Connect with us

Künstliche Intelligenz

Laptop AOC AX16 Pro im Test: Ryzen 7 und gute Verarbeitung für rund 400 Euro


Der AOC AX16 Pro lockt mit einem Kampfpreis und bietet dafür einen AMD Ryzen 7, 16 GB RAM und eine 512 GB große SSD. Gibt es einen Haken?

Mit dem Hersteller AOC verbinden wir eigentlich leistungsstarke Gaming-Monitore. Macht das Unternehmen jetzt etwa Laptops? Nicht ganz: AOC hat seinen Namen an Acemagic lizenziert, das unter der Marke eigene Laptops vertreibt. Acemagic und das dahinterstehende Unternehmen Mini-PC-Union sind uns wiederum bereits aus zahlreichen Mini-PC-Tests bekannt und haben dabei ordentliche Geräte geliefert.

Das Angebot klingt verlockend. Für aktuell nur 401 Euro bei Amazon bekommt man einen Laptop mit AMD Ryzen 7 5700U, 16 GB RAM und einer 512 GB großen SSD. Der AX16 Pro verspricht damit vollwertige Laptop-Leistung zum Schnäppchenpreis – kann das gut gehen? Wir haben das Gerät ausführlich getestet. Das Testgerät hat uns Acemagic zur Verfügung gestellt.

Design: Wie gut ist die Verarbeitung des AOC AX16 Pro?

Die Verarbeitung überrascht positiv für diese Preisklasse. Acemagic setzt weitgehend auf ein silbernes Aluminiumgehäuse, das sich wertig anfühlt und dem Laptop eine gewisse Eleganz verleiht. Mit 1,7 kg Gewicht und Abmessungen von 369 × 19 × 233 mm ist der 16-Zöller durchschnittlich portabel – weder besonders leicht noch übermäßig schwer. Das Trackpad könnte definitiv größer sein und hat seine Macken: Es klickt teilweise ungleichmäßig und sehr laut, was im ruhigen Büro störend sein kann.

Die beleuchtete Tastatur im englischen ANSI-Format ist die größte Hürde für deutsche Nutzer. Die QWERTY-Belegung vertauscht Y und Z, Umlaute fehlen komplett, die Enter-Taste ist kleiner und Satzzeichen sind auf andere Art verteilt. Acemagic versucht das mit beigelegten Gummimatten zu lösen, die man über die Tastatur legen kann. Das Tippgefühl wird dadurch aber deutlich schwammiger und ist nur für gelegentliche Einsätze praktikabel. Für längere Schreibsessions ist das keine Dauerlösung. Die softwareseitige Umstellung auf deutsches Layout hilft nur bedingt, da die physischen Tasten natürlich weiterhin anders als gewohnt aufgeteilt sind. Insgesamt macht das Gehäuse einen soliden, wertigen Eindruck – nichts wackelt oder knarzt.

Zum Austausch oder zur Wartung der internen Komponenten kann man das Gehäuse vom Unterboden aus öffnen. Nach dem Lösen von elf Schrauben kann man die Bodenplatte abnehmen und erhält direkten Zugriff auf RAM, SSD und Lüfter. Statt an der Außenkante des Gehäuses befindet sich der Powerknopf oben links auf der Tastatur.

Lieferumfang: Welches Zubehör liegt beim AOC AX16 Pro bei?

Im Lieferumfang findet sich neben dem Laptop ein 65-W-USB-C-Netzteil mit 19 V und 3,42 A. Besonders ist, dass Acemagic Gummimatten für die Tastatur beilegt, um die englische ANSI-Belegung auf deutsche Verhältnisse anzupassen. Diese kreative Lösung zeigt, dass sich der Hersteller Gedanken über den europäischen Markt macht, auch wenn die Umsetzung suboptimal ist.

Display: Wie hoch löst das Display des AOC AX16 Pro auf?

Das 16,1 Zoll große IPS-Display löst mit Full-HD auf, also 1920 × 1080 Pixel im klassischen 16:9-Format. Der Bildschirm lässt sich bis zu 180 Grad aufklappen. Die Pixeldichte von 137 PPI sorgt für eine ausreichend scharfe Darstellung. Mit einer Screen-to-Body-Ratio von etwa 83 Prozent sind die Displayränder angenehm schmal, was dem Laptop ein moderneres Aussehen verleiht. Die Bildwiederholrate liegt bei 60 Hz, was für Office-Arbeiten völlig ausreicht, für Gaming oder flüssiges Scrollen aber nicht optimal ist. Farblich leistet sich das IPS-Panel keine groben Schnitzer. Die Farben wirken natürlich und ausgewogen, die Blickwinkelstabilität ist IPS-typisch gut. Der große Schwachpunkt ist definitiv die Helligkeit: Mit gemessenen maximal 276 cd/m² ist das Display für moderne Verhältnisse zu dunkel. Zum Vergleich: Aktuelle Laptops erreichen oft 400 bis 500 cd/m². Draußen ist der Bildschirm bei Sonnenlicht praktisch nicht ablesbar, selbst in hellen Innenräumen kann die geringe Helligkeit störend sein.

Ausstattung: Welche Hardware bietet der AOC AX16 Pro?

Das Herzstück bildet der AMD Ryzen 7 5700U, ein achtkerniger Mobilprozessor mit 16 Threads. Der Chip basiert auf der älteren Zen-2-Architektur und stammt bereits aus 2021. Er wird bei TSMC im 7-nm-Verfahren gefertigt und taktet mit bis zu 4,3 GHz bei einer TDP von 25 W. Die maximale Betriebstemperatur liegt bei 105 Grad. Als integrierte Grafikeinheit kommt eine AMD Radeon RX Vega 8 mit 8 Compute Units zum Einsatz, die mit bis zu 1900 MHz taktet.

Der Arbeitsspeicher besteht aus 16 GB an DDR4-RAM, der mit 2666 MT/s arbeitet. Erfreulich ist, dass es sich um ein SO-DIMM-Modul handelt und nicht um verlöteten Speicher – das ist in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit. Daneben gibt es noch einen zweiten, nicht belegten Slot, über welchen man den RAM also direkt aufrüsten kann. Die 512 GB große M.2-2280-SSD stammt von Netac und erreicht laut Crystaldiskmark Lesegeschwindigkeiten von 3540 MB/s und Schreibgeschwindigkeiten von 1611 MB/s. Das sind solide Werte für eine NVMe-SSD, wenn auch keine Rekordwerte.

