Künstliche Intelligenz
Alexa+: Amazons neue Assistentin jetzt im „Early Access“
Mit dem Erfolg von ChatGPT & Co war es nur eine Frage der Zeit, bis Amazon sein „klassisches“ Sprachassistenzsysteme Alexa mit einem neuen KI-Modell pimpt, um natürliche Konversationen zu ermöglichen. Und tatsächlich kündigte Amazon.com Ende 2023 eine überarbeitete Fassung an, die in der Lage sein sollte, längere Gespräche mit dem Nutzer zu führen und nicht nur einzelne Kommandozeilen abzuarbeiten.
Update
30.09.2025,
21:42
Uhr
Alexa+ ist in den USA als „Early Access“ verfügbar, die Meldung wurde angepasst.
Doch es dauerte bis zum Frühjahr 2025, bis Amazon seine „Alexa+“ genannte verbesserte Sprachassistentin offiziell auflegte – und selbst das geschah nur im Rahmen eines Betatests, in dessen Rahmen neue Funktionen Schritt für Schritt freigeschaltet wurden, und nur in den USA. Mit der Vorstellung der neuen Hardware am Dienstag ist Alexa+ einen Schritt weiter: Der Dienst ist in den USA frei verfügbar, sein Status wird von Amazon aber mit „Early Access“ bezeichnet.
Weitere Länder sollen folgen, darunter Deutschland und Österreich. Keine Angaben macht Amazon bislang aber zum Termin; klar ist nur, dass es auch hier wieder mit einer Beta losgeht.
Überall drin
Bei der Vorstellung am Dienstag ließ Amazon keine Gelegenheit aus, zu zeigen, dass sich Alexa+ in der gesamten heute gezeigten Produktpalette wiederfinden wird. Und dass es zwei wesentliche Unterschiede zur bisherigen Alexa gibt: Zum einen soll Alexa+ insgesamt stärker im Hintergrund arbeiten und nur bei Bedarf einspringen, ohne ständig vom Nutzer ausgerufen zu werden. Zum anderen soll sie sich vollkommen mit natürlicher Sprache bedienen lassen – was das Auswendiglernen von Kommandos überflüssig macht.
Der erste, „Ambient AI“ genannte Ansatz findet sich bei den Ring-Kameras etwa in einer Personenerkennung, dank derer die Ring-Videotürklingeln mit Alexa künftig Bekannte und Freunde automatisch grüßen, während sie Fremde von sich aus über den Grund des Besuchs ausfragen und die Informationen an den Nutzer weitergeben. Ein anderes Beispiel: Alexa nutzt die Ring-Kamera in der Küche, um zu erkennen, wenn der Sohn des Hauses diese betritt. Dann erinnert ihn die verbesserte Sprachassistentin etwa daran, dass er den Hund noch füttern muss.

Alexa+ kann analysieren, was die Ring-Kameras erfassen und dem Nutzer Meldungen und Zusammenfassungen liefern.
(Bild: heise Medien / Nico Jurran)
Die Bedienung mittels natürlicher Sprache wurde anhand von Fire-TV-Playern und -Fernsehern demonstriert, wo man etwa einfach nach „Serien mit chaotischen Chefs“ oder (wenn etwa gerade ein Film läuft) nach „Mehr Inhalten mit diesem Hauptdarsteller“ (ohne dessen Namen nennen zu müssen) rufen kann. Auch ein vergangenes Baseball-Spiel kann man sich so einfach anzeigen lassen, ohne selbst eine App aufrufen zu müssen. Zudem wurde die Suche nach bestimmten Stellen in einem Film vorgeführt. Auf Nachfrage heise onlines bestätigt Amazon, dass sich diese Funktion nicht dazu nutzen lassen wird, Zwangswerbung zu überspringen.
Schließlich zeigte Amazon, wie sich künftig auch Routinen im Smart Home mit natürlicher Sprache programmieren lassen, indem man etwa zu Alexa sagt „Ich möchte, dass alle Lichter ausgehen, wenn ich die linke Taste auf der Fernbedienung drücke“. Amazon erhofft sich davon, dass Alexa+ auch von Menschen genutzt wird, die bislang mit Sprachsteuerung nichts anfangen können.
Vergessen sollte man nicht, dass die Sprachbedienung im Unterschied zur gewöhnlichen Alexa nicht gebührenfrei ist. Für das Abo werden in den USA 19,99 Dollar monatlich fällig. Bisher wurde mit Preisen von 5 bis 10 Dollar spekuliert. Nichts extra zahlen muss, wer bereits Prime abonniert hat.
Hinweis: Der Autor wurde von Amazon zu der Veranstaltung in New York eingeladen. Amazon hat die Reisekosten übernommen.
