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Deutscher Versandhaus-Gigant streicht echte Models
Die Zeiten, in denen wir stundenlang durch Versandhaus-Kataloge blätterten, sind längst vorbei. Wir shoppen alle online. Aber offenbar müssen wir uns langsam auch von einer anderen Tradition verabschieden: Den Hochglanz-Model-Fotos, auf denen uns die neueste Mode präsentiert wird.
Denkt Ihr nicht auch manchmal daran zurück, als uns halbjährlich der Otto-Katalog nach Hause geschickt wurde? Der war so groß und schwer, dass man als Kind befürchten musste, bei einer ungeschickten Bewegung unter ihnen begraben zu werden. Schon 2018 beschloss Otto, diese fetten Kataloge nicht mehr auszuliefern. Wir sind natürlich längst daran gewöhnt, uns unsere Klamotten online zu bestellen, und eben nur noch virtuell durch Produkte zu blättern.
Jetzt geht es den Models an den Kragen!
Was sich aber nicht geändert hat: Attraktive Menschen präsentieren uns auch heute noch auf den Produktbildern, wie toll die Pullover, Hosen und Jacken aussehen. Aber auch hier zieht Otto nun einen Schlussstrich. Wie der zum E-Commerce-Riesen avancierte Konzern jetzt in einer Pressemitteilung kommunizierte, verabschiedet sich das Unternehmen von der Modelfotografie! Dort heißt es:
Mit dem von Otto Group one.O entwickelten Tool MOVEX | Virtual Content Creator revolutioniert der größte deutsche Onlineshop die Erstellung von Modebildern und ersetzt klassische Modelfotografie durch KI-generierte Inhalte.
Der Schritt ist aus Sicht von Otto absolut nachvollziehbar. Innerhalb von Minuten werden hochauflösende und fotorealistische Bilder erstellt, die originalen Fotos in nichts nachstehen. Otto erklärt, dass täglich fünfmal mehr Inhalte erstellt werden können und neue Kollektionen schon nach wenigen Stunden online gehen. Otto spart auf diese Weise also jede Menge Zeit und natürlich auch Geld.
So erstehen künftig die Produktbilder
Der Konzern verweist in seiner Meldung auch darauf, dass dieser Switch bei der Vorgehensweise entscheidend ist. Immerhin geht es heute, wo Otto mit Ultra-Fast-Fashion-Katastrophen wie Shein bestehen muss, immer auch um Zeit. Die neue Technologie hilft Otto also dabei, schneller auf unsere Bedürfnisse und auf Trends zu reagieren.

Der „Virtual Content Creator“ hat zudem den Vorteil, eine viel größere Vielfalt darzustellen. In wenigen Schritten entstehen so unzählige Kombinationen der Outfits und Produkte. Dabei landen die Kleidungsstücke natürlich erst einmal im internen System. Dort werden dann sowohl Models als auch die entsprechende Pose ausgewählt. Egal, ob es ums Geschlecht, Alter, Form des Körpers oder Ethnie geht – alles lässt sich im Handumdrehen mit der gewünschten Mode und in der richtigen Pose darstellen, sodass ein fotorealistisches KI-Bild generieren lässt.
Einordnung: Stirbt der Model-Job?
Die Angst vor KI, die uns alle möglichen Jobs klaut, geht natürlich auch in der Modelbranche um. Otto hat die Idee, echte Models durch KI-generierte Bilder zu ersetzen, selbstverständlich auch nicht exklusiv. Auch Unternehmen wie Zalando und H&M, berichtet das Handelsblatt, haben da ähnliche Ambitionen.
Also stirbt der Model-Job nun langsam aus? Gegenfrage: Wenn ein Unternehmen einen Prozess deutlich schneller und deutlich günstiger gestalten kann – welchen Grund hätte es als wirtschaftlicher Betrieb, weiter auf dem herkömmlichen Weg zu arbeiten? Deswegen stirbt sicher der Berufszweig nicht komplett aus, aber ja, es werden künftig sicher sehr viele Menschen direkt betroffen sein.
