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Künstliche Intelligenz

Datenschutz: Rekordstrafen gegen Google & Shein wegen Cookies und Inbox-Werbung


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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Die französische Datenschutzbehörde CNIL geht weiter konsequent gegen Verstöße im Umgang mit Cookies und Inbox-Werbung vor. Mit mehreren, jetzt veröffentlichten Entscheidungen vom Montag verhängte sie gegen Google eine Geldstrafe in Höhe von insgesamt 325 Millionen Euro und gegen die chinesische Fast-Fashion-Plattform Shein eine in Höhe von 150 Millionen Euro. Damit sanktionierte sie vor allem die Nichteinhaltung von Cookie-Regeln. Die CNIL sieht die Geldbußen als Teil ihrer zahlreichen Maßnahmen zum Eindämmen „nicht konformer Praktiken beim Tracking und der gezielten Werbeansprache von Internetnutzern“.

Hintergrund: Nach einer Beschwerde der österreichischen Bürgerrechtsorganisation Noyb vom August 2022 führte die CNIL mehrere Inspektionen des E-Mail-Dienstes Gmail und des Prozesses zur Erstellung eines Google-Kontos durch. Sie ergaben, dass Google Irland und der US-Mutterkonzern in den Tabs „Werbung“ und „Soziale Netzwerke“ von Gmail Inbox-Werbung anzeigten. Die Kontrolleure kamen zum Schluss, dass solche Anzeigen nach dem französischen Post- und elektronischen Kommunikationsgesetzes die Zustimmung der Gmail-Nutzer erfordert hätte.

Ferner stellten die Prüfer fest, dass User beim Erstellen eines Google-Kontos dazu angehalten wurden, Cookies für die Anzeige personalisierter Werbung auszuwählen. Zudem klärte der Internetriese sie nicht klar darüber auf, dass das Hinterlegen der Browserdateien für Werbezwecke Voraussetzung für den Zugriff auf die Dienste von Google ist. Ihre in diesem Zusammenhang eingeholte Einwilligung war laut der CNIL daher ungültig und stellte einen Verstoß gegen das französische Datenschutzgesetz dar.

Die Datenschützer haben Google ferner dazu verpflichtet, innerhalb von sechs Monaten Maßnahmen zu ergreifen, um die Anzeige von Werbung zwischen E-Mails in den Postfächern der Gmail-Nutzer ohne vorherige Zustimmung zu unterlassen und eine gültige Einwilligung der Nutzer für die Platzierung von Werbe-Cookies bei der Erstellung eines Google-Kontos einzuholen. Andernfalls müssen Google in den USA und in Irland je eine Strafe von 100.000 Euro pro Tag der Verzögerung zahlen. Erschwerend kam dazu, dass die CNIL den Suchmaschinen-Giganten bereits 2020 und 2021 zweimal wegen Verstößen im Zusammenhang mit Cookies sanktioniert hatte.

Beim Festlegen der Geldbuße für Shein berücksichtigte die Aufsicht etwa, dass der Online-Händler mehrere Verpflichtungen nicht erfüllte. So habe er einige Cookies ohne Einwilligung der Nutzer platziert, deren Entscheidungen nicht respektiert und sie nicht angemessen über die auf die Festplatte gekrümelten Dateien informiert. Shein bezeichnete die Strafe als „völlig unverhältnismäßig“ und kündigte Berufung an. Google verwies auf bereits eingeführte Datenschutzverbesserungen. Der Konzern will die Beschlüsse gründlich prüfen. Die Google-Sanktion dürfte US-Präsident Donald Trump nicht schmecken, da dieser nach Abschluss eines Zoll-Deals den Druck auf die EU erhöhte. Er drohte etwa mit dem Verhängen hoher Aufschläge gegen Länder, die „diskriminierende“ Regeln oder Steuern gegen US-Tech-Firmen einführen.


(mho)



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Richard Stallman: „Chatbots sind Bullshit-Generatoren“


Bei einem Auftritt an der TU München wirbt Richard Stallman dafür, freie Entscheidungen nicht auf dem Altar möglicher digitaler Bequemlichkeiten zu opfern. Vor rund 400 Zuschauern fordert der Gründer der Free Software Foundation (FSF) Studentinnen und Studenten auf, nur freie Software einzusetzen und zu entwickeln.