(nij)
Künstliche Intelligenz
Inmo Air 3: Smartglasses versprechen vollwertigen Android-Computer zum Aufsetzen
Derzeit buhlt eine Vielzahl von Smartglasses um die Gunst von Gadget-Freunden, darunter auch Modelle mit transparenten Bildschirmen wie die Rokid Glasses oder die in Deutschland (noch) nicht erhältliche Meta Ray-Ban Smartglasses. Das auf Kickstarter angebotene chinesische Konkurrenzmodell Inmo Air 3 geht einen anderen Weg: Das Standalone-Gerät soll zum Betrieb kein drahtlos verbundenes Smartphone benötigen. Stattdessen agiert es auf Wunsch als komplett eigenständiger Computer auf der Nase mit zwei transparenten vollfarbigen Micro-OLED-Displays von Sony.
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Das ab rund 770 Euro erhältliche Gerät unterstützt laut Hersteller über 90 Prozent aller Android-Apps. Die Bedienung funktioniert auf unterschiedlichen Wegen. Ähnlich wie bei Metas Smartglasses reagiert die Brille auf ein Touchfeld am Rand sowie Spracheingaben.
Deutlich interessanter ist der beiliegende Smartring, über den man mit dem Daumen streicht. Er fungiert als Touchpad für eine mausähnliche Bedienung, als eine Art Laserpointer zum Zielen und aus Eingabeknopf. Als Alternative liegt ein etwas größerer Touchpad-Controller bei. Auch das neuronale Armband „Mudra Link“ wird unterstützt.
Als Prozessor arbeitet ein nicht näher spezifizierter „Snapdragon XR“-Chip mit acht Kernen in der Brille. Der Speicherplatz beträgt 8 GByte, der Speicherplatz 128 GByte.
Die 1080P-Auflösung der Displays bei 120 Hertz Bildwiederholrate sollte hoch genug für Text oder den Konsum von Filmen sowie Spielen sein. Die eingebaute Waveguide-Technik ermöglicht aber lediglich ein Sichtfeld von 36 Grad. Auch wenn die Einsatzmöglichkeiten mit bis zu drei virtuellen Bildschirmen an die Apple Vision Pro erinnern, sollte man also kein vergleichbares Bild erwarten. Auf den transparenten Brillengläsern sieht man oft nur einen verhältnismäßig kleinen Ausschnitt. Das Sichtfeld ist aber immerhin größer als beim einzelnen Display der Meta Ray-Ban Display (etwa 20 Grad).
Ein Android-Computer zum Aufsetzen
Die 600 Nits Helligkeit reichen laut Hersteller auch für den Einsatz im Freien aus – etwa für Einblendungen eines KI-Assistenten oder bei der Nutzung unterstützter Android-Apps. Getönte Gläser liegen bei und lassen sich via Clip aufstecken. Sie schützen nicht nur vor Sonneneinstrahlung, sondern erhöhen auch beim Medienkonsum den Kontrast des transparenten Bildes. Sehstärke-Linsen lassen sich auf Wunsch mitbestellen.
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Die Möglichkeiten der eingebauten Kamera liegen mit 4K-Auflösung bei 60 Bildern pro Sekunde (fps) deutlich über denen in anderen Smartglasses wie der Oakley Meta Vanguard (2128 × 2832 Pixel bei 30 fps, 1.216 × 1.616 Pixel bei 60 fps). Hier stoppt die Aufnahme erst nach maximal einer Stunde statt schon nach wenigen Minuten wie bei Meta. Die Ultra-Weitwinkel-Linse mit 120 Grad eignet sich auch hier aber eher für Landschaftsaufnahmen als für Fotos und Videos von Personen.
Um das Android-System mit genügend Strom zu versorgen, sind die hinteren Enden der Brillenbügel etwas dicker als bei einigen kompakteren Smartglasses. Das führt auch zu einem etwas höheren Gewicht von rund 135 Gramm (Meta Ray-Ban Display: rund 70 Gramm). Der Akku fasst 660 mAh und soll je nach Nutzung eine Stunde bis sieben Stunden durchhalten.
Wer möchte, kann drahtlos Geräte via Bluetooth oder Wi-Fi verbinden, etwa um vom Smartphone Anrufe entgegenzunehmen oder Spiele vom PC zu streamen. Wer lieber nicht auf das Kickstarter-Angebot eines chinesischen Herstellers zurückgreifen möchte, sollte auch die geplanten Smartglasses von Apple und Google (mit dem neuen Betriebssystem Android XR) im Auge behalten.