Vergessen wir nicht, dass es nicht nur um Models geht, sondern auch um Fotograf:innen, Make-up-Artists oder Haar-Stylist:innen. Indirekt betrifft es zudem Agenturen, Shuttle-Services, Airlines, Catering-Unternehmen und einige mehr. Also ja, hier wird sich jede Menge tun, und Otto ist nur eines der Unternehmen, das die Zeichen der Zeit erkannt hat.
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Zugelassen bis 200 kg & weitere Vorteile
Seit nun 6 Jahren sind E-Scooter im deutschen Straßenverkehr offiziell zugelassen und seitdem nicht mehr wegzudenken. Leihscooter sind dabei zwar perfekt für die letzte Meile oder die spätabendliche Fahrt nach Hause, doch auch immer mehr Menschen schaffen sich privat einen E-Scooter an. Gerade für Pendler sind die Elektroroller ideal, etwa um komfortabel und schnell zum nächstgelegenen Bahnhof zu kommen. Ich habe mir damals einen der ersten Roller, die es in Deutschland gab, zugelegt und bin mittlerweile auf ein besseres Modell umgestiegen. Jetzt durfte ich einen neuen Roller ausprobieren: den iScooter 1200W T8 für Straßen- und Offroad-Nutzung.
iScooter T8: Preis und Verfügbarkeit
iScooter bietet zahlreiche E-Scooter mit Straßenzulassung sowie E-Bikes in verschiedenen Formfaktoren an. Unser Testgerät, der iScooter T8, wurde mit einem UVP in Höhe von 958,99 Euro versehen. Im Hersteller-Shop ist er aktuell aber schon für 655,99 Euro zu haben. Als nextpit-Leser spart Ihr zusätzlich aber noch weitere 60 Euro, wenn Ihr beim Kauf den Code next60 angebt.
Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation zwischen nextpit und iScooter. Auf die redaktionelle Meinung von nextpit hat diese Zusammenarbeit keinen Einfluss.
Design und Aufbau des iScooter T8
Der Roller kam in einem überraschend kompakten, aber über 30 Kilogramm schweren Paket bei mir zu Hause an. Beim Auspacken hält die Verpackung eine erste Überraschung für mich bereit: Eine Tasche für den Lenker gibt es kostenlos dazu – praktisch! Zusätzlich gibt es passendes Zubehör wie ein Schloss, eine Telefonhalterung oder einen Korb vergleichsweise preiswert zum Mitbestellen im Onlineshop.
Der Roller selbst ist schnell aufgebaut. Das meiste ist schon montiert, sodass nur noch wenige Schrauben angebracht und festgezogen werden müssen. Die Schritte sind selbsterklärend, doch wer Hilfe benötigt, kommt mit der mitgelieferten Anleitung schnell zum Ziel. Möchte man den Roller im Straßenverkehr betreiben, muss außerdem der Kennzeichenhalter montiert werden. Auch dieser befindet sich im Lieferumfang – inklusive der benötigten Zulassung vom Kraftfahrtbundesamt. Denn ein Kennzeichen ist in Deutschland Pflicht, wenn du den Roller im Straßenverkehr verwenden möchtest. Dieses gibt es bereits für rund 30 Euro bei jeder gängigen Versicherung. Bei einigen sogar vor Ort, sodass du direkt losfahren kannst.

Der iScooter T8 fällt optisch mit einem markanten und offroadtauglichen Design auf jeden Fall auf. Positiv gefällt mir das große Display in der Mitte. Dieses lässt sich für den besten Blickwinkel neigen und zeigt zahlreiche Informationen auf einen Blick an. Geschwindigkeit, Fahrmodi, Akkulaufzeit, Höchstgeschwindigkeit und vieles mehr. Bedienelemente befinden sich hingegen nicht am Display, sondern direkt am linken Handgriff, um auch während der Fahrt jederzeit verfügbar zu sein. Hier kannst du etwa den Fahrmodus ändern oder das Licht einschalten, ohne anzuhalten. Schlau gelöst!