AOC AX16 Pro: RAM & SSD

Bei den Anschlüssen bietet das System zwei USB-C-Ports, wobei einer ausschließlich für die Stromversorgung vorgesehen ist, während der andere neben Stromversorgung auch Displayport und Datenübertragung unterstützt. Dazu kommen zwei USB-A-3.2-Ports, einmal USB-A 2.0, ein microSD-Kartenslot, ein 3,5-mm-Kopfhöreranschluss sowie ein HDMI-Port. Die drahtlosen Schnittstellen umfassen Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2, realisiert durch den bei günstigen Laptops üblichen Chipsatz Realtek 8852BE.

Performance: Wie schnell ist der AOC AX16 Pro?

Die Leistung des AOC AX16 Pro liegt weitgehend auf Kurs mit vergleichbar ausgestatteten Mini-PCs, zeigt aber eine deutliche Abhängigkeit vom Betriebsmodus. Im Akkubetrieb reduziert sich die Leistung dramatisch – sie halbiert sich nahezu.

Bei PCMark 10 erreicht das System im Netzbetrieb einen Score von 4951 Punkten, was für Office-Arbeiten mehr als ausreichend ist. Im Akkumodus sind es hingegen nur noch 3355 Punkte. Bei 3DMark Time Spy ist der Unterschied weniger gewaltig: Im Batteriebetrieb gibt es 845 Punkte (CPU: 5191, GPU: 737), im Netzbetrieb 863 Punkte (CPU: 5244, GPU: 753).

Cinebench 2024 zeigt wieder größere Unterschiede: Im Single-Core-Durchlauf erreicht das System im Batteriebetrieb nur magere 47 Punkte, bei angeschlossenem Kabel immerhin 75 Punkte – auch das ist nicht ruhmreich, aber deutlich mehr. Im Multi-Core-Test sind es 481 Punkte mit Kabel und 450 Punkte im Batteriebetrieb.

Der plattformübergreifende Benchmark Geekbench 6 bestätigt dieses Bild: Im Batteriebetrieb erreicht der PC 955 Punkte (Single-Core) und 3930 Punkte (Multi-Core). Bei Netzbetrieb steigen die Werte auf 1522 und 5036 Punkte. Der OpenCL-Grafiktest endet mit 11314 Punkten. Insgesamt ist die Leistung im Batteriebetrieb eher mit einem Budget-Mini-PC gleichzusetzen, was gerade gut für Office und Browsen ausreicht. Im Netzbetrieb befinden wir uns dann schon in der Mittelklasse, der AX16 Pro ist hier absolut im Durchschnitt für Systeme mit dem Ryzen 7 5700U.

Spieletechnisch bleibt der Laptop unter den Erwartungen. Counter-Strike 2 ist absolut unspielbar und ruckelt bereits im Menü, selbst in niedrigsten Einstellungen. Anno 1800 bekommen wir immerhin in niedrigen Einstellungen und aktiviertem FSR (FidelityFX Super Resolution) mit 30 bis 35 FPS zum Laufen. An andere moderne Spiele ist aber nicht zu denken – das System ist schlicht zu schwach für Gaming.

Lüfter: Wie laut ist der AOC AX16 Pro?

Die Lüfterlautstärke hält sich mit maximal 35 dB(A) in angenehmen Grenzen. Selbst unter Volllast wird der Laptop nicht störend laut – man kann problemlos daneben arbeiten. Das ist besonders erfreulich, da viele Budget-Laptops hier deutlich lauter werden. Die Temperaturen bleiben dabei unter Kontrolle: Das System wird nicht heißer als 85 Grad Celsius, was für die verbaute Hardware völlig im grünen Bereich liegt. Die Leistungsaufnahme orientiert sich am mitgelieferten 65-W-Netzteil und bleibt stets darunter.

Software: Mit welchem Betriebssystem arbeitet der AOC AX16 Pro?

Der AOC AX16 Pro wird mit Windows 11 Pro ausgeliefert. Die Installation ist sauber und ohne Bloatware – Acemagic verzichtet erfreulicherweise auf eigene Zusatz-Software. Ein vollständiger Systemscan mit Windows Defender fand keine Auffälligkeiten oder Viren. Das System ist damit sofort einsatzbereit und muss nicht erst von unnötiger Software befreit werden. Updates laufen problemlos durch, alle Treiber sind aktuell.

Auch der Betrieb von Linux auf dem System möglich. In das AMI-BIOS gelangt man per F7-Taste, ins Boot-Menü zur direkten Geräteauswahl über die Backspace-Taste. Für unseren Test nutzen wir unter anderem Tuxedo OS. Auf dem Desktop angekommen können wir direkt alle Funktionen, wie WLAN, Bluetooth und Audio nutzen. Auch die Auflösung wird richtig erkannt und aus dem Standby-Modus wacht der Laptop ebenfalls zuverlässig auf. Dasselbe gilt für die Distributionen Fedora, Deepin und Zorin OS die wir ebenfalls ausprobiert haben.

Akkulaufzeit: Wie lange arbeitet der AOC AX16 Pro?

Der fest verbaute Akku verfügt über eine Kapazität von 53,58 Wh (4700 mAh). Im Test mit auf 200 cd/m² eingestellter Helligkeit und aktiviertem WLAN erreicht das Gerät im Anwendungs-Benchmark von PCMark 10 eine Laufzeit von 6 Stunden und 22 Minuten. Das ist angesichts der Hardware eher mager – moderne Laptops schaffen oft 8 bis 12 Stunden. Für einen kompletten Arbeitstag ohne Steckdose reicht der Akku leider nicht. Die Aufladung erfolgt über USB-C mit dem mitgelieferten 65-W-Netzteil, wir konnten im Test aber auch andere USB-C-Netzteile nutzen.

Preis: Was kostet der AOC AX16 Pro?

Der AOC AX16 Pro kostet aktuell nur 401 Euro bei Amazon.

Fazit

Der AOC AX16 Pro ist ein faszinierendes Budget-Angebot. Für nur 401 Euro bekommt man einen vollwertigen Laptop mit AMD Ryzen 7 5700U, 16 GB aufrüstbarem RAM und ordentlicher Aluminiumverarbeitung. Die Leistung reicht für Office, Surfen und Multimedia vollkommen aus. Allerdings erkauft man sich den Niedrigpreis mit einigen Kompromissen: Das Display ist mit 276 cd/m² zu dunkel für mobiles Arbeiten, die Akkulaufzeit von gut 6 Stunden enttäuscht und die englische ANSI-Tastatur mit beigelegten Gummimatten ist bestenfalls eine Notlösung. Gaming ist praktisch unmöglich. Wer einen günstigen Zweit-Laptop für einfache Aufgaben sucht und hauptsächlich am Schreibtisch arbeitet, macht hier ein echtes Schnäppchen. Für mobile Power-User oder alle, die viel tippen müssen, ist er nicht geeignet.

