Digital Business & Startups
Vergesst die Unicorns, krasser sind diese 14 „Rocketships“-Startups
Im Schnitt dauert es mehr als sechs Jahre von Gründung zu Unicorn-Status. 14 europäische Überflieger haben das weit unterboten: die „Rocketship-Unicorns“ waren in weniger als zwei Jahren bei der Milliarde
In etlichen Interviews mit Gründern, deren Firmen die magische eine-Milliarden-Bewertung durchschlagen haben, hören wir immer wieder so viel Humbleness: Dieser „Unicorn-Status“ sei ihnen nicht wirklich etwas wert, vielmehr ginge es um gesunde und erfolgreiche Firmen, Wachstum, wirtschaftlichen Erfolg.
Wahr oder nicht – ist ein Startup erstmal offiziell „Unicorn“ gehört es doch einer nirgends fest definierten aber doch in allen Köpfen etablierten Klasse an.
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Der Frühphasen-Investor und Accelerator Antler hat nun für sich eine neue Kategorie geschaffen: Die Rocketship-Unicorn. Auch die haben die eine Milliarde auch alle erreicht – aber in sagenhafter Geschwindigkeit.
Auf der Hand liegen Lovable, ElevenLabs und Helsing. Gegründet nach 2020 und bereits Milliarden wert. Sie alle haben ihren Unicorn-Status in gerade mal zwei Jahren erreicht – fast fünfmal schneller, als Europas Gründer das früher geschafft haben. Im Schnitt dauerte das nämlich laut Antler 7,2 Jahre. In Europa. US-amerikanische Gründer waren immer schon schneller Unicorn – in 1,6 Jahren nämlich.
Wie schaffen die das?
Weder überraschend noch ein Geheimnis: Rocketships schaffen dieses blitzschnelle Wachstum dank Künstlicher Intelligenz. AI ermöglicht ein komplett neues Tempo. Antler schreibt in seinem Report, Gründer sagen 40 Prozent des Codes in diesen Rocketship-Unternehmen werde inzwischen durch AI generiert, 85 Prozent der Firmen haben AI schon beim ersten Produkt eingesetzt.
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Und: 90 Prozent dieser Gründer sind selbst Entwickler oder Ingenieure. Im Vergleich dazu: Vor 2020 waren im Schnitt nur 26 Prozent der Unicorn-Gründer Tech-Founder. Der große Teil: BWLer. Europa ist erstmals sogar technischer als die USA (mit 80% technischen AI-Gründern).
Die Liste der 14 European Rocketships
Laut der Antler-Studie zählen folgende Firmen zu den Raketen, die nach 2020 gegründet wurden und schon Milliardenbewertungen erreichten:
- Lovable, Schweden: KI-gestützte Software-Entwicklung (No-Code/Agentic AI)
- ElevenLabs, UK: KI-Sprachtechnologie/Text-to-Speech
- Helsing, Deutschland: KI-basierte Verteidigungstechnologie
- Fuse Energy, UK: Energieversorgung & CleanTech
- Mistral AI, Frankreich: Generative KI und Foundation Models
- Peec AI, Deutschland: KI-gestützte Marketing- und Suchanalyse
- Stability AI, UK: Generative KI, Bildgenerierung (Stable Diffusion)
- DeepL, Deutschland: KI-basierte Übersetzungsdienste/Sprachtechnologie
- Tractable, UK: KI für Versicherungen & Schadenanalyse (Computer Vision)
- Greenly, Frankreich: Klima- und CO2-Management/Carbon Accounting SaaS
- Pigment, Frankreich: SaaS-Software für Geschäftsplanung & Analytics
- Vay, Deutschland: Teledriven Mobilität, KI-Fahrzeugsteuerung
- Quantexa, UK: KI für Datenanalyse & Decision Intelligence
- Exodigo, Israel/UK: KI für Untergrundkartierung, Bau & Infrastruktur
Keine Frauen an Board
Trotz aller Erfolge bleibt ein Problem bestehen, wie der Antler Report zeigt: Keiner dieser Rocketship-Gründer ist weiblich. In den letzten fünf Jahren gab es keinen einzigen weiblichen Gründer unter den AI-Unicorns Europas – eine bedenkliche Bilanz für Diversität und Chancengleichheit im Tech-Sektor. Die neue Raketenwelle ist also vor allem eine Männerangelegenheit.
