Apps & Mobile Entwicklung
Apple lüftet den Vorhang zum Termin im September
Nachdem seit Wochen über den Termin spekuliert wurde, ist es nun offiziell: Apple hat Fans und Presse zur Präsentation im September eingeladen. Die Tagline lautet in diesem Jahr „Awe Dropping“. Der September gilt seit Langem als der Monat für neue iPhones und Apple-Watch-Modelle. Doch diesmal deuten Hinweise darauf hin, dass ihr zusätzlich noch weitere Neuheiten sehen werdet.
Apple-Event im September: Wann kommt das neue iPhone?
Laut der Einladung findet das Event am 9. September um 19 Uhr deutscher Zeit statt. Wie gewohnt könnt ihr die Übertragung live auf Apples Website, auf YouTube sowie in der TV-App verfolgen. Auf YouTube ist zudem bereits eine Erinnerung aktivierbar, damit ihr den Start nicht verpasst.
Sollte Apple dem bisherigen Zeitplan folgen, beginnt die Vorbestellung der neuen Smartphones am Freitag, den 12. September. Eine Woche später, am 19. September, werden die neuen Geräte dann ausgeliefert. Zwischen diesen beiden Terminen ist außerdem mit den Software-Updates auf iOS 26, iPadOS 26, macOS 26, watchOS 26, tvOS 26 und visionOS 26 zu rechnen.
Diese Neuheiten erwarten euch
In diesem Jahr deutet sich ein Umbau innerhalb der iPhone-Reihe an: Das Plus-Modell soll entfallen. An diesen Platz tritt wohl ein besonders schlankes Gerät, das vielerorts als iPhone 17 Air bezeichnet wird. Verschiedene Berichte sprechen von einem Gehäuse mit nur 5 bis 6 mm Dicke. Auch bei der Kamera wird angeblich abgespeckt: Statt mehrerer Sensoren könnte lediglich eine Linse auf der Rückseite zu finden sein.
Das Standardmodell sowie die beiden Pro-Varianten sollen dagegen nur moderate Veränderungen erhalten. Bei den High-End-Geräten ist ein neues Rückseitendesign im Gespräch, bei dem die Kameraeinheit nahezu die gesamte Breite einnimmt. Zudem wird über eine Telefotokamera mit 48 Megapixeln spekuliert, die im Pro-Max-Modell einen optischen Zoom von bis zu 8-fach ermöglichen könnte.
Apple Watch und mehr
Traditionell nutzt Apple das September-Event auch für neue Apple-Watch-Versionen. In diesem Jahr stehen vermutlich die Series 11 und die Ultra 3 im Mittelpunkt, daneben wird über eine neue Apple Watch SE 3 spekuliert.
Die spannendsten Neuerungen werden der Apple Watch Ultra 3 zugeschrieben. Neben einem etwas größeren Display, das von 410×502 auf 422×514 Pixel anwachsen soll, ist von einer nochmals gesteigerten Helligkeit die Rede. Bereits die Series 10 erhielt im vergangenen Jahr ein deutlich helleres Panel, das nun auch in die Ultra-Serie übernommen werden könnte. Darüber hinaus sollen neue Kommunikationsmöglichkeiten Einzug halten: Das Ultra-Modell könnte künftig auch via Satellit senden und empfangen. Zudem ist der Umstieg von 4G/LTE auf 5G im Gespräch.
Neben iPhones und Apple Watches sind weitere Produkte im Rennen. So könnten neue AirPods Pro erscheinen, möglicherweise ausgestattet mit Sensoren zur Herzfrequenzmessung – eine Funktion, die Apple zuletzt bei den Powerbeats Pro 2 eingeführt hat. Beim HomePod mini gibt es Gerüchte über einen neuen Chip und zusätzliche Farbvarianten. Ergänzend wird mit einem Update für das Apple TV gerechnet.