Hohes Gewicht – mit zwei Vorteilen
Mit einem Gewicht von 26 Kilo ist der iScooter T8 alles andere als leicht. Soll der Scooter also in der Dachgeschosswohnung oder im Kellerabteil ohne Aufzug verstaut werden, braucht man gegebenenfalls Unterstützung. Mit Garage oder Fahrstuhl ist das hingegen kein Problem. Doch das hohe Gewicht bringt auch gleich zwei Vorteile mit sich: Dank eines großen Energiespeichers von 720 Wattstunden sind bis zu 100 Kilometer mit einer Akkuladung möglich. Das ist ungefähr doppelt so viel, wie die meisten gängigen Scooter bieten. Gemessen wird die Reichweite, wie auch bei der Konkurrenz üblich, mit 70 Kilo Fahrergewicht und 15 km/h auf ebenem Untergrund. Im Alltag solltest du also geringere Reichweiten erwarten – doch das ist bei Elektrofahrzeugen üblich und die versprochene Leistung dennoch beachtlich.

Das mitgelieferte Ladegerät braucht für eine komplette Ladung rund 6 bis 7 Stunden und kann praktischerweise auf beiden Seiten des Rollers angeschlossen werden. Für den Transport oder die kostenlose Mitnahme in Bus und Bahn lässt sich der Scooter zudem zusammenfalten. Ideal fürs Pendeln in der Stadt zur Arbeit oder Uni.
Doch nicht nur die Reichweite ist beim iScooter T8 deutlich höher als üblich. So fällt die maximale Tragfähigkeit, also das Maximalgewicht des Fahrers, mit 200 Kilo ebenfalls deutlich höher aus als bei anderen E-Scootern. Zu zweit fahren ist jedoch natürlich bei diesem Modell ebenso im Straßenverkehr verboten. Der Vorteil liegt eher darin, dass es endlich ein Gerät für Personen gibt, die über dem zulässigen Gewicht anderer Modelle liegen.
Unterwegs auf Straßen und Schotter
Beim ersten Aufsteigen fällt auf: Das Trittbrett des iScooter T8 ist deutlich höher als gewöhnlich. Der Fahrkomfort ist dank 10 Zoll großen Luftreifen mit den gängigen Leihrollern vergleichbar und direkt angenehm. Praktisch dadurch: Es muss also nicht immer Asphalt sein, auch auf Schotter fühlt sich der Roller zu Hause.

Beim Fahren gibt es vier Geschwindigkeitsstufen: 6, 10, 15 und 20 km/h. Das mag für Offroad-Fahrten sinnvoll sein, hat mir in der Stadt jedoch weniger genutzt. Hier würde ich verschiedene Beschleunigungsmodi mehr begrüßen. Manchen gefällt die genaue Bestimmung der Fahrgeschwindigkeit aber vielleicht. Mit bis zu 1200 Watt in der Spitze hat der Roller leistungstechnisch auf dem Papier einiges zu bieten. Doch im Test zeigt sich die Beschleunigung trotzdem eher behäbig. So dauert es länger als ich es von meinem Roller gewohnt bin, die Maximalgeschwindigkeit von 20 km/h zu erreichen.
Nachbessern muss der Hersteller zudem beim Gashebel. Dieser ist von der Position her nicht gerade komfortabel angebracht und obendrein auch nicht beschichtet. So bin ich insbesondere bei Fahrten über unebene Untergründe mehrfach davon abgerutscht. Zumindest bei letzterem kann man sich jedoch mit Stickerfolie behelfen und etwas Textur nachrüsten.

Fazit zum iScooter T8
Meine Eindrücke zum iScooter T8 sind zwiegespalten. Der Look samt Display und Kontrolleinheit am Lenker sind absolut überzeugend. Selbst das hohe Gewicht, welches beim Schleppen durch Treppenhäuser zwar ein Problem sein kann, bietet ja echte Vorteile. So ist die Akkukapazität beim T8 dadurch richtig gut, wodurch sich das Gerät in Kombination mit den Offroad-Reifen ebenso für längere Fahrten außerhalb der Stadt eignen kann. Auch das hohe Zulassungsgewicht ist ein echter Pluspunkt und für manche vielleicht sogar das Kauf-Argument.