Wer bei einem chinesischen Händler kauft, bezahlt in vielen Fällen weniger. Allerdings besteht im Gewährleistungs- oder Garantiefall die Gefahr eines schlechteren Service. Außerdem ist das Einfordern von Verbraucherrechten (Rückgabe, Gewährleistung) mit Hürden versehen oder nicht möglich. Wir verlinken hier Händler, mit denen wir im Allgemeinen gute Erfahrungen gemacht haben.



Source link

Künstliche Intelligenz

Verbrenner-Aus: EU-Kommission soll alternativen Vorschlag machen


Mit dem Argument, die Wettbewerbsfähigkeit von Europas Wirtschaft zu stärken, wollen die Staats- und Regierungschefs der EU mehr Flexibilität beim Erreichen von Klimazielen und bei Klimaschutzgesetzen durchsetzen. In einer Gipfelerklärung schlagen sie unter anderem eine Überarbeitung des sogenannten Verbrenner-Aus vor: Die EU-Kommission solle zügig einen Vorschlag dazu vorlegen. Es solle mehr Beinfreiheit beim Klimaschutz und auch einen umfassenden Abbau von Bürokratie und Gesetzen geben.

Weiterlesen nach der Anzeige

In einer Abschlusserklärung wird der Automobilindustrie eine besondere Bedeutung zugeschrieben. Sie müsse in einem globalen Markt und einem herausfordernden geopolitischen Umfeld widerstandsfähig und wettbewerbsfähig bleiben. Die derzeitigen Regeln sehen vor, dass ab 2035 nur noch lokal emissionsfreie Autos in der EU erstmals zugelassen werden dürfen. Wie die Industrie das technisch umsetzt, bleibt ihr überlassen. Vor allem die deutsche Autoindustrie drängt darauf, dass dieses Vorhaben, das den mit Erdöl betriebenen Verbrenner im Neuwagen wohl ein Ende setzt, in dieser Form nicht umgesetzt wird.

Lesen und hören Sie dazu auch

Insgesamt wollten die EU-Spitzen beim Klimaschutz „pragmatisch und flexibel“ vorgehen, twitterte EU-Ratspräsident António Costa. Es müsse sichergestellt werden, dass Europas Klimaambitionen und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft Hand in Hand gehen. Staats- und Regierungschefs fordern etwa im Ringen um ein Klimaziel der EU für 2040 einen „realistischen Beitrag“ von der Kohlendioxidentnahme, also dem Einfangen von CO₂ aus der Atmosphäre, zur gesamten Reduktion der Treibhausgase sowie ein „angemessenes Niveau“ hochwertiger internationaler Zertifikate. Sie wollen auch die Möglichkeit einer Überprüfung in dem Klimaziel für 2040 verankern.

Weiterlesen nach der Anzeige

Laut EU-Klimagesetz muss neben bestehenden Zielen für 2030 und 2050 auch ein Ziel für 2040 festgelegt werden. Die EU-Kommission schlägt vor, die Emissionen in den nächsten 15 Jahren um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Drei Prozent davon sollen nach dem Willen der Kommission durch international anerkannte Klimazertifikate kompensiert werden dürfen. Der Vorschlag braucht noch die Zustimmung der Mehrheit der EU-Staaten und des Europaparlaments, in mehreren Staaten regt sich jedoch Widerstand.

Das EU-Lieferkettengesetz soll nach dem Willen der Staats- und Regierungschefs bis Ende des Jahres abgeschwächt werden, wie aus der Gipfelerklärung hervorgeht. Zudem wird die EU-Kommission aufgefordert, weitere Vereinfachungspakete vorzulegen. Eine Vereinfachung der EU-Gesetze müsse als Frage höchster Dringlichkeit vorangetrieben werden, um Europas Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Besonders dringlich seien Vereinfachungspakete auch für die Landwirtschaft, Digitalisierung, Verteidigung und Chemieindustrie.

„Wir müssen jetzt sehr viel schneller in den nächsten Wochen arbeiten, als wir das in der Vergangenheit getan haben, im Hinblick auf Entscheidungen, die Bürokratie in Europa zurückzubauen“, sagte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU). Verwaltungs-, Regulierungs- und Berichtspflichten für Unternehmen und die öffentliche Verwaltung müssten „drastisch reduziert“ werden, heißt es in dem aktuellen Beschluss der Staats- und Regierungschefs.

Mehr zum Aus des Verbrenners in Neuwagen


(mfz)



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

Top 10: Mähroboter ohne Begrenzungskabel im Test – jetzt besonders günstig


Mähroboter Stiga A1500 im Test

Der Stiga A1500 will ohne Draht mit besonders genauer Ortung, perfektem Schnitt und geringem Gewicht punkten. Ob das immer gelingt, zeigt der Test.

VORTEILE

  • tolles, rasenschonendes Chassis
  • hervorragendes Schnittbild
  • lange Garantie und kostenfreie Kommunikation via 4G

NACHTEILE

  • relativ teuer
  • zeitaufwendige Einrichtung
  • praktisch keine Hinderniserkennung
  • Probleme bei Übergängen mit starker Steigung

Der Stiga A1500 will ohne Draht mit besonders genauer Ortung, perfektem Schnitt und geringem Gewicht punkten. Ob das immer gelingt, zeigt der Test.

Seit 2018 liegt das Hauptquartier von Stiga im neu erbauten Firmensitz in Castelfranco Veneto in der Nähe von Venedig und produziert dort zahlreiche motorisierte Gartengeräte mit und ohne Akku. Seit 2023 fallen darunter auch Mähroboter ohne Begrenzungsdraht. Im Gegensatz zu den meisten bisher von uns getesteten Geräten kommen viele Stiga-Geräte direkt aus dem Werk in Italien und nicht aus China. Das bezieht sich auf Hardware wie Motor, Chassis und Akku, aber auch auf die Software samt App. Außerdem sind die Rasenmäher-Roboter zwar inzwischen auch in Baumärkten wie Globus oder Bauhaus zu finden, allerdings gibt es zudem ein ausgeprägtes regionales Händlernetzwerk ähnlich wie bei Honda oder Kress.

Das kostet natürlich. Ein Schnäppchen sind die Stiga-Mähroboter der A-Serie nicht. Das macht den Kampf gegen die chinesischen Neuankömmlinge wie den Dreame A1, den neuen Segway-Modellen oder auch aktualisierte Ecovacs-Geräten nicht gerade einfacher. Statt mit dem Preis will Stiga stattdessen mit Qualität und „Made in Europe“ überzeugen. Wir wollten ganz genau wissen, ob dieser Schlachtplan aufgeht, und haben uns nicht nur im Werk bei Venedig umgeschaut, sondern auch den kabellosen Stiga A1500 ganz genau unter die Lupe genommen.