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Framework Laptop 16: 2. Generation setzt auf AMD Ryzen AI 300 und RTX 5070
Framework legt die zweite Generation des erstmals 2023 vorgestellten großen Framework Laptop 16 auf und bietet es neuerdings auch mit Nvidia GeForce RTX 5070 Laptop GPU an. Das neue GPU-Modul ist auch als Upgrade für den Vorgänger verfügbar. Der Framework Laptop 16 bringt zudem eine Reihe weiterer Verbesserungen mit.
Der neue Framework Laptop 16 lässt sich ab sofort zu Preisen ab 1.689 Euro in der DIY-Edition und ab 2.029 Euro als „Pre-built“ vorbestellen und soll aktuell im Dezember ausgeliefert werden. Die ersten Chargen für November sind bereits vergriffen.
Wechsel zur AMD-Ryzen-AI-300-Serie
Für die Neuauflage wechselt Framework die Plattform von der AMD-7040-Serie (Phoenix) zur aktuellen AI-300-Serie mit Ryzen AI 7 350 (Kraken Point) oder Ryzen AI 9 HX 370 (Strix Point).
Standardmäßig kommt das Notebook ohne dedizierte Grafikkarte, diese ist für alle Modelle ein optionales Upgrade. Der Aufpreis für das Modul mit GeForce RTX 5070 Laptop GPU liegt bei 740 Euro, alternativ wird bei der DIY-Edition auch weiterhin das Modul mit der AMD Radeon RX 7700S für 400 Euro angeboten, aber in 2. Generation mit verbessertem Kühlsystem.
GPU-Upgrade kostet einzeln 779 Euro
Als Upgrade kostet das Modul mit GeForce RTX 5070 Laptop GPU 779 Euro, das neue Mainboard mit den genannten AMD-Prozessoren kostet 849 Euro oder 1.189 Euro.
Der Framework Laptop 16 lässt sich mit bis zu 96 GB DDR5-5600 über zwei Slots (2 × 48 GB) und – ab Werk – mit bis zu 10 TB SSD-Speicher in zwei M.2-Slots konfigurieren.
MUX-Switch und Display mit G-Sync
Die GeForce RTX 5070 Laptop GPU kommt mit 8 GB GDDR7 und ist im Framework Laptop 16 mit einer TGP von 100 Watt spezifiziert. Der Hersteller gibt einen Leistungszugewinn von 30 bis 40 Prozent gegenüber der vorherigen Radeon RX 7700S an. Die neue Grafikkarte kommt mit einem Thermal-Interface von Honeywell, neuer Geometrie der Lüfterblätter und neuem Fan-Controller und soll damit vergleichsweise ruhig arbeiten. Bildsignale gehen über einen MUX-Switch (Details) auf dem Mainboard bei Nutzung der GeForce direkt an den internen Bildschirm, der mit der Neuauflage auch G-Sync unterstützt. Das Notebook unterstützt die Display-Ausgabe auf vier der sechs Steckplätze des Erweiterungskartensystems.
Neues USB-C-Netzteil mit 240 Watt
Um dem gesteigerten Energiebedarf gerecht zu werden, liefert Framework das Notebook als erster Hersteller überhaupt mit einem 240 Watt starken USB-C-Netzteil aus, nachdem man mit der vorherigen Generation der erste Anbieter eines 180 Watt starken USB-C-Netzteils war. Das nach USB-PD 3.1 spezifizierte Netzteil soll den Laptop selbst unter Volllast noch parallel aufladen können. Das neue Netzteil lässt sich einzeln für 120 Euro erwerben.
Weitere Upgrades neue Tastatur-Firmware
Der überarbeitete Framework Laptop 16 kommt darüber hinaus mit einer Reihe weiterer Upgrades. Beim Wireless-Modul vertraut der Hersteller jetzt auf das AMD RZ717 für Wi-Fi 7 im 6-GHz-Spektrum mit 160 MHz Bandbreite. Dieses Modul sei unter Linux sofort einsatzbereit. Eine neue CNC-Aluminiumstruktur für eine überarbeitete obere Abdeckung soll zu einer verbesserten Stabilität des Notebooks führen. Neu ist auch das Webcam-Modul der 2. Generation, das über ein integriertes Mikrofon und einen größeren Sensor mit Full-HD-Auflösung von OmniVision verfügt.