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Uber-CEO Dara Khosrowshahi bei „MD meets“: In 20 Jahren fahren alle unsere Uber von selbst
Der Mensch am Steuer ist ein Sicherheitsrisiko, sagt Uber-Chef Khosrowshahi im Gespräch mit Mathias Döpfner. In Zukunft sollen Roboter seine Uber fahren.
Elektrische Autos, die durch Software-Roboter gesteuert werden und Lufttaxis, die Reisende von A nach B befördern – so sehe der Verkehr in 20 Jahren auf und über den Straßen aus, davon ist Uber-CEO Dara Khosrowshahi überzeugt. Im Gespräch mit Mathias Döpfner im Podcast „MD Meets“ spricht Khosrowshahi über Uberfahrten der Zukunft.
Fahrdienstvermittler Uber und Alphabet-Tochter Waymo sind gemeinsam bereits dabei, diese Mobilitätswende in den US-Städten Atlanta und Austin voranzutreiben – seit Frühjahr 2025 können Uber-Nutzer die autonom fahrenden Autos über die Plattform für Mitfahrgelegenheiten buchen. „Manche Menschen möchten lieber von Menschen gefahren werden, aber sobald sie das Produkt nutzen, bewerten sie es sehr positiv“, sagt Khosrowshahi.
Globale Flotte an Robo-Taxis geplant
Uber plant, das Geschäft des autonomen Fahrens weiter auszubauen. Wie Nvidia am Dienstag mitteilte, wolle der Fahrdienstleister gemeinsam mit dem Chipkonzern Nvidia eine Flotte von 100.000 Fahrzeugen weltweit aufbauen. Der Ausbau solle 2027 beginnen – eine Partnerschaft hatten die beiden Unternehmen bereits im Januar geschlossen.
Uber arbeitet laut Khosrowshahi weiterhin an Beziehungen zu Avride, Nuro und chinesischen Unternehmen wie Pony AI, um das autonome Fahren voranzutreiben. „Wir haben eine Vereinbarung mit Volkswagen, um nächstes Jahr auch in Los Angeles autonome Fahrzeuge einzuführen, worüber wir uns sehr freuen.“
Uber ohne Fahrer bald auch in Deutschland?
Auch in Europa sieht Khosrowshahi schon in näherer Zukunft autonome Fahrzeuge über die Straßen rollen: „Tatsächlich sind die Vorschriften in Deutschland recht zukunftsorientiert. Es gibt einige Länder, darunter die Schweiz, in denen wir davon ausgehen, dass autonomes Fahren zumindest in kleinem Maßstab eher früher als später Realität werden wird.“
Er zeigt sich davon überzeugt, dass die Teilnahme am Straßenverkehr dadurch sicherer werden kann, der Mensch selbst sei schließlich beim Autofahren das größte Risiko: „Menschen sind fehlbar, und ich denke, dass Maschinen viel weniger Spielraum haben, solche Fehler zu machen, insbesondere wenn diese Fehler zu Todesfällen führen.“ Ein klarer Vorteil dieser Roboterfahrer: Sie würden nicht müde, schrieben keine Nachrichten am Handy, ließen sich nicht ablenken. Khosrowshahi wirft die Frage auf: „Sollten wir also Menschen erlauben, auf öffentlichen Straßen zu fahren? Ich denke, das ist eine echte Frage, die sich Gesellschaften stellen werden.“
Trotzdem: Ganz verdrängt werde der Mensch hinter dem Steuer so schnell wohl nicht: „Ich denke, dass es noch lange dauern wird, bis alle Autos autonom sind, ich würde sagen, mehr als 20 Jahre. Es wird lange dauern, bis die Kosten gesenkt und die Sicherheitsstandards so hoch wie nötig sind, aber es wird zweifellos passieren, und ich denke, dass Autofahren dann so etwas wie Reiten sein wird. Es macht wirklich Spaß. Es ist eine Art, sich fortzubewegen, aber es ist etwas, das man vielleicht in seiner Freizeit macht.“
Uber baut ein Logistik-Ökosystem auf