Wie sieht der Stiga A1500 aus?

Im Gegensatz zum Mammotion Luba AWD im Rennwagendesign oder dem Ecoflow Blade, der wie ein Mondbuggy aus einem Sci-Fi-Film aussieht, kommt der Stiga A1500 recht konservativ daher. Am auffälligsten ist hier die gelb-schwarze Farbgebung des Roboters im Corporate Design, der Rest unterscheidet sich kaum von den kabelgebundenen G-Modellen des Herstellers oder anderen Schleifenmähern auf dem Markt. Kameras, Lidar („Laser/Radar“) oder andere Sensoren sucht man vergeblich: Wie die meisten nicht chinesischen Hersteller verzichtet auch Stiga auf derartige Unterstützung. Zumindest aus Datenschutz-Sicht ist das ein großes Plus.

Konventionell ist auch der restliche Aufbau des Mähers. Die hinteren beiden Antriebsräder mit Stollenprofil werden vom gelben Gehäuse nicht verdeckt, die beiden antriebslosen Stützräder sind hingegen nur zu sehen, wenn der Roboter umgedreht wird. Einen gesonderten Bumper hat der A1500 nicht, stattdessen dient das ganze Chassis als Kontaktsensor. Das elektronisch verstellbare Mähwerk mit Mähteller und vier Klingen ist mittig statt nach rechts versetzt platziert, entsprechend ist der Stiga A1500 zumindest auf dem Papier kein ausgemachter Kantenkobold.

Oben befindet sich die typische große, rote Stopp-Taste, mit der der Bot nicht nur im Notfall angehalten, sondern auch die Abdeckung entriegelt wird. Darunter befindet sich ein kleines Folien-Bedienfeld mit LEDs. Der Großteil der Bedienung dürfte aber ohnehin von den meisten Nutzern über die Smartphone-App abgewickelt werden. Einer der größten Vorteile des Stiga A1500 wird offensichtlich, wenn man ihn anhebt. Gerade einmal 8,5 Kg bringt er auf die Waage, das Mammotion-Modell wiegt mehr als doppelt so viel. Wie sich das genau auswirkt, klären wir im weiteren Verlauf des Tests.

Die Ladestation fällt vor allem durch ihre Unauffälligkeit auf – hier gibt es weder das hervorstechende Gelb des Roboters noch eine LED-Beleuchtung. Oder zumindest ist die nur zu sehen, wenn der Roboter nicht in der Station steht – im Vergleich zur chinesischen Disco-Konkurrenz, die nachts ein wahres Farbfeuerwerk abstrahlt, ist das eine Wohltat.

Wie einfach klappen Einrichtung und Installation?

Je nach Kaufort müssen Nutzer den Roboter selbst mit der Stiga-GO-App verbinden (Baumarkt- oder Online-Kauf), alternativ macht das der Stiga-Händler, bei dem das Gerät gekauft wurde. Die Verbindung mit dem Roboter ist denkbar einfach, auch hier gilt: einfach den Anweisungen auf dem Smartphone-Display folgen. Wichtig ist dabei nur, den kleinen gelben Notschlüssel in die kleine Öffnung unter der oberen Abdeckung einzustecken – sonst passiert schlicht gar nichts. Außerdem möchte die App schon bei der Einrichtung wissen, wo das Modell gekauft wurde. Als Beleg dient dann Rechnung oder Kassenzettel. Wer diesen Schritt nicht überspringt und später einmal jährlich einen „Service“ bei einem der Vertragshändler durchführen lässt, bekommt eine verlängerte Garantie auf bis zu 5 Jahre. Spart sich der Kunde den Service etwa im zweiten Jahr, endet die Garantie nach drei Jahren – mehr dazu später.

Wichtig ist eine gute Positionierung der Basis- und Ladestation, hier helfen App oder Handbuch. Zu nah an Hauswand oder unter Bäumen sollte die Station nicht stehen. Bei uns steht sie wie bei den anderen Tests im vergangenen Jahr rund 2 bis 3 Meter von einer Hauswand entfernt und somit nicht optimal, hier gilt: gleiches Recht (oder gleiche Pflicht) für alle. Bei der Installation positiv: eine gesonderte Antenne gibt es grundsätzlich nicht, unter Zuhilfenahme einer 15-Meter-Verlängerung lässt sich aber das GNSS-Modul aus der Station ausbauen und an einem separaten Ort betreiben. Auch ganz woanders ist eine Installation möglich, dafür wird dann aber ein separates Netzteil benötigt. Die Befestigung für die Antenne ist hingegen bereits im Lieferkarton enthalten. Eine genaue Reichweitenangabe gibt es dabei nicht, Gerüchten nach sollen aber sogar etliche Kilometer Entfernung möglich sein. Damit könnte man theoretisch ganze Ortschaften mit einem Gerät abdecken, sofern Zufahrten zu den verschiedenen Rasenflächen vorhanden sind.

Wie gut ist die App?

Nach diesen Schritten geht es los. Der Nutzer landet wie bei der Konkurrenz auf einer Übersichtsseite, auf der alle mit der App verbundenen Geräte dargestellt werden. Hier gibt es eine kurze Information zu Verbindungsstatus, Akkuladestand und Status – also was der Mäher gerade tut. Auf der Geräteseite selbst wechselt vor allem der Hintergrund in ein schönes Rasenbild, es gibt die gleichen Angaben noch einmal (wenn auch in anderer Darstellung). Außerdem darf der Nutzer hier in seine Gartenverwaltung gehen oder den Mäher direkt zum Mähen schicken, im Betrieb anhalten sowie zurück zur Station schicken.

Spannend ist die Gartenverwaltung. Hier zeigt die App oben den Grundriss der bereits angelernten Zonen samt per Google Maps ausgelesener, angedeuteter Bebauung. Über einen Button ist der Wechsel in die Satellitenansicht möglich. Bei uns passte die Ansicht nicht, alle Gebäude waren mehrere Meter verschoben und blockierten (virtuell) teils die Mähzonen. Auswirkung auf die Navigation hatte das aber nicht. Unter der Karte, die zwar die Ladestation, nicht aber die Live-Position des Mähers zeigt, führt ein weiterer Button in die tiefere Gartenverwaltung. Darunter gibt es Einblick in Sperrzonen, die temporär oder dauerhaft nicht gemäht werden sollen. Zudem findet man auf dieser Seite noch den Übungsmodus, mit dem man die Steuerung des Roboters per Handy probieren kann.