Die Tastatur der 2. Generation verfügt über die gleiche Hardware wie die 1. Generation, sie wurde aber mit einem neuen Design und einer aktualisierten Firmware versehen, die verhindern soll, dass das System beim Transport in einer Tasche aus dem Ruhemodus aufwacht. Die neue Firmware sollen in Kürze auch bisherige Besitzer erhalten.
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Ohne GMail zu Android? Google muss sein Login ändern
Google verschafft sich einen Vorteil indem es von Android-Nutzern eine Gmail-Adresse beim Registrieren verlangt. Ein Landgericht fordert nun eine Abkehr von dieser Praxis, die auch bei anderen Konzernen zu Konsequenzen führen könnte.
Wer ein neues Smartphone einrichtet, auf dem Android als Betriebssystem installiert ist, benötigt ein Google-Konto mit einer E-Mail-Adresse des Konzerns. Lediglich bei alternativen Android-Versionen wie etwa LineageOS kann darauf verzichtet werden – dann funktionieren allerdings auch die Dienste des Konzerns nicht.
Die Unternehmensgruppe 1&1 Mail & Media, die hinter den Angeboten von WEB.DE und GMX steht, sah sich an dieser Stelle jedoch benachteiligt. Nach Ansicht des Konzerns befördert die Verbindung des Smartphones mit dem Google-Konto die Verbreitung des GMail-Dienstes auf nicht zulässige Weise. Im Oktober letzten Jahres klagte der Provider vor dem Landgericht Mainz.
Google verstößt gegen DMA
In dem nun ergangenen Urteil folgte das Gericht den Argumenten von 1&1 Mail & Media an entscheidender Stelle. Die von Google gelebte Praxis verstößt nach Auffassung der Richter gegen den seit März 2024 in der Europäischen Union (EU) gültigen Digital Markets Act (DMA). In Artikel 5 Absatz 8 des Gesetzes wird festgelegt, dass die zentralen Dienste einer digitalen Plattform nicht mit weiteren Diensten verknüpft werden dürfen, die für deren Funktion nicht zwingend nötig sind. Eine solche Notwendigkeit sahen die Richter bei dem Betriebssystem Android nicht, das sie als eine Plattform bewerteten. Und die Sichtweise könnte für Google noch weitere Folgen haben. Auch Google Play, YouTube und Chrome erfüllen demnach diese Kriterien – und für keinen dieser Dienste ist GMail von zentraler Bedeutung.
Auch die von dem Tech-Giganten bereits eingeführte Änderung geht den Richtern nicht weit genug. Google begnügt sich seit Mai beim Registrieren eines Kontos mit einer Telefonnummer. Allerdings wird im Rahmen des Prozesses für den jeweiligen Nutzer automatisch eine eigene E-Mail-Adresse angelegt.
Änderungen auch bei andere Anbieter
Wird das Urteil rechtskräftig, müssen die US-Amerikaner ihren Registrierungsprozess überarbeiten. Entweder müssen E-Mail-Adressen von anderen Providern akzeptiert oder gänzlich auf diese verzichtet werden. Allerdings ließ Google bereits wissen, dass gegen das Urteil Berufung einlegt werde. Der Konzern lebt nicht zuletzt von der Auswertung der Daten seiner Nutzer zu Werbezwecken. Benötigen diese keine GMail-Adresse mehr für den Zugang, könnten genau jene Nutzerdaten spärlicher ausfallen.
Auch für große Konkurrenten könnte das Urteil Folgen haben. So verlangen auch Apple und Microsoft von ihren Nutzern ein E-Mail-Konto beim jeweils eigenen Dienst, um sich auf den Betriebssystemen oder den App-Plattformen anmelden zu können.
