Digital Business & Startups
Halbes Scheitern als Startschuss für echten Impact
#Gastbeitrag
Nicht jede gute Idee führt zu einem erfolgreichen Unternehmen. Doch aus jeder Gründung entstehen Erkenntnisse. Ein Gastbeitrag von Christian Gruener über notwendige Umwege und darüber, warum gerade sie oft zu echter Wirkung führen.

Was man lernt, wenn man mehrfach anläuft, um zur gewünschten Gründung zu kommen. Als Gründer von VARM kenne ich die Höhen und Tiefen. 2021 gründete ich ein Startup im Longevity-Sektor und verkaufte es kurz darauf wieder. Danach folgte eine Startup-Idee für Wärmepumpen gemeinsam mit dem heutigen onu.energy-Gründer Tobias Brühne. Das Termsheet platzte jedoch in letzter Minute. Erst der dritte Versuch führte zum Durchbruch.
Ein Gastbeitrag über notwendige Umwege und darüber, warum gerade sie oft zu echter Wirkung führen.
Manche Startups scheitern leise, andere spektakulär. Die Geschichte von mir und Tobias gehört zur ersten Kategorie. Die Idee, mit einer eigenen Lösung für Wärmepumpen zur Wärmewende beizutragen, kam zu früh für den Markt. Der gesellschaftliche und mediale Rückenwind, den das Thema heute erfährt, setzte erst später ein. Im Wesentlichen ging es darum, einen One-Stop-Shop für Wärmepumpen aufzubauen. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch große Skepsis bezüglich der Wärmepumpe als Heizungslösung. Trotz einiger positiver Resonanz bei VCs und einem fortgeschrittenen Termsheet, ist ein Deal für eine Funding-Runde am Ende nicht zustande gekommen.
Was bleibt von so einer Erfahrung? Für mich war es der Anstoß, Gründung, Relevanz und Impact neu zu denken. Aus dem schnellen Verkauf meines ersten Startups und der geplatzten Wärmepumpen-Idee entstand mein heutiges Startup, das sich der energetischen Dämmung von Bestandsgebäuden widmet. Tobias Brühne, mein früherer Ideen-Mitgründer, unterstützt uns heute als Angel-Investor, und treibt mit onu.energy ebenfalls ein neues Herzensprojekt voran. Mit onu.energy baut er heute erfolgreich eine Firma, die durch innovative Lösungen Energiebeschaffung für Großverbraucher neu denkt. Seine Erfahrungen aus dem gemeinsamen Projekt haben sich als wertvolles Fundament für seinen jetzigen Erfolg erwiesen.
Learnings aus den ersten Gründungen
- Geplatzte Termsheets heißen vielleicht auch etwas
- Timing entscheidet mehr als Technologie
- VC-Interesse ist kein Produkt-Markt-Fit
- Die zweite Gründung beginnt mit der richtigen Frage
Wie man mit einem geplatzten Termsheet und VC-Frustration umgeht
Das gescheiterte Termsheet für die Startup-Idee im Bereich Wärmepumpen hinterließ Spuren, vor allem in der eigenen Gründeridentität. Die Wärmewende war das richtige Thema, doch das Produkt passte noch nicht zum Markt. Auch der Umgang mit VCs prägte die Erfahrung: überzogene Erwartungen, widersprüchliches Feedback, wenig Substanz. Aus all dem entstand eine bewusste Abkehr vom klassischen Pitch-or-Die-Mindset hin zu einer pragmatischen, problemorientierten Herangehensweise.
Timing entscheidet mehr als Technologie
Selbst nach gründlicher Recherche im richtigen Sektor mit großem Potenzial kann das Timing über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Die VC-Welt war damals nicht bereit für groß angelegte Wärmepumpen-Startups. Das jetzige Unicorn 1K5° hatte noch <10 Mitarbeiter, Enpal war noch kein Unicorn und der Solarmarkt erlebte gerade den Anfang seines Booms. Schwankende Investor-Erwartungen erschwerten zusätzlich die Lage. Nach dem VC-Money-Boom in 2021/2022 wurde wieder konservativer investiert. Wege zur Profitabilität wurden wichtiger. Für die Idee mit Wärmepumpen wäre die operative Umsetzung zu früh zu teuer gewesen. Mein jetziges Startup profitiert heute davon, dass die Dringlichkeit im Gebäudesektor politisch anerkannt und wirtschaftlich gestützt ist. Wärmedämmung hat geringere Hürden als das Verbauen von Wärmepumpen, was bei der langfristigen Skalierung hilft.
