Künstliche Intelligenz
Donnerstag: US-Petition gegen Windows-10-Ende, Amazons Cloud-Gaming für Partys
Noch nie wurden so viele Computer von Sicherheitsupdates abgeschnitten wie durch das Windows-10-Ende, warnen Verbraucherschützer in den USA. Der Müllberg wäre gigantisch. Deshalb verlangen sie eine Verlängerung der Sicherheitsupdates für das Betriebssystem nach dem Vorbild in der EU. Derweil wird das Prime-Angebot von Amazon erweitert. Der Cloud-Gaming-Dienst Luna bekommt ein neues Design und mehr Partyspiele, etwa mit Snoop Dogg. Amazon nennt dies „GameNight“ für gemeinsames Spielen am Fernseher mit Freunden und Familie. Es ist im Prime-Abo enthalten und ohne Zusatzkosten verfügbar. Vor Gericht gezogen ist ein wegen Handelns mit Cannabis in nicht geringer Menge verurteilter Mann. Es geht um die heimliche Überwachung durch die angeblich verschlüsselnde App AN0M. Doch das deutsche Bundesverfassungsgericht prüft die Auswertung doch-nicht-verschlüsselter Kommunikation nicht. Denn im Zweifel handelten die USA verfassungskonform – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Nachdem hiesige Verbraucherschützer für den Europäischen Wirtschaftsraum bereits erreicht haben, dass Microsoft noch ein Jahr lang, bis 13. Oktober 2026, automatische Sicherheitsupdates für Windows 10 ohne Weiteres bereitstellt, ruft jetzt auch das US-Verbraucherschutznetzwerk PIRG danach. Mit einer großen Petition sucht es Druck auf Microsoft auszuüben, trotz des für Mitte Oktober geplanten Endes für Windows 10 weiter gebührenfreie Sicherheitsupdates für das Betriebssystem bereitzustellen. Denn „dieses Wegwerfsystem vermüllt den Planeten, verletzte unsere Verbraucherrechte und nervt einfach“, so der Leiter von PIRG. Die an Microsoft-Chef Satya Nadella gerichtete Petition zählt zahlreiche Unterstützer aus Wirtschaft und Politik: US-Petition fordert gebührenfreie Sicherheitsupdates für Windows 10.
Amazon spendiert seinem Cloud-Gaming-Dienst Luna ein neues Design und mehr Spiele. Neben aktuellen Toptiteln soll es künftig mehr Partyspiele geben, die Prime-Mitglieder im Rahmen einer „GameNight“ auf dem Sofa zusammen mit Freunden und Familie spielen können. Zum Start der GameNight wurde mit „Courtroom Chaos: Starring Snoop Dogg“ ein KI-gestütztes Improvisationsspiel im Gerichtssaal angekündigt, bei dem Spieler ihre Aussagen vor Richter Snoop Dogg verteidigen müssen. Die Teilnehmer des am Fernseher laufenden Spiels können dafür ihre Smartphones nutzen, gesonderte Controller sind nicht notwendig. Amazon verspricht, GameNight noch dieses Jahr allen Prime-Abonnenten ohne zusätzliche Kosten zur Verfügung zu stellen: Amazon überarbeitet seinen Cloud-Gaming-Dienst Luna und setzt auf Partyspiele.
Im Zweifel geht das deutsche Bundesverfassungsgericht (BVerfG) davon aus, dass US-Behörden „bei der Gewinnung (von Beweismitteln) die Grundsätze der Rechtsstaatlichkeit und des Menschenrechtsschutzes“ beachten. Daher weist das BVerfG die Beschwerde eines mit US-Rechtshilfe in Deutschland Verurteilten als unzulässig zurück. Hintergrund des Verfahrens ist die vermeintlich verschlüsselnde App AN0M (auch ANOM), auf die mehr als zehntausend Verdächtige hereingefallen sein sollen. Tatsächlich steckten Strafverfolger aus Australien, den USA und einem nicht bekannten EU-Mitgliedsstaat dahinter. Die Verdächtigen glaubten, einen besonders sicheren Kommunikationsdienst zu nutzen, zahlten dafür Gebühren, gingen aber in die Falle: Verfassungsbeschwerde gegen Auswertung der Fake-App AN0M unzulässig.
