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Volkswagen im Umbruch: Blume sieht Konzern auf gutem Kurs


Die Krise in der Autoindustrie macht auch vor einem der größten in der Branche nicht halt. Der Volkswagen-Konzern mit all seinen Marken hat sich nach zähem Ringen im vergangenen Jahr ein hartes Sparprogramm zur Sanierung verordnet. Ein Jahr nach dessen Verabschiedung sieht Konzernchef Oliver Blume sein Unternehmen in vielen Bereichen auf Kurs. Doch der Riese hat noch etliche Baustellen zu bearbeiten, darunter den Absturz von Porsche.

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Angesichts der Krise in der Autoindustrie sollen bei der Kernmarke VW Pkw mehr als 35.000 Stellen wegfallen, 7500 bei Audi und rund 4000 bei Porsche. Hinzu kommen Sparpläne bei weiteren Marken und Töchtern. „Damit kommen wir gut voran“, sagt Konzernchef Oliver Blume in einem Interview der dpa. Was nach nüchterner Effizienz klingt, steht für eine Branche, die sich radikal neu ordnet. Blume, der seit drei Jahren neben Porsche auch den Volkswagen-Konzern führt, spricht von „stürmischen Zeiten“.

Nach Jahren des Wachstums und aufgeblähter Strukturen steht die deutsche Autoindustrie vielleicht vor der härtesten Phase ihrer Geschichte: Die Branche hat mit einer Absatzflaute, wachsender Konkurrenz aus China und Problemen beim Wandel zur Elektromobilität zu kämpfen. Hinzu kommen EU-Klimaschutzvorgaben für weniger CO₂-Emissionen und Zölle auf dem US-Markt. „Wir müssen die Kapazitäten an die Realität anpassen“, sagt Blume. Der Absatz auf dem europäischen Markt sei in den vergangenen fünf Jahren um gut ein Fünftel gesunken. „Wir passen unsere Kapazitäten schrittweise an. Bei der Marke Volkswagen beispielsweise um über 700.000 Fahrzeuge pro Jahr.“

Zur Schwäche des Heimatmarkts kommt ein Preiskampf in China. Die dortigen Hersteller machen den europäischen Autokonzernen auch in der EU zunehmend Konkurrenz. Zusätzlich belasten hohe Investitionen in die Transformation – und der Fakt, dass sich E-Autos bislang schlechter verkaufen als erwartet. Bei Volkswagen reagiert man mit neuen Modellen und einer Rosskur. Ganze Fertigungslinien werden überprüft, Verwaltungsapparate verschlankt, Entwicklungsprozesse neu geordnet. „Um eine erfolgreiche Zukunft dieses Unternehmens zu sichern, ist die Kostenarbeit entscheidend“, sagt Blume. Der finanzielle Druck ist hoch: Obwohl sich der Umsatz des Konzerns zum Halbjahr annähernd auf Vorjahresniveau bewegte, sank der Gewinn um gut 38 Prozent.

Für den Industriestandort hat der Umbau auch Symbolkraft. Jahrzehntelang galt Deutschland als Wiege der automobilen Wertschöpfung: Hier wurde entwickelt, produziert, exportiert – mit hoher Qualität und hohen Löhnen. 2024 hingen an der stark exportorientierten Autobranche 770.000 Jobs und ein Jahresumsatz von gut 540 Milliarden Euro. Branchenvertreter klagen vor allem über die hohen Energie- und Lohnkosten, die im weltweiten Vergleich hohen Steuern und die Bürokratie. Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie, Hildegard Müller, sagte kürzlich, dass es dem Produktionsstandort an internationaler Wettbewerbsfähigkeit mangele.