VC-Interesse ist kein Produkt-Markt-Fit
Investoreninteresse ersetzt nicht die Auseinandersetzung mit dem eigentlichen Problem. Das vermeintliche VC-Signal war kein echtes Marktfeedback, sondern eine Fata Morgana. Beim dritten Anlauf drehte sich die Logik: Nicht eine Top-down-Produktidee stand im Zentrum, sondern die Frage, wo heute Struktur fehlt, wo das zu lösende Problem riesig ist und was unmittelbar Wirkung entfalten kann. Der handwerksnahe, systemische Ansatz zum Bekämpfen der Blue-Collar Crisis stieß auf eine vorhandene Nachfrage, unterstützte einen Mega-Trend und musste kein künstliches Bedürfnis erzeugen.
Warum (halbes) Scheitern der Startschuss für echten Impact sein kann
Das nicht zustande gekommene Funding für die Wärmepumpen-Idee führte zu einer klareren Fokussierung. Mit der nächsten Gründung sollte ein reales und relevantes Problem gelöst werden.
Die Gründung von VARM setzte genau dort an: Bei fehlenden Prozessen in Handwerksbetrieben, bei der ineffizienten Dämmung von Bestandsgebäuden und bei der schlechten Kommunikation zwischen allen Beteiligten. (Installateuren, Eigentümern und Handwerk). Nicht mehr das Produkt stand im Mittelpunkt, sondern konkrete Nutzerbedürfnisse. Dieser Perspektivwechsel half auch im Fundraising. Durch Gespräche mit den Marktteilnehmern und intensiver Recherche konnten auch Investoren vom Bedarf überzeugt werden.
Fazit
Nicht jede gute Idee führt zu einem erfolgreichen Unternehmen. Doch aus jeder Gründung entstehen Erkenntnisse. Die Wärmepumpen-Idee war der Anfang, das heutige Startup ein Erfolg – und wer weiß, was ein nächstes Projekt noch bewegen kann. Es zeigt sich: Halbes Scheitern kann der beste Startschuss für echten Impact sein.
Über den Autor
Christian Gruener ist Co-Gründer und Geschäftsführer des Climatetech-Startups VARM für Hausdämmung. Bis 2030 will er mit einer skalierbaren Infrastruktur für das Handwerk eine Million Häuser in Europa dämmen und damit Fachkräften neue Perspektiven geben.
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Digital Business & Startups
+++ Newion +++ Casablanca +++ clockin +++ Cusp Capital +++ InnoGames +++
#StartupTicker
+++ #StartupTicker +++ Parloa-Investor Newion gibt hierzulande Gas +++ Videocall-Startup Casablanca ist insolvent +++ Unbedingt merken: clockin +++ Immerok-Gründer Holger Temme heuert bei Cusp Capital an +++ InnoGames-Gründer Hendrik Klindworth tritt ab +++

Was gibt’s Neues? In unserem #StartupTicker liefern wir eine kompakte Übersicht über die wichtigsten Startup-Nachrichten des Tages (Mittwoch, 8. Oktober).
