Künstliche Intelligenz
eHealth: KV-Connect wird abgeschaltet, Umstieg auf Kommunikationsdienst KIM
Der seit fast zehn Jahren von Ärztinnen und Ärzten, Psychotherapeuten, Krankenhäusern und anderen medizinischen Leistungserbringern im sicheren Netz der Kassenärztlichen Vereinigungen genutzte Kommunikationsdienst KV-Connect (Kommunikationsdienst der Kassenärztlichen Vereinigungen) wird am 20. Oktober 2025 abgeschaltet.
Darüber konnten Ärzte, Krankenhäuser und Labore Dokumente und Befunde „direkt aus ihren IT-Systemen Ende-zu-Ende-verschlüsselt versenden und empfangen. Dabei sind die Daten doppelt geschützt: Durch eine Nachrichten-Signatur gegen Manipulation und durch asymmetrische Verschlüsselung gegen unbefugte Zugriffe“, informierte dazu die dafür zuständige kv.digital, eine Tochter der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, auf ihrer Website informierte.
Künftig läuft der Datenaustausch für die meisten Anwendungen ausschließlich über den neuen Standard KIM (Kommunikation im Medizinwesen), der sich laut Gematik inzwischen im Gesundheitswesen etabliert hat. Bereits jetzt sind Anwendungen wie der elektronische Heil- und Kostenplan (eHKS) oder die 1-Click-Abrechnung umgestellt, wie unter anderem die Ärztezeitung berichtete. Auch den elektronischen Arztbrief müssen Ärzte seit mehr als einem Jahr über KIM empfangen können. Weitere Prozesse betrifft das ebenfalls, etwa das Abrufen von Vermittlungscodes für den Terminservice.
Für die meisten Praxen ändert sich durch die Umstellung wenig, da die Integration weitgehend im Hintergrund über Softwarehersteller, KVen und Datenannahmestellen erfolgt. Wer KV-Connect jedoch noch aktiv nutzt, sollten rechtzeitig Kontakt zum Software-Hersteller oder IT-Dienstleister aufnehmen. Neue KV-Connect-Zugänge werden seit Mitte 2025 nicht mehr vergeben, wie unter anderem die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen mitteilt.
(mack)
Künstliche Intelligenz
Neuer IBM-Quantenchip soll 2026 Quantenüberlegenheit beweisen
Auf seiner jährlichen Quantum Developer Conference in Atlanta präsentiert IBM heute seine Quantencomputing-Roadmap. Bis Ende 2026 plant der Konzern, die Überlegenheit seiner Quantencomputer gegenüber klassischer Rechentechnik zu beweisen. 2029 sollen bereits fehlertolerante IBM-Quantenchips möglich sein, eine wichtige Voraussetzung für die Nutzung wirtschaftlicher Anwendungen auf Quantencomputern.
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„Wir glauben, das einzige Unternehmen zu sein, das sowohl die Konzeption und Fertigung der Hardware von Quantencomputern als auch die dazugehörige Software und die Fehlerkorrektur entwickeln und ausrollen kann“, sagt IBM-Forschungschef Jay Gambetta. Als bisher am weitesten entwickelten Quantenprozessor stellte er den Quantum Nighthawk vor, mit 120 Qubits und einer neuen Architektur. Auf dieser Basis und mit leistungsstarker Quantensoftware will IBM im kommenden Jahr die Quantenüberlegenheit beweisen. Dazu will man bis dahin eine Anwendung vorstellen, die man auf dem Quantum Nighthawk schneller berechnen kann als mit sonst irgendeiner klassischen Methode, Supercomputer eingeschlossen.
