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Autobranche: Stellenabbau bei ZFs Antriebssparte
Beim kriselnden Autozulieferer ZF ist die befürchtete Ausgliederung der Sparte für elektrische Antriebe vom Tisch. Unternehmen und Arbeitnehmervertreter haben sich auf ein Maßnahmenpaket verständigt, um bis 2027 rund 500 Millionen Euro einzusparen. Es sollen bis 2030 etwa 7600 Arbeitsplätze abgebaut werden. Das Unternehmen setzt dabei auf ein Freiwilligenprogramm, schließt betriebsbedingte Kündigungen aber nicht aus.
In der „Division E“ fertigen rund 30.000 Mitarbeiter an mehreren Standorten weltweit verschiedene Komponenten für elektrische, aber auch konventionelle Antriebe. Dazu gehören Getriebe, Motoren und Steuerungselektronik. Die Antriebssparte gilt als das Herzstück des Konzerns. Sie ist nach Umsatz und Mitarbeiterzahl auch der größte Geschäftsbereich von ZF.
Hinter den Erwartungen
Die Antriebssparte leidet darunter, dass sich die Nachfrage nach E-Antrieben nicht wie erwartet entwickelt. Dazu kommen hohe Kosten und geringe Margen bei den klassischen Getrieben. Zuletzt hatte ZF auch einen Verkauf der Sparte erwogen, was auf massiven Widerstand der Arbeitnehmer gestoßen ist.
Die Abspaltung ist nun kein Thema mehr, stattdessen soll ein gemeinsamer Kraftakt die erwünschten Einsparungen bringen. „Ich bin froh, dass die Division E, das Herzstück von ZF, im Unternehmen bleibt“, sagt Gesamtbetriebsratschef Achim Dietrich.
Dieser Kraftakt betrifft die deutschen Standorte der Division E, in der rund zwei Drittel der insgesamt 30.000 Menschen arbeiten. Deren Wochenarbeitszeit soll in der Regel auf 32,5 Stunden sinken – bei entsprechend weniger Lohn. Eine für April vorgesehene Lohnerhöhung will ZF verschieben.
7600 Jobs fallen weg
In der Sparte sollen bis 2030 etwa 7600 Arbeitsplätze wegfallen. Das sei Teil des bereits angekündigten Stellenabbaus von konzernweit bis zu 14.000 Jobs und nicht zusätzlich, betont Personalvorständin Lea Corzilius. „Das sind schmerzhafte Einbußen, da brauchen wir uns nichts vorzumachen“, sagt Helene Sommer von der IG Metall.
ZF setzt dabei auf Freiwilligkeit und bietet ein Abfindungsprogramm an, das die Arbeitnehmervertreter als „gut ausgestattet“ bezeichnen. Dazu soll es für ältere Kollegen Angebote für Altersteilzeit und Vorruhestand geben. „In den nächsten zwei Jahren sprechen wir 2200 Kollegen an“, sagt Corzilius.
Vorstand und Gewerkschaften zeigten sich zuversichtlich, dass die gesetzten Ziele auch ohne betriebsbedingte Kündigungen zu erreichen sind. Ganz ausschließen will das aber keiner. „Ich bin überzeugt davon, dass wir die Ziele erreichen und betriebsbedingte Kündigungen kein Thema sein werden“, sagt Betriebsratschef Dietrich.
Neuer Vorstandschef
Der frischgebackene Vorstandschef Mathias Miedrich spricht von einer „echten Kooperation“ von Unternehmen und Arbeitnehmern. Statt des Verkaufs der ganzen Sparte will ZF jetzt prüfen, welche Komponenten es noch selbst herstellt und welche eingekauft werden können. Dafür will TF auch mit anderen Herstellern über „Teilpartnerschaften“ reden.
