Künstliche Intelligenz
Erwachsenenmodus: ChatGPT kann bald auch Erotik
Erst kam der Jugendschutz und die Verschärfung der Leitplanken für Gespräche mit ChatGPT. Nun rudert OpenAI in gewisser Hinsicht zurück und erlaubt sogar erotische Inhalte. Dafür muss man allerdings erwachsen sein. Insgesamt reagiert der Chatbot offenbar künftig ausdifferenzierter auf die jeweiligen Gegenüber.
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Sam Altman, CEO von OpenAI, schreibt über die Änderungen bei X: „Im Dezember werden wir im Rahmen der umfassenderen Einführung von Altersbeschränkungen und gemäß unserem Grundsatz ‚Erwachsene Nutzer wie Erwachsene behandeln‘ noch mehr Inhalte zulassen, beispielsweise Erotika für verifizierte Erwachsene.“ Wie weit „Erotik“ geht, ob nur ein bisschen Flirt oder sogar Sexting möglich sein wird, ist unklar.
Ebenfalls offen ist, wie man sich verifizieren kann. Die Einhaltung und Kontrolle von Altersgrenzen haben im Internet bisher noch immer für Diskussionen gesorgt. In der Regel basiert die Einstufung auf Selbstauskunft der Nutzenden. Social-Media-Plattformen wie Instagram kontrollieren zudem konsumierte Inhalte und das online-Verhalten und stufen bei Verdacht Konten als Teen-Konten ein.
ChatGPT soll persönlicher werden
OpenAI hat offenbar aber auch die Klagen vieler Menschen gehört, die Beziehungen mit dem Chatbot führen möchten. Nach der Einführung von GPT-5 gab es Beschwerden, der Chatbot reagiere wesentlich weniger menschlich und sei weniger nahbar. Daraufhin brachte OpenAI bereits das vorherige Modell GPT-4o zurück in den Chat. Nun hat Altman eine neue Version angekündigt, die erneut eher einer Persönlichkeit entspricht sowie „dem Verhalten, das den Menschen bei 4o gefiel“. ChatGPT solle auf Wunsch wie ein Freund reagieren und beispielsweise sehr menschlich antworten oder zig Emojis benutzen. In Abgrenzung zu Social Media betont Altman jedoch, dass man damit nicht das Ziel verfolge, Menschen auf der Plattform zu halten. Noch verdient OpenAI ja auch kein Geld mit Werbung, die den Nutzern angezeigt wird.
Hintergrund für die strengeren Leitplanken und die Einführung eines Jugendschutzes waren Berichte über Menschen, die ungesund enge Beziehungen zu einem Chatbot führen. Besonders dramatisch ist der Fall eines 16-Jährigen, der Suizid begannen haben soll. Die Eltern klagen gegen OpenAI wegen einer Art von Mithilfe durch den Chatbot. Doch laut Altman haben die strikteren Leitlinien dazu geführt, dass „einige Menschen ohne mentale Gesundheitsprobleme“ ChatGPT als weniger hilfreich und spaßig empfanden. Wie auch immer sei OpenAI nun in der Lage, schwerwiegende psychische Probleme zu erkennen und dank neuer Instrumente die Beschränkungen in den meisten Fällen zu lockern. Auch hier wird Altman bisher nicht konkreter, wie genau die Reaktionen des Chatbots gesteuert werden.
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OpenAI ist nicht alleine mit dem Feldversuch, Erwachsenen erotische Chatbots an die Hand zu geben. Auch Elon Musks Grok hat explizit flirty Persönlichkeiten in petto. Character.ai ist ein Anbieter, bei dem man sich KI-Freunde erstellen kann.
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Da solche Beziehungen Gefahren bergen, gibt es in Kalifornien bereits ein KI-Gesetz, das Transparenz und Sicherheitsvorkehrungen vorschreibt. Zudem müssen Zusammenhänge mit Straftaten gemeldet werden. Ein weiterer Gesetzesentwurf beschäftigt sich mit KI-Chatbots, die explizit einen Freundschaftsmodus haben. Auch andere US-Bundesstaaten arbeiten an ähnlichen Gesetzen.
(emw)
Künstliche Intelligenz
Grüner EU-Abgeordneter stellt Strafanzeige nach Spyware-Angriff
Der grüne Europaabgeordnete Daniel Freund und die Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) haben nach einem mutmaßlichen Spyware-Angriff auf den Politiker im vergangenen Jahr Strafanzeigen erstattet. Das teilten Freund und die GFF am Mittwoch mit. Freund war im vergangenen Mai offenbar Ziel eines versuchten Angriffs mit Spyware des israelischen Unternehmens Candiru.