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WD Blue SN5100 SSD im Test
Mit der WD Blue SN5100 testet ComputerBase die neue Mainstream-SSD von SanDisk. Der Nachfolger der SN5000 spielt trotz QLC-Speicher in der oberen Liga der PCIe-4.0-SSDs und kann so manchem Flaggschiff die Stirn bieten. Dass es das alles mit geringer Leistungsaufnahme zum kleinen Preis gibt, gefällt.
WD Blue SN5100 im Überblick
Wie so oft waren Online-Händler etwas voreilig und so war die WD Blue SN5100 bereits vor Wochen entdeckt worden, worüber ComputerBase Anfang August berichtet hat. Seinerzeit blieben aber noch viele Dinge unklar und einige Informationen entpuppten sich jetzt mit der heutigen offiziellen Vorstellung sogar als falsch.
Dass der Nachfolger der SN5000 nämlich wie sein Vorgänger (auch) auf TLC-Speicher setzt, stimmt nicht. Die SN5100 startet hingegen durchweg mit QLC-Speicher, was es bei der SN5000 nur beim 4-TB-Modell gibt. Alle heute eingeführten Varianten mit 500 GB, 1 TB, 2 TB und 4 TB Speichervolumen nutzen den aktuellen QLC-Speicher von SanDisk und Kioxia. ComputerBase hat das 2-TB-Modell getestet, das sich als überaus performant und effizient erwies.
- Leistung der PCIe-4.0-Spitze
- Niedrige Leistungsaufnahme
- Ohne Kühler ungedrosselt im Parcours
- Für QLC hohe TBW-Stufe
- QLC-Speicher potenziell weniger haltbar

Wer sich über das SanDisk-Logo wundert: Western Digital hat sich von der einst übernommenen SSD-Sparte getrennt, die nun wieder eigenständig unter dem früheren Namen SanDisk agiert. Etablierte Marken wie WD Blue oder WD_Black werden aber weitergeführt.
Das Testmuster im Detail
Wie der Vorgänger SN5000 (Test) liegt auch die SN5100 im üblichen M.2-2280-Formfaktor vor. Dabei könnte die Platine wesentlich kleiner sein, genügend Platz gibt es allemal. Das liegt zum einen daran, dass der eingesetzte QLC-NAND der Generation BiCS8 satte 2 Tbit pro Die speichert und so problemlos selbst 2 TB in einem Chip-Gehäuse (Package) unterkommen. Im Enterprise-Segment sind es sogar bis zu 8 TB pro Package.
Zum anderen wird erneut ein Controller ohne eigenen DRAM-Cache eingesetzt, sodass auch auf diese Weise Platinenfläche frei bleiben kann. Der neue Controller der SN5100 trägt die Kennung SanDisk A101-000103-A1, während er auf der SN5000 A101-000171-A1 respektive A101-000172-A1 heißt. Auf Nachfrage der Redaktion erklärte SanDisk nur, dass es sich um einen anderen 4-Kanal-Controller als bei der SN5000 handelt, dessen Firmware für den neuen BiCS8-QLC-NAND optimiert sei. Letztlich bleibt die Redaktion vorerst bei der Vermutung, dass es sich um eine leicht angepasste Version von „Polaris 3“ der SN5000 handelt.
Garantie und TBW im Vergleich
Bei üblichen fünf Jahren Garantie erlischt selbige nach Überschreiten einer vom Hersteller festgelegten Schreibmenge vorzeitig: die „Total Bytes Written“ (TBW). Bei der SanDisk WD Blue SN5100 mit 2 TB liegt diese bei 900 TB. Das ist deutlich mehr als bei SSDs mit QLC-Speicher üblich. Der Vorgänger SN5000 bietet bei 2 TB zwar ebenfalls 900 TB TBW, verfügt allerdings in dieser Ausführung über TLC-Speicher.