#STARTUPLAND
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#STARTUPTICKER
Newion
+++ Parloa-Investor gibt hierzulande Gas! Der niederländische Software-Investor Newion setzt immer mehr auf deutsche Startups. Zuletzt investierte das Team in clockin. Das Startup aus Münster, 2018 gegründet, setzt auf eine “App zur Zeiterfassung, Dokumentation und Organisation von Arbeitsprozessen, die speziell auf die Bedürfnisse kleiner und mittelständischer Unternehmen zugeschnitten ist”. Zum Portfolio des B2B-Geldgebers in Deutschland gehören ansonsten Unternehmen wie nuwacom, koppla, PartsCloud und Filestage. Zudem war der Investor in der Vergangenheit bei delphai (Exit an Intapp) und airfocus (Exit an Lucid) an Bord. Newion investierte zudem frühzeitig in das Unicorn Parloa. Durable Capital Partners, Altimeter Capital und General Catalyst sowie EQT Ventures, RPT Capital, Senovo und Mosaic Ventures investierten kürzlich beachtliche 120 Millionen US-Dollar in das Unternehmen, das 2018 gegründet wurde. Newion hielt zuletzt noch rund 7,8 % am Milliardenunternehmen Parloa. In der Regel investiert Newion initial zwischen 1 und 3 Millionen in aufstrebende Startups. 2022 legte das Team seinen vierten Fonds (130 Millionen Euro) auf. Mehr über Newion
Casablanca
+++ Pleite! Das Pforzheimer Videocall-Startup Casablanca ist insolvent. Zur vorläufigen Insolvenzverwalterin wird Julia Braun bestellt. Mit Casablanca.ai wollte Carsten Kraus, Gründer von Omikron Data Quality, die Welt der Videokonferenzen aufmischen. Denn mit dem Tool des Unternehmens schauen sich alle immer in die Augen. Casablanca verschiebt dafür die Kameraperspektive rein softwarebasiert hinter die Augen des jeweiligen Gesprächspartners. Bundesweite Bekanntheit erlangte das Startup durch die VOX-Gründershow “Die Höhle der Löwen”. Sales-Löwe Carsten Maschmeyer investierte in der fünfzehnten Staffel 500.000 Euro in Casablanca und sicherte sich dabei 10 % am Unternehmen. Der Deal platzte jedoch nach der Show. Mehr über Casablanca
clockin
+++ Unbedingt merken: clockin. Das Startup aus Münster, bei dem sich alles um Zeiterfassung dreht, sammelte in den vergangenen Jahren bereits mehr als 10 Millionen Euro ein. Zu den Investoren des Unternehmens, 2018 gegründet, gehören der niederländische Software-Investor Newion, NRW.Venture, Scalehouse Capital, D11Z.Ventures und capacura. “Die Deskless Workforce ist ein gigantischer, bislang vernachlässigter Markt. clockin hat das Potenzial, hier die führende Plattform in Europa zu werden”, sagt Mathijs de Wit von Newion. Schon jetzt setzen nach Firmenangaben “mehr als 6.000 Unternehmen in Europa auf clockin”. Das zuletzt aufgenommene Kapital soll vor allen in den “Softwareausbau und skalierte Expansion” fließen. Ein beachtlicher Erfolg für ein Unternehmen, dass bisher ohne das ganz große Geld unterwegs war. Bis Ende 2023 flossen gerade einmal rund 2 Millionen in clockin. Zudem ist clockin mal wieder ein Beweis dafür, dass auch abseits von Berlin, Hamburg und München große Startups entstehen können. Gute Ideen finden überall Geld! Mehr über clockin
Cusp Capital
+++ Spannender Neuzugang! Immerok-Gründer Holger Temme heuert als Venture Partner beim Essener Investor Cusp Capital an. “At Cusp Capital, Holger supports founders in bringing cutting-edge technology to market and scaling globally. We’re excited to have him on board as we continue partnering with the next generation of exceptional technology founders”, teilt der umtriebige Geldgeber mit. Temme und Cusp Capital sind schon längere Zeit vernetzt. Cusp Capital, 468 Capital und Co. investierten 2022 rund 17 Millionen Euro in Immerok. Anfang 2023, sieben Monate nach dem Cusp-Investment, ging Immerok an das US-Unternehmen Confluent, das sich um “Daten in Bewegung” kümmert. Confluent legte für Immerok dabei mehr als 100 Millionen US-Dollar auf den Tisch. Zuvor wirkte Temme bei Data Artisans, das einst ebenfalls vom Cusp-Team (damals noch als Tengelmann Ventures unterwegs) finanziell unterstützt wurde. Mehr über Cusp Capital
InnoGames