Gleichzeitig gibt es aber ebenfalls Verbesserungspotenzial. Insbesondere die nicht optimale Beschleunigung sowie die Positionierung und Beschichtung des Gashebels könnten besser sein und schmälern den positiven Gesamteindruck.
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Preiserhöhung: Die Xbox wird noch teurer, aber dieses Mal nur in den USA
Nach der globalen Xbox-Preiserhöhung im Mai hebt Microsoft die Preise für die Xbox am 3. Oktober 2025 bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr an. Dieses Mal gelten die höheren Preise allerdings nur für die USA. In anderen Regionen sollen sie auf dem zuvor bekannten Niveau bleiben.
5 bis 10 Prozent teurer
Die Preiserhöhung beträgt 20 bis 70 US Dollar respektive 5 bis 10 Prozent und hat laut Microsoft „Veränderungen im makroökonomischen Umfeld“ als Ursache. Damit dürften US-Einfuhrzölle gemeint sein, auch wenn Microsoft sie nicht direkt beim Namen nennt.
Beginning on October 3, we will update the recommended retailer pricing for Series S and Series X consoles in the United States due to changes in the macroeconomic environment.
Nur Konsolen in den USA betroffen
Neben anderen Regionen sind dieses Mal auch Controller und Headsets von der Preiserhöhung ausgeschlossen. Die bereits im Mai angekündigte globale Preiserhöhung auf ausgewählte First-Party-Spiele hatte Microsoft im Juli vorerst ausgesetzt – zu groß war die Kritik.
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Biwin Black Opal NV7400 im Test
Bei der Biwin Black Opal NV7400 gibt es die gleiche Rezeptur wie bei der beliebten Lexar NM790: einen MAP1602-Controller ohne DRAM-Cache und modernen TLC-NAND zum kleinen Preis. Kann die 4-TB-SSD von Biwin beim Preis-Leistungs-Verhältnis genauso wie die NM790 überzeugen?
Biwin Black Opal NV7400 im Überblick
Zuletzt hatte ComputerBase mit der Biwin Black Opal X570 (Test) und der Biwin Black Opal X570 Pro (Test) zwei PCIe-5.0-SSDs der chinesischen Marke im Parcours, die früher vor allem hinter SSDs unter den Marken Acer und HP steckte. Inzwischen gibt Biwin unter eigenem Namen Gas und hat auch ein interessantes Modell mit PCIe 4.0 für die unteren Preisregionen im Programm.
Die Biwin Black Opal NV7400 erweist sich am Test als nahezu ebenbürtig zur Lexar NM790 (Test), mit der sie viel gemeinsam hat. Dennoch gibt es Schwächen und der Preis ist bis dato nur im Rahmen der Rabattaktion wirklich heiß.
- Sehr stark im DirectStorage-Benchmark (Avocados)
- Insgesamt hohe Gaming-Leistung
- 4.000 TBW
- Lesen bei hohem Füllstand langsam
- Schwach im Office-Test (PCMark 10)
- Schwach bei wahlfreiem Lesen und Latenz
Biwin bietet die Serie Black Opal NV7400 mit Speicherkapazitäten von 512 GB bis 4 TB im gewohnten M.2-2280-Formfaktor an. Ein 8-TB-Modell wie bei der Lexar NM790 gibt es zumindest vorerst nicht. Bei sehr ähnlichen Komponenten fallen auch die Leistungswerte nahezu identisch aus: Maximal 7.400 MB/s beim sequenziellen Lesen, 6.500 MB/s beim sequenziellen Schreiben und 900.000 IOPS beim wahlfreien Lesen/Schreiben stehen im offiziellen Datenblatt.
Das Testmuster im Detail
Biwin hat der Redaktion das 4-TB-Modell und somit das Flaggschiff der Serie zum Testen zur Verfügung gestellt. Die schwarze Platine ist einseitig mit Komponenten bestückt, die sich auf den Controller und vier NAND-Packages belaufen. Den 4-Kanal-Controller MaxIO MAP1602 aus China lernte ComputerBase bei der besagten Lexar NM790 erstmals kennen.