Preise und Eckdaten im Überblick
Die unverbindlichen Preisempfehlungen für die WD Blue SN5100 lauten wie folgt:
- WD Blue SN5100 500 GB: 45,99 Euro
- WD Blue SN5100 1 TB: 74,99 Euro
- WD Blue SN5100 2 TB: 129,99 Euro
- WD Blue SN5100 4 TB: 259,99 Euro
Das bedeutet für die Modelle mit 2 TB und 4 TB direkt zum Start einen bereits sehr niedrigen Einstiegspreis von umgerechnet 6 Cent pro Gigabyte. Es ist davon auszugehen, dass die Preise im freien Handel bei breiter Verfügbarkeit noch darunter liegen werden. Ein ähnliches Preisniveau wie beim Vorgänger SN5000 mit aktuell 5 Cent pro Gigabyte ist damit zu erwarten.
PCIe 5.0 vs. PCIe 3.0/4.0 und SATA im neuen Testsystem
Die Probanden müssen im Test gegen die High-End-Konkurrenz mit PCIe 5.0 wie die SanDisk WD_Black SN8100 (Test) und die Samsung 9100 Pro (Test) sowie die Flaggschiffe der PCIe-4.0-Generation in Form der WD_Black SN850X (Test) und der Samsung 990 Pro (Test) antreten. Auch ein Vergleich mit SSDs der langsameren Sorte auf Basis von PCIe 3.0 und SATA sowie mit externen Modellen wird gezogen.

Der Wechsel auf PCIe 5.0 seitens der SSDs machte auch einen Wechsel des Testsystems von ComputerBase nötig. Die Wahl fiel auf AMDs aktuelle AM5-Plattform mit einem B650E-Mainboard von Asus und dem mit 65 Watt TDP antretenden 12-Kern-Prozessor Ryzen 9 7900 (Test). Der primäre M.2-Slot des Mainboards erhält PCIe 5.0 x4 direkt über die CPU. Beim Betriebssystem fand ein Umstieg auf Windows 11 statt.
Nachfolgend werden die ab jetzt für SSD-Tests verwendete Hard- und Software aufgelistet.
- Windows 11 Pro 22H2 22621.1413
- AMD Ryzen 9 7900
- Asus B650E-F Strix Gaming Wifi
- DDR5-5200, 38-38-38-84
- AMD-Chipsatztreiber 5.02.19.2221
- GeForce RTX 2080 Ti mit GeForce-Treiber 531.29
- GeForce RTX 3080 Ti mit GeForce-Treiber 552.22 (Zusatztest Direct Storage)
- SoftPerfect RAMdisk 4.4
- Asus BIOS 1222
Die Angabe und die dauerhafte Verwendung der konkreten Version von Windows 11 sind entscheidend, denn Microsoft hat zuletzt verstärkt an der Datenträger-Leistung im Explorer gearbeitet. So erzielt die neue Plattform beim Kopieren aus der RAM-Disk auf eine sehr schnelle SSD über 6,0 GB/s, wo die alte Plattform mit denselben SSDs bei unter 2,5 GB/s an eine Grenze stieß. Auch das Kopieren auf der SSD ist mit dem neuen System und insbesondere dem aktuelleren Windows viel schneller. Die letzten inkrementellen Updates für Windows 11 22H2 brachten dabei noch mal einen deutlichen Schub gegenüber der ersten Hauptversion aus dem 4. Quartal 2022 – mit der lag das Limit im Explorer noch bei knapp unter 4,0 GB/s.
Testergebnisse und Benchmarks
Das Testmuster wurde für die nachfolgenden Tests, sofern nicht anders vermerkt, unter dem SSD-Kühler des Asus ROG Strix B650E-F Wifi mit darüber blasendem 120-mm-Lüfter getestet.
Schreibleistung (SLC-Modus)
Wie ausdauernd der SLC-Modus ausfällt, testet ComputerBase wie folgt: Eine komprimierte RAR-Datei mit 10 GB Größe wird aus einer RAM-Disk mit fortlaufender Nummer in der Dateibezeichnung so oft ohne Pause auf die leere Test-SSD geschrieben, bis die Kapazitätsgrenze erreicht ist (grün). Für jeden Kopiervorgang wird die erreichte Transferrate protokolliert. Direkt nach dem letzten Transfer werden 50 Prozent der erstellten Dateien gelöscht. Im Anschluss wird der SSD für die interne Speicherverwaltung eine halbe Stunde Ruhe gegönnt. Dann wird sie abermals mit den RAR-Dateien vollgeschrieben (gelb). Der Test soll die Abhängigkeit des SLC-Modus vom Füllgrad der SSD ermitteln beziehungsweise aufzeigen, ob der einmal genutzte SLC-Modus sich nach Ruhephasen erholt.