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Strafanzeige gegen Orbán
Die Strafanzeigen richten sich gegen Unbekannt sowie den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán. Dem ungarischen Regierungschef wirft Freund vor, hinter dem Angriff zu stecken. „Nach Einschätzung der IT-Expertinnen und -Experten des EU-Parlaments könnte die ungarische Regierung hinter dem Lauschangriff auf mich stecken“, meint Freund.
Der Grünenpolitiker hält das für plausibel, weil er zu den lautstarken Kritikern Orbáns gehört und Ungarn als ein Kunde von Candiru gilt. „Sollte sich der Verdacht bestätigen, wäre das ein ungeheuerlicher Angriff auf das Europäische Parlament“, betont Freund.
Die Anzeigen gingen an die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime der Justiz NRW, die Staatsanwaltschaften Köln und Krefeld sowie das Cybercrime-Kompetenzzentrum des Landeskriminalamts NRW, bestätigte das Büro von Freund auf Nachfrage.
Spyware-Angriff im Mai 2024
Hintergrund ist ein mutmaßlicher Angriff mit der Spyware Candiru im Mai 2024, als Freund sich für den Wahlkampf in Krefeld aufhielt. Freund erhielt damals eine E-Mail mit einem Link, die angeblich von einer ukrainischen Studentin stammte.
„Die IT-Sicherheit des EU-Parlaments warnte innerhalb kürzester Zeit vor einer potenziellen Malware-Attacke“, erklärt ein Sprecher von Freunds Büro. „Die Experten führten dann eine forensische Untersuchung durch. Die forensische Analyse ergab, dass es sich mit mittel-hoher Wahrscheinlichkeit bei der eingesetzten Software um Candiru handelte.“
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Konkrete Hinweise auf eine ungarische Beteiligung gibt es aber offenbar nicht. Freunds Büro spricht von einem „Verdacht“. „Ungarn hat bekanntermaßen in der Vergangenheit Oppositionelle und Aktivisten mithilfe von Spyware überwacht“, erklärt der Sprecher. Freund kritisiere Orban seit Jahren, der habe ihn als „korrupteste Person“ bezeichnet.
„Ungarn einzig plausibler Akteur“
„Damit ist Ungarn der einzige plausible Akteur in diesem Szenario“, folgert Freunds Sprecher. „Wir hoffen, dass den Behörden hier eine Schuldzuweisung gelingt.“
Candiru ist ein israelisches Unternehmen, das sich wie die NSO Group auf dem undurchsichtigen Markt für Spionagesoftware tummelt. Zu den Kunden dieser Anbieter gehören Regierungen und Geheimdienste – darunter wohl auch die Bundesregierung und das Bundeskriminalamt.
Die US-Regierung unter Joe Biden hatte NSO und Candiru 2021 auf die „Entity List“ der Unternehmen gesetzt, die Handelsbeschränkungen unterliegen. Die Einträge haben bis heute Bestand.
Candiru war in der Vergangenheit mit Exploits für Zero-Day-Lücken in beliebten Browsern aufgefallen. Der Firma werden Spyware-Tools für verschiedene Plattformen wie iOS, Android, Windows oder MacOS zugeschrieben, darunter ein Tool namens DevilsTongue.
(vbr)
Künstliche Intelligenz
Intel-Gerüchte: Achtkern-CPU für Budget-PCs und Core Ultra X für Notebooks
Ein Update für das Auslese-Tool CPU-Z bringt Unterstützung für einige kommende Intel-Prozessoren, die der Hersteller selbst noch gar nicht konkret angekündigt hat. Mit dabei: die vermutlich komplette Panther-Lake-Baureihe für Notebooks sowie das Desktop-Modell Core Ultra 3 205 (Arrow Lake). Das Changelog steht unten auf der CPU-Z-Startseite. Solche Tools listen häufig vorab neue Prozessoren.
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Alle neuen unterstützten Prozessoren in CPU-Z.
