eine Pause
In einem ausführlichen Interview mit der Finanznachrichtenagentur Bloomberg erklärt ein Teil von Googles Hardware-Management unter anderem, dass nur alle paar Jahre mit einer Aktualisierung des Designs der Pixel-Smartphones zu rechnen sei. Ein Foldable – im „Klapphandy“-Format – werde es von Google nicht geben, ebenso wenig plant der Konzern einen Smart-Ring. Zudem habe man weitere Tablet-Pläne vorerst auf Eis gelegt.
Pixel: Neues Smartphone-Design nur alle paar Jahre
Mit der Pixel-10-Serie hatte Google am Mittwoch eine neue Generation seiner Smartphones eingeführt, die optisch nahezu identisch zur Pixel-9-Serie sind. Das sei kein Versehen, sondern laut Ivy Ross, Chief-Design-Officer für Hardwareprodukte bei Google, beabsichtigt der Konzern, nur „alle paar Jahre“ erhebliche Designänderungen an den Smartphones vornehmen zu wollen.
Ross erklärt, dass „wir alle zwei bis drei Jahre versuchen, etwas mit einer neuen Designsprache zu machen“. Ferner sagte sie, dass das Design der Smartphones für 2026 – die Pixel-11-Serie – derzeit fertiggestellt wird, während die Entwicklung für das Modell 2027 – Pixel 12 – bereits im Gange sei.
Googles Hardwarechef bekräftigt die Aussage und erklärt, für Google liege der Schwerpunkt bei den Pixel-Produkten stets auf der Software und ergänzt: „Wir haben ganz klar einen deutlichen Vorsprung im Bereich KI haben und dass, wer Android nutzt, an der Spitze der KI-Entwicklung steht.“
Er räumt er jedoch ein, dass Google mit dem Pixel niemals ein „großer Player“ auf dem Smartphone-Markt sein werde. Für Google seien Wachstum in Verbindung mit Innovation und dem „Aufbau eines guten Geschäfts“ ausreichend.
Kein Flip-Phone, kein Smart-Ring von Google
Neben Smartphones fragt Bloomberg die Google-Manager nach möglichen Plänen weiterer Produktkategorien: Was Foldables angeht, scheint Google sich nur auf den aktuellen Formfaktor des Pixel 10 Pro Fold zu konzentrieren. Pläne für ein faltbares Smartphone im „Klapphandy“-Format verfolge der Konzern nicht. Obwohl Googles Partner Samsung und Motorola auf Klapphandys setzen, bei denen sich der Bildschirm wie beim klassischen Motorola Razr vertikal öffnen lässt, will Google sich aus diesem Wettlauf heraushalten, heißt es.
Ebenso erteilt das Unternehmen Smart Ringen eine Absage. Zudem hat Google die Entwicklung eines neuen Tablets vorerst auf Eis gelegt, „bis es eine sinnvolle Zukunft für diese Produktkategorie gefunden“ habe, so Google. Damit bleibt das 2023 eingeführte Pixel Tablet das einzige Modell dieser Gerätegattung des Konzerns nach dem Pixel C von 2015.
Womöglich keine Google-eigenen Smart-Glasses
Auch über Smart-Glasses sprechen die Google-Manager im Bloomberg-Interview: Laut Osterloh sei noch „offen“, ob Google nach der 2012 vorgestellten Datenbrille „Google Glass“ selbst wieder eine Brille auf den Markt bringen werde. Er sei aber fest davon überzeugt, dass diese Produktkategorie Teil der Zukunft des Unternehmens sein werde.
„Wir waren in der Vergangenheit bereits auf dem Markt vertreten, aber wir glauben, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, an dem diese Technologie tatsächlich den Durchbruch schaffen und wirklich interessant und nützlich sein wird“, sagt Osterloh.
„Pixel Glasses“ stehen damit wohl in den Sternen, allerdings arbeiten Samsung und weitere Partnerunternehmen Googles an Hardware auf Basis der im Dezember 2024 angekündigten Android-XR-Plattform. Im Mai bestätigte Google im Zuge der Entwicklerkonferenz I/O, mit Brillenherstellern Gentle Monster und Warby Parker „stilvolle Brillen mit Android XR entwickeln“ zu wollen.
Zudem sagte er, dass Glasses Smartphones auf lange Sicht nicht ersetzen könnten, sondern eher ergänzen. Osterloh spekuliert, dass das Smartphone eines Tages indes zu einem von mehreren Geräten im Ökosystem schrumpfe könnte, anstatt wie heute als zentrale Drehscheibe zu fungieren. „Vielleicht kommt man mit einem kleineren Smartphone aus, wenn man ein Display hat, das man trägt“, sagte Osterloh.
(afl)
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