„Deutschland auf dem Weg zum Fusionskraftwerk“ heißt ein von der deutschen Bundesregierung beschlossener Aktionsplan. Sein Ziel ist, die Bundesrepublik zu einem führenden globalen Standort der Fusionsenergie zu machen. Mit einem Gesamtbudget von über 2 Milliarden Euro allein in dieser Legislaturperiode sollen Forschung, Infrastruktur und ein industrielles Ökosystem rund um Fusion zur Stromerzeugung gefördert werden. Bisher lagen die jährlichen öffentlichen Mittel für die Fusionsforschung des zuständigen Ministeriums bei rund 150 Millionen Euro. Die Regierung sieht in der Kernfusion einen wichtigen, langfristigen Baustein für saubere, sichere und grundlastfähige Stromproduktion: 2 Milliarden Euro sollen weltweit erstes Fusionskraftwerk nach Deutschland holen.
In der heutigen Ausgabe der #heiseshow sprechen wir unter anderem über die Drohung der Signal-Chefin, den sicheren Messenger wegen der geplanten EU-Chatkontrolle aus Europa zurückzuziehen. Was genau bedeutet die EU-Regulierung für verschlüsselte Messenger? Derweil will Bundeskanzler Merz das EU-Verbrennerverbot kippen und auf Technologieoffenheit setzen. Welche Chancen hat ein solcher Vorstoß auf EU-Ebene? In der Schweiz haben die Einwohner mit knapper Mehrheit für die Einführung einer staatlichen digitalen Identität gestimmt. Was macht das Schweizer E-ID-Modell aus und welche Datenschutzaspekte stehen im Vordergrund? Kann Deutschland von den Erfahrungen der Schweiz lernen? Das sind die Themen heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: Signal-Rückzug, Verbrennerverbot, E-ID in der Schweiz.
Auch noch wichtig:
- Am Samstag, 4. Oktober, zwischen 12 und 13 Uhr wird das AT-Alert-System mit der Sirenenprobe österreichweit getestet. Wie in Deutschland wird dabei die „Cell-Broadcast“-Technologie genutzt, die Probewarnungen auf Handys und Smartphones auslöst.
- Anfang dieser Woche war es soweit. Nachdem Millionen Menschen das Internet zuerst dank AOL erkundet haben und der US-Anbieter die Einwahl übers Modem noch immer im Angebot hatte, war am 30.9.2025 Schluss – nach 35 Jahren: AOL stellt Einwahlmöglichkeit über Modem in den USA ein.
- Unzählige Sterne in der Milchstraße werden durch eine gigantische Welle angehoben und gesenkt. Das wurde anhand von Daten des Weltraumteleskops Gaia entdeckt. Bislang ist die Ursache unbekannt: Durch die Milchstraße läuft eine gigantische Welle.
- Signal gilt als einer der sichersten Messenger. Die App könnte aber in Europa vom Markt verschwinden, falls sich die Chatkontrolle in der EU durchsetzt: WhatsApp-Konkurrent Signal droht mit Rückzug aus Europa.
- Das Supportende von Windows 10 drückt? Mit der Supportverlängerung ESU verlängern Sie die Updateversorgung erst mal um ein Jahr: Wie Sie Windows 10 ein weiteres Jahr Updates verschaffen.
- Fritz bringt vier Produkte in den Handel. Die Oberklasse-Glasfaser-Fritzbox 5690 kostet 319 Euro, der Fritz-Repeater 2700 schlägt mit 149 Euro zu Buche: Fritzbox, Fritz-Repeater und Fritzfon – vier neue Fritz-Produkte erscheinen.
- Viele der Anforderungen für Windows 11 können Sie mit Registry-Tricks umgehen, die von Microsoft selbst stammen. Wir zeigen, wie das aktuell funktioniert: Windows 11 auf angeblich inkompatibler Hardware installieren.
- Eine weitere Schlappe für ARM. Ein US-Gericht entschied in einem letzten Streitpunkt zugunsten Nuvias und Qualcomms: ARM verliert auf ganzer Linie gegen Qualcomm.