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Staaten könnten es sich gar nicht leisten, ihre Souveränität an große Konzerne abzugeben, betont Stallman vor einem vollen Hörsaal. „Das sollten wir bekämpfen. Wir sollten dafür sorgen, dass unsere staatlichen Institutionen souverän bleiben.“ Die Stadt München werde mit der Abkehr vom freien LiMux ihrer Verantwortung für die Unabhängigkeit der Verwaltung nicht gerecht.

Der 72-Jährige, der mit dem freien Texteditor GNU Emacs und den für die „vier Freiheiten“ des Programmierens essenziellen Lizenzmodellen den Weg für GNU/Linux ebnete, tourt aktuell durch Europa. In München gastierte er an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Technischen Universität, wo zwar viel freie Software für den Eigenbedarf entsteht, zugleich aber auch proprietäre Programme wie Microsoft 365 weiter gefördert werden.

„Vielleicht werden Sie von Ihrer Universität aufgefordert, nicht-freie Software zu nutzen. Lehnen Sie das ab“, forderte Stallman in der ihm eigenen radikalen Art. Wo proprietäre Software für Prüfungen notwendig sei, sollten die Universitäten gefordert werden, eigene Systeme anzubieten.

Bei proprietären Konferenzsystemen solle man sich um Proxying- oder Gateway-Lösungen bemühen. „Finden Sie jemanden, der Sie über seine Verbindung mit in die Konferenz holt“, meint Stallman.

„Nicht-freie Software erzeugt Monopole und sorgt dafür, dass Millionen von Nutzern nicht von einem Wettbewerb profitieren können“, mahnt Stallman. Die Free Software Foundation, die die Freiheit für den User – den ganz normalen und den Entwickler – hochhalte, sei kapitalistisch im besten Sinn: „Sozialismus sowjetischer Machart finden Sie bei den Big-Tech-Unternehmen.“

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Stallman gibt sich vorsichtig optimistisch, was freie Alternativen etwa für Mobilbetriebssysteme oder Large-Language-Modelle (LLMs) anbetrifft. Das kürzlich angekündigte Projekt Libre Phone soll allerdings wie schon sein Vorgänger Replicant auf der Codebasis von „teilfreien“ Android-Derivaten aufbauen. „Wir hoffen, mit Libre Phone Replicant zum Fliegen zu verhelfen“, sagt Stallman.

Googles angekündigte Identifizierungspflicht für App-Entwickler geißelt Stallman als Todesurteil für freie Apps in der App-Store-Alternative F-Droid. Offenbar traut Stallman den Beteuerungen von Google nicht, dass Sideloading für Apps erhalten bleibe.

Auch bei Künstlicher Intelligenz (KI) will die FSF-Community Kriterien für freie Alternativen entwickeln. Man stehe kurz vor einer Veröffentlichung, kündigt Stallman an. Zugleich appelliert er an das Münchner-Publikum, klar zu differenzieren zwischen Machine Learning und Chatbots.

Auf Machine Learning fußende Programme könnten intelligent sein, in einem beschränkten Bereich, und bestimmte Aufgaben so gut wie Menschen erledigen. Chatbots seien dagegen lediglich „Bullshit-Generatoren“, die künstlich „Äußerungen bar jeglicher Achtung für die Wahrheit“ erzeugten.

Mehrfach wurde der FSF-Gründer auf Münchens Rückkehr in die Arme von Microsoft angesprochen. Stallman äußerte dazu die Vermutung, die Stadt habe sich korrumpieren lassen durch Microsofts Zusagen, sein Entwicklungszentrum in der Stadt anzusiedeln. Langfristig gedacht sei das wegen entstehender Abhängigkeiten nicht, meint der Entwickler.

Eher einen Negativtrend konstatiert Stallman bei der Idee, auch die Designs für freie Hardware zu schaffen. Eigene Designs für freie CPU-Boards seien durchaus machbar, selbst designte, freie Chips aber eben viel zu teuer. Damit bleiben die Chips als proprietäre Schranke: „Wir können nicht mal einen freien Compiler für Nvidia-GPUs schreiben, weil wir ihren Befehlssatz nicht kennen.“

Hier gibt es eine Aufzeichnung des Vortrags bei der TU München.


(vbr)



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AWS-Ausfall machte vernetzte Matratzen unbrauchbar


Montagmorgen kam es in einem Amazon-Rechenzentrum im US-Staat Virginia zu einer Störung. Schuld waren Probleme mit dem Domain Name System (DNS). Die Auswirkungen der „erhöhten Fehlerraten und Latenzen bei den AWS Services in der US-EAST-1-Region“ waren weltweit zu spüren. Zahlreiche Internet-Dienste ließen sich zeitweise nur eingeschränkt oder gar nicht nutzen. Darunter auch Matratzen.