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Die neuen, günstigeren Elektro-Kleinwagen, auf die der Konzern vor allem in Europa große Hoffnungen setzt, werden daher aus Kostengründen auch nicht im Stammwerk gefertigt, sondern in Spanien. Darunter der ID. Polo, dessen Preise bei knapp 25.000 Euro beginnen sollen. Auch der noch günstigere ID.Every1 für 20.000 Euro, der für 2027 angekündigt ist, wird deshalb in Portugal gebaut. Diese Werke „können in den Fabrikkosten mit den Standorten in Osteuropa absolut mithalten – und sogar mit vielen chinesischen Werken“, sagt Blume.

Deutschland schreibt der Volkswagen-Chef nicht ab: Nach vorn geblickt habe man auch große Chancen. „Technologien entwickeln sich, und wir haben in Deutschland sehr motivierte, hoch qualifizierte Menschen und wir haben eine tolle Berufsausbildung“, sagt Blume. „Wir haben es selbst in der Hand, unser Land zu alter Stärke zurückzuführen. Das ist immer eine Gemeinschaftsaufgabe von Politik, Unternehmen und der Gesellschaft.“ Zugleich sei er überzeugt, dass Europa den eigenen Markt passend fördern müsse.

Die vielen Baustellen im Volkswagen-Konzern sind für Blume auch eine persönliche Belastungsprobe. Mit Rückendeckung der Milliardärsfamilien Porsche und Piëch ist der Manager seit gut drei Jahren in doppelter Funktion unterwegs. Denn als der Aufsichtsrat ihn 2022 zum Volkswagen-Boss machte, behielt er seinen Chefposten bei Porsche. Seit dem Börsengang der Marke wenig später ist er CEO von zwei großen börsennotierten Unternehmen, aktuell eine einzigartige Konstellation in der deutschen Wirtschaftslandschaft.

Bereits damals, als Porsche immer neue Erfolge vermeldete und dem Volkswagen-Konzern einen großen Teil des Gewinns in die Kassen spülte, dürfte die Arbeitsbelastung riesig gewesen sein. Nun läuft es dort aber auch nicht mehr rund. „In China ist der Luxusmarkt komplett eingebrochen“, sagt Blume. Ein Viertel des vorherigen Porsche-Gesamtvolumens sei allein dadurch nicht mehr vorhanden. Außerdem belasten die US-Zölle und der schleppende Hochlauf der E-Mobilität auch Porsche.

Hinter der Marke liegt ein turbulentes Jahr: Die ambitionierten Elektro-Ziele wurden kassiert und die geplante Batteriefertigung gleich mit. Auch neue E-Modelle wurden verschoben. Richten soll es angesichts der „Marktrealitäten und Kundenbedürfnisse“ stattdessen ein Verbrenner-Comeback bis weit ins nächste Jahrzehnt. Die Maßnahmen kosten Porsche Milliarden. Deshalb soll weiter gespart werden. Ein zweites Paket wird gerade zwischen dem Unternehmen und Arbeitnehmervertretern ausgehandelt. Dabei dürfte nach dpa-Informationen neben zusätzlichen Stellenstreichungen auch die Jobsicherung zur Debatte stehen. Auch der Vorstand wurde zuletzt mehrfach umgebaut. Zu allem Überfluss flog Porsche nach drei Jahren aus dem deutschen Aktien-Leitindex Dax.

Investoren werfen Blume vor, ein „Teilzeitvorstandsvorsitzender“ zu sein. Angesichts der Krise mehren sich die kritischen Stimmen. Dem stellte sich Blume im Interview erneut entgegen: „Diese Doppelrolle wurde bewusst gewählt“, sagt der Top-Manager. Bei der Restrukturierung des Konzerns habe das enorme Vorteile: „In einem Unternehmen die Verantwortung zu tragen für die Technik, für die Prozesse, dort tief in das operative Geschäft involviert zu sein. Und zusätzlich übergeordnet im Volkswagen-Konzern richtige, strategische Entscheidungen zu treffen.“ Wie lange Blume an beiden Chefposten festhalten will, ließ er aber offen: „Ich habe immer gesagt: Meine Doppelrolle ist nicht für die Ewigkeit ausgelegt.“ Den Generationswechsel im Porsche-Vorstand habe man bereits ganz bewusst begonnen. Er sei langfristig vorbereitet gewesen. „Am Ende entscheiden die Aufsichtsräte (…) in der Frage der Doppelrolle.“