Während bei der Lexar NM790 auch der NAND-Flash aus China stammt, setzt Biwin nach eigenen Angaben auf Microns B58R. Es handelt sich aber ebenso um TLC-NAND-Flash mit 232 Layern und 1 Tbit (128 GB) Speicherkapazität pro Die. In jedem der vier Packages stecken also 8 Dies. Auf einen Kühler verzichtet Biwin.
Biwins SSD-Tool
Inzwischen hat Biwin auch ein eigenes SSD-Tool veröffentlicht. Die Software nennt sich Biwin Intelligence und dient nicht nur zur Anzeige von SMART-Werten wie dem Laufwerkszustand und für Firmware-Updates, sondern bietet auch Funktionen wie eine Fehlersuche, einen Benchmark oder Tools zur Datenmigration sowie das Klonen von Datenträgern. Mit rund 400 MB im Download ist die Anwendung entsprechend „groß“ ausgefallen. SSDs anderer Hersteller werden nicht unterstützt.
Garantie und TBW im Vergleich
Bei üblichen fünf Jahren Garantie erlischt selbige nach Überschreiten einer vom Hersteller festgelegten Schreibmenge vorzeitig: die „Total Bytes Written“ (TBW). Bei der Biwin Black Opal NV7400 mit 4 TB liegt diese bei sehr hohen 4.000 TB. Das ist deutlich mehr als die 2.400 TB, die bei SSDs mit TLC-Speicher üblich sind. Die Lexar NM790 liegt bei 3.000 TB.
Preise und Eckdaten im Überblick
Die Biwin-SSDs werden bisher ausschließlich über den Biwin-Marketplace auf Amazon vertrieben. Dort sind sie momentan mit Rabatt zu haben. So kostet das getestete 4-TB-Modell aktuell rund 220 Euro* statt sonst 265 Euro. Die Rabattaktion ist voraussichtlich auf den September begrenzt.
PCIe 5.0 vs. PCIe 3.0/4.0 und SATA im neuen Testsystem
Die Probanden müssen im Test gegen die High-End-Konkurrenz mit PCIe 5.0 wie die SanDisk WD_Black SN8100 (Test) und die Samsung 9100 Pro (Test) sowie die Flaggschiffe der PCIe-4.0-Generation in Form der WD_Black SN850X (Test) und der Samsung 990 Pro (Test) antreten. Auch ein Vergleich mit SSDs der langsameren Sorte auf Basis von PCIe 3.0 und SATA sowie mit externen Modellen wird gezogen.

Der Wechsel auf PCIe 5.0 seitens der SSDs machte auch einen Wechsel des Testsystems von ComputerBase nötig. Die Wahl fiel auf AMDs aktuelle AM5-Plattform mit einem B650E-Mainboard von Asus und dem mit 65 Watt TDP antretenden 12-Kern-Prozessor Ryzen 9 7900 (Test). Der primäre M.2-Slot des Mainboards erhält PCIe 5.0 x4 direkt über die CPU. Beim Betriebssystem fand ein Umstieg auf Windows 11 statt.
Nachfolgend werden die ab jetzt für SSD-Tests verwendete Hard- und Software aufgelistet.
- Windows 11 Pro 22H2 22621.1413
- AMD Ryzen 9 7900
- Asus B650E-F Strix Gaming Wifi
- DDR5-5200, 38-38-38-84
- AMD-Chipsatztreiber 5.02.19.2221
- GeForce RTX 2080 Ti mit GeForce-Treiber 531.29
- GeForce RTX 3080 Ti mit GeForce-Treiber 552.22 (Zusatztest Direct Storage)
- SoftPerfect RAMdisk 4.4
- Asus BIOS 1222
Die Angabe und die dauerhafte Verwendung der konkreten Version von Windows 11 sind entscheidend, denn Microsoft hat zuletzt verstärkt an der Datenträger-Leistung im Explorer gearbeitet. So erzielt die neue Plattform beim Kopieren aus der RAM-Disk auf eine sehr schnelle SSD über 6,0 GB/s, wo die alte Plattform mit denselben SSDs bei unter 2,5 GB/s an eine Grenze stieß. Auch das Kopieren auf der SSD ist mit dem neuen System und insbesondere dem aktuelleren Windows viel schneller. Die letzten inkrementellen Updates für Windows 11 22H2 brachten dabei noch mal einen deutlichen Schub gegenüber der ersten Hauptversion aus dem 4. Quartal 2022 – mit der lag das Limit im Explorer noch bei knapp unter 4,0 GB/s.