„Wir sprechen zum Beispiel über Bereiche wie E-Motoren und Inverter“, sagt Miedrich an seinem ersten Arbeitstag als Vorstandschef. „Das können auch Joint Ventures sein. Partnerschaften können wir uns aber auch bei Getrieben vorstellen.“
„Uns ist bewusst, dass der Weg dorthin mit harten Einschnitten für unsere Mitarbeitenden einhergeht“, sagt Miedrich, schließt Werksschließungen aber aus. Große Standorte hat der Geschäftsbereich in Friedrichshafen, Schweinfurt und Saarbrücken. „Wir prüfen noch, was wir machen können, um die Wettbewerbsfähigkeit der Werke zu stärken.“
Schulden in Milliardenhöhe
Meidrich übernimmt am 1. Oktober den Vorstandsvorsitz von seinem umstrittenen Vorgänger Holger Klein, dessen Vertrag im September vorzeitig aufgelöst wurde. Klein war seit 2023 am Ruder und hatte das Unternehmen auf Spar- und Reformkurs gebracht. Ein Knackpunkt dabei ist die Division E, die in Teilen als nicht wettbewerbsfähig gilt.
Dazu lasten Schulden auf dem Unternehmen. Übernahmen etwa von TRW und Wabco in den vergangenen Jahren haben viel Geld gekostet, auf rund 10,5 Milliarden Euro summieren sich die Verbindlichkeiten. Die Nullzinsphase ist vorbei, weshalb ZF nun Millionen für Zinsen aufbringen muss.
Das Stiftungsunternehmen machte im ersten Halbjahr einen Verlust von 195 Millionen Euro. Da die Märkte sehr instabil seien, sei auch im Gesamtjahr ein Verlust zu erwarten, hieß es. Dann würde der ZF im zweiten Jahr in Folge ins Minus rutschen.
(vbr)
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Tesla steigert Produktion im deutschen Werk
Der US-Elektroautobauer Tesla peilt für seine Autofabrik in Grünheide bei Berlin trotz schwieriger Marktlage in Deutschland eine erneute Steigerung der Produktion im Jahr 2026 an. In jedem Quartal habe Tesla im abgelaufenen Jahr die Produktion weiter steigern können – so wie geplant, sagte Werksleiter André Thierig der Deutschen Presse-Agentur.
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„Wir schauen damit auch positiv ins neue Jahr und gehen von einer weiteren Steigerung aus.“ Rund 11.000 Beschäftigte stellen laut Unternehmen in dem Werk in Brandenburg gut 5.000 Fahrzeuge pro Woche her, das sind rund 250.000 Fahrzeuge im Jahr.
„Wir konnten die Arbeitsplätze hier sichern, waren niemals wie andere Industriestandorte in Deutschland von Produktionsstillstand oder Stellenabbau betroffen“, sagte der Werksleiter. Der Standort sei auch im Jahr 2025 weiter ausgebaut worden mit substanziellen Investitionen nicht nur in den Anlauf der Modelle. So sei ein neues Gebäude für Vorserienfahrzeuge errichtet worden.
Werksleiter geht von „stabiler Lage“ aus
Die aktuelle Lage bezeichnete der Werksleiter als „stabil“. „Wir beobachten das natürlich kontinuierlich und werden dann die Märkte und die Produktion auch entsprechend anpassen“, sagte Thierig. „Kanada ist als Markt hinzugekommen.“ Kanadische Kunden könnten die Fahrzeuge aus Grünheide günstiger kaufen, weil die höheren US-Einfuhrzölle nicht anfallen.
Die Autobranche steckt weltweit in einer Profitabilitätskrise. In Deutschland hat der Elektroautomarkt wieder angezogen, für Tesla bleibt er dort schwierig: Von Januar bis November 2025 wurden 17.358 Tesla-Pkw neu zugelassen, berichtete das Kraftfahrt-Bundesamt. Das war ein Minus von rund 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Tesla beliefert von Grünheide in Brandenburg aus allerdings mehr als 30 Märkte und ist damit weniger krisenanfällig. Die einzige europäische E-Auto-Fabrik von Tesla-Chef Elon Musk begann im Jahr 2022 offiziell mit der Produktion.
Ausbau der Fabrik weiter geplant
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Während US-Präsident Donald Trump eine Elektroauto-Prämie von 7.500 US-Dollar auslaufen ließ, will die Bundesregierung Haushalte vor allem mit kleinem und mittlerem Einkommen bei Kauf und Leasing von E-Autos unterstützen. Der Werksleiter hält dies für sinnvoll, dringt aber auf Tempo.
„Wichtig ist es unserer Meinung nach, dass die Ankündigung jetzt sehr schnell umgesetzt wird, damit die Verbraucher auch wirklich wissen, was genau kommt und wann es auch kommt“, sagte Thierig. Allerdings sollen nach Plänen der EU-Kommission auch nach 2035 Autos mit Verbrenner neu zugelassen werden können.