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(mfz)



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Intel-Gerüchte: Achtkern-CPU für Budget-PCs und Core Ultra X für Notebooks


Ein Update für das Auslese-Tool CPU-Z bringt Unterstützung für einige kommende Intel-Prozessoren, die der Hersteller selbst noch gar nicht konkret angekündigt hat. Mit dabei: die vermutlich komplette Panther-Lake-Baureihe für Notebooks sowie das Desktop-Modell Core Ultra 3 205 (Arrow Lake). Das Changelog steht unten auf der CPU-Z-Startseite. Solche Tools listen häufig vorab neue Prozessoren.

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Alle neuen unterstützten Prozessoren in CPU-Z.

(Bild: CPU-Z)

Der Core Ultra 3 205 könnte den Core i3-14100 für günstige Desktop-PCs ablösen. Schon im September veröffentlichte ein südkoreanischer Youtube-Kanal einen mutmaßlichen Test des Prozessors. Demnach kombiniert er vier Performance- mit vier Effizienzkernen. Das wären zwei Performance-Kerne weniger als bei den bisher günstigsten Prozessoren aus dieser Baureihe, dem Core Ultra 5 225 und dessen F-Version ohne Grafikeinheit. Eine kleine GPU und KI-Einheit sollen beim Core Ultra 3 205 weiterhin mit an Bord sein. Der Core i3-14100 ist lediglich ein Vierkerner, allerdings noch mit Hyper-Threading (acht Threads).

Der Kanal hat den Core Ultra 3 205 unter anderem in dem älteren Render-Benchmark Cinebench R23 getestet. Im Singlethreading-Test war er rund zehn Prozent schneller als der Core i3-14100. Im Multithreading-Test positionierte sich der Neuling zwischen dem Core i3-14100 und Core Ultra 5 225 – mit stolzen 48 Prozent Vorsprung zum Vorgänger.

Preislich könnte sich der Core Ultra 3 205 mit dem Core i3-14100 (ab 124,90 €) anlegen, während der Core i3-14100F ohne GPU (ab 80,99 €) ungeschlagen bleiben dürfte.

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Intel hat die Core Ultra 300 alias Panther Lake zwar bereits für Anfang 2026 angekündigt, nennt selbst bislang aber keine konkreten Namen. Laut CPU-Z kommen zwölf Modelle der Klassen U, H und der H-Unterkategorie X. U-Prozessoren liegen typischerweise bei 15 bis 30 Watt elektrischer Leistungsaufnahme für leichte Ultrabooks. H-Modelle mit 45 Watt sind für leistungsstärkere Notebooks gedacht.

Die Speerspitze sollen die vier Modelle Core Ultra X9 388H, Core Ultra X7 368H und 358H, Core Ultra X5 338H bilden. Die Namen nannte teilweise schon „金猪升级包“ auf chinesischsprachigen Plattformen. In den vergangenen Jahren hatte dieser Account bereits einige korrekte Leaks.

Laut ihm nutzen die X-Modelle das größere der beiden CPU-Dies von Panther Lake sowie die große Grafikeinheit mit bis zu 12 Xe-Kernen. Die X9- und X7-Varianten sollen alle vier Performance-, acht Effizienz- vier Low-Power-Effizienz- und zwölf Xe-Kerne haben. Sie würden sich nur bei den Taktfrequenzen und Caches unterscheiden. Der X5-Prozessor hat angeblich vier Effizienz- und zwei Xe-Kerne weniger.