Testergebnisse und Benchmarks
Das Testmuster wurde für die nachfolgenden Tests, sofern nicht anders vermerkt, unter dem SSD-Kühler des Asus ROG Strix B650E-F Wifi mit darüber blasendem 120-mm-Lüfter getestet.
Schreibleistung (SLC-Modus)
Wie ausdauernd der SLC-Modus ausfällt, testet ComputerBase wie folgt: Eine komprimierte RAR-Datei mit 10 GB Größe wird aus einer RAM-Disk mit fortlaufender Nummer in der Dateibezeichnung so oft ohne Pause auf die leere Test-SSD geschrieben, bis die Kapazitätsgrenze erreicht ist (grün). Für jeden Kopiervorgang wird die erreichte Transferrate protokolliert. Direkt nach dem letzten Transfer werden 50 Prozent der erstellten Dateien gelöscht. Im Anschluss wird der SSD für die interne Speicherverwaltung eine halbe Stunde Ruhe gegönnt. Dann wird sie abermals mit den RAR-Dateien vollgeschrieben (gelb). Der Test soll die Abhängigkeit des SLC-Modus vom Füllgrad der SSD ermitteln beziehungsweise aufzeigen, ob der einmal genutzte SLC-Modus sich nach Ruhephasen erholt.
Der Verlauf der Schreibleistung bei der vollständigen Befüllung ist ähnlich wie bei der Lexar NM790. Zunächst wird der gesamte freie Speicher im SLC-Modus mit 1 Bit pro Zelle beschrieben. Das bedeutet bei noch leerer 4-TB-SSD rund 1,3 TB Schreibtransfer mit über 4 GB/s. Danach sinkt die Schreibrate auf rund 850 MB/s ab. Ähnlich sollte es bei 50 Prozent Füllstand verlaufen, doch hier zeigt sich ein etwas anderes Bild. Insgesamt ist die Schreibleistung als ordentlich einzustufen und auch im schlechtesten Fall höher als bei SSDs mit QLC-Speicher.
- Schwarz/Weiß: NVMe-SSDs (PCI Express 5.0, M.2)
- Rot: NVMe-SSDs (PCI Express 4.0, M.2)
- Blau: NVMe-SSDs (PCI Express 3.0, M.2)
- Grün: Externe SSDs (USB, Thunderbolt)
- Gelb: SATA-SSDs (2,5 Zoll)
Hinweis: Über die Schaltfläche oben rechts im Diagramm (+…Einträge) lassen sich weitere Ergebnisse einblenden, die zur besseren Übersicht zunächst versteckt sind.
Leseleistung
Zur Überprüfung der praktischen Leseleistung wird der Installationsordner des Spiels Shadow of the Tomb Raider (SotTR, 32 GB) auf das Testmuster kopiert und anschließend in die RAM-Disk gelesen. Das Gegenstück sollte in diesem Fall also erneut keinen Flaschenhals darstellen. Dies geschieht einmal mit völlig leerem Laufwerk und einmal praxisnah mit 80 Prozent Füllstand. Der Testlauf im leeren Zustand erfolgt 30 Minuten nach der Formatierung. Der Testlauf bei 80 Prozent wird auf dem zuerst zu 100 Prozent und dann ausgehend von 50 Prozent vollgeschriebenen Laufwerk durchgeführt, auf dem 20 Prozent gelöscht und dann 30 Minuten Pause eingelegt wurden.
Im Mittelfeld der PCIe-4.0-SSDs landet die Biwin NV7400 im Lesetest, aber nur wenn sie frisch formatiert ist. Bei 80 Prozent Füllstand bricht die Leistung dann doch sehr deutlich ein. Hier erweist sich die Lexar NM790 als viel stabiler.