+++ Abgang und neuer Job! InnoGames-Gründer Hendrik Klindworth, der die Hamburg Gamesfirma seit der Gründung im Jahre 2007 geführt hat, tritt ab. Er übergibt den Chefposten an Christian Reshöft, bisher Chief Product Officer des Unternehmens. Klindworth wechselt aber nicht nur in die “Rolle des Beiratsvorsitzenden (Chairman of the Board) von InnoGames”, sondern wird auch “Executive Chairman des neu geschaffenen MTG Midcore Districts”. In seiner neuen Rolle soll “er die strategische Weiterentwicklung des Midcore-Segments vorantreiben, die Zusammenarbeit der Studios im District stärken und effiziente Wachstumsinitiativen auf den Weg bringen”. InnoGames gehört seit 2016 mehrheitlich zur schwedischen Modern Times Group (MTG). Die Bewertung lag damals bei 260 Millionen Euro. Zu den bekannten Innogames-Spielen gehören Forge of Empires, Elvenar und Die Stämme. 2023 erwirtschaftete das Untrnehmen einen Umsatz in Höhe von rund 170 Millionen. Der Jahresüberschuss lag bei knapp 35 Millionen. Mehr über InnoGames
Muvn
+++ “Als ich von Regensburg nach Hamburg gezogen bin, stand ich vor der Frage: Wie bekomme ich meine Sachen quer durch Deutschland?”, sagt Katharina Kreutzer. “Darauf ist Muvn geboren.” Das Unternehmen bringt sich als “Mitfahrgelegenheit für Gegenstände” in Stellung. Mehr über Muvn
#DEALMONITOR
Investments & Exits
+++ Coupa kauft Scoutbee +++ cleverly übernimmt Complori +++ Neura Robotics kauft ek robotics +++ Funke Digital übernimmt Kitchen Stories +++ Resourcly erhält 2,7 Millionen +++ DHDL: Deckenwunder – Tallow Naturals. Mehr im Deal-Monitor
Was ist zuletzt sonst passiert? Das steht immer im #StartupTicker
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Elektroautos: Anspruch und Wirklichkeit der E-Mobilität klaffen auseinander
Die Autoindustrie liefert genug E-Autos, aber die Kunden zögern. Wenn das Verbrennerverbot nicht scheitern soll, muss die Politik mehr unternehmen.

Europa hat sich viel vorgenommen. Spätestens 2035 sollen keine neuen Verbrenner mehr auf die Straße kommen. Ohne diesen harten Rahmen wäre die Versuchung für die Industrie zu groß, den Status quo zu verlängern. Doch während die Politik mit ehrgeizigen Zielen Druck macht, zeigt sich in der Realität eine gefährliche Schieflage: Anspruch und Wirklichkeit klaffen auseinander. Denn die Kunden gehen den Weg nur zögerlich mit.
Kunden sind weiter skeptisch
Man kann der Autoindustrie viel vorwerfen, aber manchmal ist auch ein Lob angesagt. Innerhalb von zehn Jahren hat sie eine breite Palette von E-Autos geschaffen, die mittlerweile so gut sind, dass sie die Leistung von Verbrennern in den Schatten stellen. Es sind oft nicht die Marken, die sich mit der Transformation schwer tun, sondern deren Kunden. Dabei ergeben sich aber erstaunliche Unterschiede.
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Porsche steckt in einer Identitätskrise. Die große E-Offensive ist gestrichen, stattdessen setzt man stärker auf Hybride, verlängert die Laufzeit von Verbrennermodellen und kalkuliert Milliardenbelastungen für Konzern und Marke. Die Begründung: schwache Nachfrage nach Luxus-EVs in China, höhere US-Zölle, steigende Kosten. Das zeigt: Selbst Premiumhersteller können sich in der neuen Realität verheben, wenn Anspruch und Markt nicht zusammenpassen.
Industrie muss einen Spagat machen
Gleichzeitig beweist BMW, dass es auch anders geht. Trotz schwierigem Umfeld meldete der Konzern im ersten Quartal 2025 ein Plus von 32 Prozent bei reinen Elektroautos – in Europa sogar über 60 Prozent Wachstum. Modelle wie der i4 oder der iX1 treffen offenbar den Nerv der Kunden. Das zeigt: Wenn Angebot, Preis und Marke stimmen, wächst der Markt. Während Porsche also zurückrudert, setzt BMW ein Signal: E-Mobilität ist kein Nischenprojekt, sondern längst Kern des Geschäfts.
Doch selbst mit positiven Beispielen wie BMW bleibt die Realität widersprüchlich. Viele Menschen zögern beim Kauf. E-Autos sind teurer, Strompreise schwanken, die Ladeinfrastruktur ist oft löchrig. Wer in ländlichen Regionen unterwegs ist, kennt das Problem: zu wenige Schnelllader, zu viele Ausfälle, zu viel Unsicherheit. Europa läuft Gefahr, zwischen ambitionierten Klimazielen und praktischen Defiziten zerrieben zu werden.
Für die Industrie ist das ein riskanter Spagat. Milliardeninvestitionen in Batteriefabriken und Plattformen brauchen Abnehmer. Doch wenn Konsumenten zögern, geraten ganze Strategien ins Wanken. Porsche ist nicht das erste und wird nicht das letzte Unternehmen sein, das die harte Realität zum Umdenken zwingt.