- In Kiel wurden Drohnenschwärme gesichtet. Nach Behördenangaben flogen sie gezielt wichtige Einrichtungen ab, darunter den Nord-Ostsee-Kanal und den Landtag: Drohnen spionieren Kiel aus.
- Das Bundesverkehrsministerium hat eine Anfrage der US-Streitkräfte abgelehnt, Teslas Cybertruck in Deutschland zuzulassen. Grund sind Sicherheitsmängel beim Tesla Cybertruck: Zu gefährlich für deutsche Straßen.
- Microsoft führt umfassende Änderungen bei seinem Spieleabo Game Pass ein. Viele Nutzer müssen mehr zahlen – oder bekommen keine Neuerscheinungen mehr: Microsoft ordnet Game Pass um – Neuerscheinungen nur noch gegen Aufpreis.
- Eine KI-generierte Figur steht angeblich kurz davor, als Schauspielerin von einer Künstleragentur vertreten zu werden. Die Kritik aus der Branche ist scharf an der „KI-generierten Schauspielerin“: Hollywood-Gewerkschaft gegen „Tilly Norwood“.
(fds)
Künstliche Intelligenz
Biometrische Überwachung: EU-Staaten stimmen für Reisepass auf dem Handy
Die EU-Staaten haben sich am Mittwoch auf ihre Position für die geplante Verordnung für digitale Reisepässe geeinigt. Der Beschluss ermöglicht dem Ministerrat die Aufnahme von Verhandlungen mit dem EU-Parlament zu dem Dossier. Es zielt darauf ab, den Grenzübertritt an den Außengrenzen des Schengen-Raums effizienter und sicherer zu gestalten. Die Verordnung etabliert Regeln für die freiwillige Erstellung digitaler Reisedokumente (Digital Travel Credentials) auf dem Smartphone, die eine digitale Kopie der im Chip des Reisepasses oder Personalausweises gespeicherten Daten enthalten.
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Kernfunktion der vorgesehenen EU-Travel-App ist für den Rat die Option für Reisende, ihre Daten bereits vor der Ankunft an der Grenze an die zuständigen Behörden zu übermitteln. Dadurch sollen Grenzbeamte die Reisedokumente aus der Ferne verifizieren und auch mit Polizei- und Migrationsdatenbanken abgleichen können. Das soll Wartezeiten verkürzen, die Sicherheit erhöhen und Betrügern die Nutzung gefälschter Dokumente erschweren.
Die Entwicklung der zentralen Komponenten – der Handy-App, eines Backend-Validierungsdienstes und eines „Traveller-Routers“ zur Datenweitergabe – werde der Agentur EU-Lisa übertragen, erläutert das Ministergremium. Diese ist für das Management großer IT-Systeme im Sicherheitsbereich zuständig. Die Nutzung sei für EU-Bürger oder Drittstaatsangehörige ausdrücklich optional. Das physische Reisedokument müsse beim Grenzübertritt weiterhin mitgeführt werden.
Biometrie-Superdatenbank wird gefüttert
Die Travel-App ist dem Rat zufolge als zentrales Element zur Vernetzung der umfassenden EU-Grenz-Systeme konzipiert. Reisende sollen ihre digitalen Reisedokumente in Zukunft nutzen können, um etwa ihre Daten für das im Oktober 2025 in Betrieb genommene Ein-/Ausreisesystem (EES) vorab einzureichen, das biometrische Daten von Drittstaatsangehörigen digital erfasst. Ebenso ist die Integration in das für 2026 geplante Reisegenehmigungssystem ETIAS sowie bei digitalen Visa-Anträgen vorgesehen.
Ungeachtet der versprochenen Reiseerleichterungen warnen Bürgerrechtler und Datenschützer eindringlich vor den Folgen der Digitalisierung von Reisedokumenten. Sie sehen darin einen Ausbau der biometrischen Überwachungsinfrastruktur auf EU-Ebene. Die digitale Reise-App sehe zunächst automatisierte Gesichtserkennung zur biometrischen Identifikation vor, dürfte aber den Weg für eine flächendeckende und automatisierte Erfassung und Auswertung biometrischer Daten ebnen. Das würde die Reisefreiheit langfristig einschränken.