Kopierleistung
Als Kopiertest (Lesen + Schreiben) hat die Redaktion einen 195 GB großen Steam-Ordner mit fünf installierten Spielen auf der SSD dupliziert. Dies geschieht einmal mit völlig leerem Laufwerk und einmal praxisnah mit 80 Prozent Füllstand. Der Testlauf im leeren Zustand erfolgt 30 Minuten nach der Formatierung. Der Testlauf bei 80 Prozent wird auf dem zuerst zu 100 Prozent und dann ausgehend von 50 Prozent vollgeschriebenen Laufwerk durchgeführt, auf dem 20 Prozent gelöscht und dann 30 Minuten Pause eingelegt wurden.
Beim Kopiertest ist es genau anders herum: Bei 80 Prozent liegt die Biwin NV7400 weit vor der Lexar NM790, die hier extrem einbricht. Frisch formatiert liegen beide nahezu auf Augenhöhe.
Gaming-Leistung
Im ersten Teil wird fortan der DirectStorage-Benchmark (Avocados) stellvertretend für das Spiel Forspoken genutzt, da letzteres durch regelmäßige neue Versionen Probleme bei der Vergleichbarkeit machte. Im zweiten Teil wird der auf die Gaming-Leistung von Massenspeichern ausgerichtete 3DMark Storage verwendet.
Im ersten Gaming-Test glänzt die Biwin NV7400 mit dem besten Resultat für eine waschechte PCIe-4.0-SSD, nur die PCIe-5.0-Flaggschiffe im PCIe-4.0-Modus sind hier noch schneller. Rund 24,8 GB/s sind sogar etwas mehr als eine Crucial T710 (Test) erreicht. Das Ergebnis überrascht, ist aber reproduzierbar. Auch die Lexar NM790 kommt auf einen ähnlich hohen Wert.
Eher im Bereich der Erwartungen liegen die Ergebnisse im zweiten Gaming-Test. Hier liegen Biwin NV7400 und Lexar NM790 Hand in Hand an der Schwelle zu 3.000 Punkten. Die besten mit PCIe 4.0 (nativ) sind etwa 10 Prozent schneller. Eine Samsung 990 Pro ist aber beispielsweise genauso schnell. Schlecht ist das Resultat damit keinesfalls.
Office-Leistung
Der Quick System Drive Benchmark des PCMark 10 soll leichtere Aufgaben im Alltag widerspiegeln. Das Szenario reicht vom Schreiben, Lesen und Duplizieren von Bilddateien über die Anwendung von Adobe Illustrator und Photoshop bis Microsoft Excel.
Eher am unteren Ende der Rangliste liegt die Biwin NV7400 gemeinsam mit der Lexar NM790 beim PCMark 10. Der Grund dafür sind die vergleichsweise hohen Latenzen, die dem Controller zuzuschreiben sind.
Theoretische Leistung
Der CrystalDiskMark hat sich quasi zum Standard-Benchmark der Branche gemausert und dient auch den SSD-Herstellern zur Ermittlung der beworbenen Leistungswerte. Wenig praxisnah, wird der Test an dieser Stelle zur Überprüfung der theoretischen Spitzenleistung verwendet.
Zumindest aufgerundet erreicht die Biwin Black Opal NV7400 die versprochene Marke von 7.400 MB/s beim sequenziellen Lesen. Eher schwachbrüstig erweist sich das wahlfreie Lesen (RND4K Q1T1), denn knapp 70 MB/s sind genau 10 Prozent weniger als bei der NM790 mit dem gleichen Controller und reichen nur für die unteren Plätze.
Schreibend wird die Angabe von 6.500 MB/s im Datenblatt knapp verfehlt, die Lexar NM790 macht es einen Tick besser. Beim wahlfreien Schreiben (RND4K Q32T1) sind beide sehr stark, doch spielt dieses Szenario im Alltag der meisten Privatnutzer keine Rolle.
Leistungsaufnahme
Maximal 6,2 Watt genehmigt sich die Biwin NV7400 unter Last. Das ist weder besonders viel noch besonders wenig für eine SSD dieser Leistungsklasse.