Auf dem Nighthawk-Prozessor ist jedes Qubit in einem quadratischen Gitter mit jedem seiner vier Nachbarn verbunden. Die so im Vergleich zu den Vorgängerchips gesteigerte Konnektivität soll auf dem Chip rechenintensivere Algorithmen ermöglichen, mit bis zu 5.000 Zwei-Qubit-Gattern, den für Quantencomputing entscheidenden Verschränkungsoperationen. Laut aktueller IBM-Roadmap sollen künftige Weiterentwicklungen des Nighthawk bis Ende 2026 schon bis zu 7500 Zwei-Qubit-Gatter unterstützen. Bis 2028 soll diese Chiparchitektur auf mindestens 1000 Qubits bis zu 15.000 Zwei-Qubit-Gatter abbilden. Sogenannte Langstreckenkoppler, die bereits auf experimentellen Prozessoren demonstriert werden konnten, sollen dann noch mehr Verbindungen zwischen den Qubits ermöglichen.

Die kommenden Quantenchip-Generationen produziert IBM auf 300-Millimeter-Wafern am Albany NanoTech Complex in New York.
(Bild: IBM)
Parallel entwickelt IBM einen experimentellen Prozessor, der alle Komponenten für fehlertolerantes Quantencomputing umfasst. Unter der Bezeichnung Loon entsteht eine neue Architektur, auf der der Konzern alle schon heute entwickelten Komponenten für effiziente Quantenfehlerkorrektur skalierbar implementieren will. Zudem sollen neue Routing-Schichten zusätzliche Langstreckenkoppler zwischen Qubits verwirklichen. Mit dem Loon-Prozessor kündigt IBM für 2029 erstmals einen fehlertoleranten Quantencomputer an.
(agr)
Künstliche Intelligenz
Indien testet Fallschirme der Raumkapsel Gaganyaan
Die indische Weltraumagentur Indian Space Research Organisation (ISRO) bereitet weiter die bemannte Raumfahrt vor. Kürzlich hat sie das Fallschirmsystem getestet, an dem die Raumkapsel Gaganyaan zur Erde schweben soll.
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Der Test im Bundesstaat Uttar Pradesh im Norden des Landes fand bereits am 3. November statt, wie die ISRO erst jetzt mitgeteilt hat. Dabei brachte eine Iljuschin Il-76 der indischen Luftwaffe ein etwa 6,5 Tonnen schweres Modell der Gaganyaan bis auf eine Höhe von etwa 2,5 Kilometern und setzte sie dort aus. An den beiden Hauptfallschirmen kam die Kapsel sicher zur Erde.
Dieser Test war Teil einer ganzen Kampagne von Luftabwurftests zur Qualifizierung des Fallschirmsystems für die Gaganyaan-Mission. Dabei sei ein Vorgang mit der Bezeichnung Disreefing geprobt worden, teilte die ISRO mit.
Das Fallschirmsystem des Gaganyaan-Crew-Modul besteht aus insgesamt zehn Fallschirmen. Die ersten beiden entfernen die Schutzabdeckung des Fallschirmfachs. Dann folgen zwei Bremsfallschirme, die das Modul sowohl stabilisieren als auch abbremsen. Drei Pilotfallschirme öffnen die drei Hauptfallschirme, die die Kapsel schließlich landen lassen – wobei einer der Hauptfallschirme redundant ist, zwei würden für eine sichere Landung ausreichen.
Die Hauptfallschirme öffnen sich in zwei Schritten
Die Hauptfallschirme werden in zwei Schritten ausgelöst, „Reefed Inflation“ nennt die ISRO den Vorgang: Die Fallschirme öffnen sich zunächst teilweise, was als „Reefing“ bezeichnet wird. Sie werden schließlich mithilfe einer Pyrovorrichtung vollständig geöffnet.
Dieses Disreefing hat die ISRO mit zwei Fallschirmen getestet. Dabei sei es darum gegangen, die strukturelle Integrität und Lastverteilung des Systems unter asymmetrischen Entfaltungsbedingungen zu bewerten.
Indien verfolgt seit einigen Jahren ein ambitioniertes Raumfahrtprogramm. Ziel ist, 2035 eine Raumstation ins All und 2040 Menschen auf den Mond zu bringen. 2023 gelang der ISRO bereits eine unbemannte Mondlandung.
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2027 will die ISRO erstmals eine bemannte Raumfahrtmission auf die Reise schicken. Als Vorbereitung soll der Roboter „Vyommitra“ an Bord der Gaganyaan ins All fliegen.