(mki)
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TCL Nxtpaper 60 Ultra im Test: Android-Smartphone mit mattem Bildschirm
Als eher kleiner Hersteller muss TCL einfallsreich sein, damit seine Produkte aus der Smartphone-Masse herausstechen. Beim Nxtpaper 60 Ultra wurde es ein spezieller Bildschirm, den es so anderswo nicht gibt. Die Preise von 480 Euro für die Version mit 256 GByte Speicher und 550 Euro für 512 GByte sortieren das Gerät in der gehobenen Mittelklasse ein.
Optisch macht das Smartphone durchaus was her. Das kantige Gehäuse mit dem großen, runden Kameraelement sieht schick aus und ist gut verarbeitet. Der Materialmix dürfte allerdings edler sein, der Rahmen aus Kunststoff fühlt sich kaum hochwertig an. Gemäß IP68 ist das Gerät gegen das Eindringen von Wasser und Staub geschützt.
Vom Namen Nxtpaper, der nach E-Paper klingt, sollte man sich nicht irritieren lassen. Im Bildschirm steckt ein LCD-Panel (Liquid Crystal Display), wie man es auch bei anderen Smartphoneherstellern findet, dem Siegeszug des OLED zum Trotz. Der Schirm ist mit 7,2 Zoll sehr groß geraten, mit einer Hand bedienen lässt sich das Smartphone kaum. Er zeigt, auch schräg von der Seite betrachtet, keine Farbverzerrungen und schafft eine Bildwiederholfrequenz von bis zu 120 Hertz. Das sorgt für sanftes Scrolling und flüssige Animationen. Die Auflösung liegt klassenüblich etwas über Full-HD.
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E-Auto Smart #5 Brabus im Test: Stark wie ein Bär, schwach bei der Software
Cuxhaven, Parkplatz „Alte Liebe“: Der Testwagen reagiert nicht mehr. Ich war ausgestiegen, um einen Parkschein zu ziehen. Nach ein paar Metern Abstand hat der Smart #5 automatisch verriegelt. Bei der Rückkehr mit dem Papierzettel ging nichts mehr. Abgeschlossen steht er vor mir, stumm und dunkel – und ich stehe am Samstagvormittag bei Windstärke sechs im Regen. Was soll es, denke ich, und gehe ins nächste Café. Die Ursache für das Liegenbleiben ist unbekannt. War es das 12-Volt-Bordnetz, die Schlüsselbatterie oder die Feuchtigkeit? Vielleicht gibt es einen Zusammenhang mit den Softwareschwächen dieses starken Elektroautos: Wie gut kann er im dicht besetzten SUV-Segment bestehen? Der Smart #5 Brabus hat 475 kW Antriebsleistung, beschleunigt in 3,8 Sekunden auf 100 km/h, hat im WLTP eine Reichweite von 540 km und kostet in dieser Spitzenversion 60.900 Euro.
- seit 2025 auf dem Markt
- Abmessungen: 4,7 m lang, 1,92 m breit, 1,71 m hoch, Radstand: 2,9 m
- Antriebe: 250, 267, 432 und 475 kW
- Batterie: 74,4 bis 94 kWh
- Preis ab 45.900 Euro
- Pluspunkte: Antrieb und Ladeleistung
- Minus: unausgereifte Software
Mit 4,7 m Länge konkurriert der Smart #5 unter anderem mit dem Tesla Model Y oder dem BMW iX3. Das Platzangebot ist großzügig: Die üppige Breite von 1,92 m ohne Außenspiegel sowie die Höhe von 1,71 m schaffen Raum auch für große und gewichtige Menschen. Das Kofferraumvolumen beträgt 630 Liter, worauf sich 47 weitere Liter für den Frunk addieren.
Der zweisitzige #2 kommt erst 2027
Der #5 polarisiert: Das soll ein Smart sein? „Ich dachte, der wäre kurz und zweisitzig“, war hin und wieder zu hören. Ja, so war es, und 2027 könnte es als #2 wieder einen Mini der Marke geben. Nach heutigem Stand macht Smart aber das, was alle Volumenhersteller tun – ohne ein Kompakt-SUV geht es nicht.
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