Wer erneut den Gartenbereich anwählt, landet endlich auf einer Karte, die auch den Live-Aufenthaltsort des A1500 anzeigt. Die Karte ist außerdem etwas größer und erlaubt über einen Button direkt zum Roboter zu springen – praktisch, wenn die Mähkarte größer ist. Und inzwischen bietet sie auch eine Fortschrittsanzeige des Mähvorgangs, die wir 2024 noch schmerzlich vermisst haben. Unter der Karte werden die bereits angelegten Mähzonen samt deren Größe in Quadratmetern aufgelistet. Ein Fingertipp auf den Namen der Zone führt die sogenannten Verknüpfungen auf. Gemeint sind vom Nutzer festgelegte Pfade, die entweder die jeweilige Zone mit anderen oder der Ladestation verbinden – auch der muss (oder darf) händisch angelegt werden. Das ist vor allem dann praktisch, wenn die Basisstation nicht in oder an einer der Zonen liegen soll. Hier lassen sich weiterhin Pfade oder No-Mow-Zonen hinzufügen, außerdem eines von vier Schnittmustern auswählen („systematischer Nord-Süd-Schnitt“, „Systematischer Ost-West-Schnitt“, „Schachbrett“ oder „parallel in vier Richtungen“) oder gleich ein benutzerdefinierter Schnittwinkel. Abschließend darf der Besitzer hier die „Kantenbegradigung“ anwählen, die den Stiga-Mäher dazu bringt, nach geschnittener Fläche die Ränder der Mähfläche dreimal abzufahren – ein Übersetzungsfehler, von denen es noch ein paar weitere gibt.

Zu guter Letzt kann man die Schnitthöhe pro Zone in 5-Millimeter-Schritten von 20 bis 60 Millimeter variieren. Ganz unten geht es in die „Bereichsaktionen“, die der Nutzer ebenfalls erreicht, wenn er zuvor in der Zonenauflistung auf die drei Punkte am rechten Rand klickt – etwas doppelt gemoppelt. Hier lässt sich der A1500 zum Mähen der ausgewählten Zone bewegen (mehrere lassen sich so nicht auswählen), fährt den Bereich ab oder erlaubt das Anpassen der Umgrenzung. Übrigens: Wer die einzelnen Zonen statt Zone 1, Zone 2 usw. selbst benennen will, klickt oben rechts auf die drei Punkte. Dort steht derzeit zwar noch „Gerät umbenennen“, gemeint ist aber nicht der Roboter, sondern die Mähzone. Ganz unten im Bereich „Garten“ dürfen Nutzer Zonen einrichten, die der Roboter nur per menschlicher Muskelkraft erreicht, da es keine direkte Zufahrt für den Bot gibt – mähen kann der Roboter dort trotzdem. Außerdem gibt es hier den großen Button „Neue Zone Hinzufügen +“, der für jeden Technikfan eine ganz besondere Anziehung ausübt.

Wie erstellt der Stiga A1500 neue Mähzonen?

Das Einrichten neuer Mähzonen erfolgt bei Stiga wie bei der kabellosen Konkurrenz: Durch Abfahren der Ränder. Händler bieten dafür ein Wägelchen, auf das der Mäher gesetzt und dann vor sich hergeschoben werden kann. Alle anderen müssen den Roboter mit dem Smartphone wie ein ferngesteuertes RC-Auto einmal um die neu zu schaffende Mähzone fahren.

Gestört hat uns beim Stiga-Modell die etwas schwammige Steuerung. Der Roboter ließ sich im Test nur schwer geradeaus fahren, nach der ersten Lenkung kam es trotz großer Bemühungen schnell zu leichten Pendelbewegungen, um Überkorrekturen auszugleichen. Das machen Wettbewerber wie Mammotion oder Segway besser. Für eine Kartierung aktiviert man daher den Schildkrötenmodus, der den Stiga verlangsamt, sodass man die Steuerung besser hinbekommt. Apropos Kartierung: Stiga empfiehlt, etwas Abstand zum Rand, Bäumen und anderen Objekten wie einem Pool zu halten. Als wir bei der ersten Kartierung zu nah am Rand gefahren sind, hat sich der Stiga an einer Stelle immer festgefahren. Folgt man den Empfehlungen aus dem Handbuch, passiert das nicht mehr.

Bei der Kartierung sollte man immer etwas Abstand zum Rand und anderen Objekten halten. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich der Stiga festfährt. Zudem wählt man

Ansonsten klappte das Erstellen neuer Zonen problemlos, allerdings will der A1500 nach erfolgreich erstellter Zone diese im Anschluss testweise noch einmal komplett abfahren. Das kostet viel Zeit und nervt gerade bei größeren, verwinkelten Zonen. Wer will, kann das aber mit Trick 17 abkürzen: einfach schnell die Stopp-Taste drücken, nachdem der Mäher die ersten Meter gefahren ist. Dann meldet die App zwar einen Fehler, die Zone ist trotzdem eingerichtet. Einen Unterschied zu tatsächlich noch einmal umrundeten Zonen konnten wir nicht ausmachen. Stiga spricht davon, dass der Bot ohnehin in den ersten 14 Tagen seine Mähflächen besser kennenlernt und so allmählich besser wird. Tatsächlich konnten wir anfangs Abweichungen von mehreren Zentimetern zur tatsächlich gefahrenen Spur erkennen, nach innen wohlgemerkt. Entsprechend gab es keine gravierenden Zwischenfälle wie Blumenmassaker oder Ähnliches. Scheinbar rechnet der Roboter immer noch ein paar Extra-Sicherheits-Zentimeter ein und tastet sich erst Tag für Tag näher an die geplante Begrenzung.

Der kartierte Bereich deckt sich zunächst nicht mit der hinterlegten Google-Maps-Karte. Allerdings kann man den Mähbereich zur Korrektur verschieben.

Inzwischen klappt übrigens auch eine nachträgliche Anpassung von Zonengrenzen, auch hier wird der zu ändernde Teil einfach neu abgefahren. Der Roboter fährt dabei sogar eigenständig an den frei wählbaren Startpunkt der zu ändernden Zone. Zum Marktstart fehlten solche Funktionen noch, und generell ist die App umfangreicher, schöner und responsiver geworden. Ganz zufrieden sind wir damit aber bisher nicht. Bei uns dauert es immer 6 bis 8 Sekunden, ehe die App – etwa aus dem Hintergrund aufgerufen – wieder aktuelle Angaben macht.

Die Stiga-App erlaubt ein nachträgliches Ändern der Kartierung.