Die X-Typen sind nicht zu verwechseln mit den bisherigen HX-Prozessoren wie dem Core Ultra 9 275HX. Diese stammen von Desktop-Modellen ab und haben mehr CPU-Kerne für High-End-Geräte als die eigentlichen Mobilchips.

Alle normalen Core Ultra 300 sollen die kleinere GPU mit vier Xe-Kernen tragen. Die CPU soll beim günstigsten Modell Core Ultra 3 320U auf zwei Performance- und vier Low-Power-Effizienzkerne abgespeckt sein.


(mma)



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OpenStreetMap spielerisch verbessern mit StreetComplete


Das OpenStreetMap-Projekt (OSM) lebt davon, dass Freiwillige weltweit Geoinformationen zur kostenlosen und unter Open-Database-Lizenz nutzbaren Weltkarte beitragen. Mit ihrem Smartphone oder anderen Geräten zur Positionsbestimmung zeichnen sie bislang nicht erfasste Straßen, Wege oder Points of Interest (POI) auf und tragen diese anschließend in der OpenStreetMap-Karte ein.

Das Ergebnis dieser gemeinschaftlichen Arbeit: Die Datendichte der OSM-Karte ist vor allem in Ballungsgebieten höher als auf Karten der kommerziellen Konkurrenz.

OSM-Karteneinträgen fehlen aber häufig wichtige Metadaten, beispielsweise Angaben zur Oberflächenbeschaffenheit oder Breite von Straßen, zur Höhe von Durchfahrten, über die Art des Bordsteins oder dazu, ob eine Treppe mit Handlauf versehen ist. Einige Hausnummern oder Öffnungszeiten von Geschäften lässt die offene Karte ebenfalls vermissen.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „OpenStreetMap spielerisch verbessern mit StreetComplete“.
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Samsung Galaxy Tab S10 Lite im Test: günstig, mit Stift & 7 Jahren Updates


Das günstigste neue Tablet von Samsung ist das Galaxy Tab S10 Lite. Das 10,9-Zoll-Modell bietet solide Leistung und Software-Updates für eine lange Zeit.

Bei den preiswerten Einsteiger-Tablets ist es bei Samsung schon seit einiger Zeit ruhig geworden. Das Galaxy Tab A9+ stammt noch aus dem Jahr 2023. Regelmäßig wurden zuletzt nur die Premium-Modelle der Galaxy-Tab-S-Reihe aktualisiert. Wer hier sparen wollte, musste zum FE-Modell greifen – das jedoch den Rahmen eines Budget-Tablets preislich sprengt.

Mit dem Galaxy Tab S10 Lite bietet Samsung nun ein Modell unterhalb des Galaxy Tab S10 FE an. Damit schließt Samsung die Lücke zwischen den bezahlbaren Galaxy-A-Tablets und den teuren FE- und S-Modellen. Eine Lite-Variante gab es in der S-Serie schon lange nicht mehr – zuletzt das Galaxy Tab S6 Lite von 2020, das 2024 eine Frischzellenkur erhielt.

Das Galaxy Tab S10 Lite soll trotz des günstigeren Preises Features wie einen Eingabestift und Software-Support für sieben Jahre bieten. Abstriche gibt es allerdings bei der Hardware. Ob es sich dabei um eine Mogelpackung oder einen echten Preis-Tipp handelt, zeigen wir in diesem Testbericht.

Design

Auf den ersten Blick könnte man das Samsung Galaxy Tab S10 Lite für ein Premium-Tablet halten. Es folgt der Designsprache der übrigen Tab-S-Modelle mit einem edlen Unibody-Gehäuse aus Metall. Verglichen mit dem Galaxy Tab S11 ist das Tab S10 Lite mit 6,6 mm etwas dicker und hat breitere Display-Ränder.

Die Abmessungen von 254,3 × 6,6 × 165,8 mm entsprechen nahezu denen des Galaxy Tab S10 FE. Damit gehört es zu den eher kompakten Tablets, die man gut überall mitnehmen kann. Mit 524 g ist es jedoch etwas schwerer als das FE-Modell sowie Tab S11.