Die gegenüber der SN5000 (Test) erhöhte Schreibleistung macht sich im SLC-Modus bemerkbar, der ein Viertel des freien Speicherplatzes, also bei leerem Datenträger rund 500 GB beschleunigen kann. Wird danach im QLC-Modus mit 4 Bit pro Zelle geschrieben, sinkt das Niveau auf etwa 400 MB/s ab. Das ist für eine SSD mit QLC-Speicher sehr ordentlich.
Der Vorgänger bietet in der 4-TB-Version zwar etwas mehr, hat aber auch den Vorteil mehr Speicherchips für mehr parallele Zugriffe zu besitzen. Dass die SN5100 mit 2 TB bei nur 8 Dies (8 × 256 GB) auf fast das gleiche Niveau wie die SN5000 mit 4 TB und 32 Dies (32 × 128 GB) kommt, ist ihr sogar hoch anzurechnen. Frühere QLC-SSDs der ersten Generationen kamen oft kaum über 100 MB/s im QLC-Modus hinaus.
- Schwarz/Weiß: NVMe-SSDs (PCI Express 5.0, M.2)
- Rot: NVMe-SSDs (PCI Express 4.0, M.2)
- Blau: NVMe-SSDs (PCI Express 3.0, M.2)
- Grün: Externe SSDs (USB, Thunderbolt)
- Gelb: SATA-SSDs (2,5 Zoll)
Hinweis: Über die Schaltfläche oben rechts im Diagramm (+…Einträge) lassen sich weitere Ergebnisse einblenden, die zur besseren Übersicht zunächst versteckt sind.
Leseleistung
Zur Überprüfung der praktischen Leseleistung wird der Installationsordner des Spiels Shadow of the Tomb Raider (SotTR, 32 GB) auf das Testmuster kopiert und anschließend in die RAM-Disk gelesen. Das Gegenstück sollte in diesem Fall also erneut keinen Flaschenhals darstellen. Dies geschieht einmal mit völlig leerem Laufwerk und einmal praxisnah mit 80 Prozent Füllstand. Der Testlauf im leeren Zustand erfolgt 30 Minuten nach der Formatierung. Der Testlauf bei 80 Prozent wird auf dem zuerst zu 100 Prozent und dann ausgehend von 50 Prozent vollgeschriebenen Laufwerk durchgeführt, auf dem 20 Prozent gelöscht und dann 30 Minuten Pause eingelegt wurden.
Nahezu eine Punktlandung auf das Niveau der SN5000 gibt es im praktischen Lesetest. Die rund 4.100 MB/s sind auch bei hohem Füllstand möglich. Damit muss sich die SN5100 nicht vor manchem Flaggschiff verstecken. Die Leseleistung gehört also eindeutig zur Oberklasse.
Kopierleistung
Als Kopiertest (Lesen + Schreiben) hat die Redaktion einen 195 GB großen Steam-Ordner mit fünf installierten Spielen auf der SSD dupliziert. Dies geschieht einmal mit völlig leerem Laufwerk und einmal praxisnah mit 80 Prozent Füllstand. Der Testlauf im leeren Zustand erfolgt 30 Minuten nach der Formatierung. Der Testlauf bei 80 Prozent wird auf dem zuerst zu 100 Prozent und dann ausgehend von 50 Prozent vollgeschriebenen Laufwerk durchgeführt, auf dem 20 Prozent gelöscht und dann 30 Minuten Pause eingelegt wurden.