Auch sind wir mit der zu tief versteckten Live-Karte nicht zufrieden, uns gefällt das so wie bei der chinesischen Konkurrenz besser. Dort ist die Karte fast immer der zentrale Dreh- und Angelpunkt und zeigt auch den Mähfortschritt an. Hinzu kommen Kleinigkeiten wie Übersetzungsfehler oder der Umstand, dass etwa der kleine Infobutton neben Status und Mähmodus auf der Hauptseite nur in eine ellenlange Liste mit Erklärungen zu allen Anzeigemöglichkeiten führt, statt direkt und ausschließlich Hilfe zum angezeigten Text zu geben.

Stiga: Neu ist die Möglichkeit, die Kartierung am PC mithilfe von Google Maps zu erstellen. Für unseren Garten ohne klare Begrenzung zu Pflanzen am Rand ist das aber wegen der schlechten Auflösung keine sinnvolle Option.

Neu in der App ist die Möglichkeit, die Kartierung, die in der Stiga-App Registrierung genannt wird, mithilfe von Google Maps am PC durchzuführen. Das ist aber tatsächlich nur sinnvoll, wenn die Rasenfläche klar abgegrenzt ist und keinen fließenden Übergang zu einem Rand mit Pflanzen bietet. Die erkennt man aufgrund der schlechten Auflösung von Google Maps nämlich nicht. Ebenso wenig sind feste montierte Wäscheständer mit darunter liegenden Platten unter Google Maps sichtbar.

Insgesamt wirkt die App einfach etwas umständlich, bietet aber alle wichtigen Funktionen. Schlussendlich ist sie schon brauchbar, hat aber noch Luft nach oben.

Wie gut ist der Empfang vom Handy zum A1500?

Die Kommunikation zwischen Handy und Mäher erfolgt ausschließlich via 4G-Modul, das bereits im A1500 integriert ist und ein Roboterleben lang für den Kunden kostenfrei bleibt. Letzteres ist bei den meisten Konkurrenten anders, hier sind oft nur die ersten 1 oder 2 Jahre kostenfrei, danach müssen Besitzer in die eigene Tasche greifen. Wer eine halbwegs ordentliche Mobilfunkabdeckung am Mähort hat, kann von überall auf der Welt aus problemlos auf den Stiga-Roboter zugreifen.

Auch die Diebstahl-Sicherung wird über die App geregelt. Sobald ein Nutzer sich über die App als Eigentümer registriert hat, ist Zugriff auf den Mäher nur noch über das Benutzerkonto des Besitzers möglich. Löscht er den Roboter in seiner App, löscht er auch die Bindung an seinen Account. Im Zweifelsfall kann Stiga bzw. ein Fachhändler in der Nähe als letzte Instanz eine Wiederaufnahme der Verbindung herbeiführen, sofern die Eigentümerschaft zweifelsfrei (etwa durch Kaufbelege) verifiziert werden kann. Im Falle eines Diebstahls gibt es eine Nachricht auf das Smartphone des Besitzers, sobald der Mäher aus dem Geofence-Bereich entfernt wird. Ist das Gerät noch aktiviert, ist eine Ortung möglich.

Wie gut mäht der Stiga A1500 im Alltag?

In Norddeutschland regnet es auch Mitte April noch regelmäßig, entsprechend tief und nass war der Rasen. Trotz allem war dieser zu Testbeginn schon recht hoch und glich zusätzlich einer Huckelpiste statt eines englischen Rasens. Hinzu kam eine geschlossene Wolkenschicht, die es der Ortung und Positionierung bei GPS-Mähern zusätzlich schwer macht. Trotzdem kam der Stiga A1500 auf ähnlich gute oder sogar bessere Ergebnisse wie unsere bisherige Nummer Eins, der Mammotion Luba unter besseren Bedingungen – beachtlich! Noch dazu geht der A1500 wesentlich schonender mit dem schwierigen, nassen Grün um, als der Luba oder dessen Nachfolger. Mehr dazu demnächst, sobald der Test mit dem Luba 2 möglich ist, ohne einen völlig zerstörten Acker aus dem Testrasen zu machen.

Bleiben wir beim Umgang mit dem Rasen. Der Stiga A1500 punktet mit für diese Klasse (der Hersteller gibt dem Namen entsprechend eine Rasenfläche von 1500 m² als angepeilte Gartengröße an) mit einem äußerst geringen Gewicht von nur 8,5 Kg. Der Mammotion Luba 2 wiegt rund 18 Kg, beim Segway Navimow sind es um 16 Kg und der Ecovacs Goat G1 kommt auf etwa 13,5 Kg. Zusammen mit seiner offensichtlich guten Gewichtsverteilung bewegt sich der A1500 trotz Regen beinahe leichtfüßig über das Grün, ohne es dabei aufzureißen. Tatsächlich haben wir selten durchdrehende Antriebsräder feststellen können – und wenn, dann nur sehr kurz. Andere Modelle wie der Ecoflow Blade fuhren sich trotz deutlich besserem (aber dennoch feuchtem) Wetter regelmäßig fest, seine durchdrehenden Räder gruben sich immer wieder ein. Auch der Segway Navimow geriet durch sein ruppiges Anfahren wieder und wieder ins Rutschen. Selbst Steigungen bewältigt der Stiga-Roboter nahezu ohne Rutschbewegungen. Das konnten wir zwar nicht selbst (im norddeutschen Testgarten) ausprobieren, dafür aber mit eigenen Augen auf dem Testgelände des Herstellers in Italien sehen. Nach offiziellen Angaben schafft der Roboter 45 Prozent Steigung (24 Grad) – wir waren verblüfft, wie einfach der A1500 an Hängen navigiert, obwohl er nur zwei angetriebene Räder hat.

Auch der eigentliche Rasenschnitt hat uns überzeugt. Aufgrund der schlechten Testbedingungen scheuen wir uns zwar, zweifelsfrei vom „besten Schnitt“ der bislang von uns getesteten Mäher ohne Begrenzungsdraht zu sprechen. Was wir gesehen haben, ist aber wirklich beeindruckend. Schon beim Erstschnitt bei viel zu langem Gras biss sich der A1500 kraftvoll durch. Uns ist bewusst, dass der eigentlich von einem Handmäher gemacht werden sollte, wir haben das gleich als Extremtest genommen. Das hat bislang nur der Luba geschafft, der Rest der Testmodelle konnte dafür oft nicht genug Kraft im Schnittwerk aufbringen. Das sah anfangs zwar erstaunlich gut, aber alles andere als perfekt aus. Nach einigen Durchgängen an verschiedenen Tagen wich das Massaker dann einem glatten Grün – im Rahmen der Möglichkeiten des Testareals. Dann kamen auch schön die Testbahnen zum Vorschein, die schnurgerade in den Rasen geschnitten wurden. Dabei besonders beachtlich: der niedrige Geräuschpegel, mit dem der A1500 mäht. Stiga spricht von 57 bis 59 LWA (Schalldruck direkt am Mäher), der A1500 gehört damit zu den leisesten Rasenrobotern ohne Begrenzungsdraht.