Die Verarbeitung wirkt tadellos. Lautstärkewippe und Power-Taste sitzen etwas weiter in der Mitte. Unserer Meinung nach sind sie dadurch aber etwas schwerer zu erreichen, wenn man das Tablet in den Händen hält. Anders als beim Tab S11 bleibt die Anordnung wie beim Tab S10 FE gleich: zuerst der Power-Button, dann die Lautstärkewippe.

Eine Zertifizierung nach IP68 wie bei den übrigen Modellen der Tab-S-Reihe gibt es jedoch nicht – das Lite-Modell ist also nicht wasserdicht. Es gibt lediglich mit IP42 einen leichten Spritzwasserschutz. Ein Stift gehört ebenfalls zum Lieferumfang, ist aber mit seinem runden Design auf andere Art gestaltet, als der neue S Pen beim Tab S11.

Display

Das Display bietet wie schon beim Tab S10 FE eine Diagonale von 10,9 Zoll, was den etwas dickeren Rändern im Vergleich zum Tab S11 geschuldet ist. Als Technologie kommt ein LCD mit IPS-Panel zum Einsatz. Die Bildqualität ist gut, erreicht aber nicht ganz das hohe Niveau des Tab S10 FE. Bei Kontrast und Schwarzwerten kann es zudem bei Weitem nicht mit dem OLED-Display des Tab S11 mithalten, erfüllt aber dennoch seinen Zweck.

Die Auflösung liegt mit 2112 × 1320 Pixeln (WUXGA+) minimal unter der des FE-Modells. Mit einer Pixeldichte von 228 PPI bleibt das Bild dennoch ausreichend scharf, um keine störenden Pixel zutage zu fördern. Das Seitenverhältnis beträgt die für Samsung typischen 16:10. Das sorgt beim Medienkonsum für ein schönes, breites Bild, eignet sich aber zum produktiven Arbeiten etwas weniger. Im Hochformat wirkt das Tablet recht lang gezogen – als Ersatz für einen E-Book-Reader ist es daher nur bedingt geeignet.

Die Bildwiederholrate liegt bei bis zu 90 Hz und sorgt für eine flüssige Darstellung. In unseren Messungen erreichte das Display bei aktivierter Helligkeitsanpassung bis zu 550 Nits – ein guter Wert für diese Preisklasse. Im Freien lässt sich die Anzeige meist gut ablesen, solange man einen schattigen Platz wählt. Der Haupteinsatzbereich bleibt aber klar im Innenraum. Gelegentliche Spiegelungen treten auf, sind für ein Tablet dieser Klasse jedoch normal.

Kamera

Hinsichtlich der Kameraausstattung hat Samsung beim Galaxy Tab S10 Lite merklich den Rotstift angesetzt. Während das Galaxy Tab S11 solide Fotos liefert und selbst das Tab S10 FE noch ordentliche Aufnahmen schafft, beschränkt sich die Kamera des Lite-Modells auf das Wesentliche.

Für Selfies verbaut Samsung lediglich eine einfache 5-Megapixel-Kamera, auf der Rückseite steht ein 8-Megapixel-Sensor zur Verfügung – im Prinzip identisch mit dem, was auch im Galaxy Tab A9+ steckt. Das ist allerdings zu verschmerzen, da wohl kaum jemand ernsthaft mit einem Tablet fotografieren möchte.

Entsprechend begrenzt fällt der Dynamikumfang aus, und auch die Detailtiefe hält sich in Grenzen. Bei Gegenlicht neigt das Tab S10 Lite schnell zu Überbelichtungen. Bei Dunkelheit ist die Kamera mangels Blitz unbrauchbar. Insgesamt gelingen bei Tag aber akzeptable und scharfe Bilder. Videos nimmt das Tablet nur in Full-HD mit 30 Bildern pro Sekunde auf. Für gelegentliche Schnappschüsse, das Abfotografieren von Dokumenten oder Videochats reicht die Kameraausstattung damit völlig aus.