„Heute sind es Autos, morgen vielleicht fliegende Autos, heute sind es von Menschen gesteuerte Autos, morgen werden es von Robotern gesteuerte Autos sein, die Formfaktoren können sich also ändern.“ Auch den Luftraum will Uber erschließen, ist dafür eine Partnerschaft mit Joby Aviation eingegangen, einem Anbieter von elektrischen Lufttaxis für den kommerziellen Passagierverkehr. Der Uber-Chef denkt groß: „Wir bauen eine Art Logistiknetzwerk der nächsten Generation auf, um alle Menschen und alle Güter zu transportieren.“
Im neuen Podcast „MD meets“ von Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender von Axel Springer (zu der auch Gründerszene gehört) spricht er regelmäßig mit bedeutenden Persönlichkeiten über die wichtigsten politischen, wirtschaftlichen, technologischen und kulturellen Themen unserer Zeit. Sie finden die Folgen bei Spotify, Apple, Amazon, YouTube und überall, wo es Podcasts gibt. Das Gespräch wurde aus Gründen der Lesbarkeit in Teilen gekürzt und angepasst.
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4 Fragen, die jeder Gründer beantworten muss – wenn er Geld von Investoren will
Wenn Investoren Pitchdecks öffnen, überfliegen sie viele Slides in Sekunden. Das passiert besonders oft bei der Funding-Slide, die von vielen Startups eher lieblos gemacht wird – und daher für den Investor wenig Aussagekraft hat.
Genau dort zeigt sich aber, ob du als Founder dein eigenes Geschäftsmodell wirklich verstehst. Nur ein buntes Kreisdiagramm mit Aufteilungen wie „40 Prozent Team, 30 Prozent Marketing, 30 Prozent Product“ ist zu wenig. Denn das beantwortet nicht die eigentlichen Fragen, die Investorinnen und Investoren haben.
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Die Funding-Slide ist der Miniatur-Businessplan deines Startups. In ihr erkennen Investoren, ob du realistisch planst, ob du dein Wachstum durchdenken kannst und ob du weißt, wann du wieder Kapital brauchst. Eine gute Funding-Slide schafft Vertrauen, weil sie zeigt, dass du deine Route kennst. Mit nur ein bisschen mehr Mühe hebst du dich hier ganz einfach von der Masse ab und Investoren spüren sofort: Dieser Founder ist ein Profi. Und genau das gelingt, wenn du diese vier zentralen Fragen klar beantwortest.
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Dieser Deutsche studiert in Stanford – und vermisst nur eins: gutes Internet
Leonard Darsow hat sein erstes Unternehmen MuseKIT gegründet, da war er noch in der Schule. Er gewann damit 2021 im Businessplan Wettbewerb der Startup Teens den ersten Platz. Nach dem Abi folgte Startup Nummer Zwei: Flamingo. 2023 wurde er ausgezeichnet als eines der „27 Talents“ der jungen deutschen Gründerszene.
Dann gründete er das Young Founders Network und begann an der Code University in Berlin Produktmanagement zu studieren. Und weil Darsow offenbar keine Pausen kennt, ging es danach direkt weiter: „Montag habe ich meinen Bachelor abgeschlossen. Seit heute studiere ich in Stanford“, schrieb er vor Kurzem auf Linkedin. Und wie ist es da so?
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Darsow verbringt im Rahmen eines Partnerprogramms der Code University zwei Monate in Kalifornien. Er studiert dort ein Quarter, in der sogenannten „Summer Session“. Wir haben nachgefragt und uns zu einem Videocall mit dem jungen Gründer verabredet. Als er knappe zwei Minuten zu spät in den Call kommt, entschuldigt er sich herzlich: Fun fact – das Internet in Stanford sei leider manchmal nicht so toll und er habe noch nach Netz suchen müssen.
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