Auch beim Kopieren macht die SN5100 eine mehr als ordentliche Figur für ein Mainstream-Modell mit QLC-Speicher. Allerdings gilt das nur im Leerzustand. Bei hohem Füllstand kann nur noch ein kleiner Teil der Daten im SLC-Modus geschrieben werden. Daher drückt die niedrige Schreibrate im QLC-Modus das Gesamtergebnis nach unten, das aber immer noch fast doppelt so schnell wie beim Vorgänger mit dem doppelten Speicherplatz ausfällt.
Gaming-Leistung
Im ersten Teil wird fortan der DirectStorage-Benchmark (Avocados) stellvertretend für das Spiel Forspoken genutzt, da letzteres durch regelmäßige neue Versionen Probleme bei der Vergleichbarkeit machte. Im zweiten Teil wird der auf die Gaming-Leistung von Massenspeichern ausgerichtete 3DMark Storage verwendet.
Die 22,5 GB/s Durchsatz in diesem Storage/GPU-Benchmark sind ein tolles Resultat, denn der Vorgänger ist immerhin 25 Prozent langsamer und das Flaggschiff der Schwesterserie WD_Black SN850X (Test) ist nur einen Hauch schneller. Allerdings kann auch ein anderer Mitbewerber mit QLC-Speicher hier punkten: Die Crucial P310 (Test) ermöglicht der Grafikkarte mit 24 GB/s noch einmal 7 Prozent mehr Durchsatz.
Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger mit BiCS6 QLC statt des neuen BiCS8 QLC zeigen sich auch beim zweiten Gaming-Test. Erneut misst sich die WD Blue SN5100 mit Flaggschiffen der PCIe-4.0-Garde und erreicht fast das Niveau der hier besonders starken Crucial T500 (Test). Die SN5000 liegt 11 Prozent zurück.
Office-Leistung
Der Quick System Drive Benchmark des PCMark 10 soll leichtere Aufgaben im Alltag widerspiegeln. Das Szenario reicht vom Schreiben, Lesen und Duplizieren von Bilddateien über die Anwendung von Adobe Illustrator und Photoshop bis Microsoft Excel.
Fast 10 Prozent beträgt auch der Vorsprung zum Vorgänger im PCMark 10, der die Anwendungsleistung im Büroalltag repräsentiert. Hier dürften über die Zeit aber auch Optimierungen aufseiten der Firmware das Zünglein an der Waage spielen, denn sonst wäre eine SN850X wohl kaum um 20 Prozent zu schlagen. Dennoch liegt die SN5100 auch hier im Spitzenfeld der SSDs mit PCIe 4.0.
Theoretische Leistung
Der CrystalDiskMark hat sich quasi zum Standard-Benchmark der Branche gemausert und dient auch den SSD-Herstellern zur Ermittlung der beworbenen Leistungswerte. Wenig praxisnah, wird der Test an dieser Stelle zur Überprüfung der theoretischen Spitzenleistung verwendet.
Bei den theoretischen Tests wird noch einmal deutlich, dass der neue QLC-Speicher lesend wie schreibend schnell genug ist, um sogar mit alten Flaggschiffen mit TLC-Speicher mitzuhalten. Die neue WD Blue SN5100 mit 4-Kanal-Controller ohne DRAM und QLC ist hier praktisch genauso schnell wie die WD_Black SN850X mit 8-Kanal-Controller, DRAM und TLC. Die Leistungssteigerung gegenüber der WD Blue SN5000 ist teils sehr deutlich.
Leistungsaufnahme
Auf dem Testsystem werden mit rund 4,5 Watt unter Last etwas höhere Werte als im Datenblatt des Herstellers erreicht. Das verwundert nicht, steckt die SSD für die Messung doch in einer PCIe-Steckkarte, die selbst ca. 0,5 Watt unter Last aufnimmt. So oder so ist die SSD als sparsam einzustufen – vor allem mit Hinblick auf das Leistungsniveau, denn die kaum schnellere WD_Black SN850X benötigt locker 60 Prozent mehr Energie.