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Das belegen Beschwerden diverser Kunden der New Yorker Firma Eight Sleep. Sie verkauft unter der Bezeichnung „Pod“ vernetzte Matratzen, die irreführend als „smart“ bezeichnet werden. Diese Schlafunterlagen zeichnen sich durch ihren hohen Preis aus. In Deutschland geht es bei 2.849 Euro für die Matratze los, zuzüglich mindestens 17 Euro für das monatliche „Autopilot“-Abonnement, gerne nimmt Eight Sleep auch 33 Euro monatlich. Dafür erhält der Schläfer statistische Auswertungen, eingebaute Heizung und Kühlung, sowie einen Motor, der bestimmte Bereiche der Matratze verformen kann. Damit können Bettbenutzer im Bett beispielsweise besser sitzen.

Was im Preis bislang nicht inbegriffen ist, ist ein Offline-Modus der Matratze. Als das AWS-Rechenzentrum in Virginia ausfiel, betraf das auch die Matratzen-Server Eight Sleeps. Damit wurde die Steuerapplikation der Matratzen funktionslos. Wer seine Matratze aufgerichtet hatte, konnte sie und damit sich selbst nicht mehr flachlegen. Auch die Kühlung konnte nicht aktiviert werden, womit manchen Müden die Nacht zu heiß wurde.

Gleichermaßen blieb die etwaig aktivierte Matratzenheizung auf dem eingestellten Heizniveau stecken, was ebenfalls Beschwerdepostings in Sozialen Netzen zur Folge hatte. Warum die überhitzten Schlafwilligen ihrer Matratze nicht einfach den Stecker gezogen haben, erklären sie nicht.

Dafür erklärt der Chef der Firma Eight Sleep sein Bedauern und verspricht, rund um die Uhr an einem Offline-Modus arbeiten zu lassen. Die Matratzen-Innovation kennt kein Ende!


(ds)



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Meta Platforms kündigt 600 KI-Spezialisten


Meta Platforms streicht ungefähr 600 Arbeitsplätze in der KI-Abteilung. Dabei geht es aber offenbar weniger um Einsparungen, sondern mehr um Entschlackung. Wer bleibt, muss härter arbeiten. Seit etwa drei Jahren hat Meta für seine „Superintelligence Labs“ KI auf Teufel komm raus Personal eingestellt, in Summe laut Medienberichten rund 3.000 Menschen. Das Ergebnis ist nicht unbedingt effizient.

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„Indem wir die Größe unserer Mannschaft reduzieren, werden weniger Gespräche notwendig sein, um Entscheidungen zu treffen“, zitiert die New York Times aus einem internen Rundschreiben Meta Platforms‘ vom Mittwoch. „Jede Person wird mehr Last tragen, mehr Zuständigkeit und mehr Einfluss haben.“ Die vom Stellenabbau Betroffenen sind noch am Mittwoch verständigt worden. Laut dem Rundschreiben wird der Datenkonzern versuchen, ihnen andere Stellen im Unternehmen anzubieten.

Metas Superintelligence Labs haben vier Bereiche. In dreien wird Mitarbeitern gekündigt: bei der KI-Forschung (FAIR), bei der KI-Infrastruktur und bei der Produktentwicklung. Nicht betroffen von dem Stellenabbau ist laut dem Rundschreiben jene Sparte, die sich tatsächlich mit Superintelligence befasst und zudem Metas Große Sprachmodelle (LLMs) managt. Letztere treiben Chatbots bei Facebook, Messenger, Whatsapp, Instagram und Threads.

Der Einschnitt bei der KI-Belegschaft soll nicht als Rückzug oder Zurechtstutzung der teuren KI-Bemühungen Metas verstanden werden, haben Manager durchblicken lassen. Vielmehr soll Bürokratie abgebaut und so die KI-Weiterentwicklung beschleunigt werden.

Meta fürchtet, im Wettstreit mit anderen Datenkonzernen ins Hintertreffen zu gelangen. Dazu passt, dass Meta fremde Chatbots, darunter ChatGPT, aus Whatsapp verbannen wird. Diese Maßnahme soll im kommenden Jahr umgesetzt werden. Im Juni hat Meta 14,3 Milliarden Dollar für eine Minderheitsbeteiligung am Start-up Scale AI gezahlt.


(ds)



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