(jpw)
Künstliche Intelligenz
diVine: Twitter-Gründer bringt Kurzvideo-App Vine zurück und verbietet KI-Videos
Die bereits vor Tiktok beliebte Kurzvideo-Plattform Vine erlebt eine Rückkehr. Der 2016 von Twitter eingestellte Dienst wird zwar nicht selbst wiederbelebt, am Donnerstag, 13. November 2025 ist aber die daran angelehnte Plattform „diVine“ gestartet. Sie ist im Beta-Stadium für iOS, Android und im Browser verfügbar. Wie beim Vorbild sind auf diVine maximal sechs Sekunden kurze Nutzervideos erlaubt, die im Loop laufen.
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Der von RabbleLabs angebotene Dienst erhält Unterstützung vom Twitter-Mitgründer Jack Dorseys Nonprofit-Organisation „and Other Stuff“. KI-generierte Szenen sind verboten, um „AI Slop“, also künstlich produzierten Inhalten ohne kreativen Wert vorzubeugen.
Kurzvideo-Plattform ohne KI-Inhalte
Um diese Regel zu überprüfen, setzt Anbieter RabbleLabs zur Überprüfung selbst Maschine-Learning-Algorithmen ein. Auch ein Nutzer-Reporting und eine „ProofMode“-Verifikation sollen bei der Durchsetzung helfen. Die in der App aufgenommenen Videos können laut der FAQ zudem einen Prüfmodus durchlaufen, um kryptografisch sicherzustellen, dass eine Smartphone-Kamera das Video aufgenommen hat.
Anders als bei Konkurrenzangeboten wie Tiktok oder Instagram soll diVine die Videos nicht auf zentralisierten Servern speichern. Stattdessen kommt das Nostr-Protokoll zum Einsatz, um Inhalte über ein Netzwerk unabhängiger Relays zu verteilen.
Damit der Feed zu Beginn nicht zu leer wirkt, sollen auch alte Videos aus dem Vine-Archiv verfügbar sein. Ein Mitarbeiter von „and Other Stuff“ arbeitet laut Techcrunch bereits daran, Teile des Vine-Archivs wiederherzustellen. Das von der „Archive Team“-Gruppe erstellte Backup umfasst demnach rund 40 bis 50 GByte.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels sind die Beta-Server überlastet, sodass vorerst keine weiteren Anmeldungen möglich sind. Es gibt allerdings eine Möglichkeit, via Mail über eine Besserung der Lage benachrichtigen zu lassen.
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(jpw)
Künstliche Intelligenz
Minds Mastering Machines 2026: Jetzt noch Vortrag für die Konferenz einreichen
Am 22. und 23. April 2026 findet die Minds Mastering Machines in Karlsruhe statt. Bis zum 23. November 2025 suchen die Veranstalter iX und dpunkt.verlag Vorträge für die Fachkonferenz zu Machine Learning und KI.
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Praxis jenseits des Hypes
Im Mittelpunkt der Minds Mastering Machines stehen weniger die KI-Hype-Themen, sondern Machine Learning in der Praxis. KI im Unternehmen bedeutet nach wie vor zum Großteil das Training Neuronaler Netze und den Einsatz klassischer ML-Methoden.
Vorträge zu aktuellen KI-Themen wie GenAI, LLMs, A2A oder MCP werden ebenfalls behandelt und dabei auf ihren praktischen Nutzen bewertet.
Die Konferenz wendet sich mit ihrem technischen Schwerpunkt an Fachleute, die ML-Projekte in die technische Realität umsetzen, darunter Data Scientists, Data Engineers, Softwareentwickler und Softwarearchitektinnen. Am Vortag der Konferenz sind am 21. April ganztägige Workshops geplant.
Themenspektrum von ML-Frameworks über GenAI und Data Engineering bis zu Datenschutz und Security
Im Call for Proposals suchen die Veranstalter bis zum 23. November Vorträge mit einer Länge von 40 Minuten und ganztägige Workshops unter anderem zu folgenden Themen:
- Deep Learning
- GenAI in der Praxis
- Validierung von ML-Anwendungen
- LLMs und multimodale Modelle
- Agentic AI, MCP und A2A
- Data Engineering: Vom Training zur Produktion
- Datenschutz, Ethik und Recht
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Besonders gerne gesehen sind Erfahrungsberichte. Das Programm wird Mitte Dezember veröffentlicht. Wer über den Verlauf der Konferenz informiert werden möchte, kann sich für den Newsletter eintragen.
Bis zur Veröffentlichung des Programms sind die Tickets zum besonders günstigen Blind-Bird-Tarif von 999 Euro (alle Preise zzgl. 19 % MwSt.) verfügbar.
(rme)
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