Ausstattung

Im Galaxy Tab S10 Lite steckt der Exynos 1380, ein alter Bekannter aus Samsungs Mittelklasse – unter anderem arbeitet er auch im Galaxy A26, A35 und A54. Das ist kein High-End-Chip, aber solide Hausmannskost. Für den Alltag reicht die Leistung völlig aus: Surfen, Mails, Streaming, ein bisschen Office – alles läuft rund. Im PCmark-Benchmark stehen rund 13.000 Punkte auf der Uhr, was für diese Preisklasse ein ordentlicher Wert ist.

Sobald es grafisch etwas anspruchsvoller wird, offenbart das Tab S10 Lite allerdings seine Schwächen. Mit etwa 3000 Punkten bei 3Dmark Wild Life und nur 800 Punkten bei Wild Life Extreme ist schnell klar: Für echtes Gaming taugt es lediglich bedingt. Wer aber lieber zwischendurch ein paar Schweine in Angry Birds wegkatapultiert, wird bestens bedient.

Beim Speicherangebot gibt es üblich magere Kost für den Preis: 6 GB RAM und 128 GB Speicher, letzterer erweiterbar per microSD-Karte. Eine Variante mit 8 GB RAM und 256 GB gibt es ebenfalls. Beim Typ-C-Port setzt Samsung auf den USB-2.0-Standard. Der ist zwar nicht besonders schnell und technisch in die Jahre gekommen, in dieser Preisklasse aber üblich.

Dafür zeigt sich die Funk-Ausstattung modern: Das Tab S10 Lite unterstützt Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.3. Es gibt auch eine Variante mit zusätzlichem 5G-Modem. Zur Positionsbestimmung nutzt das Tablet ferner GPS, Galileo, Glonass, Beidou und QZSS – damit eignet es sich auch gut für die Navigation unterwegs.

Der Stereo-Sound ist für Filme und Serien völlig in Ordnung, wirkt für Musikfans über die Lautsprecher jedoch etwas dünn. Beim Galaxy Tab S10 Lite ist Adapt Sound zudem standardmäßig integriert. Die Funktion ermittelt über einen kurzen Hörtest das individuelle Hörvermögen und passt die Klangwiedergabe entsprechend an – etwa durch die Verstärkung hoher Frequenzen oder eine klarere Darstellung leiser Töne. Adapt Sound entfaltet seine Wirkung jedoch nur bei der Nutzung von Kopfhörern. So werden Sprache und Musik besser verständlich, und das Tablet bietet insbesondere älteren Nutzern und Menschen mit Hörschwächen ein verbessertes, individuell angepasstes Audioerlebnis.

Einen Fingerabdrucksensor sucht man zudem vergebens. Immerhin liegt ein S Pen bei. Der ist dieses Mal rund, fühlt sich leicht an und hat eine Taste für Schnellfunktionen. Mit einem Doppeltipp aufs Display lässt sich etwa die Notiz-App direkt starten – praktisch, wenn man im Meeting schnell eine Idee notieren will.

Software

Samsung verspricht für das Galaxy Tab S10 Lite Software-Updates über einen Zeitraum von sieben Jahren – ein beachtlicher Wert in dieser Preisklasse. In der Praxis zeigt sich das Unternehmen jedoch etwas zurückhaltender als bei den Premium-Modellen. Auf unserem Testgerät lief im Oktober 2025 noch Android 15 mit One UI 7, der Sicherheits-Patch stammte aus Juli 2025. Es ist daher wahrscheinlich, dass Samsung beim Lite-Modell – anders als beim Tab S11 – einen quartalsweisen Update-Rhythmus einhält.