(Bild: CPU-Z)
Neuer Budget-Prozessor mit doppelter Kernanzahl
Der Core Ultra 3 205 könnte den Core i3-14100 für günstige Desktop-PCs ablösen. Schon im September veröffentlichte ein südkoreanischer Youtube-Kanal einen mutmaßlichen Test des Prozessors. Demnach kombiniert er vier Performance- mit vier Effizienzkernen. Das wären zwei Performance-Kerne weniger als bei den bisher günstigsten Prozessoren aus dieser Baureihe, dem Core Ultra 5 225 und dessen F-Version ohne Grafikeinheit. Eine kleine GPU und KI-Einheit sollen beim Core Ultra 3 205 weiterhin mit an Bord sein. Der Core i3-14100 ist lediglich ein Vierkerner, allerdings noch mit Hyper-Threading (acht Threads).
Der Kanal hat den Core Ultra 3 205 unter anderem in dem älteren Render-Benchmark Cinebench R23 getestet. Im Singlethreading-Test war er rund zehn Prozent schneller als der Core i3-14100. Im Multithreading-Test positionierte sich der Neuling zwischen dem Core i3-14100 und Core Ultra 5 225 – mit stolzen 48 Prozent Vorsprung zum Vorgänger.
Preislich könnte sich der Core Ultra 3 205 mit dem Core i3-14100 (ab 124,90 €) anlegen, während der Core i3-14100F ohne GPU (ab 80,99 €) ungeschlagen bleiben dürfte.
Neues Namensschema mit Core Ultra X9, X7 und X5
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Intel hat die Core Ultra 300 alias Panther Lake zwar bereits für Anfang 2026 angekündigt, nennt selbst bislang aber keine konkreten Namen. Laut CPU-Z kommen zwölf Modelle der Klassen U, H und der H-Unterkategorie X. U-Prozessoren liegen typischerweise bei 15 bis 30 Watt elektrischer Leistungsaufnahme für leichte Ultrabooks. H-Modelle mit 45 Watt sind für leistungsstärkere Notebooks gedacht.
Die Speerspitze sollen die vier Modelle Core Ultra X9 388H, Core Ultra X7 368H und 358H, Core Ultra X5 338H bilden. Die Namen nannte teilweise schon „金猪升级包“ auf chinesischsprachigen Plattformen. In den vergangenen Jahren hatte dieser Account bereits einige korrekte Leaks.
Laut ihm nutzen die X-Modelle das größere der beiden CPU-Dies von Panther Lake sowie die große Grafikeinheit mit bis zu 12 Xe-Kernen. Die X9- und X7-Varianten sollen alle vier Performance-, acht Effizienz- vier Low-Power-Effizienz- und zwölf Xe-Kerne haben. Sie würden sich nur bei den Taktfrequenzen und Caches unterscheiden. Der X5-Prozessor hat angeblich vier Effizienz- und zwei Xe-Kerne weniger.
Die X-Typen sind nicht zu verwechseln mit den bisherigen HX-Prozessoren wie dem Core Ultra 9 275HX. Diese stammen von Desktop-Modellen ab und haben mehr CPU-Kerne für High-End-Geräte als die eigentlichen Mobilchips.
Alle normalen Core Ultra 300 sollen die kleinere GPU mit vier Xe-Kernen tragen. Die CPU soll beim günstigsten Modell Core Ultra 3 320U auf zwei Performance- und vier Low-Power-Effizienzkerne abgespeckt sein.
(mma)
Künstliche Intelligenz
OpenStreetMap spielerisch verbessern mit StreetComplete
Das OpenStreetMap-Projekt (OSM) lebt davon, dass Freiwillige weltweit Geoinformationen zur kostenlosen und unter Open-Database-Lizenz nutzbaren Weltkarte beitragen. Mit ihrem Smartphone oder anderen Geräten zur Positionsbestimmung zeichnen sie bislang nicht erfasste Straßen, Wege oder Points of Interest (POI) auf und tragen diese anschließend in der OpenStreetMap-Karte ein.
Das Ergebnis dieser gemeinschaftlichen Arbeit: Die Datendichte der OSM-Karte ist vor allem in Ballungsgebieten höher als auf Karten der kommerziellen Konkurrenz.
OSM-Karteneinträgen fehlen aber häufig wichtige Metadaten, beispielsweise Angaben zur Oberflächenbeschaffenheit oder Breite von Straßen, zur Höhe von Durchfahrten, über die Art des Bordsteins oder dazu, ob eine Treppe mit Handlauf versehen ist. Einige Hausnummern oder Öffnungszeiten von Geschäften lässt die offene Karte ebenfalls vermissen.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „OpenStreetMap spielerisch verbessern mit StreetComplete“.
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