Den geplanten Ausbau der Fabrik hat der Autobauer weiter im Blick. „Die erste Teilgenehmigung für den Ausbau der Produktionskapazitäten haben wir bereits erhalten“, sagte der Werksleiter. „Für die zweite Teilgenehmigung haben wir den Antrag noch nicht eingereicht.“ Dazu liefen Vorbereitungen. Der Schritt erfolge, wenn die Entscheidungsträger in den USA beschließen, die Fabrik auszubauen. Im Norden der Fabrik wird derzeit der Bahnhof Fangschleuse verlegt und eine neue Landstraße entsteht.
Mitte Dezember hatte der US-Elektroautobauer angekündigt, er wolle die Voraussetzungen für eine Fertigung kompletter Batteriezellen in Deutschland schaffen. Voraussichtlich ab 2027 sollen bis zu acht Gigawattstunden Batteriezellen pro Jahr produziert werden.
Umweltschützer haben große Bedenken, weil die Fabrik teils im Wasserschutzgebiet liegt. Tesla weist die Bedenken zurück und verweist unter anderem auf einen sinkenden Wasserverbrauch. Seit mehr als einem Jahr werde das komplette Produktionsabwasser recycelt. Damit werde deutlich weniger Wasser verbraucht als in den vergangenen Jahren, so der Werksleiter.
Tarifvertragsstreitigkeiten
Die Einführung eines Tarifvertrags lehnt Werksleiter André Thierig kategorisch ab. „Es gab dieses Jahr eine Entgelterhöhung im einschlägigen Tarifvertrag von zwei Prozent“, sagte der Deutschen Presse-Agentur. „Wir konnten, weil wir in einer anderen wirtschaftlichen Situation sind als die gesamte Industrie, die Entgelte um das Doppelte – um vier Prozent – anheben. Seit Produktionsbeginn waren es damit mehr als 25 Prozent Entgelterhöhung in weniger als vier Jahren.“
Die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen kämpft für einen Tariflohn. „Ohne Tarifvertrag bleibt die Bezahlung bei Tesla deutlich unter dem Niveau in anderen Autowerken in Deutschland zurück“, sagte Bezirksleiter Jan Otto der dpa. „Die Tesla-Geschäftsführung redet den Tarifvertrag schlecht, indem sie dessen niedrigste Entgeltgruppe heranzieht. In Automobilwerken sind die untersten beiden Entgeltgruppen aber gar nicht vergeben.“
Werksleiter Thierig lehnt auch eine Arbeitszeitverkürzung ab, für die die Gewerkschaft kämpft, und sieht sie als Risiko für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts „Die Diskussion um eine 35-Stunden-Woche ist für mich eine rote Linie, die werden wir nicht überschreiten“, sagte Thierig. Im Jahr 2026 steht bei Tesla eine Betriebsratswahl an.
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(ps)
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heise wünscht einen guten Rutsch und ein gesundes neues Jahr 2026!
2025 ist jetzt fast geschafft, in wenigen Stunden beginnt mit 2026 ein neues Jahr. Sicher wird es wieder nicht langweilig. Gegen etwas weniger Aufregung hätten wir nach diesem Jahr wohl alle nichts einzuwenden. Auch im abgelaufenen Jahr tobte in der Ukraine weiterhin ein unerbittlicher Krieg, nicht nur in den USA hat Donald Trump nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus für Chaos gesorgt. Hierzulande haben wir seit dem Frühjahr eine neue Regierung und wirklich rund läuft es bei der bislang nicht. In der IT-Welt wurde einmal mehr alles von KI überschattet, inzwischen wird aber mehr über die Finanzen als die Technik selbst gesprochen. Zumindest bei der globalen Abkehr von fossilen Brennstoffen geht es voran, wenn auch weiterhin nicht schnell genug.