Im Rahmen der Möglichkeiten des Testareals hat der Stiga A1500 in kürzester Zeit aus einer Wiese (siehe hinterer Rand) eine fast schöne Grünfläche gemacht

Was uns erst irritiert hat, ist der Umstand, dass der A1500 seine Arbeit nicht fortsetzt, wenn er wegen leerem Akku zur Ladestation zurückgekehrt und nach etwa zwei Stunden wieder geladen ist. Stiga begründet das damit, dass das den Rasen schont, da immer nur ein Teil des Gartens gemäht wird und empfiehlt, maximal zwei Durchgänge pro Tag einzustellen. Denn nach dem Laden ist natürlich ein manueller oder ein geplanter Start möglich, wobei der Roboter an der zuletzt gemähten Stelle anknüpft. Was uns dann aber fehlt, ist eine Benachrichtigung per Push-Benachrichtigung, dass der Roboter wieder lädt. Solche Nachrichten gibt es nur, wenn er sich doch einmal festgefahren hat.

Oder natürlich bei anderen Vorkommnissen wie, wenn der Bot angehoben oder gar aus dem Garten entfernt wird. Vom Fahren in Dämmerung oder Nacht raten wir (und Stiga) übrigens dringend ab. Der A1500 hat zwar eine weit bis nach unten gezogene Frontschürze, mangels zusätzlicher Sensoren außer dem Stoßsensor kann er nachtaktive Tiere oder andere Hindernisse nicht erkennen.

Außerdem führt die weit nach unten gezogene Front dafür, dass der Stiga in unserem neuen Test-Garten einen ansteigenden Verbindungsweg nicht schafft. Er probiert es zwar häufiger, doch die tiefe Frontschürze mit Bumper verhindert das. Mähroboter von Ecovacs und Mammotion sind die Steigung hingegen anstandslos hochgefahren. Bei diesen muss man allerdings etwas abseits des daran tieferliegenden Wegs navigieren, sonst fahren sie sich dort fest.

Navigation – wie stabil ist der GPS-Empfang beim A1500?

Stiga gibt an, dass das AGS (Active Guidance System) des A1500 zusammen mit KI dazu lernt und dann genau weiß, wann und wo Satellitenbahnen sind und wann der Empfang am Tag gut oder schlecht ist. Das können wir nicht genau beurteilen. Fakt ist, dass Empfang und damit auch die Positionierung und Ortung trotz der widrigen Umstände sehr gut funktioniert haben. Es gab aber Stellen, an denen der A1500 immer wieder mal (jedoch nicht immer) zu knabbern hatte. Dazu gehörte etwa die Zufahrt über einen schmalen Weg direkt am Haus, der noch dazu durch einen Dachüberhang oben und auf der anderen Seite von mehrere Meter großen Rhododendron-Büschen abgeschirmt wird. Hier verzweifelte bislang jeder GPS-Mäher früher oder später, der A1500 seltener.

Denn so fortschrittlich die GPS-Technik auch zu sein scheint – solche Umgebungen sind der Endgegner für jeden entsprechend navigierenden Mähroboter. Von solchen Extremstellen abgesehen hat sich der Mäher nicht festgefahren und eine Unterbrechung der Arbeit, um verlorene GPS-Positionierung zu finden, konnten wir ebenfalls nicht verzeichnen. Bestenfalls dauert es vor dem Losfahren aus der Station einige Sekunden, bis der A1500 wirklich startet, da er erst ein GPS-Signal sucht. Das ist ziemlich beeindruckend.

In unserem neuen und weitläufigen Testgarten hat der A1500 das ein oder andere Mal allerdings das RTK-Signal verloren. Das ist umso bedauerlicher, wenn das gerade bei der Änderung der Kartierung passiert. Immerhin unterstützt die Software eine spätere Anpassung der Karte, aber wenn ausgerechnet das Signal dann abhandenkommt, muss man den Roboter wieder zur Ladestation fahren und von vorn anfangen.

Bei der Ersteinrichtung sollte der Hersteller in der App zudem nicht von Registrierung sprechen, wenn Kartierung gemeint ist.

Produktion, Garantie und mehr

Es klang bereits an: Stiga produziert zwar auch im Ausland, aber eben im Werk in Italien. Dort findet auch die Entwicklung und der Test von diversen Modellen statt, bei denen Gefährdung für Nutzer betrachtet, aber auch Langlebigkeit, Funktion und weitere Faktoren erprobt werden. Davon konnten wir uns selbst einen Überblick vor Ort in Castelfranco Veneto machen. Zwar werden Dinge wie bestimmte Bauteile (etwa einzelne Akkuzellen, Schrauben etc.) natürlich von externen Quellen bezogen, Entwicklung, Design, Zusammenbau und sogar die Software entwickelt Stiga aber selbst.

Da ist es kein Wunder, dass der Hersteller recht schnell auf Anpassungswünsche reagieren kann. So mag die Software zum Testzeitpunkt bis jetzt nicht perfekt sein, im Vergleich zu Berichten aus 2023 ist der Fortschritt aber enorm. Außerdem kann Stiga so beruhigt bis zu 5 Jahre Garantie und damit mehr als die meisten Wettbewerber auf seine Mähroboter geben – schließlich weiß der Hersteller bis ins Detail, was wann und wie mit den einzelnen Bauteilen passiert. Die Absicherung über die Verpflichtung des Käufers, jährlich eine Inspektion des Roboters von einem Vertragshändler vornehmen zu lassen, sichert Stiga letztlich zu, dass der A1500 stets sachgerecht behandelt wird. Ersatzteile verspricht der Hersteller für einen „langen Zeitraum“, eine fixe Angabe dazu gibt es aber nicht.

Die Reinigung sollte auf dem Rücken liegend nicht mit dem Gartenschlauch erfolgen, stehend reicht der IPx5-Schutz dafür aber aus

Wir haben übrigens den nächsten Händler in der Nähe kontaktiert, den wir bequem über die Stiga-GO-App finden konnten. Zwar schwanken die Preise für den Service von Händler zu Händler, in unserem Fall nannte der Ansprechpartner allerdings einen Preis von 100 Euro plus Material. Eine Einlagerung über den Winter lag bei 25 Euro. Nach Angaben von Stiga gibt es dabei vorgegebene Arbeitsschritte, die ein Vertragshändler beim Service durchführen muss – etwa eine Dichtigkeitsprüfung. Der Service geht also über „einfach mal drüberwischen“ weit hinaus. Kosten für die Kommunikation über das 4G-Netz fallen standardmäßig ein Roboter-Leben nicht an.