Die große Gefahr
Hier liegt die größte Gefahr: Wenn die Menschen die Transformation nicht mitgehen, weil sie zu teuer oder zu unbequem wirkt, dann verlieren wir nicht nur Tempo, sondern auch Vertrauen. Schon heute nutzen Populisten die Lücken zwischen politischem Ehrgeiz und praktischer Wirklichkeit. Sie behaupten, Klimaschutz sei Elitenprojekt, die E-Mobilität ein Zwangsprogramm. Wenn Politik und Industrie diesen Eindruck nicht korrigieren, gefährden sie die gesellschaftliche Akzeptanz der gesamten Wende.
Das Verbrennerverbot 2035 ist richtig. Aber es wird nur funktionieren, wenn Anspruch und Wirklichkeit enger zusammenfinden. Wir benötigen verlässliche Förderprogramme, einen schnelleren Ausbau der Ladeinfrastruktur, günstigere Modelle und eine ehrliche Kommunikation. Wer weiter nur große Versprechen abgibt, verspielt Glaubwürdigkeit. Europa darf sich nicht entscheiden zwischen Ehrgeiz und Realität. Es muss beides verbinden. Denn wer den Ehrgeiz senkt, verliert gegen China. Und wer die Realität ignoriert, verliert die Menschen.
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Coupa kauft Scoutbee – cleverly übernimmt Complori – Neura Robotics kauft ek robotics
Im #DealMonitor für den 7. Oktober werfen wir einen Blick auf die wichtigsten, spannendsten und interessantesten Investments und Exits des Tages in der DACH-Region. Alle Deals der Vortage gibt es im großen und übersichtlichen #DealMonitor-Archiv.
STARTUPLAND
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MERGERS & ACQUISITIONS
Coupa – Scoutbee
+++ Das US-Unternehmen Coupa, bei dem sich alles um “KI-natives Total Spend Management” dreht, kauft das Würzburger KI-Startup Scoutbee. “Mit der Übernahme integriert Coupa jetzt Scoutbees KI-Technologie für Supplier Discovery und Lieferantenmanagement direkt in seine Plattform. Damit will Coupa nicht nur seine Präsenz in Europa ausbauen, sondern auch die KI-getriebene Automatisierung im Procurement weiter beschleunigen”, heißt es zur Übernahme. Scoutbee, 2015 von Gregor Stühler, Lee Galbraith, Christian Heinrich und Fabian Heinrich gegründet, erleichtert mit seiner KI-basierten Technologie die Lieferantensuche im strategischen Einkauf. Atomico, Lakestar, HV Capital und Co. investierten in den vergangenen Jahren rund 54 Millionen Euro in Scoutbee. 2023 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro (Vorjahr: 2,7 Millionen). Der Verlust lag bei 11,1 Millionen (Vorjahr: 15,6 Millionen). Insgesamt kostete der Aufbau des Unternehmen bis Ende 2023 bereits rund 55 Millionen. 2024 sicherte sich das Team ein Darlehen in Höhe von 7 Millionen. HV Capital hielt zuletzt rund 11,5 % an Scoutbee. Auf Atomico entfallen 11 %. “Gregor, what a ride this has been! THANK YOU for having Atomico and myself on the journey the last 6 years, it has been truly a privilege – so excited to see what you achieve together with Coupa!”, schreibt Atomico-Partner Luca Eisenstecken bei Linkedin. Details zum Verkaufspreis sind bisher nicht bekannt. Mehr über Scoutbee
cleverly – Complori
+++ Das Berliner EdTech cleverly übernimmt das Berliner Programmierkurs-Startup Complori. “Mit der Akquisition erweitert cleverly sein bestehendes Angebot um das spielerische Lernprodukt rund um Programmier- und Finanzbildung, auf das sich Complori spezialisiert hat”, heißt es in einer Presseaussendung. Complori, 2020 von Amanda Maiwald, Antonia Schein und Nikolaj Bewer als codary gegründet, möchte “Programmieren als cooles Nachmittagshobby etablieren”. Zielgruppe sind dabei Jugendliche. Das Unternehmen sammelte in den vergangenen Jahren rund 3,5 Millionen Euro ein -unter anderem von Speedinvest, Educapital und Sparkmind.vc. cleverly, das 2020 von Investor Björn Jopen und Bodychange-Gründer Fredrik Harkort gegründet wurde, kümmert sich ebenfalls um Online-Nachhilfe. Rubio Impact Ventures, emma Ventures, der Venture Capital-Ableger des Schweizer Family Office White Alps Invest, Capnamic, Florian Langenscheidt, Verena Pausder und die Flixbus-Gründer investierten zuletzt 4,6 Millionen Euro in cleverly. Insgesamt flossen bereits 8,6 Millionen in das EdTech. Im Zuge der Übernahme beteiligen sich “die Bestandsinvestoren beider Unternehmen an einer neuen Finanzierungsrunde”. Mehr über Cleverly