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Das nächste Jahr beginnt schon in der ersten Januarwoche mit der Elektronikmesse CES in Las Vegas, traditionell gibt es dort nicht nur spannende Neuheiten, sondern auch viel Kurioses zu sehen. An den Finanzmärkten dürfte weiter genau beobachtet werden, wie es mit Nvidia und der KI-Industrie insgesamt weitergeht. Im Sommer steht dann in Nordamerika die bislang größte Fußball-Weltmeisterschaft an, zu den 48 Teilnehmern gehören auch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Absolut sicher ist, dass es am 12. August zu einer partiellen Sonnenfinsternis kommen wird. Im Herbst soll dann mit „GTA VI“ eines der am sehnlichsten erwarteten Computerspiele erscheinen. Darüber und über alle anderen Neuigkeiten wird heise natürlich wie gewohnt berichten.
Alles Gute!
Das gesamte Team von heise online und den Redaktionen von c’t, iX, Mac & i, c’t Fotografie, Make, Bestenlisten by Techstage und Telepolis sowie heise Security, heise Developer und heise Autos wünscht Ihnen ein friedliches und freudvolles Jahr 2026. Wir drücken Ihnen die Daumen, dass Sie vorgenommene Vorsätze erfolgreich umsetzen und sich Ihre Wünsche erfüllen. Außerdem wünschen wir Ihnen, dass Sie gesund bleiben – oder zumindest schnell genesen.
Kommen Sie gut hinüber in das neue Jahr und bleiben Sie uns mit Interesse und Kritik gewogen. Wir freuen uns auf Sie und werden Sie weiter aktuell, ausführlich und tiefgründig informieren – und dabei auch über den Tellerrand der IT hinausblicken. Dabei versuchen wir weiterhin strikt zu trennen zwischen den Dingen und Ereignissen sowie den Meinungen über sie. Alles Gute für ein schönes neues gemeinsames Jahr!
(mho)
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Bericht: iPhone-18-Bildsensor von Samsung made in Texas
Apples Versuche, dem Drängen der US-Regierung zu folgen, mehr iPhone-Fertigung in die Vereinigten Staaten zu verlagern, gehen weiter. Einem Bericht des in Südkorea erscheinenden Elektronikfachblattes The Elec zufolge geht es dabei um den Lieferanten Samsung – genauer: dessen Bildsensorenproduktion. Aktuell setzt Apple vollständig auf Sony beim Bau der iPhone-Kameras. Dass mit Samsung demnächst ein zweiter Hersteller hinzukommen soll, gilt in Supply-Chain-Kreisen als ausgemacht. Wo dieser fertigt, war aber bislang noch unklar.
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Sonys Monopol wird gebrochen
Laut The Elec gilt Austin in Texas als heißer Kandidat. Samsungs Komponentenabteilung plant, dort in den kommenden Jahren über 17 Milliarden US-Dollar zu investieren. Angeblich soll alles ganz schnell gehen: Eine erste Produktionslinie für Bildsensoren könnte bereits im ersten Halbjahr 2026 zur Verfügung stehen. Ob Apple hier bereits Kunde ist, gilt allerdings als unklar.
Denkbar wäre, dass Apple Samsung-Bildsensoren parallel zu Sony-Technik bereits im für Herbst geplanten iPhone 18 Pro oder Pro Max – alternativ oder zusätzlich auch im ersten iPhone-Foldable – verbaut. Üblicherweise versucht der Konzern stets, mindestens zwei Lieferanten für zentrale Komponenten zu haben. Wenn diese nicht sowieso bei Auftragsfertigern exklusiv für Apple gebaut werden, wie etwa die Apple-Silicon-Prozessoren der A- und M-Reihe oder die neuen Modemchips C1 und C1X. Sony fertigt derzeit in Japan.
Three-Stack-Design für bessere Lichtausbeute
Ob die Gesamtproduktion der neuen Apple-Bildsensoren in Austin erfolgt oder diese nur eine Zweit- oder Drittproduktion neben Südkorea und anderen Standorten darstellt, wurde zunächst nicht bekannt. Zu erwarten ist jedoch, dass Apple die Fertigung öffentlich ankündigt, um sein Commitment zum heimatlichen Standort zu unterstreichen.
Samsung plant in Austin den Bau neuartiger Bildsensoren im sogenannten Three-Stack-Design, das eine bessere Lichtausbeute durch ein vertikales Stacking mehrerer Sensorschichten verspricht. Zudem ist mit einer höheren Pixeldichte, samt schnellerer Lese- und Schreibvorgänge, zu rechnen. Samsung will das Verfahren erstmals im großen Stil anwenden, weshalb sich Apple dafür interessiert.
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(bsc)
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