Aktuelle Mähroboter von Stiga

Preis

Knapp 2800 Euro kostet der Stiga A1500 in der UVP des Herstellers, den wir hier getestet haben. Darunter angesiedelt sind die technisch minimal abgespeckten Modelle A1000 und A750, darüber die Modelle A3000, A5000, A7500 und A10000 mit den sogenannten „großen Chassis“. Die Zahl bestimmt jeweils, für welche Rasenflächen sie laut Hersteller gedacht sind. Inzwischen sind die Preise aber deutlich gefallen, sodass etwa der A1500 schon ab etwa 2200 Euro erhältlich ist.

Fazit

Vergangenes Jahr konnte Stiga mit dem A1500 in unserem flachen norddeutschen Test-Garten von bis dahin getesteten Mährobotern ohne Begrenzungskabel noch mit den besten Eindruck hinterlassen. Ein Jahr später geht der Vergleich zur Konkurrenz insgesamt nicht mehr positiv für den Stiga aus. Der Mäher ist nicht schlecht und überzeugt mit einem rasenschonenden, leichten Chassis, einem tollen Schnittbild sowie einer langen Garantie und einer kostenfreien 4G-Kommunikation über die gesamte Lebensdauer des Geräts. Ein WLAN-Empfang im Garten ist somit nicht nötig. Zudem bietet Stiga Vor-Ort-Support mit Winter-Service über sein großes Händlernetz und verspricht eine Ersatzteilversorgung innerhalb von drei Tagen. Für flache, einfache Gärten ist er nach wie vor empfehlenswert.

Doch abseits von flachen und unkomplizierten Rasenflächen haben wir in unserem neuen Test-Garten einige Kritikpunkte gefunden. Als bislang einziger Mähroboter hat er den ansteigenden Übergang in eine andere Mähzone nicht geschafft – Grund dafür ist das zu nah an den Boden reichende Chassis.

Und während die Konkurrenz inzwischen eine zuverlässige Hinderniserkennung auf Basis von Lidar und Kameras bietet, fährt der Stiga A einfach gegen Objekte. Außer einem Bumper hat der in Italien gefertigte Mähroboter in puncto Hinderniserkennung nichts zu bieten. Für Rasenflächen, auf denen sich spielende Kindern und herumlaufende Hunde befinden, würden wir ihn somit nicht mähen lassen. Und wenn sich Pflanzen innerhalb der Rasenflächen befinden, sollte man eine No-Go-Zone vor dem ersten Mähvorgang definieren. Ansonsten fährt der Stiga einfach dagegen und wühlt sich teilweise durch den Bewuchs.

Damit dauert die Einrichtung mit dem Stiga deutlich länger als bei der Konkurrenz. Zudem fährt er den gesamten Kartenbereich nach der Erstellung ein weiteres Mal ab, was zusätzlich Zeit kostet. In unserem weitläufigen Garten brach außerdem das ein oder andere Mal die Verbindung ab. Bei einem Preis von deutlich über 2000 Euro darf man 2025 mehr erwarten.

Hinweis: Der ursprüngliche Testbericht stammt vom April 2024 und wurde ergänzt mit den Erfahrungen in einem anderen Garten.



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

Microsofts Gaming Copilot macht Screenshots – aber nicht für KI-Training


Die seit Kurzem für Teilnehmer am Windows-Insider-Programm verfügbare Funktion „Gaming Copilot“ soll ständig Screenshots von Windows-PCs aufnehmen und diese an Microsoft schicken. Dort, so die Befürchtung mancher Nutzer, könnten sie für KI-Training verwendet werden. Wie Microsoft nun auf Anfrage mitteilte, soll das aber nicht der Fall sein.

Weiterlesen nach der Anzeige

Das Unternehmen bestätigte zwar Tom’s Hardware, dass der Gaming Copilot Screenshots aufnimmt. Diese würden aber „nicht verwendet, um KI-Modelle zu trainieren.“ Außerdem würden die Bilder durch Copilot nur aufgenommen „wenn man ein Spiel spielt, und [den Copilot] aktiv verwendet“. Gedacht ist die Funktion, um Spielern Lösungshilfen zu geben. Dazu, so Microsoft, müsse der Copilot das Spielgeschehen beobachten, um zu verstehen, was der Spieler tun müsse.

Was dabei aber offen bleibt, ist wo die Verarbeitung der Screenshots – und auch von Voice-Chats in Spielen, falls dies in Copilot eingeschaltet ist – tatsächlich stattfindet. Vor der Anfrage von Tom’s Hardware hatten sich Nutzer in Forenbeiträgen beschwert, dass bei Verwendung von Gaming Copilot ständig Daten an Microsoft übermittelt würden. Ohne Detailangaben zu machen, hatte ein Spieler bei ResetEra berichtet, dass er das durch Überwachung des Netzwerkverkehrs von seinem System festgestellt hatte.

Damit ist weiterhin unklar, ob Microsoft die Screenshots auf seinen eigenen System analysiert. Um manche Spielinhalte verstehen zu können, ist dazu unter anderem eine Texterkennung (OCR) nötig. Ob das, und komplexere Zusammenhänge wie Laufwege von Spielern und Gegnern oder Rätselaufgaben lokal, mit oder ohne NPU, erkannt werden können, bleibt fraglich. Bei Tom’s Hardware ließ sich der Gaming Copilot auch auf einem System ohne NPU einschalten, das von Windows 11 auch nicht als geeignet für Copilot+ erkannt wird. Das legt den Schluss nahe, dass der Spiele-Kopilot auch nur mit CPU und GPU arbeiten kann – oder eben die Daten doch auf Microsofts Systemen analysieren lässt.

Laut Microsoft soll der Gaming Copilot, der sich auch über die Xbox Game Bar nutzen lässt, stets Opt-In sein – er muss also vom Spieler ausdrücklich eingeschaltet werden. Der Nutzer, der sich zuerst über den Netzwerkverkehr beschwerte, gab jedoch an, die Funktion sei nach einem Update ohne sein Zutun aktiv gewesen. Wie diese Voreinstellungen dann für alle Spieler aussehen, dürfte auch vor dem Hintergrund der europäischen DSGVO für Gaming Copilot entscheidend werden. Mittelfristig soll der Gaming Copilot nämlich über die Game Bar auf allen Systemen mit Windows 11 landen.


(nie)



Source link

Weiterlesen

Beliebt