Neura Robotics – ek robotics
+++ Das Robotik-Startup Neura Robotics übernimmt das Hamburger Unternehmen ek robotics, einen Anbieter fahrerloser Transportsysteme. Zuletzt befand sich ek robotics in einer Sanierung in Eigenverwaltung. “Im Zuge der Transaktion wird die Gesellschaft künftig unter dem Namen Neura Mobile Robotics GmbH firmieren. Die etablierte Marke ek robotics bleibt dabei als eigenständige Brand erhalten und wird weiterhin im Markt präsent sein”, teilen die Unternehmen mit. Neura Robotics sammelte zuletzt beachtliche 120 Millionen ein – unter anderem von Lingotto Investment Management, BlueCrest Capital Management und Volvo Cars Tech Fund. Zuvor flossen rund 65 Millionen in das junge Unternehmen – insbesondere von der amerikanischen Private-Equity-Gesellschaft InterAlpen Partners, die schon früh bei Tesla einstieg, sowie Vsquared Ventures, Primepulse und HV Capital. Das Robotik-Startup, 2019 von David Reger in Metzingen gegründet, setzt auf kognitive Roboter, die mittels KI quasi sehen, hören und lernen können. Mehr über Neura Robotics
Funke Digital – Kitchen Stories
+++ Funke Digital, der Digitalableger der Funke Mediengruppe, übernimmt die 2013 gegründete Kochplattform Kitchen Stories. “Das 28-köpfige Team am Standort Berlin vereint Kreativ-, Technologie- und Marketing-Expertise – und arbeitet täglich daran, den rund 2 Millionen Nutzer:innen weltweit einmalige Kocherlebnisse zu ermöglichen. Herzstück des Angebotes ist die mehr als 25 Millionen Mal installierte App”, heißt es in einer Presseaussendung. Die Bosch-Tochter BSH Hausgeräte übernahm Kitchen Stories, das 2013 von Mengting Gao und der heutigen Bundesbauministerin Verena Hubertz gegründet wurde, im Jahre 2017. 2024 übernahm dann Seriengründer Fabian Siegel (Marley Spoon) das Unternehmen. Mehr über Kitchen Stories
INVESTMENTS
Resourcly
+++ Der Berliner Investor Project A, FIEGE Ventures, D11Z.Ventures, Prequel Ventures, Knut Alicke, Philip Harting und Gregor Stühler investieren 2,7 Millionen in Resourcly. Beim Startup aus Mannheim, 2023 von Helena Most und Ian Draxten gegründet, dreht sich alles um Lagerbestände. Das Team setzt auf eine “die KI-gestützte Plattform, die Herstellern dabei hilft, Teiledaten zu harmonisieren, Redundanzen zu beseitigen und qualifizierte Alternativen zu empfehlen”. Project A hält nun rund 22 % am Unternehmen. Auf Techstars entfallen 8 %. Mehr über Resourcly
DIE HÖHLE DER LÖWEN
Deckenwunder
+++ Regal-Löwe Ralf Dümmel investiert in der achtzehnten Staffel der VOX-Gründershow “Die Höhle der Löwen” 200.000 Euro in Deckenwunder und sichert sich dabei 30 % am Unternehmen. Das Startup aus Hörsching setzt auf ein Aufbewahrungssystem, das ungenutzten Stauraum unter der Zimmerdecke nutzbar macht. Mehr über Deckenwunder
Tallow Naturals
+++ Startup-Löwe Frank Thelen und Beauty-Löwin Judith Williams investieren in der achtzehnten Staffel der VOX-Gründershow “Die Höhle der Löwen” 400.000 Euro in Deckenwunder und sichert sich dabei 12 % am Unternehmen. Das Startup aus Gerlingen setzt auf Rindertalg als natürliche Hautpflege. Mehr über Tallow Naturals
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.
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