(wpl)
Künstliche Intelligenz
EU plant „Demokratieschild“ für die „Integrität des Informationsraums“
Die EU-Kommission hat am Mittwoch einen Plan für einen Europäischen Demokratieschild vorgestellt. Ziel es ist, die „Integrität des Informationsraums“ zu wahren und die kollektive Abwehrfähigkeit der Gemeinschaft gegen Informationsmanipulation und Desinformation zu stärken. Ein Element ist die verstärkte Zusammenarbeit mit den Unterzeichnern des Kodex zum Kampf gegen Desinformation. Zusätzlich soll im Rahmen des Digital Services Act (DSA) ein Krisenprotokoll ausgearbeitet werden, um die Koordination zwischen nationalen Behörden zu optimieren und schnelle, transnationale Reaktionen auf großangelegte Operationen informationeller Kriegsführung zu gewährleisten.
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Konkret plant die Kommission etwa, ein „unabhängiges“ europäisches Netzwerk von Faktenprüfern einzurichten. Dieses soll die Expertise in allen EU-Amtssprachen bündeln und so eine breitere sowie fundiertere Überprüfung von Inhalten ermöglichen. Ergänzend dazu soll die Beobachtungsstelle für digitale Medien neue, unabhängige Überwachungs- und Analysefähigkeiten entwickeln, um eine verbesserte Lageerfassung sicherzustellen. Das gilt insbesondere vor Wahlen oder in Krisensituationen.
Obwohl die Organisation von Wahlen primär in der Verantwortung der Mitgliedstaaten liegt, soll die Zusammenarbeit über das einschlägige Kooperationsnetz intensiviert werden, um gemeinsamen Herausforderungen wie der Integrität der Wahlprozesse systematisch zu begegnen. Die Kommission wird zudem Leitlinien für den verantwortungsvollen Einsatz von KI in Wahlprozessen sowie ein aktualisiertes Wahl-Toolkit im Sinne des DSA vorlegen.
Kritik: „Historisch verpasste Chance“?
Daneben konzentriert sich die Kommission auf die Förderung einer funktionsfähigen Medienlandschaft. Im Zuge der bevorstehenden Überprüfung der Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste will sie untersuchen, wie die Bekanntheit von Online-Services von allgemeinem Interesse gestärkt und die Werbevorschriften modernisiert werden können.
Gleichzeitig sollen Innovationen bei Plattformen angeregt werden, die die demokratische Teilhabe erleichtern. Dafür ist ein Bürgertechnologiezentrum vorgesehen.
Flankierend beschloss die Kommission eine EU-Strategie für die Zivilgesellschaft. Damit wird bis 2026 ein Podium errichtet, um den Dialog über den Schutz und die Förderung der EU-Werte zu vertiefen. Ein Online-Wissenszentrum soll den Zugang zu bestehenden Projekten, Instrumenten und Schutzmaßnahmen erleichtern. Zudem drängt die Kommission darauf, zivilgesellschaftliche Organisationen deutlich stärker finanziell zu unterstützen.
Die EU-Abgeordnete Alexandra Geese (Grüne) moniert, dass die Kommission nur Symptome lindern wolle, ohne die Ursachen wirksam zu bekämpfen. Ihr zufolge stellen die Algorithmen sozialer Netzwerke die derzeit größte Bedrohung für die europäische Demokratie dar, da sie den Zugang zu Informationen, den öffentlichen Diskurs und das Wahlverhalten maßgeblich beeinflussten.
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Es sei vielfach belegt, dass Plattformbetreiber wie Facebook, Instagram, TikTok oder X Nutzern polarisierende und extremistische Inhalte aufzwängen, selbst entgegen deren erklärter Präferenzen, kritisiert Geese. Solange die Kommission diesen grundlegenden Mechanismus nicht entschlossen angehe und den Usern nicht die Wahl über die von ihnen konsumierten Inhalte zurückgebe, bleibe Europa in Bezug auf Informationsmanipulation verwundbar. Das wäre eine „historisch verpasste Chance“.
(wpl)
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