Ansonsten gibt es keine Überraschungen: Wer schon einmal ein Samsung-Gerät genutzt hat, wird sich mit One UI sofort zurechtfinden. Wie gewohnt installiert Samsung eine Reihe eigener Anwendungen vor, darunter den Kalender, Samsung Notes und die App für Wearables. Auch Penup ist wieder mit dabei. Die Zeichen-App ist auf den Stifteinsatz optimiert und bietet unter anderem Vorlagen zum Ausmalen – im Grunde ein digitales Malbuch, das Spaß macht. Auf die neuen KI-Funktionen der Galaxy-Tab-S11-Reihe müssen Käufer des Tab S10 Lite allerdings verzichten.

Akku

Im Galaxy Tab S10 Lite steckt ein 8000 mAh großer Lithium-Ionen-Akku – eine typische Kapazität für ein Tablet dieser Größe. Samsung verspricht bis zu 16 Stunden Laufzeit, was in der Praxis allerdings etwas optimistisch ist.

Im PCmark Battery Test erreichte das Tablet bei rund 200 Nits Helligkeit eine Laufzeit von knapp 10 Stunden – ein solider, aber unspektakulärer Wert. Beim Videostreaming sind – je nach Displayhelligkeit – zwei bis drei Stunden mehr möglich. Ein echter Dauerläufer ist das Tab S10 Lite zwar nicht, für den normalen Tagesbetrieb reicht die Ausdauer aber problemlos aus.

Geladen wird mit bis zu 25 W, wodurch der Akku in etwa zwei Stunden vollständig geladen ist. Kabelloses Laden unterstützt das Gerät nicht – das bleibt weiterhin den höherpreisigen Modellen vorbehalten.

Preis

Die unverbindliche Preisempfehlung für das Galaxy Tab S10 Lite liegt bei 399 Euro für das Modell mit 6/128 GB und 469 Euro für die Variante mit 8/256 GB. Die Version mit 5G kostet 459 Euro mit 6/128 GB und 529 Euro mit 8/256 GB.

Im Handel zahlt man aber deutlich weniger. Das reine WLAN-Modell (X400) mit 128 GB kostet derzeit nur noch 310 Euro. Der Aufpreis für die 5G-Version (X406) fällt gering aus und liegt bei rund 329 Euro. Das Modell mit 256 GB ist aktuell für etwa 376 Euro erhältlich, mit 5G schon ab 422 Euro.

Anders als beim Tab S10, S11 oder Tab S10 FE zeigt sich Samsung farbenfroher: Das Tab S10 Lite ist neben Silber und Dunkelgrau auch in Korallenrot erhältlich – die Variante ist allerdings deutlich teurer.

Fazit

Mit dem Galaxy Tab S10 Lite bringt Samsung wieder Schwung in seine Einsteigerklasse. Das Tablet punktet mit hochwertiger Verarbeitung, solider Alltagsleistung und einem für diese Preisklasse außergewöhnlich langen Software-Support von sieben Jahren. Auch der S Pen im Lieferumfang ist ein Pluspunkt, den man in diesem Preisbereich selten findet.

Dafür muss man bei Display, Kamera und Performance kleinere Abstriche hinnehmen: Das Panel liefert ordentliche, aber keine besonders brillanten Farben. Für grafisch aufwendige Spiele ist die Leistung zu schwach. Gespart hat Samsung zudem bei der IP-Zertifizierung, der Kamera und den Anschlussstandards.

Letztlich bietet das Galaxy Tab S10 Lite aber ein stimmiges Gesamtpaket – im Grunde ist es ein abgespecktes Galaxy Tab S10 FE. Es ist derzeit das einzige neue und günstige Tablet von Samsung. Der Preis von 400 Euro wirkt zum Marktstart im August zur Konkurrenz etwas hoch, ist aber bereits erheblich gesunken. Für 310 Euro ist das Galaxy Tab S10 Lite eines der interessantesten Einsteiger-Tablets im Android-Lager.



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