Leistungsaufnahme seq. Lesen (CrystalDiskMark 8)
Tipp: Die Schaltflächen unter dem Diagramm helfen, den Überblick zu behalten. Weitere Modelle stehen dort zur Auswahl.
Temperaturen
Selbst komplett ohne Kühler kann eine Maximaltemperatur von 72°C gehalten werden, ohne dass es zu einer messbaren Drosselung der Schreibrate im Dauerbetrieb kommt. Der Einsatz eines Kühlers ist also kein Muss, kann die Temperaturen aber noch deutlich reduzieren.
Leistungsrating
Im Durchschnitt über alle vorherigen Leistungstests hinweg ist die WD Blue SN5100 satte 18 Prozent schneller als die SN5000. Das genügt, um sie auf Augenhöhe mit der WD_Black SN850X zu heben.
Hinweis zum Diagramm: Über die Schaltfläche oben rechts im Diagramm (+…Einträge) lassen sich weitere Ergebnisse einblenden, die zur besseren Übersicht zunächst versteckt sind. Da nicht alle SSD in demselben Umfang getestet werden konnten, bleiben einige Modelle mit dem Ergebnis „0“ außen vor.
Fazit
SSDs mit QLC-Speicher sind zu langsam? Diese Aussage stimmte noch vor einigen Jahren, doch spätestens jetzt gibt es willkommene Ausnahmen, die dem verpönten 4-Bit-Speicher in ein besseres Licht rücken.
Schon die WD Blue SN5000 wusste vor gut einem Jahr zu gefallen, war sie doch seinerzeit die beste SSD mit QLC-Speicher im Testfeld der Redaktion. Das gleiche gilt jetzt umso mehr für den noch schnelleren Nachfolger, denn dieser kann problemlos mit einstigen Flaggschiffen der PCIe-4.0-Generation mithalten. Allerdings klappt das nur solange keine riesigen Schreibtransfers mit mehreren Hundert Gigabyte anstehen oder ihr der Speicherplatz ausgeht und nur noch mit etwa 400 MB/s geschrieben wird. Für Normalanwender und Spieler genügt die Leistung in allen Lagen.
Wer Bedenken wegen der potenziell geringeren Haltbarkeit von QLC-NAND hat, der kann an dieser Stelle beruhigt werden: SanDisk erlaubt im Rahmen der Garantie ein Schreibvolumen (TBW) von 900 TB. Das ist zwar ein Viertel weniger als die typischen 1.200 TB bei SSDs mit TLC-Speicher, doch weitaus mehr als bei anderen SSDs mit QLC.

Genügsam geht die SN5100 bei der Leistungsaufnahme beim Lesen und Schreiben vor und wird so auch ohne Kühler nicht zu heiß. Zum Marktstart kostet das effiziente Gesamtpaket mit 2 TB Speicherplatz nur knapp 130 Euro oder 6 Cent pro Gigabyte. Der Preis sollte im freien Handel bei breiter Verfügbarkeit noch darunter liegen, sodass ein ähnliches Preisniveau wie beim Vorgänger SN5000 zu erwarten ist.
Kurzum: Gut und günstig stimmt hier umso mehr, sodass die WD Blue SN5100 ein klarer Kauftipp der Redaktion ist.
- Leistung der PCIe-4.0-Spitze
- Niedrige Leistungsaufnahme
- Ohne Kühler ungedrosselt im Parcours
- Für QLC hohe TBW-Stufe
- QLC-Speicher potenziell weniger haltbar

Mehr Informationen zu SSDs gewünscht? Die 17. Episode von „CB-Funk – der ComputerBase-Podcast“ bietet Details satt. Welche Unterschiede gibt es eigentlich zwischen SATA und PCIe Gen 3 bis 5 sowie TLC und QLC? Wie testet die Redaktion, was gilt es beim Kauf einer neuen SSD zu beachten und welche Modelle sind empfehlenswert? Die 17. Folge CB-Funk liefert Antworten.
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ComputerBase hat die WD Blue SN5100 leihweise von SanDisk zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.
(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.
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