Leistungsaufnahme seq. Lesen (CrystalDiskMark 8)
Tipp: Die Schaltflächen unter dem Diagramm helfen, den Überblick zu behalten. Weitere Modelle stehen dort zur Auswahl.
Temperaturen
Anzeichen für eine Drosselung aufgrund zu hoher Temperaturen gibt es nur beim vollständigen Verzicht auf Kühlung, obwohl die Sensoren nicht einmal 50 °C melden. Hier dürfte das Auslesen aber keine korrekten Werte liefern. Mit Mainboard-Kühler und einem Lüfter sinken die Temperaturen laut Anzeige fast gar nicht. Die Schreibleistung ist aber deutlich besser.
Leistungsrating
Gerade noch im Mittelfeld der PCIe-4.0-SSDs landet die Biwin NV7400 im Mittel aller vorherigen Leistungstests und ist damit erwartungsgemäß ähnlich schnell wie die Lexar NM790.
Hinweis zum Diagramm: Über die Schaltfläche oben rechts im Diagramm (+…Einträge) lassen sich weitere Ergebnisse einblenden, die zur besseren Übersicht zunächst versteckt sind. Da nicht alle SSD in demselben Umfang getestet werden konnten, bleiben einige Modelle mit dem Ergebnis „0“ außen vor.
Fazit
Die Biwin Black Opal NV7400 liefert sich nicht nur beim Datenblatt einen Schlagabtausch mit der Lexar NM790. Beide bedienen die Mittelklasse mit PCIe 4.0 und beide zu einem zumindest aktuell attraktiven Preis. Auch wenn die Biwin NV7400 im Mittel nur 2 Prozent langsamer als die NM790 ist, wiegen manche Schwächen schwerer. Besonders negativ fiel der starke Einbruch beim praktischen Lesetest mit hohem Füllstand auf. Auch das schlechte Abschneiden im PCMark 10 aufgrund hoher Latenz und die für Anwendungsstartes wichtige Leistung beim wahlfreien Lesen (4K Random Q1) trüben das Gesamtbild.
Eine Glanzleistung gab es überraschend in Microsofts BulkLoadDemo („Avocados“), die die Vorteile der Direct-Storage-API für Spiele demonstriert: Hier ist die Biwin NV7400 das bisher schnellste Modell mit PCIe 4.0 im Testfeld der Redaktion. Auch im 3DMark Storage schneidet die 4-TB-SSD gut ab, sodass die Gaming-Leistung unterm Strich sehr gut ausfällt.

Zur Stunde gibt es die Biwin Black Opal NV7400 mit 4 TB für rund 220 Euro* zu kaufen. Damit liegt sie auch preislich auf Augenhöhe mit der Lexar NM790. Allerdings ist der Preis zeitlich begrenzt, denn es handelt sich um eine aktuelle Rabattaktion. Sollte die NV7400 im Anschluss bei 265 Euro (UVP) landen, gibt es zu diesem Kurs allerdings bessere Modelle.
- Sehr stark im DirectStorage-Benchmark (Avocados)
- Insgesamt hohe Gaming-Leistung
- 4.000 TBW
- Lesen bei hohem Füllstand langsam
- Schwach im Office-Test (PCMark 10)
- Schwach bei wahlfreiem Lesen und Latenz
Mehr Informationen zu SSDs gewünscht? Die 17. Episode von „CB-Funk – der ComputerBase-Podcast“ bietet Details satt. Welche Unterschiede gibt es eigentlich zwischen SATA und PCIe Gen 3 bis 5 sowie TLC und QLC? Wie testet die Redaktion, was gilt es beim Kauf einer neuen SSD zu beachten und welche Modelle sind empfehlenswert? Die 17. Folge CB-Funk liefert Antworten.
CB-Funk lässt sich nicht nur über den eingebetteten Podigee-Player abspielen, sondern auch bequem direkt in den Podcast-Apps eurer Wahl abonnieren und hören. Verfügbar ist der ComputerBase-Podcast auf Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts, Amazon Music* und Deezer.
ComputerBase hat die Black Opal NV7400 leihweise von Biwin zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.
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